Chipfertigung - alles über neue Fabs, Intel, Globalfoundries, TSMC ....

pipin

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Ich mache mal nen Chipfertigungsthema auf, da es ja doch sehr viel in letzter Zeit zum Thema gerade auch dem Aufbau neuer Fabs in Europa und den USA gab.
 
Globalfoundries macht in Dresden wohl die Packaging-Abteilung zu und verlagert das Ganze in ein Joint-Venture mit Amkor nach Portugal.



2022 hat Globalfoundries seinen Umsatz um 22% gesteigert. Nettogewinn lag bei 1,4 Milliarden, nachdem man 2021 noch Verlust gemacht hatte.




Ob die Fab von Intel noch kommt steht wohl in den Sternen, Intel hat die Dividende gekürzt, wird für 2023 seine Investitionen selbst runterfahren - nur noch 30% statt 35% vom Umsatz.

Allerdings wird wohl man die eigenen Fabs bzw. Intel Foundry Services ab 2024 als eigenen Teilbereich in den Geschäftszahlen ausweisen:

Finally, in Q3, we announced that we established an internal foundry model and are providing incremental transparency to our owners by reporting our manufacturing group as a separate operating segment in 2024, giving them a P&L for the first time in the company's history, and by so doing, creating what we believe will be a superior incentive structure and clarity of benchmarking to external peers.
 

Intel hat seit Jahren mit der eigenen Foundry nichts auf die Reihe gekriegt. Nun kommt der Kahlschlag.

Ich frage mich sowieso, Intel und TSMC haben praktisch den gleichen Zugang zu den ASML EUV Dinger in ihren Fabs. TSMC kriegt alle Kunden aufgrund der besseren Ausbeute und bessere Performance. Intel Fab kriegt nicht mal die eigenen schwachen GPUs hin und muss bei TSMC fertigen lassen.
Finde den Fehler...
 
Nun ja, wenn ich das Roadmap richtig interpretiere gibt es bei Intel EUV erst beim 14A Prozess. Es kann also durchaus sein dass der 18A Prozess bereits so grenzwertig war das es zu stark auf die Ausbeute ging und er damit (preislich) nicht mehr konkurrenzfähig war. Mangels ernsthafter Informationen ist das aber natürlich nur Spekulation meinerseits.
 
Intel und Intel Foundry sind im Allerwertesten. Die Firma wird irgendjemand kaufen, zerschlagen und das war dann mit denen.

Ohne Top Notch Fertigung werden sie weiterhin Marktanteile verlieren, damit müssen sie immer mehr schrumpfen.

EIgentlich kann Intel nur noch ein Wunder retten. z.B. TSMC verkackt es mehrere Jahre massiv, TSMC kauft Intel Foundry und Intel kann dann dort fertigen lassen, oder Intel Foundry bekommt es doch noch gebacken.

Intel hängt in dem gleichen grausamen Kreislauf, wie AMD mit GloFo vor den Zen 3 & TSMC Zeiten. Ohne Top-Foundry kein Top-Produkt und damit verlieren sie massiv Marktanteile...
 
Intel und Intel Foundry sind im Allerwertesten. Die Firma wird irgendjemand kaufen, zerschlagen und das war dann mit denen.
So schnell geht das nicht - das hätte auch eine politische Dimension.
Intel ist der einzige ("moderne") amerikanische CPU-Hersteller, der auch "nahezu komplett" in den USA fertigt!
Aber für den Markt wäre es natürlich wichtig, dass Intel endlich mal den Turnaround schafft...
 
@Shearer
Ich denke dass du da Intel deutlich unterschätzt.
Deren kommende CPU Generation sollte meinen Informationen nach mit Intels 18A Prozess gefertigt werden.
Selbst wenn die Produktion ausbeutebedingt etwas teurer ist kann es sich dennoch für Intel rentieren weil damit ihre eigenen Fabs besser ausgelastet werden können und damit deren Verlußte fallen. Da offenbar auch diesmal eine Art Chiplet Design zum Einsatz kommt wären bei den deutlich kleineren Chips auch ein Ausbeute Probleme aufgrund einer höheren Defekt Dichte ein deutlich kleineres Problem.
 
18A soll aktuellen Gerüchten zufolge auch schon wieder Probleme machen - angeblich wollen sie jetzt voll auf 14A setzen... :] *noahnung*
Wir werden sehen - aber so schnell ist Intel noch nicht am Ende, sie haben durchaus (noch) relevante Marktanteile, gerade auch im Serverbereich. Da ging's AMD schon wesentlich schlechter...
 
