Ich könnte kotzen... PART VI

Lagern kostet übelst viel Geld. Wenn, dann muss der Produzent Rohstoffe bzw Vorprodukte für die Produktion lagern, aber niemals maßgeschneiderte fertige Endprodukte in der frommen Hoffnung sie irgendwann zu verkaufen. Würde das Risiko einkalkuliert werden, ggf einen Stapel Steuergeräte für den (dann alten) VW Golf schießmichtot abzuschreiben, wenn VW die nicht mehr abnimmt, würden die Steuergeräte schon in der Produktionsphase deutlich teuerer werden müssen.
Es muss ja kein riesen Lager sein. Ein paar Wochen reichen normalerweise schon aus, um die schlimmsten Spitzen abzufedern. Der letzte Schrei war: angeliefert und direkt eingebaut, ausgeliefert. Und das überall in der Kette.
Mit Vertragsstrafen, wenn nicht geliefert werden kann, wird das ganz schnell auch die preiswertere Variante sein.

Insbesondere Halbleiter, die ja kaum Platz wegnehmen, bekommt man doch immer gelagert. Je größer die Teile werden, desto mehr muss man überlegen, ob die nicht möglichst nah an der Endmontage hergestellt werden sollten.
Ihr geht immer von Produkten aus die aus Normteilen konstruiert und zusammengebaut sind. Das ist gerade bei Kraftfahrzeugen so gut wie garnicht mehr der Fall. Sowie auch nur ein einziges dieser Teile fehlt, steht die Produktion, oder es werden nur noch bestimmte Typen davon gebaut, wenn es sich um Teile handelt, die nicht in allen Bautypen vorhanden sind. ( z.B gewisse Sonderausstattungen wie Ledersitze oder Navigationsgeräte). Wenn jetzt beispielsweise Audi sämtliche Bauteile für vier Wochen Vollproduktion in Ingolstadt neben den Bändern vorrätig haben wollen würde, wäre ganz Ingolstadt eine einzige riesige Lagerhalle.
Ich sehe da keine Verschlechterung für Ingolstadt.
 
Ihr geht immer von Produkten aus die aus Normteilen konstruiert und zusammengebaut sind. Das ist gerade bei Kraftfahrzeugen so gut wie garnicht mehr der Fall.
Meine Erfahrungen stammen aus der Automobilindustrie. Es waren die Chips, die in der Fukushima-Krise einigen Autoherstellern fast das Genick gebrochen haben.

Wenn jetzt beispielsweise Audi sämtliche Bauteile für vier Wochen Vollproduktion in Ingolstadt neben den Bändern vorrätig haben wollen würde, wäre ganz Ingolstadt eine einzige riesige Lagerhalle.
Das will doch keiner, es geht um die Einzelteile. Und je größer die Teile sind (z.B. Sitze) desto näher an der Fabrik werden diese normalerweise hergestellt, weil der Transport sonst ein großer Kostenfaktor ist. Und desto unwahrscheinlicher ist dann ein Ausfall der Lieferkette.

Ich weiß nicht, ob es heute noch so ist - aber vor ein paar Jahren konnte man sein individuell bestelltes Auto nach 5 Tagen bereits erhalten wegen just-in-time-production. Selbst wenn die eigentliche Bestellzeit etwas länger war - bis zu 5 Tage vor Auslieferung konnten noch Änderungswünsche eingesteuert werden.
Inzwischen sind die Lieferzeiten ja generell wieder etliche Monate. Da kann man natürlich auch sagen: Heute sind gerade mal die Massagesitze für den 7er eingetroffen, wir fertigen mal die Bestellung für die ARD-Intendanten. Also man fasst Bestellungen zusammen, die zeitlich etwas weiter auseinanderliegen, weil das die Arbeit vereinfacht. Das geht aber nur so lange, wie alle mit dem Lieferkettenproblemen zu kämpfen haben. So bald der Erste eine gescheite Lagerhaltung etabliert hat und wieder deutlich kürzere Lieferzeiten anbietet, müssen die Anderen nachziehen.
 
