AMD Phenom II "Deneb" - der erste Kontakt - live aus Austin/Texas

mj

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<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=3362"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=3362&w=l" border="1" alt="Deneb Days"></a></center>

Wenn AMD Journalisten aus der ganzen Welt nach Austin, Texas, lädt, dann muss etwas Wichtiges dahinter stecken – vor allem dann, wenn Teilnahme nur auf persönliche Einladung erfolgt und auf unter 20 Teilnehmer beschränkt ist. Und wenn noch dazu die Rede ist von persönlichem Kontakt mit einem 45 nm Phenom II, von eigenen Benchmarks und Übertaktungsexperimenten, dann lässt man sich nicht zweimal bitten – eine solche Chance lässt man sich auf keinen Fall entgehen.
[break=Dragon]
Über die dem Phenom II zugrunde liegende Dragon-Plattform gab es einiges an interessanten Informationen. AMD spricht in diesem Zusammenhang von einer integrierten Komplettlösung, einem ganzheitlichen System aus einem Guss. Die Plattform selber stellt dabei nicht den Anspruch als eierlegende Wollmilchsau sämtliche Segmente des PC-Bereichs abzudecken, sondern konzentriert sich auf den laut AMD sehr wichtigen Nischenmarkt der Enthusiasten.

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=3306"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=3306&w=l" border="1" alt="AMD Plattform Roadmap 2009 im Detail"></a></center>

Die wichtigsten Eckdaten sind dabei die Einführung von Cool’n’Quiet 3.0 und der AM3-Plattform, die vollständig abwärtskompatibel sein wird zur AM2+-Plattform. Das heißt, dass Prozessoren für den Sockel AM3 auch in AM2+-Boards laufen, umgekehrt jedoch nicht - die AM2+ CPUs passen physikalisch nicht in den Sockel AM3. Da die AM3-Plattform auf DDR3-Speicher bis DDR3-1333 setzt bedeutet dies im Umkehrschluss, dass sowohl der DDR3-, als auch der DDR2-Controller in den AM3-Prozessoren aktiviert sind.

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=943"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=943&w=l" border="1" alt="AMD Plattform Roadmap 2009 im Detail"></a></center>

Dass eine Dragon-Plattform um bis zu 30 Prozent schneller sein soll als eine Spider hatten wir ebenfalls berichtet, nun ist auch bekannt woraus genau diese Verbesserungen resultieren:
<ul><li>Etwa 3% kommen durch Verbesserungen der IPC zu Stande. Diese kommen hauptsächlich durch Verbesserungen der Branch Prediction, des TLB und der Pipeline.</li><li>Etwa 10% beträgt der Unterschied durch die höhere Taktfrequenz</li><li>Etwa 10% durch den größeren L3-Cache</li><li>Und zuletzt nochmal etwa 5% durch den Umstieg von DDR2 auf DDR3-Speicher.</li></ul>
Zeitgleich mit der Dragon-Plattform wird auch das bekannte Tool AMD Overdrive in Version 3.0 veröffentlicht. Zusätzliche Features sollen sein Smart Cool, applikationsspezifische Profile, eine einstellbare AutoClock-Funktion sowie verbesserte Hardwareüberwachung mit einstellbarer Lüftersteuerung. Details hierzu gab es jedoch leider keine.
[break=Phenom II]
Am interessantesten dürfte jedoch die Einführung des Phenom-Nachfolgers mit dem Namen Phenom II werden, dem im 45 nm Verfahren produzierten Desktop-Derivat des kürzlich vorgestellten Shanghai-Prozessors.

Sämtliche Verbesserungen, die dieser erfahren durfte, betreffen somit auch den als Deneb bekannt gewordenen Phenom II. Neben der bereits erwähnten Taktfreudigkeit spricht AMD von massiven Verbesserungen in punkto Energieeffizienz – bis zu 50% sparsamer soll ein Phenom II gegenüber einem Phenom sein und das in allen Laststufen – Volllast, Teilllast und Leerlauf. Erreicht wird dies, wie bereits beim Shanghai erwähnt, durch massive Senkung der Leckströme.

