News GlobalFoundries will Dresdner Fabs für über eine Milliarde Euro ausbauen

pipin

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Nachdem GlobalFoundries im letzten Jahr noch eine Verdoppelung der Investitionsausgaben auf 1,4 Milliarden Euro ankündigte und es Gerüchte über eine erweiterte Kooperation mit Samsung gab, will der Chipfertiger nun allein in Dresden über einen unbekannten Zeitraum über eine Milliarde Euro investieren. Dadurch soll mit staatlicher Hilfe (IPCEI-Programm) die Produktionskapazität in Dresden bis auf eine Million Wafer pro Jahr erhöht werden, was dem Zweieinhalbfachen der heutigen Kapazität entsprechen würden.

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DAS ist doch mal ne richtig gute Nachricht. Ist auch viel besser als bei TSMC betteln zu gehen. Wir brauchen einfach auch in Europa eine stabile Chipproduktion und können und dürfen uns nicht nur auf Asien verlassen.
 
An dieser Stelle kommen dann europäische Alternativen wie TSMC oder X‑Fab ins Spiel, die beide in Dresden produzieren, aber auch bereits gut ausgebucht sind.
Gemeint ist wohl GlobalFoundries? ;)
 
An dieser Stelle kommen dann europäische Alternativen wie TSMC oder X‑Fab ins Spiel, die beide in Dresden produzieren, aber auch bereits gut ausgebucht sind.
Gemeint ist wohl GlobalFoundries? ;)

Jepp, danke - ist korrigiert.

Ich bin bei GlobalFoundries mittlerweile etwas zwiegespalten. Erst pressen die Eigner (Mubadala) alles an Geld daraus, indem sie 7nm einstellen, die Maschinen dafür und diverse Fabs in Asien und den USA verkauft haben und gleichzeitig hat man in Dresden wohl in den letzten Jahren einigen Ärger mit Gewerkschaften gehabt, nimmt aber dann jetzt wieder alle Fördergelder mit, die es gibt.

Bin ja auch mal gespannt, ob GloFo wirklich an der Börse platziert wird. Bei der momentanen Nachfrage, würde es ja sinnvoll im Sinne von einträglich sein.
 
An dieser Stelle kommen dann europäische Alternativen wie TSMC oder X‑Fab ins Spiel, die beide in Dresden produzieren, aber auch bereits gut ausgebucht sind.
Gemeint ist wohl GlobalFoundries? ;)
Bin ich zu spät gekommen. *buck*

Wenn ich mir die Anforderungen so angucke, fehlt mir momentan die Phantasie. GlobalFoundries ist schließlich eine amerikanische und keine europäische Firma.
  • einen Beitrag zu den strategischen Zielen der Europäischen Union (EU) leisten, deutscher Autoindustrie fehlen Chips
  • von mehreren Mitgliedstaaten durchgeführt werden, ?
  • eine eigene Ko-Finanzierung durch die beteiligten Unternehmen/Einrichtungen vorsehen, vorhanden
  • positive Spill-over-Effekte in der gesamten EU bewirken und die anderen Autofirmen bekommen von den Amerikanern auch Chips verkauft ;)
  • sehr ehrgeizige Ziele in Bezug auf Forschung und Innovation verfolgen, das heißt deutlich über den internationalen Stand der Technik in dem betreffenden Sektor hinausgehen. eventueller Transfer von Know-How nach Amerika
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann nehmen wir eben X-Fab, als belgisches Unternehmen.
Und "zwingen" ASML dazu die Geräte zuerst in der EU einzusetzen.

Haha, ... schöne heile neue Welt.

Unfassbar wie abhängig Europa ist.
 
Dann nehmen wir eben X-Fab, als belgisches Unternehmen.

Hatte letztens nur gelesen, dass die auch sehr gute Auslastung haben, dabei aber übersehen, dass das Belgier sind.



