750-850W Vergleichstest

soulpain

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Nach unserem populären Vergleichstest in der 550-W-Klasse sind nun einige Modelle mit etwa 800 W (+- 50 W) an der Reihe. Auch hier haben wir wieder günstigere mit sehr teuren Produkten gepaart, um Unterschiede zwischen diesen aufzuzeigen und die Kaufentscheidung zu erleichtern. In diesem Aufgebot wird besonders das Duell zwischen den Erzrivalen Corsair und OCZ interessant, welche beide einen 80Plus-Gold-Probanden eingesendet haben. Außerdem muss Linkworld beweisen, dass sie gute Netzteile für wenig Geld bauen können. FSP wiederum schickt seine neue Mittelklasse ins Rennen, bevor die erste Gold-Serie den Markt erobern soll. Wir haben damit erneut eine sehr bunte Zusammenstellung für diesen Roundup, ungewöhnliche Produkte, die unseren Testparcour überstehen, aber letzten Endes unsere Leser überzeugen müssen.

Preisvergleich:

ModellPreis
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ADATA HM750 W
Corsair AX750 W
Linkworld Diamond800 W
FSP Everest 85Plus800 W
OCZ Z-Series850 W
[TR][TD]​

Wie immer wünschen wir viel Spaß beim Lesen! Wir bedanken uns außerdem bei OCZ bzw. www.caseking.de für die Bereitstellung des Z-Series Z850M mit 850 W, Corsair für das AX mit 750 W und FSP für das Everest 85Plus mit 800 W. Das Linkworld Diamond mit 800 W wurde von der Redaktion selbst finanziert. Obwohl die Frist für Samples bereits abgelaufen war, haben dass neue HM 750 W dennoch aufgenommen. Es handelt sich um die erste Netzteil-Serie von ADATA. Zu diesem liefern wir nun einen exklusiven Bericht. Da das FSP-Modell aktuell nicht verfügbar ist, orientieren wir uns bei der Bewertung an der Preisempfehlung von 114.90 EUR.

[break=ADATA HM 750 W]
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Nicht sonderlich interessant ist der Blick auf den Lieferumfang des ADATA HM 750 W, mit dem der Speicheranbieter auf dem Netzteilmarkt mitmischen möchte. Neben den üblichen Utensilien für die Inbetriebnahme liefert ADATA die modularen Anschlussleitungen. Das Modell verfügt über Kabelmanagement. Nicht zuletzt ist ein Benutzerhandbuch mit ordentlicher Dokumentation zu den Eigenschaften und der Installation enthalten. Zu den Vorzügen des Produktes zählen laut ADATA 3 Jahre Garantie, ein Lüfter mit Kugellager, der je nach Auslastung anders leuchtet, das "SLI-Ready" Zertifikat und 80Plus Bronze. Abgesehen von der Beleuchtung in blau, grün und rot (von geringer nach hoher Last) handelt es sich dabei um Standardeigenschaften, die viele Hersteller erfüllen. Immerhin gibt ADATA an, ausschließlich japanische Kondensatoren verwendet zu haben, doch welche das konkret sind, erfahren wir gleich.

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Die verpulverte Oberfläche des ADATA-Probanden hinterlässt einen robusten Eindruck. Wabenförmige Entlüftungslöcher und das in Peripherie- und Grafikkartenstecker unterteilte Stecker-Panel sind wiederum kein ungewöhnlicher Anblick. Jedenfalls dürfte die Aufteilung der Stecker dem Laien eine große Hilfe sein. Was die Leistung betrifft, befindet sich die maximale Leistung auf +12 V sehr nah an der Nennleistung des Gerätes. Über die Single-Rail können bis zu 60 A fließen. Auf DC-DC-VRM setzt das Modell jedoch nicht. Die beiden kleineren Schienen +3,3 V und +5V werden mit einer Leistung von insgesamt 150 W angegeben.

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Der mit 7 Lüfterblättern versehene Yate-Loon-Lüfter trägt die Modellnummer D14BH-12. Entgegen der Angaben im Preisvergleich handelt es sich um einen Ventilator mit 14 cm Durchmesser, der schon bei zahlreichen anderen Herstellern eingesetzt wurde. Er verfügt über ein Kugellager, wie es auch bei hunderten anderer Netzteile der Fall ist. Die zusätzlichen Leitungen dienen zur Versorgung der jeweiligen LEDs.

