Allg. Bootstick-Software um alten Rechner auf Herz & Nieren zu checken

Thunderbird 1400

Grand Admiral Special
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Hi!

Habe aktuell einen uralten (ca. 10 Jahre alten) Athlon 64 Windows 7 Rechner aus unserem Vereinsheim mit nach Hause genommen, der nicht mehr hochgefahren ist. Nach einer ersten Systemreparatur mit Chkdsk (der hat diverse Fehler gefunden), startet der Rechner jetzt immerhin wieder.

Aber keine Ahnung, was auf dem Rechner vielleicht für Viren oder sonstige Grütze drauf ist. Wollte daher mal fragen, welche Software ihr empfehlen könnt (am besten vielleicht als bootfähiger USB-Stick), um so einen alten Rechner mal auf Herz und Nieren durchzuchecken. Über Google habe ich sowas wie Ultimate Boot Stick oder Ultimate Boot CD gefunden, allerdings sind diese Softwarepakete uralt und es gibt da scheinbar auch keine Nachfolgeversionen.
Könnt ihr da was empfehlen?
 
Hallo,

wie wäre es hiermit
SystemRescueCd 6.1.8
 
Ah, danke :)

Hmm Mist, merke gerade, dass ich scheinbar garnicht von USB booten kann mit dem Asus A8N-SLI. Im BIOS kann ich in der Boot Priority nur "Removable" wählen, aber wenn ich in den separaten Menüpunkt "Removable" gehe, steht dort nur das CD-Laufwerk zur Auswahl. Passiert auch nichts, wenn ich boote und der bootfähige Stick drin steckt.
Mist, da muss ich wohl eine CD/ DVD brennen (mal schauen, ob meine ca. 10 Jahre alten Rohlinge überhaupt noch funktionieren *buck*)
 
Schau mal, ob der Stick als Hard Disk Drive auftaucht. Sehr oft erscheinen USB-Sticks als solche. Die mir bekannten Sockel 939 und AM2 Boards machen das so, und können auch von USB booten. Das Board hat sicher auch irgendeine Taste, mit der man das Bootmenü zum Vorschein bringen kann; weiß nicht, ob's bei ASUS damals schon F8 war.

Grüße
Dalai
 
Ah danke, das ging tatsächlich. Mal schauen, was ich mit SystemRescueCD noch machen kann.

Hatte Checkdisk nochmal komplett durchlaufen lassen (mit der Option defekte Sektoren reparieren, wo der Rechner dann neu startet und Checkdisk im DOS ausführt), der blieb dann einfach an einer Stelle stundenlang stehen. Also ich denke, die Festplatte hat ziemlich sicher 'ne Macke. Frage ist nur, ob irgend ein Tool das noch hinbiegen kann, indem es defekte Sektoren deaktiviert oder so. Checkdisk hat es jedenfalls nicht geschafft.
 
Schau dir die SMART-Werte der Platte an, z.B. mit smartctl aus den smartmontools (ist in der System Rescue CD enthalten). Wenn die Werte schlecht aussehen, würde ich schnellstmöglich die Daten davon sichern bzw. die Partitionen auf eine neue Platte oder besser SSD kopieren. Im Zweifel kann man sogar klonen mit dd-rescue (auch auf der System Rescue vorhanden).

Grüße
Dalai
 
Ich würde da auch dazu raten die SMART-Werte der Platte auszulesen und die Daten möglichst schnell wegzusichern (auch wenn SMART unauffällig ist, das sollte nicht sein mit den Dateisystemfehlern), allenfalls mit speziellen Tools wie ddrescue, falls man den Aufwand einer Neuinstallation umgehen möchte und sich der damit verbundenen Risiken bewusst ist. Falls SMART unauffällig ist, kann man zu Sicherheit noch einen vollständigen SMART-Test starten (smartctl -t long /dev/DEVICE). Im Zweifelsfall würde ich die Platte ersetzten, Ersatz ist nicht so teuer, und auch ne billige SSD wird schneller sein als eine 10 Jahre alte HD.
Theoretisch könnte auch kaputtes RAM für die Probleme verantwortlich sein, einfach mal memtest86 laufen lassen (am Besten über Nacht, das dauert lange).
Falls der Rechner am Internet hängt, unbedingt den dafür verantwortlichen mit dem LAN-Kabel auspeitschen weil er das EOL Windows 7 noch nicht ersetzt hat ;-)
 