Insbesondere Halbleiter, die ja kaum Platz wegnehmen, bekommt man doch immer gelagert. Je größer die Teile werden, desto mehr muss man überlegen, ob die nicht möglichst nah an der Endmontage hergestellt werden sollten.
Natürlich lassen sich Halbleiter schön einfach lagern, weil kompakt.
Aber wenn man paar tausend oder zehntausend von Halbleiter A im Lager hat, weil gerade Halbleiter B fehlt....dann summiert sich da richtig schnell viel totes Kapital an.
 
Insbesondere Halbleiter, die ja kaum Platz wegnehmen, bekommt man doch immer gelagert. Je größer die Teile werden, desto mehr muss man überlegen, ob die nicht möglichst nah an der Endmontage hergestellt werden sollten.
Natürlich lassen sich Halbleiter schön einfach lagern, weil kompakt.
Aber wenn man paar tausend oder zehntausend von Halbleiter A im Lager hat, weil gerade Halbleiter B fehlt....dann summiert sich da richtig schnell viel totes Kapital an.
Ich meinte schon genau die Halbleiter, die man auch aktuell verbaut. Und insbesondere würde ich das bei Halbleitern machen, bei denen es keine kompatiblen Teile anderer Hersteller gibt. Sobald absehbar ist, dass die Stückzahlen zurückgehen, würde ich auch das Lagervolumen reduzieren.
 
Ich könnte jetzt auch so richtig im Vollstrahl kotzen:

Zu beruflichen Zwecken habe ich bei Saturn einen Beamer bestellt. War im Vergleich am günstigsten und ich dachte mir, bei Saturn macht man grundsätzlich nichts verkehrt. Bestelldatum 24.10. Die Lieferung ließ weiter auf sich warten (angezeigt waren 3-5 Tage) also ab und zu beim Bestellstatus nachgeschaut - es tat sich nichts. Nach etwa einer Woche mal vorsichtig bei Saturn an der Hotline nachgefragt: Die Ware ist der Spedition übergeben worden, könnte noch ein bis zwei Tage dauern. Am 3.11. nochmals nachgefragt und dann endlich die DPD-Tracking-Nummer bekommen. Auf der Seite von DPD steht fein säuberlich: Ware am 27.10. an Herrn XX (mein Name) zugestellt. Am besagten Tag war ich die ganze Zeit im Büro. (Lieferadresse) Niemand anderes im Haus oder im Büro hat etwas angenommen.

Saturn schreibt auf meine Meldung nur: Ware wurde doch am 27.10. zugestellt!

Ich habe Saturn noch einmal ausführlich geschildert, das nichts angekommen ist, dass auch niemand anderes das Gerät hat und ich gerne mein Geld wieder haben möchte. Nachdem seit 2 Tagen nichts passiert ist habe ich bei PayPal mal ein Ticket erstellt und hoffe das mehr Schwung in die Sache gerät. DPD hat auch nur geschrieben, dass die Sendung zugestellt wurde.

Aber wie kann es sein, dass einfach behauptet werden kann, dass ich ein Paket bekommen haben soll und jemand anderes sich jetzt über einen schönen Beamer freut? Absolut zum kotzen.
 
In Zeiten, wo Pakete einfach vor die Tür gestellt werden, wundert das doch nicht.
 
Das hatte ich schon ein halbes Duzend mal...
Jedes mal reklamiert und geschworen, dass ich nix bekommen habe.
Geld habe ich wiederbekommen aber das hat halt alles verzögert. Ich glaube, dass interessiert einfach keinen, wenn was falsch geliefert wird.

