Bewusster Fleisch essen

Ich würde in die Diskussion des Bewussteren Fleischessens noch folgenden persönlichen Standpunkt einwerfen:

"Wer Fleisch ist, sollte selbst einmal geschlachtet haben" (Betonung liegt auf sollte - nicht "MUSS")

Ich selbst hatte in Südafrika mehrmals die Aufgabe als Farmhelfer (in einer Behinderteneinrichtung) auch Hühner zu schlachten, beim Schlachten eines Schweins war ich vom Erschießen im Stall bis zum Ausnehmen dabei, Rinder habe ich mit zu einem kleinen aber effektiven (schnellen) Schlachthof gefahren. Mein Vater hat zu Vorwendezeiten noch selbst geschlachtet und ich durfte ihm dabei über die Schulter schauen.

Nun bin ich immer noch überzeugter Fleischesser. Gleichzeitig überzeugt davon, dass Tiere empfindsame Wesen sind und dementsprechend ohne Einschränkungen qualfrei zu töten sind.

Eigentlicher Hintergrund meines Standpunkts ist aber, dass ich behaupten würde, dass deutlich mehr Menschen deutlich bewusster und/oder deutlich weniger Fleisch essen würden, wenn Sie selbst ihr Fleisch schlachten müssten bzw. diese Erfahrung irgendwann in ihrem Leben schonmal machen durften.

Man merkt doch, dass vielen Verbrauchern der direkte Bezug zu ihren Nahrungsmitteln völlig abhanden gekommen ist. Wer baut denn noch selbst an, und isst selbstgeerntetes? Dann die Kinder, die der Meinung sind, dass Milch, Fleisch usw. aus dem Supermarkt kommt. Deshalb denke ich, dass ein bewussterer Umgang nur durch bewusste Erfahrungen möglich ist.

Dann könnte man den gemeinen Verbraucher auch dazu bringen, bewusst nur noch halb soviel Fleisch zu essen, dafür aber zu recht doppelt so teure artgerechte Qualität aus der Region zu kaufen - und nicht aus irgendeiner Fleischfabrik aus Buxtehude...
 
Dann könnte man den gemeinen Verbraucher auch dazu bringen, bewusst nur noch halb soviel Fleisch zu essen, dafür aber zu recht doppelt so teure artgerechte Qualität aus der Region zu kaufen - und nicht aus irgendeiner Fleischfabrik aus Buxtehude...

Was können den die dafür? ;)

Grundsätzlichgeb ich euch recht aber oftmals ist es schwierig eine guten Metzger zu finden, den so machen bekommen ihr Fleisch auch nur aus dem Großmarkt/Schlachthof und sind nur eine Verkaufsstelle, dann kann ich aus dem Supermakrt kaufen. Und 30-40km fahren nur um zu einem guten Metzger zu kommen kann auch nicht jeder.

Das mit den gemixten Cashewkernen oder der Mandelsahne werd ich mal ausprobieren.
 
Ich würde in die Diskussion des Bewussteren Fleischessens noch folgenden persönlichen Standpunkt einwerfen:

"Wer Fleisch ist, sollte selbst einmal geschlachtet haben" (Betonung liegt auf sollte - nicht "MUSS")
http://www.youtube.com/watch?v=lwKRtNUH0LI#t=77m00s

Schau mal bitte bei 1:17:00 und einige Minuten weiter. Das zeigt es doch mehr als deutlich.

Im Vorfeld haben die sich tierisch aufgeregt, weil es nie Fleisch zu essen gab. Es war völlig egal ob es sich die Familie leisten konnte oder nicht. Dann hat der Vater um ihnen einen Gefallen zu tun eine Ziege besorgt...plötzlich heulen die Rotz und Wasser *noahnung*

Das Bewusstsein dafür was alles nötig ist damit ein Stück Fleisch auf dem Teller liegt ist heutzutage bzw in unseren Breitengraden völlig verloren gegangen.
 
http://www.youtube.com/watch?v=lwKRtNUH0LI#t=77m00s

Schau mal bitte bei 1:17:00 und einige Minuten weiter. Das zeigt es doch mehr als deutlich.

Im Vorfeld haben die sich tierisch aufgeregt, weil es nie Fleisch zu essen gab. Es war völlig egal ob es sich die Familie leisten konnte oder nicht. Dann hat der Vater um ihnen einen Gefallen zu tun eine Ziege besorgt...plötzlich heulen die Rotz und Wasser *noahnung*

Das Bewusstsein dafür was alles nötig ist damit ein Stück Fleisch auf dem Teller liegt ist heutzutage bzw in unseren Breitengraden völlig verloren gegangen.

Danke! Solche Sendungen lehne ich aus Prinzip ja ab! Aber das ist eine beispielhafte Szene. Genau das wollte ich auch ausdrücken!
 
Da kann man wohl tatsächlich nur zum Jäger/Landwirt seines Vertrauens gehen, oder aber selbst Fleisch "anbauen" (geht nur im ländlichen Raum und man muss dem Vieh ja auch das Leben nehmen - kann nicht jeder!)!
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EDIT :
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Als Stadtbewohner mit schmalem Budget (Geringverdiener od. Hartz4) ist man wohl der Fleischindustrie gnadenlos ausgeliefert.

