Das TV-Duell: Planet 3DNow! Leser bewerten

Die Ökosteuer schießt ja wohl etwas übers Ziel hinaus, denn sie geht nicht vollständig
in die souialen Sicherungssyteme.
naja sie schiesst def. am ziel vorbei..
schon bitter das man die sozialen systeme über eine "ÖKO"-steuer retten" muss..

naja ich finde das es eher ein unentschieden war..
bzw. inhaltlich war wohl sogar die merkel besser hat sich aber nicht so gut verkauft wie der medienkanzler ;)..
und viele leute achten ja eher auf das äussere als auf den inhalt :/


btw.
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2005/09/05/wahl__tv__duell/tabellen/tab1,property=Bild.gif
also wenn das stimmt (bild halt) auch recht interessant ;)
 
Ich fand es relativ ausgeglichen.
Von Schröder hätte ich wesentlich mehr erwartet. Vorallem am Anfang war er übermäßig nervös (Wenn man Schweißperlen trotz einer Maske erkennt ist das schon sehr übel). Er kam einfach überhaupt nicht mehr so gut rüber wie sonst, und teilweise hatte er doch schon recht lange "Aussetzer".
Genau das Gegenteil empfand ich bei Merkel. Ich hätte sie vor dem Duell wesentlich schlechter eingeschätzt, aber beide Kandidaten waren sich meiner Meinung nach ebenbürtig.
P.S.: So langsam wird die Frisur von Angie auch ein bissle besser (Sie durfte ja nicht auf ein mal komplett verändert werden)

Was ich allerdings überhaupt nicht verstehe, ist die Entscheidung vieler, ihre Wahl von dem Duell abhängig zu machen *kopfschüttel*
Erstens wurden nicht alle Bereiche abgedeckt, und zweitens wurden die behandelten auch nur kurz angerissen.
 
@cruger und eigentlich auch @gsachse,

Noch einmal: Die Ökosteuer war trotz ihres Namens NIE eine Steuer,
deren Erträge in irgendetwas mit "öko" fließen sollte.
Sie hat ihren Namen vielmehr von dem, was BEsteuert wird, nämlich
der Ökologie prinzipiell abträglichem Verbrauch von Energie.
Eigentlich müsste sie Energiesteuer heißen, vielleicht wäre das ob
der vielen und gängigen Fehldeutungen auch besser gewesen.

Klarer Vorteil der Öko- wie auch der Mehrwertsteuer ist, dass sie von jedem
bezahlt wird, egal ob er in unsere sozialen Sicherungssysteme anderweitig
einzahlt, oder nicht, damit ist sie sehr solidarisch.
Der Erhalt aber auch die Standfestigkeit des sozialen Sicherungssysteme
ist überaus wichtig, nicht dass mich hier jemand falsch versteht. ;D
Von daher ist die Ökosteuer sinnvoll. Ob sie immer gerecht ist, ist eine andere
Frage. Nicht gerecht ist allerdings, zu sagen, alles fließe in die soz. Sicherungs-
systeme, wenn das nicht der Fall ist.
Im vorliegenden Fall könnte man auch die Überschüsse, und darum muss
es sich ja handeln, in die Rentenkasse einzahlen, statt aus reiner Geldnot
in der Rentenkasse, die Unternehmen ihre Beiträge im Voraus statt im Nachhinein
zahlen zu lassen.
Natürlich hätte man auch die Ökosteuer auf die Mehrwertsteuer umlegen können,
diese hätte dann wahrscheinlich nur um 1 Prozentpunkt angehoben werden
müssen und die Lasten wären noch gleichmäßiger verteilt gewesen.
Wenn man diese Idee weiterdenkt, kommt man letztlich zu Kirchhoff:
Alle Steuervergünstigungen weg, sie gelten immer nur für wenige, meistens
sogar nur für Gutverdiener. Einheitssteuersatz auf ALLE Einkommen unter
Einbeziehung von - was die SPD und die Linke gern unterschlagen - Freibeträgen
pro Kopf. Damit sind wir fast schon bei den steuerfreien Nachtzuschlägen,
denn die Einkommensschichten, die diese Zuschläge bekommen, würden
mehrheitlich durch die Freibeträge gar keinen Unterschied bemerken.
38.200 EUR muss ein Schichtarbeiter mit Frau und 2 Kindern bei
Thyssen-Krupp-Hoesch erst einmal verdienen, denn erst darüber zahlt er
nach dem Modell überhaupt Steuern.
Wenn er zur Zeit 38.200 EUR zu versteuerndes Einkommen hat (also schon nach
Abzug der Kinderfreibeträge) zahlt er, nach Splittingtabelle lt. Einkommensteuergesetz
5212 EUR (!!) Steuern.
Macht also eine Ersparnis von 5212 EUR bis hierhin. Wieviel Mehrwertsteuer und
Steuer auf Nachtzuschläge kann er davon wohl bezahlen? Richtig, eine ganze Menge.
Abgesehen davon, bekommt nur ein Teil derer, die nachts und am Wochenende
arbeiten überhaupt Zuschläge.

Ich will nicht behaupten, dass das alles bis ins letzte Detail ausgerechnet,
sozial verträglich und gerecht ist, ich möchte aber behaupten, dass unser
derzeitiges, in vielen Jahrzehnten ungeheuer verwirrend gestaltetes Steuer-
system:
- Keiner mehr richtig versteht
- viel zu kompliziert und komplex ist
- eher die Reichen als die Armen und Normalverdiener bevorzugt
- sinnlose Schlupflöcher beherbergt -> siehe hierzu "Der große Konz"
- keinen anderen als den "ganz großen Hebel" erfordert.
- nicht mehr wirklich gerecht ist

Wie man sieht, sind ja sogar die einfachen Konzepte von Merz und Kirchhoff
für viele Leute noch so kompliziert, dass man damit durch geschicktes
Weglassen von Details ungeheure Ungerechtigkeitsängste schüren kann.

Hey! Warum versuchen wir es nicht einfach mal "anders"?