Und zum Thema *kotzen*... WCG und seine permanenten Ausfälle 8-(
 
Insbesondere Halbleiter, die ja kaum Platz wegnehmen, bekommt man doch immer gelagert. Je größer die Teile werden, desto mehr muss man überlegen, ob die nicht möglichst nah an der Endmontage hergestellt werden sollten.
Natürlich lassen sich Halbleiter schön einfach lagern, weil kompakt.
Aber wenn man paar tausend oder zehntausend von Halbleiter A im Lager hat, weil gerade Halbleiter B fehlt....dann summiert sich da richtig schnell viel totes Kapital an.
Ich meinte schon genau die Halbleiter, die man auch aktuell verbaut. Und insbesondere würde ich das bei Halbleitern machen, bei denen es keine kompatiblen Teile anderer Hersteller gibt. Sobald absehbar ist, dass die Stückzahlen zurückgehen, würde ich auch das Lagervolumen reduzieren.
Tja und da scheitert es nämlich. Lieferausfälle kannst du nur sehr begrenzt vorhersehen......und die Produktionsausfälle ziehen dann wieder Lieferausfälle nach sich.
 
Ja klar, größere Krisen bekommt man damit auch nicht abgefedert.
Aber der Großteil des Chipmangels war meiner Meinung nach wie beim Klopapier im Supermarkt: Eigentlich brauchten die Hersteller gar nicht so viel, aber alle haben plötzlich mehr als nötig geordert und damit die befürchtete Knappheit erst ins Leben gerufen. Wenn jeder seinen kleinen Puffer bereits hat, wäre das nicht so stark ausgefallen.
 
Die Nummer mit dem Klopapier ging nicht auf die Kappe der Hersteller sondern auf die der Kunden die wie die Behämmerten das Zeug gehortet hatten weil es billig, leicht lagerbar und haltbar ist. Dein geforderter Wochenvorrat wäre also in wenigen Tagen weg gewesen (wenn überhaupt) und der Zustand hielt Monate an.

Die Produktion auf das dafür erforderliche Maß zu steigern und entsprechende Gelder für den Bau der Produktionskapazitäten zu investieren bedeutet am Ende bei der Normalisierung der erhebliche Überkapazitäten die aufgrund der Unterauslastung auf Dauer ordentlich Geld kosten würden und deshalb geschlossen werden bevor die anfänglichen Investitionen auch nur ansatzweise wieder reingeholt werden konnten.
Die Chip Kriese hatte da noch mehrere weitere Ursachen die sich überschnitten.
 
Klopapier hat aber immerhin ca. 1 Hauptzutat.
Autos bestehen aus tausenden Teilen. Vielleicht wäre es auch dort besser (noch?) mehr Einheitsteile zu verbauen.
 
Die Nummer mit dem Klopapier ging nicht auf die Kappe der Hersteller sondern auf die der Kunden die wie die Behämmerten das Zeug gehortet hatten weil es billig, leicht lagerbar und haltbar ist. Dein geforderter Wochenvorrat wäre also in wenigen Tagen weg gewesen (wenn überhaupt) und der Zustand hielt Monate an.
Ganz genau. Die Kunden der Chiphersteller meinte ich doch. Endkunden kaufen selten bei Chipherstellern ein.
Chips sind auch billig, leicht lagerbar und einigermaßen haltbar.
Wenn jeder Kunde bereits einen Monatsvorrat Klopapier gehabt hätte, wären die Regale evtl. nicht leer geräumt worden. Wobei ich mir nicht sicher bin, wer die dämlichen Gerüchte damals gestreut hat - es gab ja Leute, die haben wirklich so viel gekauft, dass sie kein Geld fürs Essen mehr übrig hatten.
Ich hatte immer nur die 2-RollenPackung im Rewe gekauft mangels Platz und meine fehlende Lagerhaltung wurde daher zum Problem.

Die Produktion auf das dafür erforderliche Maß zu steigern
Das muss ja gar nicht sein, wenn der geringe Lagerbestand kontinuierlich aufgebaut wird.

Autos bestehen aus tausenden Teilen. Vielleicht wäre es auch dort besser (noch?) mehr Einheitsteile zu verbauen.
Da gab es seit Fukushima deutliche Schritte in diese Richtung, die gewünschten Prozessoren kann man ja z.B. direkt in die Ausschreibung packen und exotische Chips einer single source fab bekommen ein dickes rotes Minus.
Auch bei Kleinkram wird längst empfohlen, lieber mehrere Widerstände parallel oder in Reihe zu schalten, um möglichst wenige Werte zu haben.
 
