Compaq Deskpro 386N - Netzteil oder Mainboard defekt?

Krachi

Cadet
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Guten Abend,

ich bin bis jetzt interessierter Leser dieses Forenteils gewesen, hoffe ihr könnt mir bei meinen Problem behilflich sein.

Wollte kürzlich meinen alten Compaq Deskpro 386N (386/33, 50MB HDD, 1,44 FD, 4MB RAM) in Betrieb nehmen, jedoch startete er nicht mehr. Nach Betätigen des Hauptschalters laufen der Lüfter des AT-Netzteils und die Festplatte wiederholt an, ohne jedoch richtig "durchzustarten". Bildschirm bleibt schwarz und ansonsten auch keine andere Funktion, außer das "Stottern" des NT-Lüfters und der Festplatte, bis ich den Hauptschalter abdrehe.

Der Netzteilstecker und der Anschluß am Mainboard ist nicht dieser AT-Standard, sondern eine eigene Konstruktion von Compaq. Wenn ich diese Steckverbindung trenne und versuche das Netzteil mittels Hauptschalter zu starten, ist überhaupt keine Funktion mehr vorhanden (dann dreht nichtmal der Lüfter des NT oder die Festplatte, wie oben beschrieben). Festplatte und Floppy hatte ich ebenfalls abgesteckt um hier eine Fehlerquelle auszuschließen.

Meine Frage: Sind das die Symptome für ein defektes NT oder ein defektes Mainboard?
 
Ich vermute mal defekte Elkos. Ob im Netzteil oder auf dem Mainboard müsstest du selbst rausfinden.
Schau dir also mal auf dem Board und im NT an ob die evtl. son bissel aufgebläht sind oder unten ringsum was gelblich/bräunliches ausgetreten ist.
 
Danke für die rasche Antwort.

Auf dem Mainboard ist kein defektes/zerplatztes Bauteil zu erkennen. Im Netzteil selbst (soweit man erkennen kann) ist auf einem runden großen weißen Element gelbe bzw. braune Verfärbung zu erkennen, sieht aber mehr nach einer Verfärbung durch den jahrelangen Betrieb aus. Jedoch kann ich das aufgrund meiner bescheidenen Elektrokenntnisse nicht gut beurteilen.

Ich kann hierfür morgen gerne Bilder hochladen.

Wenn es das Netzteil ist, wäre das nächste Problem, woher man Ersatz bekommen könnte, da es sich hier um eine spezielle Bauform handelt. Wobei, wenn ein Defekt des Mainboards vorliegt, das Ersatzproblem die gleiche Schwierigkeit ist ;)
 
Naja die Elkos kann man auch tauschen lassen, vorausgesetzt der Rechner ist dir das wert.

Fotos wärn schon praktisch!

Und Ersatzteile dürfen dafür wohl mittlerweile nur sehr schwer zu beschaffen sein denn das ist so ein ehemaliger standart Rechner die wurden einfach nur entsorgt da se eigentlich kein Sammlerwert haben.
 
Mit dem Wert hast du schon Recht, ist mehr eine persönliche Liebhabersache ;)

Fotos werde ich morgen reinstellen.

Gute Nacht
 
Hier nun ein paar Aufnahmen vom Inneren des Netzteiles und des Mainboards. Ev. kann man hier defekte Elemente erkennen. Ich sehe keine.
Fotos befinden sich im Anhang, da es mir noch nicht erlaubt ist, diese direkt in dem Beitrag zu platzieren.

Eines ist mir noch unklar: Warum läuft das Netzteil kurz an, wenn das Stromkabel mit dem Mainboard verbunden ist und umgekehrt nicht? Da das AT-Netzteil durch einen eigenen Schalter eingeschalten wird, müßte es doch auch so laufen (ist ja nicht so wie bei einem ATX-Netzteil).
 
Ich hab da mal ne ganz andere Vermutung, das Netzteil entspricht jedenfalls nicht dem AT-Standard, vermutlich kann es ohne Mainboard nicht starten.
Allerdings gehe auch nicht von einem defekt des Netzteils aus, ich habe da eher den Dallas-Chip in Verdacht.
 
Du meinst dieses große Element rechts am Bild - für was ist dieser Dallas Chip gedacht, eine Art BIOS-Batterie?

Edit: Gerade nachgelesen für was dieser zuständig ist. Laut der Quelle beinhaltet er auch einen Teil des BIOS in einer Art RAM. Dh. selbst wenn man es schafft das Teil zu öffnen und die LiOn-Zelle zu tauschen, muss man das BIOS neu einspielen?
 
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Du meinst dieses große Element rechts am Bild - für was ist dieser Dallas Chip gedacht, eine Art BIOS-Batterie?

