CPU Wasserkühler mit Kunststoffdeckel oder doch besser Vollmetall

Kater Sylvester

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Hi
Ich betreibe etliche Rechner im Dauerbetrieb in unserem Planet 3Dnow! DC (Distributed Computing) Team.
Im Laufe von 2 Jahren wurden zwei Motherboards eine HD4870 und eine GTX 285 durch undichte CPU Kühler (mit Plexiglasdeckel) zerstört.
Die Wasserkühlungen an sich sind sehr sinnvoll. Obwohl es im Rechnerraum z.Z. 40 C sind, laufen alle Rechner problemlos. Ein Umstieg auf Luftkühlung kommt also nicht in Frage.

Obwohl ich die Schraubverschlüsse der CPU Kühler wie angegeben nur mit der Hand angezogen hattee, reißt das Plexiglas (beim letzten Motherboard nach einem Jahr problemlosem Betrieb) an der dünnsten Stelle, seitlich vom Auslass.
Cool waren sie ja, aber das Alpha steht wohl eher für A-Serie, soll heißen: Noch nicht ausgereift. *motz*

Seit einiger Zeit hatte ich deshalb bei "Neubauten" ThermalRight XWB-01 eingesetzt. Die liefen problemlos, sind nun aber leider nicht mehr lieferbar.

Deshalb habe ich mich nach Ersatz umgeschaut:
Beim Watercool Heatkiller 3.0 (der ist ganz aus Metall *greater* ), ist nur das Befestigungsmaterial für eine CPU Sockelart dabei. Ob das Befestigungsmaterial wohl noch lieferbar ist, wenn ich auf einen anderen Sockel Umsteige?

Von den Testberichten her würde ich gern den EK Water Blocks EK-Supreme HF Acetal universal einsetzen. Aber der hat einen Deckel aus Acetal, laut Wikepedia auch ein Kunststoff.

Hat jemand Erfahrung mit dem EK Water Blocks EK-Supreme HF Acetal universal?

Mich interessiert besonders, ob auch dessen Deckel zu Undichtigkeiten neigt oder der Deckel gar reißt.

 
Ob der Deckel nun aus POM (Handelsnamen Delrin oder Acetal) gefertigt ist oder auf Kupfer, spielt eigentlich keine Rolle. In beiden Fälle wirst du keine derartigen Ausfälle mehr erleben. POM ist vergleichen mit PMMA (Handelsname Plexiglas) ein extrem beständiger und zäher Werkstoff. Bei Kupfer müssen wir darüber ja gar nicht reden ;).

Bei den Watercool-Kühlern kannst du btw davon ausgehen, dass du zumindest direkt beim Hersteller auch noch in vielen Jahren Ersatzteile bekommst. Die HK3.0 Serie ist zudem extrem verbreitet. Von daher wird es da mit Sicherheit auch für neue Sockel noch sehr lange Support geben ;).

Den EK Supreme HF gibt´s übrigens auch mit einem Vollkupfer-Deckel - nur zur Info ;).


Was hattest du btw für einen Wasserzusatz drin, als die Plexi-Deckel gerissen sind?
Ich hab da so Vermutung woran das gelegen haben könnte. Du wärst bei weitem nicht der Erste dem Plexiglaskomponenten auf Grund des falschen Kühlmittelzusatzes kaputt gegangen sind ;).
 
Vielen Dank VJoe2max

Von den ganzen Wasserzusätzen bin ich abgekommen. Ich verwende nur noch destiliertes Wasser.

Ich halte Plexiglas als Deckel für einen CPU Kühler, speziell wenn Gewinde für die Verschraubungen eingeschnitten ist, für ungeeignet. Der letzte Rechner lief über ein Jahr mit dem Kühler und stieg dann plötzlich in den heißen Tagen aus. Ich dachte zunächst an ein Temperaturproblem, was es dann ja wohl auch letztendlich war
Der Plexiglasdeckel des CPU Kühlers war gerissen und das Wasser auf die GrKa getropft.
Ich vermute, dass es durch die hohen Temperaturen (Temperatur draußen 36 C, Raumtemperatur im Rechnerraum 46 C und CPU Temperatur beim Rechner nebenan ca. 68 C) zu Spannungen im Plexiglas gekommen ist.
Das sollte so ein Kühler aber aushalten...