Liest das hier überhaupt einer? *suspect*
 
Luanne schrieb:
aus diesem Posting

@cruger und eigentlich auch @gsachse,

Noch einmal: Die Ökosteuer war trotz ihres Namens NIE eine Steuer,
deren Erträge in irgendetwas mit "öko" fließen sollte.
Sie hat ihren Namen vielmehr von dem, was BEsteuert wird, nämlich
der Ökologie prinzipiell abträglichem Verbrauch von Energie.
Eigentlich müsste sie Energiesteuer heißen, vielleicht wäre das ob
der vielen und gängigen Fehldeutungen auch besser gewesen.

ich glaube jeder hier kennt die zweckbindung der ökosteuer. und selbst wenn die regierung entgegen ihren zusagen einen teil des aufkommens für andere zwecke verwendet, kann man imho nicht sagen, daß die ökosteuer übers ziel hinausschießt, wenn eben ein teil des aufkommens tatsächlich für ein ökologisch sinnvolles projekt eingesetzt wird.

energiesteuer wäre wohl angesichts des umstandes, daß viele energie-intensive betriebe von der ökosteuer ausgenommen sind, auch keine wirklich passende bezeichnung ;)

Luanne schrieb:
Wenn man diese Idee weiterdenkt, kommt man letztlich zu Kirchhoff:
Alle Steuervergünstigungen weg, sie gelten immer nur für wenige, meistens
sogar nur für Gutverdiener. Einheitssteuersatz auf ALLE Einkommen unter
Einbeziehung von - was die SPD und die Linke gern unterschlagen - Freibeträgen
pro Kopf.

und da kommen wir schon zu einem kleinen problemchen. das wurde im eichel vs. kirchhof thread ja bereits thematisiert.

denn es werden mitnichten ALLE steuervergünstigungen abgebaut. in den medien wurde in dem zusammenhang ja nun bereits sehr häufig darauf hingewiesen, daß herr kirchhof z.b. das ehegattensplittung offenbar nicht als steuervergünstigung ansieht.

und genau solche merkwürdigen interpretationen, was man nun als steuervergünstigung einstuft und was nicht, scheinen auch der grund dafür zu sein, daß die union kirchhofs ominöse liste unter verschluß hält bis die wahl gelaufen ist.

und mit der rechnerei ist das so eine sache, als frau illner in berlin mittte herrn kirchhof mit den berechnungen von datev (die die software für steuersysteme entwickeln) konfrontierte, wonach nach seinem system höhere einkommen sehr stark entlastet, geringverdiener hingegen sogar geringfügig belastet würden, hat herr kirchhof die zahlen mit dem hinweis dementiert, daß datev die genauen parameter seines systems gar nicht kennen würde. diese details seien nur ihm und seinen mitarbeitern bekannt.

wenn also datev laut herrn kirchhof das ganze nicht rechnen kann, dann bezweifle ich offen gestanden, daß irgendeiner von uns damit auch nur im entferntesten zurechtkommen wird. :)

und letzten endes sieht man es ja täglich in politischen diskussionen, jede partei hat genau das für sich und ihre klientel (bzw. für die zielgruppe, die man gerade ansprechen will) passende rechenbeispiel zur hand. ;)

nebenbei, im zdf-wahlforum wurden einige äußerungen von herrn koch, herrn stoiber und frau merkel aus den jahren 2001 bis 2004 gezeigt, warum man die mwst (und steuern allgemein) auf gar keinen fall erhöhen dürfe. speziell herr stoiber hat noch im letzten jahr wahre schreckensszenarien konstruiert, wenn die mwst. erhöht werden würde. (weltuntergangsstimmung a'la stoiber)
 
Zuletzt bearbeitet:
Luanne schrieb:
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Glatter Unfug. 1998 hatte Rot-Grün eine respektable Mehrheit im Bundesrat.
"Durchregieren" war also kein Problem. Und selbst eingefleischte Unions-
anhänger gaben hinter vogehaltener Hand zu: "So, Ihr habt die MehrheitEN,
nun macht mal. "Wir wollen nicht alles anders machen, nur vieles besser",
daraus geworden ist nicht viel.
Die Gesundheitsreform und die Hartz-Gesetze wurden, so sagte Frau Merkel
zum Kanzler, der seinerseits nicht widersprach, von beiden Lagern gemeinsam
verabschiedet. Homo-Ehe sehe ich nun wirklich nicht als Problem unserer Zeit
an, die Anteil derer, die ihr - in der Bevölkerung - zustimmen, ist auch nicht
größer, als der, der sie ablehnt.
Für das Einwanderungsgesetz gilt selbiges, die Idee dahinter ist nicht vermittelbar.
Die Ökosteuer schießt ja wohl etwas übers Ziel hinaus, denn sie geht nicht vollständig
in die souialen Sicherungssyteme.
Wo der Atomaustieg herkommt, dürfte klar sein, ein reines Zugeständnis der
SPD an die Grünen im Zuge des Koalitionsvertrags, darüber hinaus keine Ländersache.

dafür, daß es "glatter unfug" ist, argumentierst du aber doch recht viel. wenngleich, daß ist ja auch nett, irgendwie :)

1998 hatte rot grün also eine respektable mehrheit? 1998 waren die wahlen, im september. wann war regierungsübergabe? oktober? und dann? durchregieren in den wenigen monaten des jahres ´98? und du weißt genau, was rot-grün zuerst fast das knick gebrochen hätte: kosovo!

fakt bleibt, was ich bereits sagte: kohl hat acht jahre versäumt reformen zu machen. als rot grün an die macht kam, hat sich die cdu jeder reform in den weg gestellt. dadurch wurde nicht eine reform besser: weder gesundheits, arbeitsmarkt einwanderungs-gesetz-reform wurde durch den einfluß von cdu & fdp im sinne des landes verbessert! ist meine meinung, kannst gerne eine andere haben in der politischen bewertung. aber so zu machen, als hätte rot-grün ja alles machen können, wie von ihnen gewollt, ist doch - milde ausgedrückt - wirkich unfug. die machtverhältnisse waren nicht so, es ist das gute recht der opposition, so zu agieren - aber man sollte es zugeben. den schwarzen peter dabei immer nur der bundesregierung zuzuschieben ist eben lächerlich - und als beispiele habe ich die entsprechenden reform-vorhaben genannt. deine einzige erwiderung besteht darin, zu erklären, sie hätten ´98 noch eine klare mehrheit gehabt. als ginge es darum, was in den ersten zwolf monaten möglich gewesen wäre... im übrigen ist macht mehr in deutschland, als die verhältnisse im bundestag und bundesrat. es gibt auch medien und das gesunde volksempfinden: siehe koch mit seiner hass-kampagne gegen das einwanderungsgesetz, siehe die bild zeitung mit ihrer kampagne gegen die ko-steuer...

p.s.: wenn die ganze "homo-ehe"-story ach so unwichtig ist, warum erregen(!!!) sich dann die christlichen parteien darüber immer so? *lol*
 
Ich halte mich bzgl. der Ökosteuer schlichtweg an die Definition.
Zudem hatte ich eine mögliche Verwendung im Rahmen dieser
Zweckbindung aufgezeigt.

MwSt: Eine Erhöhung zum Zwecke der Erzielung von Mehreinnahmen ist etwas
grundsätzlich anderes als eine Erhöhung zum Zwecke der Senkung der Beiträge
für die soz. Sicherungssysteme. Blieb übrigends seitens des Kanzlers unwidersprochen.
Nochmal: Eine höhere Mehrwertsteuer zahlen ALLE, Arbeitslosenversicherung nur
abhängig Beschäftigte, somit würde ich das als sozial bezeichnen.