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Die Elektronik, basierend auf einem älteren Design des Herstellers CWT, ist ausschließlich mit japanischen Elkos bestückt. Egal ob an +5 VSB, als Bestandteil der Lüfterregelung oder im Vorregler; alle Aluminium-Elektrolytkondensatoren kommen von Nippon-Chemicon. Das hilft einem Netzteil erstmal wenig, wenn der Rest nicht stimmt. Hier jedoch gibt es keinen Anlasse zur Kritik. Der Querschnitt von Phase- und Neutralleiter, große Halbleitergehäuse mit guter Wärmeableitung und ein großer Siebelko sind zumindest Indizien für eine hohe Leistungsfähigkeit. Der Test wird das Leistungspotenzial bestätigen. Die einzelnen Bauteile sind gut befestigt und, da wo es notwendig ist, von anderen Bereichen isoliert. Die Spannungen an den Ausgängen werden von einem IC mit allen notwendigen Sicherungsfunktionen überwacht. Der Haupttransformator behindert die Kühlung der Gleichrichterdioden im Sekundärschaltkreis etwas, aber nicht wesentlich.

[break=Corsair AX 750 W]
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Bereits vor kurzem hatten wir das kleinste 80Plus-Gold-Modell von Corsair vorgestellt. Heute möchten wir uns dem Corsair AX mit 750 W etwas ausführlicher widmen. Dass 750 W etwas weniger sind als bei den anderen Probanden, soll dabei keine Rolle spielen, da wir ohnehin mit relativen Bezügen belasten. Zu den Features zählen 7 Jahre Garantie, ein vollmodulares Steckersystem und die semi-passive Kühlung. Im Gegensatz zum Hersteller Seasonic verfügt das Gerät über flache Anschlussleitungen und setzt die schwarze Farbgebung konsequenter um. Außerdem wurde dem ATX-2.3-Netzteil mit 16 cm Bautiefe das 80Plus-Gold-Zertifikat verliehen. Im Lieferumfang enthalten sind die modularen Anschlussleitungen, einige Kabelbinder, die notwendigen Befestigungsschrauben und ein Kaltgerätekabel. Nicht zuletzt können die Leitungsstränge in einer beigelegten Tasche verstaut werden. DC-DC-VRM und eine + 12V-Single-Rail sollen sich besonders gut für aktuelle Komponenten eignen.

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Mit seinen wabenförmigen Belüftungslöchern und dem schmalen Netzschalter wirkt das Modell zunächst wie ein gängiges Netzteil, doch die Rückseite zeigt, dass sogar die Mainboard-Anschlüsse ab- bzw. ansteckbar sind. Das sieht erstens besser aus, lässt sich zweitens einfacher abbauen und ist drittens ein Garant für besseren Halt. Im normalen Fertigungsprozess müssten alle Leitungen gleichzeitig angelötet werden, schlechte und Kaltverbindungen kommen zustande. In diesem Fall muss Corsair bzw. Seasonic weitaus weniger Metallstifte auf dem PCB befestigten, um das Stecker-Panel mit Strom zu versorgen. Wie bereits erwähnt verfügt das AX über eine Single-Rail, in diesem Fall mit 62 A. Mit einer Angabe von 125 W sind +3,3 V und +5 V aber auch nicht zu knapp bemessen.

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Ähnlich wie die X-Serie setzt Corsair auf gut verarbeitete Sanyo-Denki-Lüfter mit Kugellager. Der 120-mm-Ventilator trägt die Produktnummer 9S1212F404, welcher allerdings im Gegensatz zum Vorbild nicht PWM-gesteuert wird. Prinzipiell unterscheidet sich das Konzept hinter der Regelung des Lüfters aber nicht. Bis 20 % Last bleibt das Modell nahezu lautlos, erst dann beginnt der Lüfter zu drehen und steigert ab 50 % Last die Drehzahlen. Ohne Zweifel handelt es sich hier um ein sehr teures Produkt, doch die abgerundeten Lüfterblättern und das gute Lager machen sich sicherlich bezahlt.