Das Unternehmen ging aus Teilen des ehemaligen DDR-Halbleiter-Kombinats VEB Mikroelektronik Karl Marx (Kombinat Mikroelektronik Erfurt) hervor,

Zahlen bringen die am 11.02.
 
Deutschland sollte die 5G Technologie von Huawei aufkaufen und selber produzieren. Fabs scheint Deutschland noch zu haben. Die deutsche Regierung, die Technolgietransfer nach China favorisiert, scheint noch nicht alles verschenkt zu haben. Da besteht noch Hoffnung auf Technologie Made in Germany. *lova*
 
Letzendlich sind es doch nicht Staaten sondern Unternehmen, die FABs haben...
Und wo sind die Chips knapp? Auch in Unternehmen, z.B. aus der Automobilbranche.
Diese Unternehmen sind in der Regel multinational.

Wenn jetzt die deutsche Automobilindustrie über Chipknappheit jammert, dann liegt das daran, dass die sich bei der Nachfrage verkalkuliert haben. Das wäre ihnen genauso passiert, wenn die FABs alle in Deutschland stehen würden und keine einzige in Taiwan.

Populistische Politiker stellen das so dar, als ob man FABs aus dem guten eigenen Land zwingen könnte, ihre Produkte in diesem guten eigenen Land zu verteilen, obwohl die jemand ganz anderes bestellt hat, der im pösen Ausland lebt.
Sehr durchsichtig alles. Bitte nicht drauf reinfallen.
MfG
 
Die Chipherstellung wird in Asien und USA als Strategische Notwendigkeit angesehen und massiv von den Staaten subventioniert.
Die FDP empfiehlt, dass Europa nicht subventioniert, sondern auf die anderen einreden soll, dass sie ihre Subventionen sein lassen sollen.
Was ist denn davon zu halten?

So wurde Globalfoundries‘ Ex-CEO Ajit Manocha von Merkels Beratern in Berlin abgebügelt, als er seinerzeit nach weiteren Förderungen bzgl. Investitionen in Dresden nachfragte. Der große Blockierer war das von der FDP geleitete Wirtschaftsministerium, das auf „freien Märkten bestand“. Meinem Hinweis, daß in Asien massiv subventioniert wurde, wurde seinerzeit entgegengehalten, „man müsse denen eben sagen, daß sie damit aufhören sollen“. Es klang tatsächlich wie Comedy: Ein deutscher Minister soll Chinas, Koreas und Taiwans Industriepolitik mitbestimmen, ein mehr als absurder Gedanke.
 
Das wird der Altmaier schon zu verhindern wissen. *Hust* *Prust* *chatt*
 
Klar wäre es am einfachsten, wenn alle Staaten ihre Subventionen für FABs streichen würden.
Genauso könnte man auch das Militär abschaffen, wenn alle Staaten mitziehen würden.
Ist nur unrealistisch davon auszugehen, dass alle mitmachen.
MfG
 
Bei 1Mrd. wird es wohl nur ein kleiner Ausbau werden.
Ich fand es vor 10 Jahren schon kurios, wie da überall noch Reinraumfläche angebaut wurde, teils auf das Dach einer anderen Halle, wo es über Rampen hinaufging. Fast schon wie bei einer ostdeutschen Gartenlaube, die in alle Richtungen irgendwie wächst. ;)
Mich wundert nur, dass die trotzdem gut ausgebucht sind. Wer kauft denn all diese Wafer vergleichsweise "alten" Prozessen?
 
An dieser Stelle kommen dann europäische Alternativen wie TSMC oder X‑Fab ins Spiel, die beide in Dresden produzieren, aber auch bereits gut ausgebucht sind.
Gemeint ist wohl GlobalFoundries? ;)

Jepp, danke - ist korrigiert.

Ich bin bei GlobalFoundries mittlerweile etwas zwiegespalten. Erst pressen die Eigner (Mubadala) alles an Geld daraus, indem sie 7nm einstellen, die Maschinen dafür und diverse Fabs in Asien und den USA verkauft haben und gleichzeitig hat man in Dresden wohl in den letzten Jahren einigen Ärger mit Gewerkschaften gehabt, nimmt aber dann jetzt wieder alle Fördergelder mit, die es gibt.