Hmm, wie findet ihr da Smartmontools auf dieser System Rescue CD??? Der startet zwar irgend so ein Linux Betriebssystem mit einer Nutzeroberfläche, aber da ist kaum was drauf an Anwendungen. Unter Accessories sind ein paar nutzlose Anwendungen und das war's, mehr finde ich da nicht *noahnung*

 
smartmontools ist nur der Oberbegriff für die Sammlung der zugehörigen Programme (vor allem smartctl und smartd). Nicht alles unter Linux ist grafisch. Daher Terminal öffnen und folgenden Befehl eingeben:
Code:
smartctl -Ai /dev/sda
Wenn du mehrere Platten/SSDs hast, musst du ggf. sda "hochzählen", also ersetzen durch sdb, sdc, sdd usw.

Grüße
Dalai
 
Hi! Ja, ich hatte eben auch ein bisschen gegoogelt und smartctl über die Konsole gestartet. Allerdings mit smartctl --test=long /dev/sda
Das läuft wohl noch eine Weile, soll über 70 min. dauern der Test.

Wofür steht denn das "Ai"?

Das mit dem sdb ist ein guter Tipp, danke. Hatte nämlich noch keine Ahnung, wie ich die zweite Platte testen kann.
 
Also eigentlich sollte man einen Blick auf die SMART-Werte werfen, bevor man einen (langen) Test anstößt. Ein solcher Test stresst die Platte unnötigerweise, und bei einer sterbenden HDD kann das im dümmsten Fall den Tod zur Folge haben.

Die Parameter von smartctl kann man - wie bei nahezu allen Linux-Programme üblich - mit dem Schalter --help einsehen. A (--attributes) steht für "zeig mir die SMART-Werte" und i (--info) bedeutet "zeig mir Informationen zur Platte", also Hersteller, Modell, Geschwindigkeit, Firmware, SN usw. Viele Schalter haben eine Kurz- und eine Langform.

Grüße
Dalai
 
Ok, habe mal "smartctl -Ai /dev/sda" eingegeben, der spuckt dann eine Tabelle mit Werten aus. Aber was sagt die jetzt aus? *noahnung*

Wenn ich die zweite Festplatte mit "smartctl -Ai /dev/sdb" testen will, sagt er, dass S.M.A.R.T deaktiviert ist und man es mit Option -s und Argument 'on' aktivieren soll. Aber wie gibt man das ein?


Doppelposting wurde automatisch zusammengeführt:

Ok, hab's rausgefunden: smartctl -Ai -s on /dev/sdb

Der spuckt dann genauso eine Tabelle aus, die mir nichts sagt.
 
Die SMART-Werte auf dem Bild sehen soweit gut aus. Ist das denn die fragliche Platte? Oder geht's um die Excelstor? Übrigens ein steinaltes Teil, wie's aussieht.

Grüße
Dalai
 
Ja, das ist die Hauptplatte, eine Maxtor. Es ist noch eine zweite Platte (die Excelstor) mit 64GB verbaut. Hmm, die Werte sehen gut aus? Habe das eben mal gegoogelt, wenn da steht "pre-fail" soll das wohl heißen, dass die Platte kurz vor dem Ausfall ist, und das steht ja bei einigen der Punkte.

Edit: Bei der zweiten Platte steht auch bei 7 der Punkte "Pre-fail" und bei den restlichen "old_age".
 
Der Typ eines SMART-Attributs sagt erstmal nicht viel aus. Nur in Verbindung mit den eigentlichen Werten ist der Typ dann (unter Umständen) von Bedeutung. Beispiel: schwebende Sektoren sind ein Anzeichen für einen bevorstehenden Ausfall (Pre-fail), eine höhere Temperatur hingegen eher nicht (sofern sie nicht dauerhaft zu hoch ist).

Am wichtigsten sind die eigentlichen Daten in der Spalte RAW_VALUE, logischerweise im Zusammenhang mit dem jeweiligen Attribut.

Grüße
Dalai
 
Ich nutze für solche Dinge einen Ventoy Stick, wo ich dann einfach die ISO Dateien (Windows 10, diverse Linux Versionen, SuperGrubDisc, SystemRescueCD )drauf kopiere. Hat den Vorteil man benötigt nur einen Stick, man kann diesen recht einfach aktuell halten und alles schön mit einem Bootmenü auswählen:

 
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