Im Übrigen halte ich es für nicht konstruktiv, sich einzelne Punkte aus dem
Konzept herauszusuchen, um daraus einen Strick für das Gesamte zu drehen.
Ehegattensplitting hin oder her.

Ich kenne die Datev und ihre Software recht gut. Die Software kann die
Steuerlast nur berechnen, wenn sie regelmäßig mit den neusten Steuer-
gesetzen gefüttert wird. Die Gesetze, um die es geht, sind noch nicht einmal
geschrieben, geschweige denn beschlossen, demnach kann die Berechnung
durch datev nur ein Schuss ins Blaue sein.
Außerdem berechnet datev das zu versteuernde Einkommen und daraus
wiederum die steuerliche Belastung, nicht jedoch Verbrauchssteuern.
Der Vorstand der datev nimmt sich traditionell sehr wichtig und Frau Illner
traue ich nicht wirklich zu, sich mit der Materie "Steuern" eingehend befasst
zu haben. Aber immerhin, es scheint ja dennoch auf fruchbaren Boden zu fallen.

Was ich bei deiner Argumentation vermisse, sind Alternativen.
Leute wie Kirchhoff oder Merz zeigen welche auf, immerhin.
Auf meine Analyse unseres jetzigen Steuersystems bist Du mit keiner Silbe
eingegangen. Heißt das, dass das ;D derzeitige System in Deinen Augen besser,
gerechter und überlegen ist?

Es geht doch vielen darum, dass alle in die sozialen Sicherungssysteme
einzahlen, dass die "Großkopferten" mitzahlen, dass die Kosten unseres
Sozialstaats auf möglichst viele Schultern verteilt werden. Nun, da sind
(zweckgebundene) Ökosteuer und MwSt die richtigen Mittel.
Der Hinweis auf energieintensive Industrie ist Humbug, wenn die die volle
Ökosteuer zahlen muss, wird Aluminium und Stahl in Tschechien hergestellt.
Da ist übrigens der eigentliche Haken der Ökosteuer: Wir haben in D ein sehr
hohes Lohnniveau und wollen es auch gern behalten, das geht aber nicht, wenn
gleichzeitig Energie, Transport und alle anderen Nebenkosten
auf ein hohes Niveau gebracht werden. Insofern würde ich sogar vorschlagen:
Weg mit der Ökosteuer, Umlegen auf die MwSt. Strom kostet z.B. im UK
40% weniger als hierzulande, und UK ist ein Industriestaat, der gut mit
D zu vergleichen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Luanne schrieb:
aus diesem Posting

@cruger und eigentlich auch @gsachse,

Noch einmal: Die Ökosteuer war trotz ihres Namens NIE eine Steuer,
deren Erträge in irgendetwas mit "öko" fließen sollte.
Sie hat ihren Namen vielmehr von dem, was BEsteuert wird, nämlich
der Ökologie prinzipiell abträglichem Verbrauch von Energie.
Eigentlich müsste sie Energiesteuer heißen, vielleicht wäre das ob
der vielen und gängigen Fehldeutungen auch besser gewesen.

Klarer Vorteil der Öko- wie auch der Mehrwertsteuer ist, dass sie von jedem
bezahlt wird, egal ob er in unsere sozialen Sicherungssysteme anderweitig
einzahlt, oder nicht, damit ist sie sehr solidarisch.
Der Erhalt aber auch die Standfestigkeit des sozialen Sicherungssysteme
ist überaus wichtig, nicht dass mich hier jemand falsch versteht. ;D
Von daher ist die Ökosteuer sinnvoll. Ob sie immer gerecht ist, ist eine andere
Frage. Nicht gerecht ist allerdings, zu sagen, alles fließe in die soz. Sicherungs-
systeme, wenn das nicht der Fall ist.
Im vorliegenden Fall könnte man auch die Überschüsse, und darum muss
es sich ja handeln, in die Rentenkasse einzahlen, statt aus reiner Geldnot
in der Rentenkasse, die Unternehmen ihre Beiträge im Voraus statt im Nachhinein
zahlen zu lassen.
Natürlich hätte man auch die Ökosteuer auf die Mehrwertsteuer umlegen können,
diese hätte dann wahrscheinlich nur um 1 Prozentpunkt angehoben werden
müssen und die Lasten wären noch gleichmäßiger verteilt gewesen.
Wenn man diese Idee weiterdenkt, kommt man letztlich zu Kirchhoff:
Alle Steuervergünstigungen weg, sie gelten immer nur für wenige, meistens
sogar nur für Gutverdiener. Einheitssteuersatz auf ALLE Einkommen unter
Einbeziehung von - was die SPD und die Linke gern unterschlagen - Freibeträgen
pro Kopf. Damit sind wir fast schon bei den steuerfreien Nachtzuschlägen,
denn die Einkommensschichten, die diese Zuschläge bekommen, würden
mehrheitlich durch die Freibeträge gar keinen Unterschied bemerken.
38.200 EUR muss ein Schichtarbeiter mit Frau und 2 Kindern bei
Thyssen-Krupp-Hoesch erst einmal verdienen, denn erst darüber zahlt er
nach dem Modell überhaupt Steuern.
Wenn er zur Zeit 38.200 EUR zu versteuerndes Einkommen hat (also schon nach
Abzug der Kinderfreibeträge) zahlt er, nach Splittingtabelle lt. Einkommensteuergesetz
5212 EUR (!!) Steuern.
Macht also eine Ersparnis von 5212 EUR bis hierhin. Wieviel Mehrwertsteuer und
Steuer auf Nachtzuschläge kann er davon wohl bezahlen? Richtig, eine ganze Menge.
Abgesehen davon, bekommt nur ein Teil derer, die nachts und am Wochenende
arbeiten überhaupt Zuschläge.

Ich will nicht behaupten, dass das alles bis ins letzte Detail ausgerechnet,
sozial verträglich und gerecht ist, ich möchte aber behaupten, dass unser
derzeitiges, in vielen Jahrzehnten ungeheuer verwirrend gestaltetes Steuer-
system:
- Keiner mehr richtig versteht
- viel zu kompliziert und komplex ist
- eher die Reichen als die Armen und Normalverdiener bevorzugt
- sinnlose Schlupflöcher beherbergt -> siehe hierzu "Der große Konz"
- keinen anderen als den "ganz großen Hebel" erfordert.
- nicht mehr wirklich gerecht ist

Wie man sieht, sind ja sogar die einfachen Konzepte von Merz und Kirchhoff
für viele Leute noch so kompliziert, dass man damit durch geschicktes
Weglassen von Details ungeheure Ungerechtigkeitsängste schüren kann.

Hey! Warum versuchen wir es nicht einfach mal "anders"?