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Japanische (Feststoff-)Kondensatoren, ein Netzfilter von Delta Electronics und relativ kleine Kühlkörper sind im Inneren des PC-Netzteils vorzufinden. Die Technik ist modern. Dank der Synchrongleichrichtung und dem sekundärseitig gesteuerten Resonanzwandler wurde die Verlustleistung auf ein Minimum reduziert. Erstere ersetzt die Gleichrichterdioden im Sekundärschaltkreis durch MOSFETs mit besseren Durchlasseigenschaften. Zweitere reduziert Schaltverluste durch Nullspannungsschalten (ZVS), da die Höhe der Spannung eine Komponente bei der Verlustleistung ist. Die integrierten DC-DC-VRM wiederum haben den Vorteil, +3,3 V, +5 V und +12 V einzeln zu regeln, während die Regelkreise in bisherigen Netzteilen die Schienen aus Kostengründen nur über eine Eingrößenstrecke abwickeln, meist ausgehend von den Ist- und Sollwerten der +5 V-Schiene. Auch die großzügigen Freiflächen mit deutlich besserem Luftstrom als Folge ermöglichen den Einsatz der sehr kleinen Heatsinks. An notwendigen Stellen wurde ausreichend mit Schutzfolien und Schrumpfschläuchen gearbeitet, um die notwendige Isolierung gegen Kurzschlüsse zu ermöglichen. Wie üblich fehlt auch der Sicherungschip nicht, welcher mit diversen Mechanismen wie Über- und Unterspannungsschutz das Netzteil in Problemfällen abschaltet. Zwar haben wir des Öfteren vermerkt, dass japanische Kondensatoren nicht automatisch besser sind als andere oder besser gesagt zum Schaltkreis passen müssen, in diesem Fall kommen gerade sekundärseitig aber wirklich teure Modelle zum Einsatz. Die Feststoffmodelle mit geringem Serienwiderstand und damit Selbsterwärmung können bereits in kleineren Ausführungen das Spannungsbild sehr gut verbessern. Das liegt vor allem daran, dass sie weniger von Alterungsprozessen beeinträchtigt werden und nicht im Hinblick auf den langfristigen Betrieb stark überdimensioniert werden muss. Phase- und Neutralleiter wirken auf den ersten Blick relativ dünn, doch auch hier kommt es bedingt durch die Technik auf den tatsächlichen Betriebs- und Spitzenstrom an; mit anderen 750 W-Modellen ist der moderne Aufbau nicht direkt vergleichbar.

[break=Linkworld Diamond 800 W]
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Der günstigste Proband in diesem Vergleich stammt von Linkworld. Zunächst sind keine Auffälligkeiten sichtbar, da Kaltgerätekabel und Co. auch bei anderen Modellen mit dabei sind. Abgesehen von der geringen Lautstärke wirbt Linkworld mit einem "speziellen Schutz gegen Staub". Was es damit genau auf sich hat, konnten wir bis dato leider nicht in Erfahrung bringen. Im Grunde ist das Netzteil nach unserem ersten Eindruck genauso anfällig für Staub wie jedes andere auch. Sämtliche Leitungsstränge sind fest angeschlossen.

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Das Äußere des Netzteils ist ziemlich simpel gestrickt. Quadratische Entlüftungslöcher, ein einfacher, schwarzer Lack und ein tief eingelassenes Lüftergitter passen nicht unbedingt zum glamourösen Namen. Dafür liegt die Materialdicke des Gehäuses deutlich über der der anderen Netzteile in dieser Preisklasse. Was die Leistung betrifft, ist vor allem die angegebene Leistung der +3,3-V- und +5-V-Schienen relativ hoch. Mit bis zu 360 W sollen diese belastbar sein. Das war für unseren Lasttest zu berücksichtigen. Für die beiden +12-V-Schienen wird außer der maximalen Belastbarkeit von 20 bzw. 23 A keine Gesamtleistung angegeben. Nichts desto trotz betont Linkworld hier nochmals die 800 W als Maximum, es dürfte sich daher nicht um die Dauerleistung handeln.

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Elf Lüfterblätter und ein Gleitlager bilden das Kernstück des von Young Lin gebauten Ventilators mit 135 mm. Die genaue Produktnummer lautet DFS132512H. Es handelt sich dabei um das stärkste Modell, was die Umdrehungen pro Minute betrifft. Die Marke Young Lin wird bei sehr vielen Herstellern gewählt, in diesem Fall sicherlich auch aus Preisgründen. Doch die Lüfter durften ihre Zuverlässigkeit durchaus schon öfter unter Beweis stellen, weshalb die Wahl hier sicherlich keine schlechte ist.

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Nach dem Öffnen fällt auf, dass die Fläche des Gehäuses kaum ausgenutzt wird. Bei Verkleinerung würde das PCB hinter dem Netzeingang aber mit anderen Bauteilen kollidieren, wobei das Problem sicherlich auch anders lösbar wäre. Umso erfreulicher, dass der Netzfilter abgesehen vom fehlenden MOV sehr üppig bestückt ist. Die meisten der Bauteile sind uns schon bekannt. Bei den beiden Spulen am oberen Ende der Hauptplatine handelt es sich um stromkompensierte Drosseln mit zwei getrennten Kammern, welche den Gleichtaktstörungen aufgrund ihrer Flussrichtung einen induktiven Widerstand bieten und sie beheben. Hier wurden zwei vorgefertigte Modelle ausgewählt, weshalb sie etwas anders aussehen. In den meisten Netzteilen kennen wir sie als individuell gewickelte Ferritkerne, deren Wicklungen nur mit Kabelbindern voneinander getrennt werden. Dass das Netzteil nichts zwangsweise zu den ältesten gehört, ist an den Optokopplern zu erkennen, die früher aus Preisgründen durch Trenntrafos (Trafos mit gleicher Wicklungszahl auf beiden Seiten) ersetzt wurden. Weiterhin verfügt das Netzteil über eine aktive Leistungsfaktorkorrektur. Für die Schutzfunktionen wurde der IC PS223 implementiert, der OCP (Überstromschutz) an vier Ausgängen ermöglicht. Wie wir an der kleinen Messdiode am Sekundärkühlkörper erkennen, ist die Drehzahl des Lüfters von der Temperatur abhängig. Erst der Lasttest wird Aufschluss darüber geben, in wie weit der Proband zu empfehlen ist.