Testberichten zu Folge ist der EK Supreme HF leistungsstärker als der Watercool HK3.0. Da der EK Supreme HF im normalen Lieferumfang auch schon die moderneren Sockel unterstützt, würde ich lieber den nehmen.
Das es den Den EK Supreme HF auch mit Kupferdeckel gibt, wusste ich nicht. Danke für die Info. Da werde ich doch gleich mal nach suchen.
 
Plexiglas reißt halt besonders gern unter Einfluss einwertiger Alkohole im Kühlwasser. In den letzten Jahren kam es deshalb bei vielen Anwendern von WaterWetter und ähnlichen Zusätzen die nicht auf Glykol basieren sondern einwertige Alkohole nutzen, zu derartigen Ausfällen von Plexiglas-Komponenten.

Ganz ohne Korrosionsschutz zu arbeiten bedeutet auf lange Sicht, dass alle metallischen Bauteile die nicht aus Kupfer sind mit der Zeit angegriffen und teilweise aufgelöst werden. Dabei versifft außerdem das Kühlwasser zusehends. Der Funktion tut das zwar i. d. R. lange keinen Abbruch, aber dafür kann man z.B. die üblichen vernickelten Anschlüsse nach ein paar Jahren wegwerfen, weil die Nickelschichten sich komplett aufgelöst haben (selbst schon erlebt ;)). Der Einsatz eines glykolbasierten Korrosionschutzes (z.B. Glysantin G48, Innoprotect, oder AC DoubleProtect) hat sich dagegen sehr bewährt und ist mit Plexiglas gut verträglich. Außerdem trägts dazu bei, dass die Pumpelager länger leben, weil die Viskosität des Kühlwasser ein wenig erhöht wird und die hydrodynamischen Schmierfilme in den Pumpenlagern so eine höhere Tragfähigkeit erhalten.
Der Fehler den früher viele damit gemacht haben, war einfach das Zeug zu hoch zu konzentrieren - das ist überhaupt nicht nötig. Bei G48 reicht z.B. eine Mischungsverhältnis von 1:20 locker aus, um langfristig Korrosion zu vermeiden ;).

Natürlich machen auch extreme Temperturschwankungen Plexiglas zu schaffen, aber ich kenne bis jetzt keine Fall wo, das der einzige Grund gewesen wäre für Risse. Konstante Temperaturen unterhalb von 100°C und oberhalb von 0°C tun Plexiglas recht wenig ;).

Was die Leistungsfähigkeit von HK3.0 und Supreme HF angeht: Effektiv sind die gleich gut.
Die minimalen Unterschiede die so in den diversen Tests auf realer Hardware ermittelt wurden, liegen alle gut innerhalb der Messtoleranzen - auch wenn das die meisten der Tester nie zugeben würden :D.
Der EK Supreme HF ist trotzdem ne gute Wahl. Der HK 3.0 wäre es aber ebenfalls. Kann man einfach nach Optik und Geldbeutel entscheiden ;). Sockelunterstützung ist bei beiden für alle aktuellen Sockel gegeben.
Auch den neuen AquaComputer Kryos könntest du dir mal ansehen ;). Den gibt´s auch mit POM, Messing oder Kupferdeckel und nach den bisherigen Leitungseinschätzungen durch Tests liegt der ebenfalls im gleichen Leistungsbereich wie HK 3.0 und EK Supreme HF.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tauscht du das destillierte Wasser denn dann auch regelmäßig aus? Irgendwann ist es einfach nicht mehr destilliert...
 
...Irgendwann ist es einfach nicht mehr destilliert...
Sogar recht schnell ;). Abgesehen davon ist destilliertes oder entmineralisertes/entionisiertes Wasser auch im Kanister schon minimal leitfähig.

Bereits kurz nach dem Befüllen steigt die Leitfähigkeit sukzessive an. Nach kurzer Zeit ist das Wasser leitfähig genug, damit, aufgrund des Korrosionspotentials zwischen unterschiedlichem Metallen, der Ionentausch beginnt.
Der Korrosionsprozess zwischen Kupfer und Nickel ist zwar langsam aber er beginnt dennoch sehr schnell nach dem Befüllen. Mit freiem Auge sichtbar wird die Korrosion des unedleren Metalls aber erst nach längerer Betriebsdauer.
Mit noch unelderen Metallen als Nickel geht´s natürlich noch schneller.

Bei einem Kreislauf mit destilliertem Wasser dieses häufiger zu tauschen bringt hinsichtlich Korrosion eigentlich nichts. Lediglich aus optischen Gründen wäre das sinnvoll, weil es nach ein paar Monaten in der Regel doch sichtlich trüb geworden ist.
 
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