Liest das hier überhaupt einer? *suspect*

tja, hier in die steuerdebatte einzusteigen ist wohl ot, aber wir bräuchten zumindest wohl zwei threads, nämlich ökosteuer und kirchhof... :]

aber soviel von mir dazu:

1. warum ist das kirchhof-modell mit einem einheitlichen steuersatz für alle einfacher umsetzbar(!), als eines mit steigendem steuersatz für besser-verdienende? meinetwegen eben auch linear steigend, aber eben steigend! dieser punkt der "einfachheit" ist völlig überlüssig - und hat nur etwas zu tun mit der ideologie der umverteilung von oben nach unten!

2. einfachheit schön und gut. bin auch dafür! sofort!! aber, wovor der herr kirchhof sich drückt, ist ja der umstand, daß die komplexität eines steuerrechtes nicht nur daher kommt, daß lobby immer neue ausnahme-tatbestände und sonderregelungen in das recht pressen. anders: ein steuerrecht ist nicht kompliziert aufgrund der steuersätze! zu sagen, alle zahlen 25% ist simpel. zu sagen alle zahlen 10% eingangssteuersatz und linear steigend bis zu 40% ist auch simpel. vielmehr wird und ist es kompliziert, weil die frage so schwer zu beantworten ist, was denn überhaupt zu versteuern ist. bei der mehrwertsteuer ist es ja relativ einfach. aber bei einkommens- und gewinnsteuern? was zählt zum lohn? was zählt zum einkommen? was zum gewinn? oder was zum umsatz? herr kirchhof sagt also, 25% steuersatz für alle auf ihre einkommen? und: mieten? vermögenswirksame leistungen? firmen-wagen? weinachtsfeier inkl. geschenk? firmen-ausflüge, firmen-reisen? aktien-gewinne? zinsen? zinsen und gewinne in welchem land? danach zu rufen, 25% für alle, hört sich fein an, aber sich vor der frage drücken, worauf sich diese 25% beziehen ist nicht peinlich, sondern verlogen. denn nur daran entscheidet es sich, wer wie belastet und wer wie entastet wird. und genau deswegen ruft rot-grün jetzt nach der veröffentlichung der "streich-liste", denn dort steht letztendlich geschrieben, worauf sich die 25% beziehen. und man kann sicher sein, daß bei einer solchen hau-ruck-im-kopf-geborenen-reform, millionen klagen kommen werden, richtig vor gericht, warum ähnliche dinge steuerlich verschieden bewertet werden...der herr kirchhof kommt aus der justiz und meint anscheinend, man macht auch politik, wie man dort vorgeht: tatbestandserfassung mit folgendem urteil, dem man sich beugen muß. läuft aber so nicht - und da die cdu das weiß, reden sie ja auch nicht ernsthaft über sein konzept. wenn er wirklich gut wäre, dann würde er ein zehn-jahres-plan mit mehreren schritten vorlegen zu verwirklichung der vision eines besseren, einfacheren steuerrechts. vielleicht kommt es ja noch, aber ich habe meine zweifel - weil er nämlich nicht wirklich mehr steuergerechtigkeit im kopf hat, sondern oben behauptete umverteilung...
 
Treverer schrieb:
aus diesem Posting
...
1998 hatte rot grün also eine respektable mehrheit? 1998 waren die wahlen, im september. wann war regierungsübergabe? oktober? und dann? durchregieren in den wenigen monaten des jahres ´98? und du weißt genau, was rot-grün zuerst fast das knick gebrochen hätte: kosovo!

fakt bleibt, was ich bereits sagte: kohl hat acht jahre versäumt reformen zu machen. als rot grün an die macht kam, hat sich die cdu jeder reform in den weg gestellt. dadurch wurde nicht eine reform besser: weder gesundheits, arbeitsmarkt einwanderungs-gesetz-reform wurde durch den einfluß von cdu & fdp im sinne des landes verbessert! ist meine meinung, kannst gerne eine andere haben in der politischen bewertung. aber so zu machen, als hätte rot-grün ja alles machen können, wie von ihnen gewollt, ist doch - milde ausgedrückt - wirkich unfug. die machtverhältnisse waren nicht so, es ist das gute recht der opposition, so zu agieren - aber man sollte es zugeben. den schwarzen peter dabei immer nur der bundesregierung zuzuschieben ist eben lächerlich - und als beispiele habe ich die entsprechenden reform-vorhaben genannt. deine einzige erwiderung besteht darin, zu erklären, sie hätten ´98 noch eine klare mehrheit gehabt. als ginge es darum, was in den ersten zwolf monaten möglich gewesen wäre... im übrigen ist macht mehr in deutschland, als die verhältnisse im bundestag und bundesrat. es gibt auch medien und das gesunde volksempfinden: siehe koch mit seiner hass-kampagne gegen das einwanderungsgesetz, siehe die bild zeitung mit ihrer kampagne gegen die ko-steuer...

p.s.: wenn die ganze "homo-ehe"-story ach so unwichtig ist, warum erregen(!!!) sich dann die christlichen parteien darüber immer so? *lol*

Du schiebst den schwarzen Peter doch immer noch der Bundesregierung zu,
die mittlerweile seit 7 Jahren nicht mehr im Amt ist.
Meines Wissens, hat die Union erst seit 2002 oder gar 3? die Mehrheit im Bundestag,
somit hatte Rot-Grün schon einige Jahre die Mehrheit in beiden Kammern,
was man von den letzten 6 Jahren der Regierung Helmut Kohl nun nicht
behaupten kann. Kohl hatte die Mehrheit im Bundestag, der leibe Oskar im Bundesrat.

Dass meine einzige Erwiderung auf die von Dir genannten Reformvorhaben der
Verweis auf Mehrheiten war, ist nicht korrekt.
Hier nochmal in Kurzform:
Hartz und Gesundheit: Kompromissfindung beider Lager
Atomausstieg: Ideologie und Koalitionsvertrag, auch ohne diese Errungenschaft
würde niemand mehr ein KKW in D bauen. Und solange unsere bestehenden
Anlkagen besser sind als die im nahen Frankreich und Tschechien, sind sie
mir viel lieber als die der "anderen". Wir kaufen auch Strom aus der Ukraine....
Einwanderungsgesetz: Der Gedanke dahinter ist dem Volk nicht vermittelbar,
hat nichts mit Mehrheiten zu tun.
Homoehe: Tut mir leid, bei einem schwächelnden Sozialstaat, latenter Kriegsgefahr,
4-5 Mio Arbeitslosen, schwacher Binnenkonjunktur, Pisa, Abwanderung von
Unternehmen, etc. ist das nicht wirklich ein Thema, dass die Massen tangiert.

Ich sach' ja: Der Aufsatz war viel zu lang.
 
Ich werd mit meiner Meinung zwar sicherlich aus der Allgemeinheit herausfallen, aber ich fand Fau Merkel deutlich besser als Herrn Schröder.

