Die Top Drei der Netzteile im Frühjahr

soulpain

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Seit dem Beginn unserer Testreihen haben sich diverse Netzteile angesammelt. Viele konnten einen annehmbaren Eindruck hinterlassen, aber nur wenige sorgten für echte Begeisterung.

Zahlreiche Exoten waren gleichermaßen vertreten wie konventionelle Vertreter. Alte Haudegen wichen aktueller Technik. Lassen wir die vergangenen Artikel kurz Revue passieren und wählen nun die Top Drei der bisher getesteten Stromversorger. Hierbei legen wir betont Wert auf eine gute Marktpräsenz, faire Preise und Praxisrelevanz. Daher sollte es nicht weiter verwundern,wenn wir nun nicht ausgerechnet drei High-End Netzteile auswählen, sondern solide Vertreter der gehobenen Mittelklasse im Fokus stehen. Vor allem geht es bei der Auswahl um Produkte, die sich viele Leser auch wirklich leisten können und wollen. Denn wenn wir hier ein 1500W Gerät auszeichnen würden, käme das sicher dem Image des Herstellers zu gute, nicht aber unserer Community. Natürlich sind dabei die Spannungsstabilität, eine gute Elektronik, möglichst erträgliche Geräuschentwicklungen, Effizienz und Anschlüsse wichtige Details.

Angefangen hat es am 01. Oktober 2008 mit dem <b>Hiper Type-M 630W</b>. Es beruht auf einem vertrauten Design eines taiwanesischen Experten, das mittlerweile leider etwas in die Jahre gekommen ist. So lag die Effizienz bei gerade mal 84 Prozent und auch der klobige Kühlkörper sekundärseitig konnte nicht gerade mit geringen Temperaturwerten glänzen. Zudem sind vier SATA-Stecker unzureichend. Umso besser sah es mit dem konstanten Verlauf der Spannungen aus, da etwa die +12V-Leitung niemals das Optimum unterschritt. Darauf folgte die Kurzvorstellung des <b>FSP Everest Pro 1200W</b>, welches wir mittlerweile ausgiebig testen konnten. Die beeindruckende Topologie ist nach wie vor von einigen Kinderkrankheiten geplagt. Mit der geänderten Anordnung konnte die Abwärme nicht richtig abgeführt werden, was auch hier zu recht hoher Temperaturentwicklung führte. Infolgedessen muss auch der Lüfter stark aufdrehen. Dafür zeigte man mit einem soliden Effizienzwert, stabilen Spannungen und einer netten Optik, dass FSP nicht umsonst ein so erfolgreicher Hersteller ist.

Mit der <b>OCZ ModXStream Pro</b> Serie ging es qualitativ etwas bergab. Die Wahl der Elektronik ist keinesfalls hochwertig, ironischerweise zeigte sich das günstige 400W Modells teils besser bestückt als die teureren Brüder. Daraus resultierten eine mäßig optimierte Regulation, die vergleichsweise geringe Effizienz und der niedrige Leistungsfaktor. Zudem begeisterte das 700W Fabrikat nicht gerade mit einer zufriedenstellen Anzahl von Anschlüssen. Allerdings fanden wir noch zwei weitere Netzteile im OCZ Paket, die sich wesentlich von der einfachen Serie absetzten. Das war zum einen das <b>PC Power & Cooling Silencer Quad Black 750W</b>, zum anderen das <b>Turbo-Cool 860W</b>. Ersteres basiert auf einem älteren Layout, konnte aber mit Zuverlässigkeit und Robustheit beweisen, zu was ein alter Hase noch fähig ist. Selbst wenn man dafür auf abnehmbare Anschlüsse verzichten muss. Auch bei zuletzt genanntem muss man sich mit fest angeschlossenen Leitungen begnügen, dafür präsentierte sich das Turbo-Cool 860W mit einer genialen Netzteilstruktur und mit sehr hochwertigen Komponenten aus dem Industriebereich. Was sich zugleich mit niedrigen Restwelligkeitswerten und 88% Wirkungsgrad in unseren Messungen widerspiegelte und verdient den Editor’s Choice Award zur Folge hatte. Besonders +3,3V und +5V waren sehr konstant, während das Silencer auf +12V die stabilsten Werte hatte.

Nach kurzzeitiger Unterbrechung durch einen Gehäusetest überprüften wir das <b>Tagan Superrock 680W</b>, was sich nach anfänglicher Untersuchung der klassischen Impervio Struktur als wahre Ausnahmeerscheinung entpuppte. Man hatte die DC-DC Technik dermaßen adäquat umgesetzt, dass allumfassend perfekte Werte unser Resultat prägten und hiermit das zweite Netzteil unseren Editor’s Choice Award ergattern konnte. Auch wenn vier Grafikkartenanschlüsse im Bereich des Möglichen gewesen wären. Danach sollte erstmal Schluss sein mit Auszeichnungen, denn es mangelte an wirklich besonderen Testmustern. Dennoch waren auch die verbliebenen Netzteile keinesfalls schlecht. So konnte sich etwa das <b>Enermax LibertyECO 400W</b> als solides Allroundtalent beweisen. Geringe Lautstärke, viele Anschlüsse und ein ansehnliches Erscheinungsbild wurden nur durch 72°C am Kühlkonstrukt gestört, was den positiven Gesamteindruck aber kaum erschüttern vermochte. Als gleichermaßen leise stellte sich die <b>Antec Signature 650/850W</b> Serie heraus, die dank der PWM Regelung keine klackernden Nebengeräusche erzeugte. Als wäre es Tradition bei geräuscharmen Netzteilen, wollte uns auch hier die Temperatur nicht so recht gefallen. Zudem sank die +12V Leitung im Falle des 850W Fabrikates recht schnell ab. Die andere Version blieb weitestgehend fehlerfrei, war durch das Baukonzept aber auf einem ähnlich hohen Preisniveau. Zu einem der beliebtesten Baureihen gehört das <b>Enermax Modu82+ 625W</b>, mit dessen Versionen in unterschiedlichen Leistungsgraden man viele Leser überzeugen konnte. Zu den Eckdaten zählen die ausreichende Anschlussanzahl, die angenehme Lautstärke und stabile Spannungswerte. Selbst wenn 86% Wirkungsgrad nicht die Spitze bilden ist dies ein zufriedenstellendes Ergebnis. Richtig innovativ präsentierte sich uns das <b>Enermax Revolution85+ 1050W</b>, das mit 90% eine neue Bestmarke in punkto Wirkungsgrad und Energieeffizienz setzte, stabil operierte und eine hervorragende Bestückung besaß. Dem konnte nur die Lötqualität einen kleinen Dämpfer verpassen, ohne das grundsätzlich gute Netzteil letzten Endes schlecht dastehen zu lassen. Rückwirkend wurde zudem noch ein Award vergeben, da man dieses Schönheitsproblem mittlerweile behoben hat.

