Der aktuelle Grafikkartenmarkt.

Solange die Balken für Nv immer länger werden steht Nv gut da, und genau diese Situation haben wir gerade.
Wo werden die Balken denn länger? Eine Grafik des Umsatzeinbruchs beim Gaming ist weiter oben bereits gepostet worden. Die Stückzahlen laut Jon Peddie bis Q3 2022. Der Trend hat sich im Q4 vermutlich fortgesetzt.

Screenshot-2022-12-29-at-12-51-11-Desktop-GPU-Sales-Hit-20-Year-Low.jpg

Und gleichzeitig ist bei NVIDIA das Inventory in atemberaubendem Tempo angewachsen.

So in etwa scheint wohl auch Nvidia zu denken: Lieber wenige teure GPUs verkaufen an Leute, denen Geld ziemlich egal ist, als Massenprodukte herzustellen, wo der Gewinn schnell auch mal ins Minus rutschen kann.
Das wäre doch auch ein Weg für AMD. Warum sich mit dem volatilen Consumer-Geschäft rumschlagen? Einfach den ganzen B2C-Kram einstellen oder abstoßen und nur noch auf das lukrative B2B-Business konzentrieren. Schließlich waren es consumer-fokussierte Produkte, die das AMD-Ergebnis zuletzt stark belastet haben, genauso wie bei NVIDIA.

Lieber wenige teure GPUs verkaufen an Leute, denen Geld ziemlich egal ist, als Massenprodukte herzustellen
Nichts geht über Volumen und Marktanteile. Was für eine Verhandlungsposition hast du denn gegenüber den Foundries, wenn du plötzlich das Volumen runterfährst? Was für einen Einfluss hast du denn noch auf Entwickler, wenn du plötzlich nur noch 100K Luxusgrafikkarten statt 10 Millionen Massenprodukte verkaufst?
Doppelposting wurde automatisch zusammengeführt:

Ich gehe eher davon aus das nvidia die beliebteren Chips an Mindeststückzahlen der kleineren Varianten koppelt.
Damit würden die Bestände nicht bei nvidia sondern bei den Kartenherstellern absehbar vergammel und um diese Verlußte auszugleichen könnten diese dazu tendieren die Preise hoch zu halten. Das Geschäftsrisiko wird also an deren direkte Kunden ausgelagert.
Sollte das der Fall sein könnten vielleicht nach evga noch weitere Kartenhersteller abspringen weil das Geschäftsrisiko einfach zu hoch wird.
Der Bullwhip-Effekt schaukelt sich vom Verbraucher bis zum anderen Ende im Supply-Chain hoch. Sieht man eindrucksvoll an NVIDIAs Inventory.

Causes-of-Bullwhip-Effect.jpg

Wie die Vertragswerke genau aussehen, kann natürlich niemand beurteilen.

Aber letztes Jahr gab es laut MLID ein ziemliches Hickhack zwischen NVIDIA und den Partnern. NV wollte die AIBs angeblich zu einer größeren Abnahme von Ampere-Chips "überreden" mit einer Kopplung des Zugriffs auf Lovelace. Da haben sich die AIBs quergestellt, weil die genau wie NV in kurzer Zeit enorme Lagerbestände aufgebaut hatten, und NV ist umgeschwenkt auf die übliche Strategie, die AMD jetzt auch fährt -> also Chips zurückhalten, um die Partner zu entlasten und den Stau im Supply-Chain aufzulösen.

Sell-In < Sell-Through kann natürlich nur dann funktionieren, wenn die Nachfrage-Bremsen gelöst werden. Also in erster Linie der Preis. Sind diese Bremsen gelöst worden? Hat sich die Konsumlaune verbessert? Sind die Kunden plötzlich wieder bereit, viel Geld für Grafikkarten zu zahlen? *noahnung*

Und wie @Cappuandy sagt… bei der Nachfrage wird sich bei TSMC vorerst mal garnichts tun. Dank der tollen Nachfrage bleibt man auf dem hohen Ross.