[break=FSP Everest 85Plus 800 W]
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Mit dabei ist auch die aktuelle Mittelklasse-Serie des Großherstellers FSP, wobei die Serie gegenüber den Everest 80Plus eher in kleineren Schritten verbessert wurde. Für große Innovationen ist schließlich die Aurum-Serie da. Neben einem Benutzerhandbuch, dem Kaltgerätekabel und den Befestigungsschrauben wird dem Paket ein "FSP-"Aufkleber, eine Tasche für die modularen Anschlüsse und Kabelbinder mit Klettverschluss beigelegt. Neben 80Plus Bronze zählt der Netzschalter mit blauer LED zu den Features. "SLI-Ready" soll das Netzteil auch sein.

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Nach wie vor vertraut FSP auf blau lackierte Netzteile mit vergoldetem Lüftergitter für den Privatkundenmarkt. Auf der Flanke befindet sich das Herstellerlogo. Markant ist die Unterteilung der Steckerbuchsen, die auch verschiedene Peripherie-Typen unterscheidet. FSP setzt auf "Quad Rails", sprich vier +12 V-Schienen, die zusammen 773 W leisten sollen. +5 V und +3,3 V mit jeweils 30 A liefern bis zu 175 W. Vorbildlich wird dokumentiert, welche +12 V-Schiene welche Komponenten versorgt. Primär obliegt es dem Hersteller, die Leistung passend zu verteilen, i.d.R. muss sich der Kunde darum keine Gedanken machen. Dennoch sind die Informationen durchaus interessant.

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Der mit Kugellager ausgestattete Power-Logic-Lüfter verfügt über sieben transparente Lüfterblätter und trägt die Modellnummer PLA12025B12H. Der 120-mm-Rotor hat schon diverse andere FSP-Netzteile zuverlässig gekühlt, wenngleich nicht sonderlich leise. Qualitativ liegt das Modell irgendwo bei den günstigeren Lüftern von Young Lin und Yate Loon.

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Wie üblich haben wir uns die Elektronik etwas näher angesehen. Auch wenn das Aussehen zunächst keine großen Veränderungen vermuten lässt, wurden viele Einzelkomponenten überdacht. Sicherlich wurde das Grundkonzept beibehalten, so bleiben die EMI-Filterung und der Sicherungschip unangetastet, während die Halbleiter neueren Modellen mit besseren Durchlasscharakteristika und geringeren Sperrverzugszeiten gewichen sind. Die beiden Schalter des Flusswandlers etwa kommen aus der CoolMos-Serie von Infineon und haben einen geringeren Drain-Source-Widerstand als die Vorgängermodelle. Dieser repräsentiert verschiedene Widerstände zwischen Quelle und Abflusselektrode eines MOSFETs. Damit ist er häufig das Synonym zur Einschätzung der Verlustleistung am Transistor in der Einschaltphase. Die Elkos kommen, soweit wir sehen konnten, ausschließlich von Teapo. Mit diesen hatte FSP auch noch nie Probleme.

[break=OCZ Z-Series 850 W]
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Wir entschuldigen uns dafür, in diesem Roundup noch das Z-850 zu behandeln, während OCZ aktuell schon die Nachfolger-Serie "ZX" einleitet. Nähere Informationen dazu werden wir bei unserem Zusammentreffen auf der CeBIT-Messe erhalten. Nichts desto trotz ist das 80Plus-Gold-Modell aus der ersten Generation ein interessanter Vergleichskandidat und nah mit dem 1000-W-Gerät verwandt. Abgesehen vom Benutzerhandbuch und den üblichen Beigaben für die Installation ist das Produkt mit einer Tasche für die modularen Leitungsstränge und zahlreichen Kabelbindern samt Klettverschluss ausgestattet. Ein zusätzliches Kaltgerätekabel macht das Netzteil zum englischen Netz kompatibel.