Was ich absolut nicht leiden kann ist, wenn sich jemand hinter seiner Rethorik versteckt und sinngemäß sagt, "wir machen, dass alles toll wird". Und imho hat Schröder genau das getan - sicher mit einem besseren Auftreten als Merkel, aber im Endeffekt kommt es mir bei einem/r Bundeskanzler/in net auf das Auftreten an, sondern darauf was gemacht wird. Dazu hat auch die Umfrage gepasst, wo Schröder so ziemlich niemand zugetraut hat, neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Was ich schon fast peinlich fand war, als nach Schröders Aufzählung was SPD/B90 geleistet haben, Merkel die gestiegenen Arbeitslosenzahlen gebracht hat. Peinlich an der Sache war die Reaktion von Schröder darauf, es gab nämlich keine. Da hätte eigentlich nur noch der Wahlspruch von Schröder gefehlt, war doch sowas wie "Messt mich an der Zahl der Arbeitslosen" oder sowas...
 
Luanne schrieb:
aus diesem Posting

Ich halte mich bzgl. der Ökosteuer schlichtweg an die Definition.
Zudem hatte ich eine mögliche Verwendung im Rahmen dieser
Zweckbindung aufgezeigt.

MwSt: Eine Erhöhung zum Zwecke der Erzielung von Mehreinnahmen ist etwas
grundsätzlich anderes als eine Erhöhung zum Zwecke der Senkung der Beiträge
für die soz. Sicherungssysteme. Blieb übrigends seitens des Kanzlers unwidersprochen.
Nochmal: Eine höhere Mehrwertsteuer zahlen ALLE, Arbeitslosenversicherung nur
abhängig Beschäftigte, somit würde ich das als sozial bezeichnen.

Im Übrigen halte ich es für nicht konstruktiv, sich einzelne Punkte aus dem
Konzept herauszusuchen, um daraus einen Strick für das Gesamte zu drehen.
Ehegattensplitting hin oder her.

Ich kenne die Datev und ihre Software recht gut. Die Software kann die
Steuerlast nur berechnen, wenn sie regelmäßig mit den neusten Steuer-
gesetzen gefüttert wird. Die Gesetze, um die es geht, sind noch nicht einmal
geschrieben, geschweige denn beschlossen, demnach kann die Berechnung
durch datev nur ein Schuss ins Blaue sein.
Außerdem berechnet datev das zu versteuernde Einkommen und daraus
wiederum die steuerliche Belastung, nicht jedoch Verbrauchssteuern.
Der Vorstand der datev nimmt sich traditionell sehr wichtig und Frau Illner
traue ich nicht wirklich zu, sich mit der Materie "Steuern" eingehend befasst
zu haben. Aber immerhin, es scheint ja dennoch auf fruchbaren Boden zu fallen.

Was ich bei deiner Argumentation vermisse, sind Alternativen.
Leute wie Kirchhoff oder Merz zeigen welche auf, immerhin.
Auf meine Analyse unseres jetzigen Steuersystems bist Du mit keiner Silbe
eingegangen. Heißt das, dass das ;D derzeitige System in Deinen Augen besser,
gerechter und überlegen ist?

Es geht doch vielen darum, dass alle in die sozialen Sicherungssysteme
einzahlen, dass die "Großkopferten" mitzahlen, dass die Kosten unseres
Sozialstaats auf möglichst viele Schultern verteilt werden. Nun, da sind
(zweckgebundene) Ökosteuer und MwSt die richtigen Mittel.
Der Hinweis auf energieintensive Industrie ist Humbug, wenn die die volle
Ökosteuer zahlen muss, wird Aluminium und Stahl in Tschechien hergestellt.
Da ist übrigens der eigentliche Haken der Ökosteuer: Wir haben in D ein sehr
hohes Lohnniveau und wollen es auch gern behalten, das geht aber nicht, wenn
gleichzeitig Energie, Transport und alle anderen Nebenkosten
auf ein hohes Niveau gebracht werden. Insofern würde ich sogar vorschlagen:
Weg mit der Ökosteuer, Umlegen auf die MwSt. Strom kostet z.B. im UK
40% weniger als hierzulande, und UK ist ein Industriestaat, der gut mit
D zu vergleichen ist.

über mwst erhöhung wurde hier schon diskutiert - mit genügend gegenargumenten, die auch stoiber und merkel früher hatten. und da ich den ganzen schmus nicht hier wiederholen mag:

1. mwst ist sicher alles mögliche, aber nicht sozial

2. ökosteuer hat einen anderen ansatz als die ökosteuer: ressourcen-verbrauch wird zielstrebig für bestimmte sachen verteuert. dieses lenkungsziel läßt sich mit einer allgemeinen mwst nicht erreichen. die "lustigen" ideen der letzten monate mit einem neuen mwst-satz auf bestimmte produkte würden dies natürlich auch erreichen - sind dann aber defacto so etwas wie ökosteuer...genug davon, man sollte einen extra thread zum steuerrecht aufmachen *buck*
 
Treverer schrieb:
aus diesem Posting

tja, hier in die steuerdebatte einzusteigen ist wohl ot, aber wir bräuchten zumindest wohl zwei threads, nämlich ökosteuer und kirchhof... :]

aber soviel von mir dazu:

1. ...
2. ...

Du hast das entscheidende Detail (wieder) weggelassen: 8000EUR Freibetrag PRO
KOPF. 8-(

Einkommen ist Einkommen, und somit gehört alles, was Du genannt hast
dazu.
Lohn ist das, was ein abhängig Beschäftiger von seinem Brötchengeber
brutto bekommt, daher der Begriff Brötchengeber.
Herr Kirchhoff spricht von Einkommensteuer, nicht nur von Lohnsteuer.
Abgesehen davon ist Deine Auflistung leider nicht diffenziert, denn vieles, was zu
auflistest, wird schon besteuert.
Hau-Ruck-Im-Kopf.... ist unsachlich, da sich Herr Kirchhoff nicht erst seit
gestern mit der Materie beschäftigt, dann hätte Frau Merkel ja auch Frau
Illner nehmen können (war jetzt auch ein klein wenig nsachlich ;D )
 
i_hasser schrieb:
aus diesem Posting

Ich werd mit meiner Meinung zwar sicherlich aus der Allgemeinheit herausfallen, aber ich fand Fau Merkel deutlich besser als Herrn Schröder.