Da hat sich in den letzten Monaten eine ganze Menge getan. Ganz offiziell oder aus der Gerüchteküche. Umsatzwarnung, massive Investitionskürzungen, der Ausblick für 2023 hat sich erheblich eingetrübt.

Mit Verzögerung kommen solche Verwerfungen irgendwann auch am anderen Ende des Supply-Chain an. Vor einiger Zeit sah bei TSMC noch alles rosig aus, während bei den Kunden schon Krise angesagt war. Aber mittlerweile sinkt selbst auf den neuesten Nodes die Auslastungen in nennenswertem Ausmaß.

Zuletzt gab es wiederholt Meldungen aus der Gerüchteküche (auch Digitimes), dass TSMC aggressiv mit seinen Zulieferern über Preissenkungen verhandelt. Weil viele Rohstoff- und Komponenten-Preise auch gesunken sind.

Gleichzeitig gab es zuletzt Gerüchte, dass TSMC wohl Zugeständnisse bei N3 machen könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nichts geht über Volumen und Marktanteile. Was für eine Verhandlungsposition hast du denn gegenüber den Foundries, wenn du plötzlich das Volumen runterfährst? Was für einen Einfluss hast du denn noch auf Entwickler, wenn du plötzlich nur noch 100K Luxusgrafikkarten statt 10 Millionen Massenprodukte verkaufst?
Da von den dicken GPUs nur wenige auf einen Wafer passen, hat die Foundry trotzdem gut zu tun.

Und da es offensichtlich von beiden Anbietern vorwiegend die teuren Karten gibt, werden die Entwickler wohl kaum abspringen. Nvidia und AMD erledigen ja schon länger einen nicht unerheblichen Teil der Entwicklung, indem sie mit den Treibern die Unzulänglichkeiten der Entwickler ausbügeln.
Der einzige Grund, sich mehr auf AMD zu konzentrieren, wäre deren Konsolen-Präsenz. Aber so lange der Grafikkartenmarkt von Nvidia dominiert wird, wird das nicht passieren.
 
Und da es offensichtlich von beiden Anbietern vorwiegend die teuren Karten gibt, werden die Entwickler wohl kaum abspringen.

da wäre ich mir auf dauer nicht sicher. wo die engpässe sich nach und nach auflösen, kommen die konsolen-verkäufe wieder in gang. insbesondere die ps5. den pc-markt zerlegt es gerade. und dass, obwohl es bei gamern einen hohen nachholbedarf gäbe. die verkäufe erreichen ein historisches tief.

wenn das so weitergeht, wird der fokus sich mehr als bereits heute weiter in richtung konsolen verschieben.
 
Sell-In < Sell-Through kann natürlich nur dann funktionieren, wenn die Nachfrage-Bremsen gelöst werden. Also in erster Linie der Preis. Sind diese Bremsen gelöst worden? Hat sich die Konsumlaune verbessert?
Im Normalfall ja aber das Problem ist dass das Laufen und Auslaufen der alten Generation in einem alles andere als normalen Marktumfeld geschah denn durch dier Mining Blase wurde eine übermäßige Nachfrage generiert die am Ende durch das Platzen der Blase ersatzlos wegbrach.
Diese Nachfrage wird also unabhängig vom Preis nicht zurück kommen aber genau dafür wurden die Produktion ausgelegt um einen möglichst hohen Gewinn daraus zu ziehen. Die gesammte Nachfrage wird also auf längere Zeit auf das Niveau vor der Blase wieder zusammenklatschen und genau darauf muss die Produktion erstmal wieder gedrosselt werden bzw. noch geringer um den auslaufenden Produktionssstau abverkaufen zu können.
In dem Umfeld wäre es aber eher problematisch die Preise zu weit zu senken denn dann übersättigt man die Nachfrage wodurch später erheblich weniger verkauft wird und vertickt die Karten höchst wahrscheinlich gleichzeitig mit Verlußt. Man schadet sich selbst also doppelt.
 