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<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/2_ocz7.jpg"><img class="bildzentriertstartseite" src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/large/2_ocz7.jpg" border="0" ></a></center>

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/1_ocz9a.jpg"><img class="bildzentriertstartseite" src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/large/1_ocz9a.jpg" border="0" ></a></center>

Das Netzteilgehäuse hinterlässt einen guten Eindruck. Die leicht aufgeraute Oberfläche und die geradlinigen Streifen an den Seiten sind sicherlich nett anzusehen. Ein breiter Netzschalter und wabenförmige Entlüftungslöcher prägen die Front (oder das Endstück, je nachdem). Auch OCZ unterteilt das Stecker-Panel in Grafik- und Peripherieanschlüsse. OCZ setzt auf eine Single-Rail mit bis zu 71 A und 180 W auf den beiden kleineren Schienen. Wie wir später noch sehen werden, machen sich diese Angaben bezahlt. Die Unterschiede zum 1000 W-Modell sind eher homöopathisch und bei gleicher Dimensionierung machen sich 150 W weniger im Lastest durchaus bemerkbar.

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Der Lüfter mit der Modellnummer RL4Z B1352512H kommt von Globe Fan und verfügt über elf Lüfterblätter. Dank seiner Größe von 135 mm und der Tatsache, dass schon das Z-1000 ausreichend gekühlt war, wird OCZ keine Probleme mit der Temperatur bekommen. Sicherlich begrüßenswert wäre es, hier langfristig Lüfter aus dem Retail-Bereich zu integrieren, was viele Anbieter wie be quiet! jetzt bereits werbestark machen. Gut zu sehen ist auch die Luftleitfolie, was theoretisch hilft, praktisch aber vor allem die Lüftergröße kompensiert.

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Etwas schwächere Transistoren und eine kleinere Gleichrichterbrücke, schon werden aus 1000 W Leistung 850 W, zumindest in der Theorie. Praxisnah werden wir über kurze Zeit deutlich über 850 W kommen, weshalb wir zwangsweise auch zu einer besseren Bewertung kommen. An Trafo, Kühlkörpern und PFC-Drossel hat sich größentechnisch nichts getan. Nach wie vor werden zwei (wenn auch kleinere) Primärkondensatoren von Rubycon mit Nippon-Chemicon Elkos auf der Sekundärseite kombiniert. Das Design wirkt daher etwas überladen, weshalb die Isolierfolie am Kabelmanagement-PCB notwendig wurde. Dennoch: Wirklich schlecht ist das Netzteil trotz seines Alters nicht, zumal es die 850 W Leistung gemessen an 80Plus Gold relativ preiswert anbietet.

[break=Steckeranzahl und Leitungslängen]
<center>
ADATACorsairLinkworldFSPOCZ
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Main Main Main Main Main
24-pin (60 cm)24-pin (60 cm)24-pin (50 cm)24-pin (50 cm)24-pin (55 cm)
CPU CPU CPU CPU CPU
4+4-pin (60 cm)4+4-pin (60 cm)4+4-pin (50 cm)4+4-pin (50 cm)4+4-pin (60 cm)
4+4-pin (60 cm)4+4-pin (60 cm)-4-pin (50 cm)8-pin (60 cm)
Grafikkarte Grafikkarte Grafikkarte Grafikkarte Grafikkarte
6/8-pin (60 cm)6/8-pin (60 cm)6/8-pin (50 cm)6/8-pin (50 cm)6/8-pin (60 cm)
6/8-pin (60 cm)6/8-pin (60 cm)-6/8-pin (50 cm)6/8-pin (60 cm)
6/8-pin (60 cm)6/8-pin (60 cm)-6/8-pin (45 cm)6/8-pin (60 cm)
6/8-pin (60 cm)6/8-pin (60 cm)-6/8-pin (45 cm)6/8-pin (60 cm)
Peripherie Peripherie Peripherie Peripherie Peripherie
4x SATA (60, 75, 90, 105 cm)2x SATA (45, 60 cm)2x SATA (50, 65 cm)3x SATA (45, 60, 75, 90 cm)3x SATA (60, 75, 90 cm)
4x SATA (60, 75, 90, 105 cm)2x SATA (45, 60 cm)2x HDD, 1x FDD (50, 65, 80 cm)3x SATA (45, 60, 75, 90 cm)3x SATA (50, 65, 80 cm)
2x HDD (60, 15 cm)4x SATA (45, 60, 75, 90 cm)-3x SATA (45, 60, 75, 90 cm)3x SATA (50, 65, 80 cm)
2x HDD, 1x FDD (60, 75 , 90 cm)4x SATA (45, 60, 75, 90 cm)-3x HDD (45, 60, 75 cm)3x SATA (50, 65, 80 cm)
-4x HDD (45, 60, 75, 90 cm)-2x HDD, 1x FDD (45, 60, 75 cm)[3x HDD (50, 65, 80 cm)
-4x HDD (45, 60, 75, 90 cm)-SATA-HDD Adapter (10 cm)FDD Adapter (20 cm)
-2x FDD Adapter (10 cm)---
[TR][TD]</center>