Was ich absolut nicht leiden kann ist, wenn sich jemand hinter seiner Rethorik versteckt und sinngemäß sagt, "wir machen, dass alles toll wird". Und imho hat Schröder genau das getan - sicher mit einem besseren Auftreten als Merkel, aber im Endeffekt kommt es mir bei einem/r Bundeskanzler/in net auf das Auftreten an, sondern darauf was gemacht wird. Dazu hat auch die Umfrage gepasst, wo Schröder so ziemlich niemand zugetraut hat, neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Was ich schon fast peinlich fand war, als nach Schröders Aufzählung was SPD/B90 geleistet haben, Merkel die gestiegenen Arbeitslosenzahlen gebracht hat. Peinlich an der Sache war die Reaktion von Schröder darauf, es gab nämlich keine. Da hätte eigentlich nur noch der Wahlspruch von Schröder gefehlt, war doch sowas wie "Messt mich an der Zahl der Arbeitslosen" oder sowas...

na, wird wohl zeit daran zu erinnern:

es gibt noch andere parteien als die spd und cdu *lol*

so oder so: das "volk" wählt nun eine neue kanzlerin, deren rezepte noch härter sein werden als die bisherigen - in der hoffnung, daß es doch endlich endlich bitte hilft. daran glaube ich jedoch nicht! etwa, weil ich hoffnungslos bin? nein! weil die mittel und ziele der neoliberalen politik uns erst in die jetztige lage gebracht haben. diese jetzt fort zu setzen wird, ganz ganz milde forumuliert *lol* lustig...

aber all dies stimmt nicht, wenn frau merkel tatsächlich die problematik der arbeitslosigkeit mildert in den nächsten vier jahren - aber, nochmals, glaube ich nicht dran und in drei jahren werden wir es wissen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Treverer schrieb:
aus diesem Posting

über mwst erhöhung wurde hier schon diskutiert - mit genügend gegenargumenten, die auch stoiber und merkel früher hatten. und da ich den ganzen schmus nicht hier wiederholen mag:

1. mwst ist sicher alles mögliche, aber nicht sozial

2. ökosteuer hat einen anderen ansatz als die ökosteuer: ressourcen-verbrauch wird zielstrebig für bestimmte sachen verteuert. dieses lenkungsziel läßt sich mit einer allgemeinen mwst nicht erreichen. die "lustigen" ideen der letzten monate mit einem neuen mwst-satz auf bestimmte produkte würden dies natürlich auch erreichen - sind dann aber defacto so etwas wie ökosteuer...genug davon, man sollte einen extra thread zum steuerrecht aufmachen *buck*

Tut mir leid, es ist und bleibt sachlich falsch.
Verschiedene MwSt Sätze sind nicht neu sondern uralt.
MwSt zahlen alle, die Besserverdienenden mehr, die anderen weniger
Das Lenkungsziel, wie du es nennst, muss aber leider dem internationalen
Wettbewerb standhalten.
 
Luanne schrieb:
aus diesem Posting

Du hast das entscheidende Detail (wieder) weggelassen: 8000EUR Freibetrag PRO
KOPF. 8-(

Einkommen ist Einkommen, und somit gehört alles, was Du genannt hast
dazu.
Lohn ist das, was ein abhängig Beschäftiger von seinem Brötchengeber
brutto bekommt, daher der Begriff Brötchengeber.
Herr Kirchhoff spricht von Einkommensteuer, nicht nur von Lohnsteuer.
Abgesehen davon ist Deine Auflistung leider nicht diffenziert, denn vieles, was zu
auflistest, wird schon besteuert.
Hau-Ruck-Im-Kopf.... ist unsachlich, da sich Herr Kirchhoff nicht erst seit
gestern mit der Materie beschäftigt, dann hätte Frau Merkel ja auch Frau
Illner nehmen können (war jetzt auch ein klein wenig nsachlich ;D )

du kannst dich ja gerne aufregen und ich habe mitnichten vergessen, daß es eine deutliche erhöhung der freibeträge geben soll. nur du stellst es dir zu einfach vor und alle was ich brachte waren nur beispiele, die klar machen sollten, daß dein spruch, "einkommen ist einkommen" ganz und gar nicht gilt. und ich weiß auch daß herr kirchhof sich schon jahre damit beschäftigt und ich halte ihn sogar für kompetenter hinsichtlich steuer-recht....hinsichtlich politik jedoch und wie sie funktioniert nicht *buck*

ich weiß auch, daß alles(!), was ich auflistete schon besteuert wird und das meine auflistung nicht vollständig ist weiß ich ebenfalls - sonst hätte ich ja gleich das komplette steuerrecht bringen müssen, um deinen ansprüchen zu genügen *lol* deine einwürfe brachten also nicht wirklich was, weil nichts davon mir wirklich widerspricht...

also, nochmals zu dem kernproblem, weswegen ich ja auch die beispiele brachte: "einkommen ist einkommen" sagst du. was soll das bedeuten? das alles als einkommen bewertet wird? was heißt "alles"? der essenszuschuß zur kantine? die kostenlose oder verbilligte kindergrippe bei mercedes benz für die mitarbeiter (oder im bundestag)? und, bleiben wir bei dem beispiel kinder - kann ich dann meine kinderkrippenkosten und schulkosten für meine kinder absetzen - ebenso wie der student oder auszubildende seine ausbildungskosten? und wenn nicht: was nützt mir ein höherer freibetrag von z.b. 4000€ für meine kinder?

weitere beispiele:
augenscheinlich sollen ja auch die pendlerpauschalen abgeschafft werden (wofür ich gerne bin aus ökologischen und anderen gründen): nur, was ist mit übernachtungskosten, firmenreisen etc. pp. die diskussion um die erflogenen miles & more kilometer wird dir sicher bekannt sein (derzeitiges urteil m.w.: durch firmenflüge gewonnene kilometer, die privat verflogen werden, müssen vom nutzer versteuert werden wie ein einkommen...).

werden meine ausgaben zur altervorsorge, krankenkasse u.ä. nicht mehr als zu versteuerndes teil des einkommens gerechnet? oder doch? schließlich hat doch der staat ein interesse an privater vorsorge! wenn aber ja: wieso nicht lebensversicherung, unfallversicherung, berufsunfähigkeit etc.pp..

siehst du nicht, daß das entscheidende problem im steuerrecht ist, fest zu legen, was zu versteuern ist und was nicht? um das zu erkennen, muß ich doch nicht noch mehr differnzieren, oder? und wenn dies erkannt wird, dann stelle ich eben weiter fest, daß kirchhof sich ebenso wie merz ÖFFENTLICH vor der beantwortung der frage drückt, was zu versteuern ist und was nicht. und warum tun sie das? weil sie dann wohl kaum eine chance hätten gewählt zu werden (weswegen die spd wiederum genau dieses thema jetzt hochpushen will) - nimm nur mal den sturmlauf deines "einkommen ist einkommen" an, wenn klar wird, was dies für rentner bedeutet! und genau deswegen wird der liebe märchen-onkel kirchhof auch wieder nach der wahl in der versenkung verschwinden. ich nenne ich nicht so, weil ich ihn nicht ab kann (ich bin selber fan einer radikalen vereinfachung!), sondern weil er zum zwecke des "gute-fee-seins" von merkel ins boot geholt wurde. das witzige ist nur, daß er ihr immer mehr auf die füsse fällt...darüber lache ich mich schon ein wenig weg... *buck*
 