Man schadet sich selbst also doppelt.
da kommst du so oder so nicht unbeschadet raus. ob du nun günstig abverkaufst und eine marktsättigung herbeiführst (kannst immerhin die konkurrenz ärgern). ob du den kram teuer einlagerst und dann ständig wertberichtigen musst. produktion außerhalb der vereinbarten mindestabnahmen kostet auch geld ... siehe nvidias strafzahlungen an samsung.

die haben halt ohne rücksicht auf verluste in die blase reinproduziert und dürfen jetzt die scherben aufsammeln. und es ist ja nicht so, als dass es das nicht schon vorher mal gegeben hätte ... 2018.

so wie nvidia die strategie immer mal wieder anpasst, haben die anscheinend auch keinen masterplan zur schadensbegrenzung.

immerhin darf sich nvidia freuen ... die erwartung, dass amd mit einer starken neuen generation und günstigen preisen aggressiv auf marktanteile geht, hat sich ja nun nicht bewahrheitet.
 
Jein, fährt man die bestellten Chips auf ein Minimum runter, minimiert man die Umkosten. Kauft die Inventory zu normalen Preisen ab fährt man dort nur minimale bis keine Verlußte rein und führt man die Chip Bestellungen rechtzeitig auf das dann normale Niveau wieder hoch kommt man wieder in einen halbwegs normalen Zyklus wieder rein ohne sich die Möglichkeit einer eventuellen Aufrüstung seitens der Endkunden zu verbauen weil man einfach langsamere Karten für den gleichen Preis verkauft hat.
Man kommt also vielleicht nicht unbeschadet raus aber reduziert den Schaden auf ein Minimum anstatt ihn zu maximieren. Die Geschichte mit der Preisreduzierung für den Abverkauf ist eher was für die Restbestände bei den Händlern damit diese Platz für die neuen Modelle in ihren Lagern bekommen. Da geht es dann einfach um sehr überschaubare Stückzahlen.
 
An den meisten Stellschrauben wurde bereits ordentlich gedreht.

Der Rückstau im Channel kam und kommt dadurch zustande, dass der Handel letztes Jahr frühzeitig die Bestellungen runtergefahren hat, weil die Nachfrage doch relativ abrubt nachgelassen hat. Und das hat sich dann bis zu Nvidia zurückgestaut. Und so langsam macht es sich sogar bei TSMC bemerkbar. Viele Händler bestellen schon seit einiger Zeit nur noch überschaubare Mengen, die sie auch absehbar absetzen können. Das gleiche machen die Distris, wobei die teilweise immer noch auf größeren Beständen sitzen.

Bestellmengen seitens Nvidia wurden bereits letztes Jahr deutlich reduziert. Bei Samsung wohl sogar unter das vertraglich Vereinbarte, so dass NV eine Strafzahlung leisten musste.

Strategiewechsel wurde angesprochen. Von den Partner mehr Ampere-Chips aufzwingen hin zu zurückhalten läuft auch schon seit mindestens einem Quartal.

Eine riesige Wertberichtigung in Q2 hat Nvidia auch schon hinter sich.

Und trotz allem lief das Inventory bei Nvidia weiter hoch. Und so wie es bei AMD im letzten Quartal gelaufen ist, werden vermutlich auch bei NVIDIA die Lagerbestände weiter steigen.

Insofern sich der Markt nicht deutlich erholt und Kunden wieder mehr Geld in die Hand nehmen, führt die derzeitige Strategie imho zu größeren Problemen und weiteren Wertberichtigungen als wenn man aggressiv mit Preisnachlässen die Lager und den Channel durchspülen würde. Das hat man übrigens 2018 und 2019 genau so gemacht. Waren ein paar schwierige Quartale, aber Nvidia hat es überlebt und auch keine Verluste gemacht. Und damit könnte man auch dem PC-Gaming einen positiven Impuls geben.

Und während sich die großen Fische an ihre Margen klammern und lieber hohe Inventory-Bestände in Kauf nehmen, passiert das, was in solchen Krisen meist passiert. Was bei den Konsumenten anfängt, zieht sich ganz langsam bis ans Ende der Kette. Wer glaubt, dass Cloud, Datacenter etc. unantastbar seien, der sollte sich mal die Entlassungswellen bei den großen IT-Konzernen und die 2023er Prognosen anschauen.