Edit: Gerade nachgelesen für was dieser zuständig ist. Laut der Quelle beinhaltet er auch einen Teil des BIOS in einer Art RAM. Dh. selbst wenn man es schafft das Teil zu öffnen und die LiOn-Zelle zu tauschen, muss man das BIOS neu einspielen?
Das eigentliche BIOS liegt ein einem anderen Chip, im Dallas Chip ist das CMOS wo das BIOS seine Einstellungen speichert.
Die Batterie austauschen dürfte sehr schwer werden ...
 
Danke für den Input. Habe nun etwas recherchiert und entsprechende Anleitung zum Wechseln der Batterie im Dallas-Chip gefunden.

http://www.mcamafia.de/mcapage0/dsrework.htm

Darüber wage ich mich. Nur habe ich Bedenken, was der Dallas-Chip mit dem Starten des Rechners zu tun hätte. Der Chip speichert die BIOS-Einstellungen, somit wären meiner Meinung nach, bei jedem Start die Einstellungen zu machen, weil die Batterie leer ist. Oder hast du schon eine andere Erfahrung gemacht?

Gruß
Krachi
 
Da ist doch SIMM-RAM drin, oder? Die 30polige Variante, ne?

Da müssen mindestens 2 oder auch 4 Module verbaut werden. Ich sehe nur eines, eventuell startet die Kiste deswegen nicht.
 
Ich sehe da ein PS/2-Modul im Speichersockel. Erkennbar an der Beule in der Mitte des Speichersockels. An der Stelle hat ein PS/2-Modul seine Kerbe. 30pol SIMM hat keine Kerben zwischen den Kontakten.

Für mich hört sich das Scenario danach an, als würde das Netzteil versuchen anzulaufen, es aber nicht schaft. Dieses "Schwingen" kann entweder daran liegen, dass das Netzteil blockiert wird (z.B. durch ein Kurzschluss) oder es selber nicht mehr in der Lage ist hochzulaufen. Im zweiten Fall stimmt dann was mit den Regelkreisen im Netzteil nicht mehr so richtig. Defekte Kondensatoren sind da häufig ein Fehler - diese trocknen über die Jahre ein und verlieren ihre Kapazität. Das müssen nicht unbedingt immer die "Dicken Dinger" im Netzteil sein. Auch ein kleiner tauber Kondensator an einer wichtigen Stelle kann eine ganze Schaltung lahm legen.

Dass das Netzteil ohne Board nicht anlaufen möchte könnte daran liegen, dass viele ältere Netzteile eine Last für den Start benötigen. Es kann aber auch sehr gut möglich sein, das Compaq ein eigenes System einsetzt, um das Einschalten des Netzteils ohne Motherboard zu verhindern. Und wenn dies nur eine Masseschleife aufm Motherboard ist, die dem Netzteil sagt: Du bist eingesteckt.

Kleiner Nachtrag: Als ich mir nochmal die Fotos angeschaut habe, ist mir eingefallen, das ich mal bei einem XT-Board das gleiche Fehlerbild hatte. Das Netzteil versuchte zu starten, der Lüfter zuckte - es startete aber nicht. Ursache war ein defekter Tantal-Kondensator auf dem Motherboard kurz hinter dem Anschlussstecker für das Netzteil. Das Teil hatte ein Kurzschluss und legte die 5V Schiene lahm. Bis das Netzteil das merkte, zuckte der Lüfter kurz, da dieser an der 12Volt Schiene hängt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Optisch ist auf den Bildern kein defektes Bauteil zu erkennen. Wie aber schon geschrieben wurde, kann es dennoch ein defektes Bauteil sein (Kurzschluss oder zu wenig Kapazität), schwups funktioniert die Schaltung nicht mehr. Das erfordert viel Geduld, ein solches Bauteil zu finden; es geht aber.
Dass das Compaq-Netzteil nicht ohne Mainboard anlaufen tut wäre keine Besonderheit; das haben die Markenhersteller sehr oft in der Form konzentriert.
Versuch mal herauszubekommen, ob Du das Mainboard auch (behelfsweise) mit einem anderen Netzteil betreiben kannst. Wenn das geht, bekommst Du zumindest schon mal raus, ob das Mainboard oder das Netzteil Probleme macht. Auch alles vom Mainboard entfernen, was gesteckt ist. Eventuell ist der Defekt auch im Speichermodul, Zusatzmodul, Backplain oder einem Laufwerk. Versuch einfach erstmal die Stelle mit dem Defekt einzukreisen. Anders wirst Du nicht weiter kommen.

Auf Grund der leeren Batterie im Dalls-IC sollte das Netzteil jedoch keine Probleme haben, anzulaufen. Sowas wäre das erstemal.
 
Vielen Dank für die zahlreichen Tipps!

Ich werde mal die Steckverbindungen, Speichermodule, Laufwerke prüfen. Danach versuche ich es mal behelfsweise (sofern es möglich ist) mit einem anderen NT. Ein Freund ist Elektroniker, ev. kann er mich bei der Fehlersuche nach einem defekten Bauteil unterstützen.

Ich melde mich, sobald ich Neuigkeiten habe.

Viele Grüße
 
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