Wie von einigen Mitgliedern dieser Community gewünscht, präsentieren wir die Anschlüsse in einer Tabelle, welche bei weniger Probanden natürlich etwas übersichtlicher ist. Daher können wir immer noch entscheiden, dieses Konzept zu ändern und die Werte einzeln zu präsentieren. So oder so hat die Tabellenform einen Vorteil: Auf einen Blick lässt sich hier erkennen, wer mehr bietet als andere, zumindest bei der Quantität der Leitungsstränge. Tatsächlich bieten die meisten Probanden vier 6/8-pin-Stecker bei ähnlichern Leitungslängen, während Linkworld nur einen offeriert. FSP ist mit 45-50 cm etwas kürzer. OCZ, ADATA und Corsair verfügen über einen zweiten 4+4-pin-ATX12V- bzw. 8-pin-Stecker. FSP ergänzt einen 4-pin-Anschluss. In Sachen Peripherie ist Corsair den anderen Modellen weit voraus, während Linkworld fast keine und OCZ lediglich drei HDD-Anschlüsse integriert hat. Auf der anderen Seite liegen und Corsair bei der Anzahl der SATA-Stecker (12) gleich auf. Bei FSP und OCZ kommt ein sehr günstiger und durchsichtiger Sleeve zum Einsatz. Insgesamt schneidet Corsair bei der Ausstattung am besten ab, auch wenn man bei allen Geräten sicher darüber nachdenken könnte, die Peripherie-Leitungen bei unterschiedlichen Längen zu beginnen.

[break=Messungen: Spannungsregulation]
<center>
BelastungADATACorsairLinkworldFSPOCZ
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
+3,3 V ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % +2,11 %+0,91 %+1,08 %+0,30 %+3,38 %
20 % +1,91 %-1,21 %-2,83 %-0,30 %+3,14 %
50 % -0,20 %-1,81 %-4,42 %-1,08 %+2,04 %
80 % -2,40 %-3,03 %--1,34 %-0,68 %
100 % -2,83 %-3,20 %--1,83 %-1,72 %
110 %-2,91 %-3,64 %--1,94 %-2,18 %
+5 V ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % +1,02 %-0,30 %+2,04 %+2,40 %+1,88 %
20 % +0,85 %-1,00 %-0,83 %+1,83 %+1,07 %
50 % +0,41 %-1,80 %-2,42 %+1,08 %-0,20 %
80 % -1,71 %-2,83 %-+0,74 %-0,62 %
100 % -2,61 %-3,21 %-+0,30 %-0,80 %
110 %-3,21 %-3,83 %--0,40 %-0,93 %
+12 V (schlechteste) ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % +0,72 %+2,50 %+1,40 %+0,80 %+1,00 %
20 % +0,50 %+2,00 %+0,83 %-0,20 %+0,93 %
50 % +0,21 %+1,25 %-3,42 %-0,83 %+0,63%
80 % -0,52 %+0,42 %--1,05 %+0,45 %
100 % -0,81 %+0,00 %--1,82 %+0,23 %
110 %-1,33 %-0,25 %--1,93 %+0,20 %
[TR][TD]</center>

Die obere Tabelle zeigt die Spannungsregulation bei verschiedenen Lasten, wobei ein natürlicher Spannungsabfall innerhalb der Spezifikation kein Problem ist. Viele Netzteile mit DC-DC-VRM zeigen kleinere Schwächen auf +3,3V und +5V, während sich +12V bei ATX-konformen Lasten nur noch selten fordern lässt. Das Linkworld Diamond 800W hatte dennoch Probleme und schaltete sich frühzeitig ab, konnte aber immerhin wieder eingeschaltet werden. Mit realistischer Nennleistung wäre der Test sicherlich besser ausgefallen. In Sachen Restwelligkeit bewegt sich das Modell auch nur knapp außerhalb der Spezifikation. So wurden auf +3,3V beispielsweise 59 mV erreicht - bei gerade mal 50% Last der Nennleistung. ADATA und FSP landen im Mittelfeld, während OCZ erfreulicherweise deutlich besser abschneidet als das 1000 W-Modell. So werden auf +12 V maximal 66 mV Restwelligkeit erreicht und auch die kleineren Spannungen befinden sich innerhalb der 1-%-Grenze gemäß ATX-Design-Guide. Gerade auf +12V war die Grundschwingung deutlich geringer. Besonders angetan sind wir aber vom Corsair-Netzteil, das unter oder kaum mehr als 15 mV Restwelligkeit bei jeder Schiene aufzeigte. Dennoch sollte hier die Spannung auf den VRM besser geregelt werden. Praxisbezogen ist das aber nicht problematisch.