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=3303"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=3303&w=l" border="1" alt="AMD Plattform Roadmap 2009 im Detail"></a></center>

Die am 8. Januar erscheinenden Phenom II Prozessoren kommen zunächst für den Sockel AM2+, die Einführung der AM3-CPUs ist zeitnah geplant, einen genauen Zeitplan konnte man uns jedoch leider nicht nennen. Mit dem Spielraum bei der Taktfrequenz will man sich diesmal übrigens nicht dezent zurückhalten, sondern diesen ganz offen bewerben und benennen – Phenom-II-CPUs sind „ready to overclock“. Alle Systeme waren mit Luftkühlung bis ganz knapp unter 4 GHz Taktfrequenz zu bekommen - luftgekühlt mit dem Boxed Kühler und ohne aufwändige Gehäusekühlung. Mit Wasserkühlung waren gut über 4 GHz möglich, mit flüssigem Stickstoff sogar etwas unter 6 GHz. Der 45 nm-Prozess erlaubt also sehr viel Spielraum nach oben, vor allem wenn man bedenkt, dass die aktuellen Agena-Phenoms meistens bei knapp über 3 GHz bereits deckeln. Modellen mit höheren Taktfrequenzen steht also nicht mehr viel im Wege.

Zur Leistung dürfen wir aufgrund eines NDAs nicht viel sagen, nur soviel: gegen einen Intel Core i7 965 schlug sich das uns zur Verfügung stehende Modell hervorragend. Wir durften vor Ort an einen Phenom II auf einem Gigabyte 790GX-Mainboard Hand anlegen und uns von den Aussagen der AMD-Mitarbeiter selber überzeugen. Eine Taktfrequenz von knapp unter 4 GHz war auf allen Testsystemen schnell und auch stabil erreicht, sämtliche Benchmarks liefen ohne Probleme durch, egal ob 7-zip, wprime, oder Spiele wie Crysis und Farcry2. Lediglich der Cinebench R10 stürzte auf sämtlichen zur Verfügung stehenden Maschinen reproduzierbar ab einer bestimmten Taktfrequenz ab, während alle anderen Tests noch problemlos durchliefen. Worauf genau das zurückzuführen ist können wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.
[break=ATI Stream]

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=3364"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=3364&w=l" border="1" alt="AMD ATI Stream"></a></center>
Neben der Dragon-Plattform und Phenom II Prozessoren gab es noch weiteres zu bestaunen: ATI Stream erfährt eine Aufwertung und wird mit dem kommenden Catalyst 8.12 Treiber, dessen geplante Veröffentlichung für Anfang Dezember angesetzt ist, für alle Grafikkarten der HD2xxx, HD3xxx und HD4xxx-Serie verfügbar sein. Die Rede ist in dem Fall ausschließlich vom Catalyst Abstraction Layer, der zunächst eine Integration in entsprechende Applikationen voraussetzt.

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=3365"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=3365&w=l" border="1" alt="AMD ATI Stream"></a></center>

Entsprechende Umsetzungen sind bereits für Anfang 2009 angekündigt, im Dezember kommt hingegen bereits der kostenlose ATI Avivo Video Converter, der sich genau diese Fähigkeit - also allgemeine Aufgaben (GPGPU Computing) auf die GPU auszulagern statt mit der CPU zu berechnen - auf Grafikkarten der HD46xx und HD48xx-Serien zu Nutze macht. Die Encodierung eines MPEG2-Videos in das MPEG4-Format lief dabei auf einer HD 4670 bei einer Präsentation um den Faktor 10x schneller, als auf einem Core i7 Prozessor. Genaue Details hierzu werden ebenfalls in Kürze veröffentlicht, von der Leistungsfähigkeit konnten wir uns vor Ort jedenfalls überzeugen und kommt nicht überraschend angesichts der Erfolge von GPGPU, die in jüngerer Vergangenheit bereits bei diversen Distributed Computing Projekten wie GPUGrid oder Folding@Home erzielt wurden, bei denen auch Planet 3DNow! jeweils mit einem Team vertreten ist.

Weitere Informationen oder gar Bilder dürfen wir derzeit leider nicht präsentieren. Diese stehen bis zum 8. Januar 2009 unter NDA. Dann jedoch dürfen unsere Leser einen gewohnt ausführlichen Test des Phenom II auf Planet 3DNow! nach unseren Spielregeln erwarten. Bis dahin...

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