Chipmakers see top cloud providers scale back orders
 
Zuletzt bearbeitet:
Und trotz allem lief das Inventory bei Nvidia weiter hoch. Und so wie es bei AMD im letzten Quartal gelaufen ist, werden vermutlich auch bei NVIDIA die Lagerbestände weiter steigen.
Was bei einem plötzlichen Umsatzeinbruch auch nicht wirklich verwunderlich ist denn die Produlktion der Chips dauert Wochen bis Monate, also selbst wenn nichts mehr nachbestellt wird rollt noch das aus der Fab was noch in der Linie steht und die bis dahin mit dem Auftragsfertiger vereinbarten Mindestabnahmemengen kommen da noch mit drauf.
Die Chipproduktion ist eben eine recht langwierige Angelegenheit.

Und wie ich bereits schrieb, die Abnahmemengen die durch die MIning Blase entstanden waren sind futsch. Der Teil wird sich also nicht mehr "erholen" womit nur noch die Endkunden bleiben und diese dürften eher auf die neue Generation setzen wollen.
Jedes neue Desktop Modell mit der aktuellen Chip Generation steht also dem Abverkauf der alten Generation im Weg und jeder produzierte Chip der weggeworfen werden muss weil das Chip Lager aus allen Nähten platzt aber aufgrund der Produktionszeiten und vertraglich festgelegter Abnahmemengen vom Auftragsfertiger kommt wäre ein Totalverlußt der dann z.B. als Abschreibung in den Zahlen steht.
Das bedeutet aber auch das es mit diesen GPUs keine Grafikkarten geben wird die dann billig verramscht werden müßten denn damit würde der Verlußt auf die Kartenproduzen übergehen die ihrerseits noch Geld in die Produktion der Karte hätten stecken müssen.

So kurzfristige und starke Veränderungen bei den Abnahmemengen sind also pures Gift für die Bilanz weil nicht ebenso kurzfristig darauf reagiert werden kann.
 
Am Gebrauchtmarkt liegen noch eine riesen Menge von Mining-GPUs rum, die noch Käufer finden wollen. Vor allem Nvidia-Karten.
Der Realpreis einer RTX 3090 24GB liegt zurzeit bei ~800€, was ich trotzdem noch für überteuert empfinde. Wenn Mining keine Nachfrage kreieren kann, wird der Preis noch weiter fallen. AMD geht schon den Preiskampf mit der neuen RX 7900XT 20GB bei ~900€.
Im Prinzip haben die Preise noch Luft nach unten, vor allem bei Grün.
Eine 6900XT liegt bei 500-600€. Hier ist der Boden erstmal erreicht. Dafür die doppelte Rechenleistung ggü. einer PS5 ist schon akzeptabel und ein sehr gutes Preis-Leistungs Verhältnis.

Für Gamer eine sehr gute Zeit aufzurüsten.
 
Wobei man bei der RX 7900XT auch sagen muss dass dieses vor allem im Vergleich zur XTX preislich ohnehin zu hoch angesetzt war.
 
Am Gebrauchtmarkt liegen noch eine riesen Menge von Mining-GPUs rum, die noch Käufer finden wollen. Vor allem Nvidia-Karten.
Der Realpreis einer RTX 3090 24GB liegt zurzeit bei ~800€, was ich trotzdem noch für überteuert empfinde. Wenn Mining keine Nachfrage kreieren kann, wird der Preis noch weiter fallen. AMD geht schon den Preiskampf mit der neuen RX 7900XT 20GB bei ~900€.
Im Prinzip haben die Preise noch Luft nach unten, vor allem bei Grün.
Eine 6900XT liegt bei 500-600€. Hier ist der Boden erstmal erreicht. Dafür die doppelte Rechenleistung ggü. einer PS5 ist schon akzeptabel und ein sehr gutes Preis-Leistungs Verhältnis.

Für Gamer eine sehr gute Zeit aufzurüsten.


Sehe ich anders.
500 € sind eine Menge Holz.