Bin ja auch mal gespannt, ob GloFo wirklich an der Börse platziert wird. Bei der momentanen Nachfrage, würde es ja sinnvoll im Sinne von einträglich sein.
Die Eigner haben jahrelang mehrere Mrd. zu geschossen, z.B. den Bau der FAB in den USA finanziert.
Irgendwann muss auch mal ein Konzept her, das sich auf Dauer sich trägt, als immer nur als billige, weil zu späte 2nd source gebraucht zu werden.
Doppelposting wurde automatisch zusammengeführt:

Bei 1Mrd. wird es wohl nur ein kleiner Ausbau werden.
Ich fand es vor 10 Jahren schon kurios, wie da überall noch Reinraumfläche angebaut wurde, teils auf das Dach einer anderen Halle, wo es über Rampen hinaufging. Fast schon wie bei einer ostdeutschen Gartenlaube, die in alle Richtungen irgendwie wächst. ;)
Mich wundert nur, dass die trotzdem gut ausgebucht sind. Wer kauft denn all diese Wafer vergleichsweise "alten" Prozessen?
Was macht Dein Telefon ohne Ton, Anzeige, Funk, NFC Bezahlfunktion, 5 Kameras, ? Auf einen Apple A1x in 5nm kommen 20 andere in was gröberen als 28nm.
Das sind aber keine reinen Standardtechnologien, sondern welche mit vielen AddOns.
 
Auf einen Apple A1x in 5nm kommen 20 andere in was gröberen als 28nm.
Insgesamt aber extrem winzig.
Erinnert mich an den "Großauftrag" bei Infineon, alle Ausweise mit Chips zu versorgen. Wurde groß in der Presse verkündet. Aber 50.000 Chips passten auf einen Wafer. Also alle halbe Jahre mal 1 Los losschicken. Und gerade für den Kleinkram gibt es ja noch Dutzende andere Fabs, die schon lange abbezahlt sind. Ich hatte mal ne Liste gemacht, mit allen Halbleiterfabriken, die so zum Einsatz kamen über alle Produkte. Das waren zum Schluss knapp 100 Stück.
 
Glofo kann den Automotive Teil TSMC abnehmen und die haben ja eh bereits das, was Glofo aufgegeben hat mit der Absage an 7nm.
Außerdem werden einige Autohersteller wechseln, die gerade in Schwierigkeiten sind und das nicht noch mal erleben wollen.
Tesla kommt auch in Frage, die ihre selbst entwickelten KI-Chips dann in Dresden nahe der neuen Fabrik beziehen können.
Der Know-how Gewinn ist nicht zu unterschätzen.
 
Außerdem werden einige Autohersteller wechseln, die gerade in Schwierigkeiten sind und das nicht noch mal erleben wollen.
Das eigentliche Drama ist aber, dass sie die Bestellungen stark reduzierten hatten, was die Zulieferer weitergegeben haben. Selbst mit 3 unabhängigen Standorten oder einer Fab direkt vor der Haustür hätten sie das gleiche Problem wieder. Wenn sie zu wenig bestellen lassen und GloFo die Kapazität anderweitig vergibt, dann stehen sie wieder mit leeren Händen da.
Es wäre eher an der Zeit, wieder über Lagerhaltung nachzudenken. Just-in-Time mit Lagerhaltung in Schiffen und LKW ist in Zeiten von Lieferkettenproblemen einfach unglücklich.
Außerdem sind Automobilkunden anspruchsvoll. Die wollen jeden ausgefallenen Chip bis ins Detail analysiert bekommen, was die Ausfallursache war und ob die Charge ein generelles Problem ist. Die lassen sich nicht wie Consumer mit Austausch des fehlerhaften Gerätes/Chips abspeisen.
 