[break=Messungen: Wirkungsgrad und PFC]
<center>
BelastungADATACorsairLinkworldFSPOCZ
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
10 %79 %83 %66 %80 %84 %
20 %85 %90 %78 %86 %89 %
50 %88 %91 %74 %87 %90 %
80 %86 %89 %-86 %90 %
100 %84 %88 %-85 %89 %
110 %82 %88 %-84 %88 %
[TR][TD]</center>

OCZ und Corsair liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Unterschiede beim Wirkungsgrad werden in der Praxis kaum spürbar sein, wobei Corsair vor allem bei geringer bis typischer Last punkten kann. Auch liegt der Leistungsfaktor bei 0,80 bis 0,98, während OCZ Werte zwischen 0,80 und 0,96 erreicht. Linkworld fällt mit einem Leistungsfaktor von bis zu 0,95 positiv auf und liegt gleichauf mit FSP. ADATA wiederum hat keine Probleme, sogar im 230-V-Netz auf 0,99 zu kommen und ist für ein 80Plus-Bronze-Netzteil mit bis zu 88 % sehr effizient. Aber auch FSP zeigt, dass das Zertifikat gerechtfertigt ist. Linkworld konnte keine offizielle 80Plus-Zertifitierung ergattern, was der Test bestätigt.

[break=Messungen: Lautstärke und Kühlung]
<center>
BelastungADATACorsairLinkworldFSPOCZ
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % 18 dBA0 dBA24 dBA20 dBA18 dBA
20 % 19 dBA0 dBA28 dBA22 dBA19 dBA
50 % 22 dBA18 dBA34 dBA24 dBA20 dBA
80 % 26 dBA25 dBA-28 dBA22 dBA
100 % 27 dBA31 dBA-30 dBA25 dBA
110 %32 dBA33 dBA-31 dBA29 dBA
[TR][TD]</center>

Aus 1 m Entfernung gemessen erreicht Linkworld stolze 34 dBA, kein Negativrekord, aber ein Indiz, wie der Hersteller versucht, die schwache Leistung mit einer stärkeren Kühlung auszugleichen. Subjektiv sind ADATA und Corsair zwar nicht leiser bei Spitzenlast, doch sind sie bei geringer Last angenehm. Der Corsair-Lüfter dreht bis einschließlich 20 % Last sogar überhaupt nicht. Schade ist nur, dass er beim Wechsel von hoher auf niedrige Last sofort ausgeht. Auch der OCZ-Proband dreht erst sehr spät merklich auf und bleibt stets, wenn auch nur knapp, unter 30 dBA. Wer also beim Arbeiten Ruhe haben möchte und bei Spielen die Boxen voll aufdreht, der sollte zu Corsair oder ADATA greifen. Wer unter jeder Last moderate Drehzahlen sehen will, wird bei OCZ am besten aufgehoben sein. Nicht zuletzt werden bei SLI- oder CrossFire-PCs andere Komponenten lauter sein.

[break=Zusammenfassung]
<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/1_start.jpg"><img class="bildzentriertstartseite" src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/1_tzse.jpg" border="0" ></a></center>

Die beiden 80Plus-Bronze- und 80Plus-Gold-Probanden liegen innerhalb ihrer Gruppe qualitativ relativ nah beieinander und sind prinzipiell empfehlenswert. Das Linkworld Diamond macht sowohl bei den Messungen als auch bei der Steckerausstattung deutlich, warum es so wenig kostet. Wer auf die neuste Technik und ein vollmodulares Steckersystem nicht verzichten kann, wird im Corsair AX 750 W die beste Lösung sehen. Auch in Sachen Anschlussvielfalt bietet der Speicher-Hersteller am meisten. Wer nicht so viel Geld zur Verfügung hat, findet vor allem bei ADATA ein preiswertes Gerät, auch wenn es lediglich über acht SATA-Stecker verfügt.

Lieferumfang und Ausstattung

Die meisten Hersteller bieten in etwa denselben Lieferumfang. Bei allen Probanden waren ein Kaltgerätekabel als auch die notwendigen Befestigungsschrauben vorhanden. Bis auf das Linkworld Diamond 800 W sind alle Geräte mit einem Benutzerhandbuch ausgestattet. Besonders erfreulich finden wir, dass Corsair, FSP und OCZ zahlreiche Kabelbinder beilegen, wobei die beiden letzteren Marken jene mit Klettverschluss beigelegt haben, die sich wiederverwenden lassen. Das ADATA HM 750 W ist das einzige Netzteil in diesem Test, dass trotz modularem Kabelmanagement keine separate Tasche beilegt, was nicht sonderlich tragisch sein sollte.