Früher bekam man dafür eine Vega 64, eine Geforce 780, eine.........

Heute bekommt man dafür die Spitzenmodelle der letzten Genration (mit Glück).

Und das sage ich als noch Besitzer einer 6900 XT.
 
Eher ein ungünstiger Vergleich denn die GTX 780 war weder das Spitzenmodell, noch kamm sie für 500€ raus.
Sie startete bei ca. 640€ und das Spitzenmodell war die erste Titan die ja bekanntlich bei ca 1000€ startete. Bei 500€ kam sie erst an als die R9 290x rauskam.
Die Vega64 wurde damals eher mit der normalen GTX 1080 verglichen und lag auch in deren Preisbereich. Die beiden Ti und Titan Modelle kamen da noch oben drauf
 
So kurzfristige und starke Veränderungen bei den Abnahmemengen sind also pures Gift für die Bilanz weil nicht ebenso kurzfristig darauf reagiert werden kann.
Wann hat NVIDIA erstmals Strafzahlungen an Samsung geleistet? Wann gab es erste Meldungen über Produktionskürzungen? Und der Versuch bei TSMC die Mindestabnahmemengen zu drücken? Das hat alles bereits in Q2 angefangen.

jeder produzierte Chip der weggeworfen werden muss
Was ganz Neues? Chips werden weggeworfen?

Jedes neue Desktop Modell mit der aktuellen Chip Generation steht also dem Abverkauf der alten Generation im Weg und jeder produzierte Chip
Nicht jeder will etwas Neues. Am Ende ist das fast immer eine Entscheidung nach Preis/Leistung.
 
Wo war bei mir im zitierten Teil von Strafzahlungen die Rede?
Es ging um Abschreibungen und darunter fällt dann auch das Kapital das in den Wafern steckt die verschrottet werden müssen um z.B. Platz für den Nachschub zu schaffen. Strafzahlungen kommen erst zum tragen wenn diese das kleinere Übel wären. Vorher wird eher die Bestellung für neue Wafer auf die vereinbarte Mindestabnahmemenge runtergefahren und falls das nicht reicht die gelagerten Wafer mit der schlechtesten Ausbeute verschrottet (die nehmen eben unnötig viel Platz im Lager weg) bis neu verhandelt werden kann und die Produktion der fraglichen Chips schnellstmöglich ohne Strafen eingestellt werden kann.
Dadurch geht natürlich das darin gebundene Kapital vom Ankauf der Wafer den Bach runter und landet damit in den Abschreibungen.
 
Wafer nehmen eigentlich sehr wenig Platz weg. Und die lassen sich auch gut langfristig lagern.
 
Das mag sein aber die Ausbeute der Wafer variiert und die Kosten für das zersägen in die einzelnen Chips betreffen den ganzen Wafer und wäre damit gleich. Da liegt es nahe die Wafer mit der schlechtesten Ausbeute zuletzt aufzubauen und als Reserve für Engpässe zu behalten um die weiteren Aufbaukosten zu minimieren.
Zum einen verteilen sich die Kosten für das zerteilen des Wafers bei guter Ausbeute auf mehr intakte Chips, zum anderen spart man sich beim Verwurf ganzer Wafer die Kosten für die nachfolgenden Produktionsschritte. Lagern die Wafer wiederum zu lange besteht gefahr das sie nochmal überarbeitet werden müssen (zusätzliche Kosten) weil die kleinen Bumps nunmal vor sich hin altern, was wiederum schlecht für das Lötergebnis und auf die Ausbeute beim Verfrachten in das Chipgehäuse wäre.
 
Mit Sauerstoffabschluss kann man die Wafer ziemlich lange lagern. Zum Glück bieten das einige Hersteller - wir hätten sonst Probleme, weil es nach spätestens 10 Jahren die Prozessoren nicht mehr gäbe.
Zudem werden ja gern die besonders guten Wafer erst mal gesammelt, um dann bei genug Chips noch ein paar besonders hoch taktende CPUs mit ordentlichem Preisaufschlag herauszubringen. Oder eben die schlechten werden zur Resteverwertung genutzt.
Die Kosten fürs Sägen und packaging sind vergleichsweise gering. Da wäre der Grund "Selbstkannibalisierung der nächsten GPU-Generation" wohl viel entscheidender.
 