Luanne schrieb:
aus diesem Posting

Tut mir leid, es ist und bleibt sachlich falsch.
Verschiedene MwSt Sätze sind nicht neu sondern uralt.
MwSt zahlen alle, die Besserverdienenden mehr, die anderen weniger
Das Lenkungsziel, wie du es nennst, muss aber leider dem internationalen
Wettbewerb standhalten.

man, glaubst du, das weiß ich nicht, daß es verschiedene mwst-sätze gibt? habe ich doch auch gar nicht bestritten. neu war, daß man von bestimmter politischer seite meinte, überhaupt eine mwst-erhöhung zu erreichen, indem man die bestehende noch mehr aufsplitterte. anstatt ökosteuer hätte man damals eben auch einen extra mwst-satz für strom, benzin etc. pp. machen können...ist aber natürlich nicht nur ein wenig verlogen, sondern macht das alles nicht einfacher...

deine behauptung, besserverdienende zahlen mehr mwst ist lustig: in absoluten zahlen sicher wohl, solange sie nicht von 345€ monatlich leben und den rest horten. aber in prozentualen anteil am gesamteinkommen stimmt dies natürlich irgendwann schon lange nicht mehr. da unterstellte ich dir, daß dir schon klar war, daß ich kaum von absoluten zahlen rede kann :] :] aber wenn dir das nicht klar war, hältst du mich entweder für ziemlich *noahnung* oder bist selber davon betroffen...

außerdem verweise ich erneut auf die bereits bestehenden threads. nicht nur, weil dies hier ot ist, sondern weil dort schon vieles gesagt wurde. wenn du neues beitragen kannst an wissen, dann werden sich sicher viele freuen - auch ich mit meiner anderen meinung...
 
Ich werd doch sowieso FDP wählen, nur bin ich mir jetzt noch sicherer weder SPD, noch die Grünen zu wählen.
 
???

Ich bin für einen Regierungswechsel, will aber nicht unbedingt die CDU wählen. Also bleibt doch die FDP übrig, abgesehen davon ist mir das Programm der Partei nicht unsympathisch.

Hast du an meiner Meinung etwas auszusetzen?
 
FDP und CDU kämen für mich nicht in Frage, bleiben also noch die Linke/SPD/Grüne nun muß ich abwegen, welche Partei mir mit meinen Interessen und deren Programm am meisten übereinstimmt.
 
i_hasser schrieb:
aus diesem Posting

Ich werd mit meiner Meinung zwar sicherlich aus der Allgemeinheit herausfallen, aber ich fand Fau Merkel deutlich besser als Herrn Schröder.

Was ich absolut nicht leiden kann ist, wenn sich jemand hinter seiner Rethorik versteckt und sinngemäß sagt, "wir machen, dass alles toll wird". Und imho hat Schröder genau das getan - sicher mit einem besseren Auftreten als Merkel, aber im Endeffekt kommt es mir bei einem/r Bundeskanzler/in net auf das Auftreten an, sondern darauf was gemacht wird. Dazu hat auch die Umfrage gepasst, wo Schröder so ziemlich niemand zugetraut hat, neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Was ich schon fast peinlich fand war, als nach Schröders Aufzählung was SPD/B90 geleistet haben, Merkel die gestiegenen Arbeitslosenzahlen gebracht hat. Peinlich an der Sache war die Reaktion von Schröder darauf, es gab nämlich keine. Da hätte eigentlich nur noch der Wahlspruch von Schröder gefehlt, war doch sowas wie "Messt mich an der Zahl der Arbeitslosen" oder sowas...
tja das grosse problem ist das viele menschen einen kanzler wählen und nicht die partei mit ihrem programm..

und mal ehrlich mir ist es egal wenn sich die leute morgens erschrecken wenn sie frau merkel im tv sehen...
die politik ist nunmal keine misswahl :-X
 
@ Treverer

klasse, würde deine ausführungen mehrheitleich unterschrieben ;)

Luanne schrieb:
Im Übrigen halte ich es für nicht konstruktiv, sich einzelne Punkte aus dem
Konzept herauszusuchen, um daraus einen Strick für das Gesamte zu drehen.
Ehegattensplitting hin oder her.

konstruktiv ?

ich weiß ja nicht wie man eine kampagne der cdu nach dem prinzip "ehrlich sein vor der wahl" einschätzen soll, wo herr kirchhof medienwirksam durch die talkshows zieht und immer wieder ausführt, er wolle das steuersystem radikal vereinfachen und dabei alle steuervergünstigen und subventionen abschaffen.

und da hat Treverer es sehr gut getroffen, denn offenbar liegt es ganz im auge des betrachters (in dem fall von herrn kirchhof bzw. der union), was nun effektiv als steuervergünstigung eingestuft wird und was nicht.

und beim dem heiligenschein, den die union sich selbst verpaßt hat, sollte es schon erlaubt sein, auf gewisse ungereimtheiten hinzuweisen.

interessant ist auch, daß in den letzten jahres auch viele wirtschaftsinstitute wie das diw oder das idw das ehegattensplitting kritisiert und als steuer- wie auch gesellschaftspolitisch überholt angesehen haben.

Luanne schrieb:
Was ich bei deiner Argumentation vermisse, sind Alternativen.
Leute wie Kirchhoff oder Merz zeigen welche auf, immerhin.
Auf meine Analyse unseres jetzigen Steuersystems bist Du mit keiner Silbe
eingegangen. Heißt das, dass das ;D derzeitige System in Deinen Augen besser,
gerechter und überlegen ist?

ich bin sicher nicht der, der alternativen aufzeigen kann oder muß. und nur weil ich das kirchhof-modell (die flat-tax) nicht gutheiße, bedeutet das ganz sicher nicht im umkehrschluß, daß ich ein befürworter des aktuellen systems bin.

es dürfte klar sein, daß das steuersystem schlicht und einfach zu kompliziert ist. ich denke, daß das auch weitestgehend konsens bei allen parteien im bundestag sein dürfte. die frage ist dabei, wie man eine mögliche vereinfachung realisiert.

vom modell her bin ich ein freund des fdp-konzeptes, einen stufentarif mit 15/25/35% sätzen, wobei die fdp in vergangenheit kritikern eines stufenmodells entgegnet hat, daß man sich prinzipiell auch auf ein linear/progressives modell verständigen könnte.