Bei der Steckervielfalt und der Leitungslänge sind die Differenzen deutlicher. Alle Modelle bis auf das von Linkworld verfügen über Kabelmanagement, Corsair sogar über ein vollmodulares Steckersystem. Negativ fällt auf, dass ADATA mit acht SATA-Steckern auf zwei Leitungssträngen relativ schlecht ausgestattet ist. Nur Linkworld unterbietet dieses Aufgebot noch. Allen Netzteilen wurde neben dem 24-pin-Stecker ein mindestens 40 cm langer 4+4-pin-Anschluss für die CPU spendiert. Das FSP Everest 85Plus 800 W bietet darüber hinaus einen weiteren 4-pin-, OCZ und Corsair einen weiteren 8-pin-Stecker. Mit drei HDD-Anschlüssen ist das OCZ Z-850M nicht sonderlich gut bestückt, bietet aber wie Corsair ganze zwölf SATA-Stecker. Da es immerhin 150 W weniger leisten muss als das Z-1000M, können wir die gleiche Ausstattung hier deutlich besser bewerten. Mit 5 bzw. 7 Jahren Garantie bieten OCZ und Corsair mehr als die Konkurrenz, wobei es wie immer auch auf die Serviceleistungen innerhalb dieser Zeit ankommt. Darum sollte sich allerdings niemand Sorgen machen, da beide Anbieter über eigene Support-Foren verfügen.

Messwerte

Es ist kaum verwunderlich, dass das Linkworld Diamond 800 W die volle Nennleistung nicht erbringen kann. Immerhin entspricht der Leistungsfaktor dem, was wir von Active PFC erwarten und der Sicherungschip schaltet das Netzteil im Notfall aus. Wäre das Produkt mit einer anderen Leistung beworben worden, so hätte man abgesehen vom niedrigen Wirkungsgrad wenigstens von einem Budget-Netzteil sprechen können. So jedoch können wir das Modell niemandem empfehlen.

Das Corsair AX 750 W überzeugt mit einer geringen Restwelligkeit als auch einer Effizienz von bis zu 91 %. Auch bei geringer Last kann sich der Wirkungsgrad sehen lassen. Doch auch das OCZ aus der Z-Serie ist zumindest bei 230VAC hocheffizient und bewerkstelligt ähnlich gute Werte. Beide zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie gemessen an der Leistung relativ leise sind. Corsair vor allem deshalb, weil es bei geringer Last passiv arbeitet, während OCZ über alle Lastbereiche hinweg relativ moderate Drehzahlen aufzeigt.

Der Testkandidat von ADATA zeigt vor allem auf +5 V eine leichte Schwäche bei der Spannungsregulation, arbeitet aber innerhalb der 5-%-Marke. Das allerdings kann FSP etwas besser lösen und präsentiert wieder mal die beste Spannungsregulation im Test. Zumindest bei der Restwelligkeit kommt FSP aber nicht ganz an Corsair ran. Alles in allem ist FSP trotz des 1 % Wirkungsgrad weniger bei 50 % Last etwas besser als ADATA. Zudem überschreitet das Everest bereits bei 10 % Last die 80-%-Hürde. Bei der Lautstärke würden wir aber eher zu ADATA greifen, die insgesamt zwar nicht das leiseste, aber ein moderat leises Netzteil bieten.

Preisvergleich

Da das FSP Everest 85Plus 800 W momentan nicht verfügbar ist, müssen wir bei der Bewertung von der Preisempfehlung ausgehen, die bei rund 115 EUR liegt. Zwar bietet das ADATA HM 750 W weniger Anschlüsse, ist aber insgesamt etwas leiser und schon für 100 EUR zu bekommen. Ein durchaus faires Angebot und sicherlich das beste Preis/Leistungs-Verhältnis in diesem Vergleichstest. Allerdings werden sich sicherlich auch noch günstigere Modelle finden lassen. Vom Linkworld Diamond 800 W wiederum darf niemand mehr erwarten als von jedem anderen 50-EUR-Produkt. Die beiden 80Plus-Gold-Modelle Corsair AX 750 W (für etwa 135 EUR) und OCZ Z-850M 850 W (für knapp 160 EUR) sind preislich schwierig zu vergleichen. Unter den 850-W-Netzteilen ist OCZ definitiv nicht das teuerste, doch ist der Preis nicht nur von der Leistung abhängig. Aufgrund der guten Spannungsqualität und der semi-passiven Kühlung sehen wir einen leichten Vorteil für Corsair. Entscheiden muss der Kunde.

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