Hasen, Kaninchen kann man beispielsweise auch in der Wohnung, besser noch auf der Terrasse oder dem Garten züchten. Das ist in unserem Kulturraum zwar recht ungewöhnlich solche Tiere zum Essen zu halten, aber in vielen anderen Ländern mehr oder weniger der Normalfall. In Frankreich Delikatesse.
Vorteil bei diesen Tieren ist, dass sie ziemlich anspruchslos sind (Pflege, Ernährung) und sich zahlreich vermehren... Sehr gute Futterverwerter bei geringem Platzbedarf...Als Nahrung bieten sich z.B. Küchenabfälle, Grünschnitt, Heu an. Vieles bekommt man auch auf dem Markt/Supermarkt geschenkt. Korn findet sich häufig in Massen auf bereits abgeernteten Feldern oder direkt mal beim Bauern anfragen und sich zur Nachlese (z.B. auf einem Maisacker) eine Erlaubnis einholen. Das schlachten von so Kleinvieh kann man auch zu Hause erledigen, wobei ein Sachkundenachweis, bzw. entsprechende Schulung empfehlenswert ist.
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EDIT :
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Angeln bietet sich an um sich frischen Fisch zu besorgen. Ist in vielen Fällen zwar nicht preiswert, aber der Fisch aus dem Angelteich vor Ort ist nachhaltig gezüchtet und man unterstützt bisschen die heimische Vereinskultur.
 
Ein weiteres Problem ist das man nicht nachvollziehen kann wie die Tiere aufgezogen werden. Man bekommt nur Auskuft wo die Tiere herkommen aber nicht was die zum fressen bekommen etc.
Es gibt viele die meinen es gäbe solche schlechten Zustände nur im Ausland aber das stimmt nicht.
 
Hasen, Kaninchen kann man beispielsweise auch in der Wohnung, besser noch auf der Terrasse oder dem Garten züchten. Das ist in unserem Kulturraum zwar recht ungewöhnlich solche Tiere zum Essen zu halten, aber in vielen anderen Ländern mehr oder weniger der Normalfall.

So ungewöhnlich ist das auf dem Land, in vielen Regionen Deutschlands, nicht, dass man Hühner oder Kaninchen hält, sie schlachtet und verzehrt. Es sind allerdings fast ausschließlich ältere Mitbürger, die das tun. Die sind es noch aus Kindertagen gewohnt, sowas (auf dem Land) zu machen, selbst wenn sie keine Bauern sind/auch aus keinen Bauernfamilien stammen.

Angeln bietet sich an um sich frischen Fisch zu besorgen. Ist in vielen Fällen zwar nicht preiswert, aber der Fisch aus dem Angelteich vor Ort ist nachhaltig gezüchtet und man unterstützt bisschen die heimische Vereinskultur.

Angeln ist eine bemerkenswerte Angelegenheit. Schließlich muss man dafür in Deutschland i.d.R. erst einmal die Fischereiprüfung ablegen (gilt noch immer nicht für die Nordsee), d.h. unter Beweis stellen, dass man Biologie, Lebensweise, Naturschutz, Angelgerät aber auch das qualfreie Töten zumindest theoretisch einmal begriffen hat.
Ähnlich sieht es bei der Jagd aus, wenn auch etwas schwieriger.

Zudem muss man sich allerdings fragen, wie naturnah es wirklich ist, wenn man hohe Sümmchen für Karten oder gar Mitgliedschaft in einem Angelverein löhnt, der nur winzige Seen hat und sämtliche Fische ausschließlich Besatz sind. Das ist so, als würde man ein winziges Gebiet einzäunen, damit Jäger dort (in großen Mengen) ausgesetztes Wild erlegen..
Interessanter sind die wenigen freien Gewässer (große Flüsse, Seen) und großen Vereine, mit einem riesigem Gewässernetz. Dort sind nicht nur die Karten billiger, man fängt dort auch allerlei was nicht (künstlich) besetzt wurde.

Vereinskultur? Tja, keine Ahnung ob das immer noch so ist, aber Vereine dienten bis vor ein paar Jahren nebenbei immer als Trinkerclubs, wohin Herren gerne vor der Ehefrau flüchteten. *lol*
 
Also doch kein Fisch sondern Wild. Meld mich bald mal zur Jägerprüfung an. Bin schon ganz wild auf Wild.
 
Also doch kein Fisch sondern Wild. Meld mich bald mal zur Jägerprüfung an. Bin schon ganz wild auf Wild.

Och, Fisch geht schon. Bestimmte Fischarten sind in Deutschlands Flüssen, Kanälen aber auch Seen dermaßen häufig anzutreffen, dass man sie ruhigen Gewissens fangen und durch den Fleischwolf drehen kann (wegen der Gräten). Es schmeckt auch klasse, ist aber ein Haufen arbeit.. oder Hobby ;)

Wildansitz läuft hier, in einer der waldreichsten Regionen Deutschlands, so ab, dass man das Wild anlockt (Duftstoffe) und dann abknallt. Treibjagd gibt's nur im Herbst. Manchmal denke ich, dass man als Jäger sogar erfolgreicher sein könnte, wenn man mal mit dem Gewehr ohne Treibjagd durch den Wald gehen würde, aber das macht keiner. Zumindest sieht man derart viel Wild, beim joggen oder Gassi gehen.. Rehe, Hirsche (soll's hier angeblich nicht geben, aber egal), Wildschweine etc.
 
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