Beim Foundry Einsatz mit externen Kunden ja, die Frage ist eben ob es wegen der laufeden Grundkosten der FABs die eigene Produktion günstig genug ist.
Eine unterforderte Fab ist eben verdammt teuer.
 
Naja, TSMC produziert halt schon 2nm in Arizona:


Die kleinen TSMC 2nm Chips im MCM kommen von AMD mit als erstes für EPYC.

Mit verbesserten 1.6nm (2nm) Node könnten die Kosten auf 45.000 USD pro Wafer steigen. Base 2nm kostet 30.000 USD pro Wafer, wobei AMD schon mit als erste mit funktionsfähigen Chips dabei ist.

Zu Intel: Mittlerweile ist nicht nur die Fertigung schlecht, auch die uArch ist trotz der überlegenen 3nm TSMC Fertigung schlechter als 4nm CPUs von AMD.
Intel Fab muss in den nächsten zwei Jahren zumindest zu 3nm TSMC irgendwie aufschließen können für die eigenen CPUs, um zumindest in den USA verkauft zu bekommen. Nach China geht ja nix mehr.
 
Intel profitiert immer noch von einer gewissen Marktträgheit, sowohl bei den Servern als auch bei den Notebooks.
Klar, die grossen Hyperscaler, die sind da knallhart, wenn das Produkt von AMD besser ist, dann verbauen die AMD, ausser die haben noch Kunden die aus irgendwelchen Gründen den Aufpreis für Intel zahlen, oder AMD kann nicht genug Stückzahlen liefern.
Aber bei den kleineren Kunden ist es anders, es gibt Firmen die seit Jahren z.B. den HP DL360 (1HU, 2 Sockel, Intel) nutzen, die kaufen dann einfach die jeweils neuste Generation und kämen gar nicht auf die Idee, den DL365 (1HE, 2 Sockel, AMD) oder DL325 (1HE, 1 Sockel, AMD) in Erwägung zu ziehen. Da spielt auch eine gewisse Risiko-Aversion mit, die Intel-Kisten kennt man und die typischen Probleme, bzw. man weiss halt dass die relativ problemlos sind.
Gleiches bei den Notebooks, da gibt es auch noch viel Trägheit im Markt.
 
Das könnte auch interessant sein.

Die Technologie dürfte vor allem für den Bereich der Leistungselektronik relevant sein.
Gallium ist eines der Elemente, auf die Rotchina quasi ein Monopol hat. Es kann gut sein, dass politische Gründe dahinter stehen, wenn TSMC hier aussteigt. Die GAN on Silicon Fertigung ist ein Wachstumsmarkt mit CAGR >= 15%.
MfG
 
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@Maverick-F1 und @sompe : man wird sehen, ob und wie sich Intel da raus manövrieren kann. Die Trägheit des Marktes, bzw die mangelnde Fähigkeit AMD´s bei TSMC noch mehr Wafer zubekommen (kein Vorwurf, sind nunmal Mangelware) - federt Intels Problem etwas ab, aber nur etwas.

Intels Umsatz ist von 79 Mrd (2021) auf 53 Mrd USD (2024) gefallen, das ist kein Kinderspiel - Gewinn haben sie früher mehr gemacht als AMD Umsatz auch da sieht es sehr mau aus - das rafft meines Erachtens die Firma dahin, sie muss so schnell schrumpfen wie sie Umsatz und Marktanteile verliert und das ist die Hölle und nur schwer zu managen. Es ist nur eine Frage des Aktienpreises, das irgendjemand Intel kauft und filetiert (muß ja nicht mal ein Wettbewerber sein, kann ja auch ne Heuschrecke machen).



Intel ist "nur" nur knapp 100 Mrd wert, tendenz fallend.. Nvidia ist 3,8 Billionen und selbst AMD ist 220 Mrd wert. ASML 310 Mrd, Micron 130 Mrd..
 
@Shearer Kaufen darf Intel im Fall der Fälle aber nur jemand, der der amerikanischen Regierung auch recht ist - wie gesagt, das hätte auf alle Fälle eine politische Dimension!
(Das US-Militär nutzt Intel-Chips "Made in America"!)
 