Es heißt ja, dass man nicht schneller Autofahren soll als der Schutzengel fliegen kann.
Offenbar kann der max. 100 km/h schnell fliegen. Denn die evangelische Kirche hat sich auf ein Tempolimit von 100 km/h für Autobahn und 80 km/h für Landstraßen bei Dienstfahrten festgelegt.
Obwohl ich evangelischer Christ bin kekst mich so eine jämmerliche Symbolpolitik übelst.
 
Vielleicht muss die Kirche auch einfach nur Spritkosten sparen. ;)
 
Schön, dann werden die Straßen noch voller.
 
Vor Allem ist 80 auf der Landstraße dämlich.
 
Da gab es seit Fukushima deutliche Schritte in diese Richtung, die gewünschten Prozessoren kann man ja z.B. direkt in die Ausschreibung packen und exotische Chips einer single source fab bekommen ein dickes rotes Minus.
Auch bei Kleinkram wird längst empfohlen, lieber mehrere Widerstände parallel oder in Reihe zu schalten, um möglichst wenige Werte zu haben.
Wenn die finale Freigabe der verwendeten Komponenten durch deinen Kunden erfolgen muss, stehst du da...aber das Thema sollten wir glaubich eher zeitnah mal bei einem Bier woanders ausführen.
 
1668016909424.png

Oida... Mein Nachbar hat sich eine Lichterkette an den Balkon gebaut.

RGB.

Blinkend.

Alle 2 Sekunden beginnt der Zyklus von Neuem.

ZU MEINEM SCHLAFZIMMER HIN!

Gerade wird auf einem Nachbargrundstück der Boden neu mit Steinen ausgelegt... Ich bin gespannt wann da ein Stein fehlt und der eine auf seinem Balkon oder in seinem Wohnzimmer einen Stein zuviel hat...

Grüße, Martin
 
Ok...musste nicht, aber sollte nach Möglichkeit.
Die 60 und 80 Schleicher auf der Landstraße sind trotzdem Krätze! Genau wie die nach dem 100er direkt Drei-Autos-Überholer-Trotz-Gegenverkehr-Motherfucker!


Manchmal bin ich kurz davor, so einen aus seiner Karre zu ziehen und vor den Augen seiner blonden Ische und seinen fetten Kindern zu verwemsen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Manchmal bin ich kurz davor, so einen aus seiner Karre zu ziehen und vor den Augen seiner blonden Ische und seinen fetten Kindern zu verwemsen!
What? ;D

What?! ;D
Wenn du an die korrekte Pflege von Persern denkst, aber weder die Katzen noch das Volk meinst...

81u+LWxOCiL._AC_SL1500_.jpg


Grüße, Martin
 
Anhang anzeigen 51459

Oida... Mein Nachbar hat sich eine Lichterkette an den Balkon gebaut.

RGB.

Blinkend.

Alle 2 Sekunden beginnt der Zyklus von Neuem.

ZU MEINEM SCHLAFZIMMER HIN!

Gerade wird auf einem Nachbargrundstück der Boden neu mit Steinen ausgelegt... Ich bin gespannt wann da ein Stein fehlt und der eine auf seinem Balkon oder in seinem Wohnzimmer einen Stein zuviel hat...

Grüße, Martin
Unbedingt den Konflikt eskalieren. Hier heißt es Dominanz zu zeigen.
Empfehle den Flakscheinwerfer "Varta Volkssturm".

 
Wenn die finale Freigabe der verwendeten Komponenten durch deinen Kunden erfolgen muss, stehst du da...aber das Thema sollten wir glaubich eher zeitnah mal bei einem Bier woanders ausführen.
Nee, dann stehe ich nicht da, sondern ich mache meinen Job im Sitzen. Aber genau sowas ist mein tägliches Brot. Prost!
 
Zurück
Oben Unten