AMD - Chips und Prozesse

@amdfanuwe
Das meinte Lisa Su bei der keynote (vermutlich) damit, dass es kein "Crossover" gäbe. D.h. die Kosten pro 20nm Transistor sind bei Einführung des Prozesses wesentlich teurer, und werden durch Reifung des Prozesses nicht billiger als in 28nm. Eine Strategie, wie sie von nVidia bisher gefahren wurde ("die anderen mal machen lassen, damit Prozessfehler bereinigt werden") erscheint nun von allen Beteiligten (v.a. auch seitens AMD) als die einzig rationale Herangehensweise.
Mein Tipp: Wir werden gut 1 Jahr lang kompakte ARM Designs auf 20nm in Massenfertigung sehen, bevor erste Performance-Designs erscheinen. Mit etwas glücklicher Einfügung schiebt Apple kräftig an (auch finanziell).
 
Warten wir es mal ab. AMD wird es sich schon gründlich ausrechenen, wann sich 20nm lohnen.
nVidia war eigentlich mit neuen Chips im neuem Prozess auch immer recht schnell dabei.
Da sich kein Crossover ergibt, lohnt es wohl nicht wie bei 40 nm mit Chips für den Massenmarkt (4770) zu beginnen. Bei 28nm fing AMD auch mit Tahiti (7900) an trotz schlechtem Prozess. Auch wenn es AMD nicht zugibt, Titan dürfte ihnen doch ein Dorn im Auge sein und ich würde mich nicht über eine entsprechende 8900/9900 in 20nm Ende 2013 Anfang 2014 wundern. Aber ist ja noch lange hin.
Sicher scheint mir nur, dass es erst mit 20nm wieder spannend wird und es einen ordentlichen Performanceschub geben wird.
Auch erwarte ich bei den CPUs und APUs erst mit 20nm oder kleiner wieder mal einen ordentlichen Schub. Von 28nm erwarte ich nicht allzuviel.
Scheint mit Moores Law wirklich dem Ende zuzugehen. Die Innovationszyklen, in denen es sich lohnt immer mehr Transistoren auf die gleiche Fläche zu packen, scheinen immer länger zu dauern.
Aber es wird ja auch schon an anderen Prozessen gearbeitet, die wieder Schwung in die Entwicklung bringen könnten. Nur für dieses Jahr sieht es erstmal langweilig aus.
 
Man muss kein Prophet sein, um unter diesen Voraussetzungen bei der Vermarktung der kommenden 20nm GPUs (und anderer Performance-Chips) ähnliche Prozesse wie schon bei 28nm zu erwarten, d.h. "paper launches" und ein sehr zähes Eintröpfeln in den Channel zu hohen Anfangspreisen.
Zu Moore's Law sei noch angemerkt, dass die Physik Konditionen vorgibt, die in der Ökonomie unter den Begriff des abnehmenden Grenznutzens fallen. Im Vergleich zu rein menschgemachten Phänomenen (z.B Geldmenge) müsste die Exponentialkurve von Gordon Moore schließlich in den logarithmischen Bereich übergehen (den wir mehr oder weniger schon erreicht haben), und sich so in ihrer Vollendung als sigmoid (S-Kurve) erweisen.
 
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