Bei 100 Milliarden Dollar für Intel x86 CPU uArch von Gelsinger und Arc GPU uArch von Raja Koduri, die beide nicht mehr bei Intel sind, schon teuer. Die Arc uArch ist im Raster langsamer als GCN und hat erhebliche Probleme mit der Packdichte.
Intel ist schon seit 2017 faktisch hinterher mit der skalierbaren Spitzenleistung weil Jim Keller unschlagbar war. Die Überlegenheit beim Kapital gibs auch nicht mehr.
Was macht man mit der riesen Fertigung wenn man kaum große Kunden hat.

Für AMD wäre es perfekt Intel aufzukaufen und somit die CPU Technik komplett in der Hand zu behalten samt x86, AVX512 usw.
Die funktionierende Intel 18A Fertigung wäre dann auf den Stand von TSMC 5nm/6nm womit man die Leistung von RDNA3.5 Navi31 96CU erreichen kann.
AMD könnte das I/O und IF$ also MCDs "in house" AMD/Intel 18A fertigen und die iGPU GCDs bzw. iCPU CCDs weiter bei TSMC 2nm/3nm fertigen lassen.
Auch die APUs für Sony Playstation ist mit Intel 18A "in-house" möglich.
Ob Intel für 100 Milliarden von AMD gestemmt werden kann?

Nvidia hat keine x86 CPU uArch und muss daher auf limitierte ARM CPUs bauen.

Die in-house Fertigung von AMD durch den Kauf der Intel 18A Fertigung könnte den Boom der MCDs erfüllen. Also einen Zen6 "Ryzen 9 9990X3D" mit 2 x 64MB symmetrischen MCDs ermöglichen. Die CCDs sind trotzdem bei TSMC 2nm/3nm. Derzeit sind die Verbreitung der CPUs/GPUs auch durch LLC und deren Hitrates abhängig.
Größere AMD Consumer GPUs mit mehr infinity Cache sind dann möglich und erschwinglich, ohne dass Apple und Nvidia die Preise so hoch treiben.
AMD kann dadurch auch in den Smartphone Markt einsteigen und selbst x86 mit RDNA4 iGPU in SoC fertigen, das was Intel ja nicht so gelungen ist.

Der Zugriff auf eigene Intel 18A MCDs in-house Fertigungstechnik bringt AMD weit vorwärts und sollte erreicht werden wie der aktuelle Stand mit 6nm TSMC I/O (Zen5) und 6nm MCDs (RDNA3) sowie bei EPYCs. Vllt. Sogar besser mit besseren IMC von Intel dann.

AMD dürfte technisch gesehen am meisten vom Kauf von Intel profitieren.
Derzeit schrumpft Intel weiter:


"Wie Golem.de aus dem Unternehmen in Deutschland erfuhr, rechne derzeit fast jeder Intel-Beschäftigte im Konzern mit einer baldigen Kündigung."

Wird wohl ein weiterer großer Kahlschlag werden mit sinkenden Marktanteilen und Bedeutungslosigkeit in Ai und HPC.
 
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https://www.continental.com/de/presse/pressemitteilungen/20250623-aess/

"Die neue Organisation wurde gegründet, um Halbleiter für die Automobilindustrie zu entwickeln und zu verifizieren, vornehmlich mit dem Ziel, den internen Bedarf zu decken. Als strategischer Fertigungspartner wurde GlobalFoundries (GF) ausgewählt."

GloFo und Continental gehen strategische Zusammenarbeit ein!

GloFo 12nm LP+ ist gefragt für die Automobilindustrie.



Mips wird wegen AI und Compute gekauft! Mit RISC-V uArch statt x86_64 uArch.

P.S. MIPS wurde 2013 von Imagination (Power Vr) gekauft!

GloFo könnte dann selbst APUs 12nm LP+ auf Basis von Mips (RISC-V) Prozessor und TBDR Grafik (PowerVR) herstellen. Für Autos reicht das.

Erfahrungen in GPU manufacturing hat GloFo ja mit Vega10 und Polaris 30, was ziemlich gut ist.
 
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Mips wird wegen AI und Compute gekauft! Mit RISC-V uArch statt x86_64 uArch.

P.S. MIPS wurde 2013 von Imagination (Power Vr) gekauft!

GloFo könnte dann selbst APUs 12nm LP+ auf Basis von Mips (RISC-V) Prozessor und TBDR Grafik (PowerVR) herstellen. Für Autos reicht das.

Erfahrungen in GPU manufacturing hat GloFo ja mit Vega10 und Polaris 30, was ziemlich gut ist.
meine Zeiten als ich mich mit Architekturen beschäftigt habe ist lange her, aber welche Vorteile bietet mir eine RISC plattform, jetzt gar nicht spezifisch auf AI oder Compute Anwendungen?
 
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