Warum sollte man Wafer eines ausgelaufenen Produkts sammeln....? Der Ti Abklatsch der Ampere Modelle, für den es sinnvoll gewesen wäre solche Wafer zu sammeln, ist auch schon zu lange auf dem Marktum dafür relevant zu sein. Ach ja, Lagern unter Sauerstoffabschluss kostet und das richtig denn dafür müßte man sicherstellen das dieser Zustand dauerhaft anhält, beispielsweise mit Stickstoff der im laufe der Zeit dafür reingepumpt werden müßte.
Ich lese da kein Gegenargument und da es wieder in eine "Was nicht sein darf das nicht sein kann" Diskussion übergeht halte ich mich wieder raus.
 
Du bekommst auch was für deine gebrauchte Karte. Das relativiert die Ausgabe für ne neue Karte etwas.

Was Ausbeute und Kosten angeht:
AMD hat nur noch Consumer-Chips in der Größe von 200-300mm^2.
N31 = 300mm^2 N5
N32 = 200mm^2 N5
N33 = 200mm^2 N6

Die Ausbeute dürfte extrem hoch sein, bei allen N3x, sogar noch besser als bei N2X, der nun abverkauft wird.

Den GPU-Preiskampf kann AMD nur gewinnen bzw. nicht verlieren.

Intel muss gerade den Arc 770/750 mit 406mm^2 teuren Chip relativ billig abverkaufen, um überhaupt Fuß fassen zu können. AMD kommt da mit N33 200mm^2, der weniger als die Hälfte kostet.
Es gibt kein Szenario wo AMD irgendwie Verluste machen kann.

Bei den neuen Chips ist AMD N31 300mm^2 insgesamt billiger als AD103 (379mm^2) und kostet nur einen Bruchteil von AD102 (608mm^2).

Wenn ich mal Zeit habe, mache ich mal eine Rechnung.

Was AMD zurzeit fehlt, ist ein Halo-Produkt. Entweder der kommt als N31 X2 wo zwei GCDs als MCM erscheinen oder dann RDNA4. Ich denke AMD wird eher die Ressourcen für RDNA3 aufwenden, statt dem Halo-Produkt.

In der Vergangenheit gab's immer wieder solche Produkte (295 X 2, 3870 X 2, Rage Fury Maxx, W6800 X 2 usw.).
Nur am X86 Desktop ist AMD schon länger im Mittelbereich konzentriert (mit Ausnahme RDNA2, Vega20).

Die Strategie mit kleinen/mittleren Chips hat sich insgesamt als Erfolg bisher bewährt Polaris10 ~ 232mm^2, RDNA1 ~ 251mm^2.
Auch RDNA2 mit 520mm^2 kann man als Erfolg buchen. Einzig Fiji10 496mm^2 und Vega10 484mm^2 waren nicht ganz so erfolgreich am X86 Desktop.

Veständlich, dass AMD bei 200-300mm^2 Chips baut. Die sind günstig, bringen Leistung und wenig Risiken.
 
Gibt es dafür irgendeine belastbare Quelle? Ich hab noch nie gehört, dass ein Unternehmen funktions- und verkaufsfähige Chips entsorgt, die sich noch in irgendeiner Form zu Geld machen lassen. Ich kann zwar nicht hinter die Kulissen von Nvidia schauen, aber dort wo ich das beruflich im Channel überblicken konnte, war das ein absolutes Nogo. Denn regelmäßige Wertberichtigungen sind eine komplett andere Sache als ein Totalverlust.
Doppelposting wurde automatisch zusammengeführt:

Wo war bei mir im zitierten Teil von Strafzahlungen die Rede?
Auf deine Anmerkung, dass man den Duchlauf nicht auf Knopfdruck stoppen kann, habe ich dir geantwortet, dass AMD, Nvidia etc. damit bereits Mitte letzten Jahres angefangen haben. Dazu gehört die Strafzahlung an Samsung, weil man bei den 8nm Ampere Chips voll auf die Bremse getreten ist. Genauso wie das Zusammenstreichen und Verschieben von Bestellungen bei TSMC.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich lese da kein Gegenargument und da es wieder in eine "Was nicht sein darf das nicht sein kann" Diskussion übergeht halte ich mich wieder raus.
Mir ging es nur um die (technischen) Möglichkeiten. Ob das marketingmäßig dann Sinn ergibt, kann nur Nvidia beurteilen.
 