Luanne schrieb:
Der Hinweis auf energieintensive Industrie ist Humbug, wenn die die volle
Ökosteuer zahlen muss, wird Aluminium und Stahl in Tschechien hergestellt.

daß energie-intensive unternehmen von der okösteuer ausgenommen sind, war doch lediglich eine feststellung. von daher weiß ich ehrlich gesagt nicht, was deine kritik in diesem fall eigentlich soll. :]

Luanne schrieb:
Im Übrigen halte ich es für nicht konstruktiv, sich einzelne Punkte aus dem
Konzept herauszusuchen, um daraus einen Strick für das Gesamte zu drehen.
Ehegattensplitting hin oder her.

Quelle : ARD Ratgeber Recht

http://www.ratgeberrecht.de/sendung/druck/rsdrs2002072106.html


Die Kritik am Ehegattensplitting:

Familien- und Alleinerziehenden-Verbände, so wie einige politische Parteien, fordern seit Jahren eine dringende Reform des Ehegattensplittings. Einige wollen diese Besteuerung von Ehepartnern ganz abschaffen.

Die am häufigsten geäußerte Kritik: Das Ehegattensplitting sei nicht mehr zeitgemäß, weil es die traditionelle Einverdiener-Ehe bevorzuge und die vielfältigen Formen der Lebensgemeinschaften in der heutigen Zeit nicht berücksichtigt. Das Ehegattensplitting führe auch dazu, das sich wegen der Besteuerung ein Teilzeitjob kaum noch lohnt. Eine weitere Kritik zielt auf die Bevorzugung der "Besserverdienenden".

Steuervorteil vor allem für besserverdienende Ehepaare ohne Kinder:

Der ARD-Ratgeber Recht fragte den Kölner Rechts- und Steuerwissenschaftler Prof. jur. Joachim Lang im Interview, wer eigentlich den größten Steuervorteil vom Ehegattensplitting hat.

Seine Antwort: "Das Ehegattensplitting wirkt sich am meisten bei der Mittelstandsfamilie aus, wo nur ein Ehegatte verdient. Dann ist es nämlich so, dass das mittlere Einkommen, durch zwei geteilt wird und dadurch ergibt sich nämlich eine Steuerentlastung für die mittleren Einkommen."

Zur Veranschaulichung hier einige Zahlen: Bei einem Jahreseinkommen zwischen ca. 40.000 und 55.000 Euro im Jahr, kann über das Ehegattensplitting ein Steuervorteil von über 9.000 Euro im Jahr erzielt werden. Voraussetzung ist allerdings, das nur ein Ehepartner arbeitet bzw. Einkommen bezieht.

Das durchschnittliche Familieneinkommen liegt allerdings längst nicht so hoch. Die meisten Familien und Ehepaare verdienen ca. 30.000 Euro im Jahr. Der Steuervorteil über das Ehegattensplitting liegt hierbei gerade einmal bei knapp über 3000 Euro im Jahr.

Die Rechenbeispiele geben nur eine grobe Richtung an, da bei der genauen Berechnung des Steuervorteils über das Ehegattensplitting die anzuwendende Grundsteuertabelle maßgeblich ist.

Einen sehr geringen bis keinen Steuervorteil haben Ehepaare die beide berufstätig sind und etwa gleich viel verdienen. Bei gleichem Einkommen beträgt der Steuervorteil gleich null Euro.

Ehepaare mit einem sehr unterschiedlichen Einkommen, zum Beispiel Paare bei denen einer nur Teilzeit arbeitet, sind zunächst einmal ebenfalls benachteiligt. Denn, bei dem Splitting zahlt derjenige, der weniger verdient, im Verhältnis zum besserverdienenden Partner, mehr Steuern für den geringeren Lohn.

Die im Verhältnis ungleiche Besteuerung gleicht sich erst bei der gemeinsamen Veranlagung am Jahresende aus. Für den geringer Verdienenden ist das ein Nachteil, doch betrachtet man das gesamte Familien bzw. Ehe-Einkommen gleicht sich die "ungerechte" Besteuerung über den besserverdienenden Partner wieder aus. So sagen die Richter am Bundesfinanzhof.

je nachdem, aus welcher quelle die zahlen stammen, würde eine abschaffung des ehegattensplitting angeblich zwischen 7 bis 10 milliarden euro an steuer-mehreinnahmen bedeuten.

bei der mwst-erhöhung wird ein zusätzliches aufkommen von rund 15 bis 16 milliarden euro prognostiziert, wobei dabei mindestens die hälfte, vermutlich aber nach einigung mit den ländern 1/3 von den ländern in ihren haushalten verfrühstückt werden.
 
Na die Schlusswörter sagen doch sowieso nix aus, da sagt doch jeder nur nochmal wie toll seine Partei ist und dass die alles besser machen wollen - sowohl CDU als auch SPD.

Ist aber schon lustig, wobei mir das ehrlich gesagt nicht bekannt vorkam - mag sein, dass nicht jeder den exakten Wortlaut von Reagans Rede im Kopf hat *buck*.
 
i_hasser schrieb:
aus diesem Posting

Na die Schlusswörter sagen doch sowieso nix aus, da sagt doch jeder nur nochmal wie toll seine Partei ist und dass die alles besser machen wollen - sowohl CDU als auch SPD.
Bei vielen ist es das Schlusswort, was vom ganzen Duell hängen bleibt.
Das ist noch mal die große Chance, (subversiv) Wähler zu binden.
Was meinst Du, warum über die Beantwortung der ersten Frage und welcher Kandidat das letzte Wort hat, per Los entschieden wird?

Wahlkampfpsychologisch ist "das letzte Wort" die bessere Option und ich bin mir sicher, Schröder hätte auch lieber das letzte als das erste Wort gehabt.

Wer das Schlusswort hat, ist IMO im Vorteil. Wenn das Schlusswort rhetorisch (Wortgewandtheit, Körpersprache, gesamtes Auftreten...) besser ist, als das letzte Wort des Gegners oder möglicherweise der eigenen Beiträge bis dahin, kann es noch etwas rausreissen. Zumindest in der Beurteilung, welcher Kandidat besser/sympathischer/glaubwürdiger/kompetenter gewirkt hat.

Dass es dabei inhaltlich nichts/wenig Neues gibt, ist klar - da gebe ich Dir recht.
Aber letztlich springt der Mensch auch auf die Rhetorik an. Un



i_hasser schrieb:
Ist aber schon lustig, wobei mir das ehrlich gesagt nicht bekannt vorkam - mag sein, dass nicht jeder den exakten Wortlaut von Reagans Rede im Kopf hat *buck*.
Mir schien es tatsächlich irgendwie bekannt vorzukommen; ich konnte mich aber nicht mehr dran erinnern, von wem. Hatte aber in der Tat das Gefühl, diese Worte in ähnlicher Weise schon mal gehört zu haben. Als ich dann die Reagan-Rede las, erinnerte ich mich wieder: Kurz nach seinem Tod kam im TV ein Portait über ihn, wo auch diese Rede drin vorkam. *buck*



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