Lagerhaltung bringt auch nichts, wenn du im Lager nur den 50% geringeren Bautailbedarf ablegst. Wird es für 3 Monate Fertigung konzipiert und die Lieferfrist ist 3 Monate ... Dann sitzt du immer noch die Hälfte der Zeit ohne Komponenten da. Und ja, es macht kein Sinn 100% Auslastung vorzuhalten falls man davon ausgeht, dass 1 Jahr nur 50% produziert wird. Vorausgesetzt die Lagerplätze sind extern und die Kosten fallen nach Bedarf an. Es sei den der Grosskonzern zahlt entsprechend für die Vorhaltungskosten, was jedoch wegen Preisdrückerei nicht geht.

Die Fehlprognose ist das Hauptproblem, egal wie man versucht sie auszumerzen es geht nicht. Es sei denn man will unnüblicherweise in einer Krise Kapital binden, welches aber benötigt wird um die Liquidität zu sichern. Das betrifft primär die kleineren Zulieferer, dh. wird es nicht gemacht. Zudem wären Bankrotte Zulieferer ein grösseres Problem als 2-3 Monate lieferengpässe.
 
Mich wundert nur, dass die trotzdem gut ausgebucht sind. Wer kauft denn all diese Wafer vergleichsweise "alten" Prozessen?

Mixed Signal ist hier das Stichwort. Wie bei der X-Fab, wo man dabei ist von 130nm auf 90nm zu wechseln (oder schon hat). Leistungstransistoren lassen sich nicht beliebig verkleinern. Genauso wenig kannst du erwarten, von einem 7nm Transistor eine vernünftige Ausgangskennlinie zu bekommen (heißt unbrauchbar im Analogbereich).
 
Lagerhaltung bringt auch nichts, wenn du im Lager nur den 50% geringeren Bautailbedarf ablegst. Wird es für 3 Monate Fertigung konzipiert und die Lieferfrist ist 3 Monate ...
Immerhin besser als gar kein Lager.
Selbst die Streiks bei der Bahn von max. 1 Woche Dauer hatten den Autobauern bereits Probleme bereitet. Da ist einfach gar kein Lager da.
Ich hab mir einige Fabriken von innen angeschaut. Mehr oder weniger wird das tagesaktuell angeliefert und direkt ans Band gebracht. In der Nacht kamen die ersten LKW an und ab früh 4 Uhr herrschte am Fabriktor Hochbetrieb. Ich habe anfangs direkt gegenüber so einer Einfahrt gewohnt und im Sommer hatte ich die Auswahl, ob ich wegen Hitze oder wegen Lärm nicht mehr schlafen konnte.
 
Auf einen Apple A1x in 5nm kommen 20 andere in was gröberen als 28nm.
Insgesamt aber extrem winzig.
Erinnert mich an den "Großauftrag" bei Infineon, alle Ausweise mit Chips zu versorgen. Wurde groß in der Presse verkündet. Aber 50.000 Chips passten auf einen Wafer. Also alle halbe Jahre mal 1 Los losschicken. Und gerade für den Kleinkram gibt es ja noch Dutzende andere Fabs, die schon lange abbezahlt sind. Ich hatte mal ne Liste gemacht, mit allen Halbleiterfabriken, die so zum Einsatz kamen über alle Produkte. Das waren zum Schluss knapp 100 Stück.
50000 Chips pro Wafer sind selten, man ist eher bei 1000-5000.
Schau Dir mal den Revenue-Share von TSMC an und bedenke dann die Waferpreise.
Die machen 40% mit >=28nm, das sind 5Mrd $ im Quartal, fast der Jahresumsatz von GF.
Aber die 40% machen wahrscheinlich 70-80% der Wafer aus.
Die ganzen Spezial-Technologien sind mit ihrem kleinsten Node gerade erst bei 28-14nm angekommen.
 
Ich weiß, dass TSMC auch noch ein paar alte 200mm-Fabs hat und dort eher Grobes herstellt. Aber sowas können einige der Anbieter von µC im Zweifel auch noch selber.
 
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