Mir ging es nur um die (technischen) Möglichkeiten. Ob das marketingmäßig dann Sinn ergibt, kann nur Nvidia beurteilen.
Und genau das ist das Problem denn es geht im aktuellen Marktumfeld nicht um Technik sondern um Logistik und Finanzen.

Der Produktwechsel ist bereits seit Monaten da aber man wird die alten Chips nicht in ausreichenden Mengen los um sie abverkaufen zu können. Da wo sich beide Chip Generationen von der Leistung her überschneiden (alles unterhalb der 4080) kanibalisiert die alte Generation zudem den Absatz der neuen und sind die Wafer Lager noch mit der alten Chip Generation voll, wohin dann mit den bestellten Wafern der neuen?

So kommt man ganz schnell zu dem Punkt wo es sinnvoller ist die Wafer zu verschrotten und die daran hängenden Verlußte in kauf zu nehmen anstatt noch höhere Verlußte durch das krampfhafte Festhalten an den Abverkauf der alten Chips und die negativen Auswirkungen auf den Absatz der neuen Generation in hinzunehmen. Nicht vergessen, eine 3080Ti hat eine vergleichbare Leistung und ebenso viel VRAM wie die 4070Ti. Der GA102 (628mm²) ist aber mehr als doppelt so groß wie der AD104 (294mm²).
Die Verträge mit den Auftragsfertigern und die Pläne für den Produktwechsel stammen zudem aus einer Zeit wo die Mining Blase noch für erheblich höhere Absätze sorgten und diese Absatzzahlen kommen ganz einfach nicht mehr zurück. Den parallelen Abverkauf kann man also getrost vergessen.

Der 4nm ADA Wafer müßte also schon deutlich mehr als doppelt so teuer wie der 8nm ADA Wafer sein und maximal die gleiche Ausbeute haben damit die Absatzverlußte überkompensiert werden.
Wie hoch ist da wohl die Wahrscheinlichkeit?
 
die frage ist, ob man produkte sinnvoll einpreisen kann. und ja, das kann man.

die problematischen highend-chips verschwinden langsam aus dem handel, d.h. dass nvidia die anscheinend erfolgreich abverkaufen konnte. das was momentan noch drückt, sind vor allem die 10gb 3080er und darunter. das segment ist anscheinend tricky, weil die karten nachwievor zu teuer für die schlechte kauflaune sind und die enthusiasten sich schon bei den größeren karten bedient haben. aber da spielt nvidia auf zeit und hat erstmal karten platziert, die vom preis und der leistung deutlich oberhalb der 3080 angesiedelt sind. aber natürlich steht auch der preisverfall der 6800xt bis zur 6950xt im weg.

btw 2018 hat man auch nichts verschrottet. das hat man das ähnlich gehandhabt. und hinter raus hat man die restbestände von pascal ziemlich hart verramscht. da war das problem eher, dass turing eine gurke war. aber das problem hat nvidia bei lovelace nun nicht.
 

Die 4080 erhält wohl einen Preis-Cut, die 4090 und 4070Ti werden weniger Produziert Aufgrund der geringen Nachfrage.

Dass die Halden voll von Ampere sind, hat doch recht starke Auswirkungen. Die Leute / Käufer schauen schon stark auf den Preis. Dann kommt auch der Preisdruck seitens AMD hinzu. Viele greifen eher beim Abverkauf zu, insbesondere bei RDNA2 oder kaufen auch gebrauchte Karten. Die Aufrüstung ist dadurch billiger.
 
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