Noch nicht als Artikel veröffentlicht, aber bereits in unseren Händen, ist das <b>Tagan Superrock 400W</b>. Es beeindruckte mit konstanten Spannungswerten und einem geringen Kostenfaktor, was die Baureihe nach unten hin sehr gut ergänzt. Nur die etwas unsauber platzierten Filterbausteine und der moderat hohe Wirkungsgrad waren weniger ansprechend. Ebenso bei uns eingetroffen ist das <b>Arctic Cooling Fusion 550R 500W</b>, das zunächst etwas unförmig wirkt, aber mit solider Seasonic Elektronik aufwartet, dank des Kühlspezialisten eine geringe Geräuschentwicklung hat und sogar noch etwas in der Effizienz verbessert wurde. Gepaart mit einem sehr verführerischen Preis stellt dies eine durchaus gelungene Mischung dar. Ebenfalls von Seasonic und auch bald in unserer Hand ist das günstige <b>Corsair CX 400W</b>, wobei hier ein zweiter Grafikanschluss fehlt. Leider hält der Zoll das Gerät derzeit noch zurück, sodass wir es nicht berücksichtigen konnten. Dafür ist das Netzteil eine klare Kampfansage an alle Billighersteller. Aus dem Hause Seasonic selbst kam das <b>M12D 750W</b>, leistungsstark und stämmig wie schon sein Vorgänger, darüber hinaus mit aktueller Technik versehen. Nur das leichte Chaos im Sekundärteil wirkte etwas unsauber. In Bälde wird auch das <b>HEC Win+ 400W</b> präsentiert, welches mit seiner Einfachheit das geringe Kostenfeld vertritt, aber qualitativ dennoch gut auf uns wirkte.

Die in dem baldigen Roundups vertretenen Netzteile <b>LC Power Super Silent 420W, Casecom 400W</b> und <b>Linkworld 550W</b> konnten nicht gerade mit wertiger Technik überzeugen und wirken mitunter stark veraltet. Zudem fehlen teils wichtige Sicherheitsmechanismen. Wie erwähnt steht bei vielen Netzteilen noch die Veröffentlichung der Artikel aus. Die notwendigen Werte für diese Beurteilung wurden jedoch bereits ermittelt.

Nachdem wir unser und euer Gedächtnis etwas aufgefrischt haben, geht es mit den drei Gewinnern unserer bisherigen Testreihe weiter. Die Spannung steigt; der Trommelwirbel beginnt...

[break=Die Gewinner]
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Wir freuen uns nun, die drei Netzteile präsentieren zu können, über die wir uns in der Vergangenheit besonders gefreut haben. Sie konnten sich bei unseren strengen Kriterien gegen ein breites Feld durchsetzen und durch individuelle Stärken beeindrucken. Kommen wir daher umgehend zur Platzierung.

<font color="peru"><h3><i><b>3. Arctic Cooling Fusion 550R 500W</b></i></h3></font>

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Auf das Siegertreppchen konnte sich auch noch ein kleiner Exot begeben. Das Arctic Cooling Fusion 550R ist für ein 500W Produkt erstaunlich günstig und besitzt einen ausgezeichneten Luftstrom. Auch wenn es mit seiner ungewöhnlichen Lüfterposition nicht gerade einen Schönheitspreis gewinnen könnte. Weiterhin verhinderte die einfache Bestückung eine höhere Position in dieser Wertung. Was das Netzteil aber vom Rest abhebt ist die Wirtschaftlichkeit in Kombination mit einer hohen Effizienz, sehr konstanten Spannungen und vor allem einer sympathisch erfrischenden Kühltopologie. Die Schweizer haben den Einstieg in die Netzteilbranche gut gemeistert.

<a href="http://www.heise.de/preisvergleich/a320800.html">Preisvergleich</a>

<font color="dimgray"><h2><i><b>2. Enermax LibertyECO 400W</b></i></h2></font>

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Der zweite Platz geht an einen Hersteller, der bis dato sehr viel Erfahrung auf dem Gebiet der Endkundenprodukte sammeln konnte. Zwar hat man seit jeher gute Netzteile produziert, doch wenn wir uns an das alte Liberty erinnern, bleibt es uns eher als lautstarke Erscheinung in Erinnerung. Aus diesem Grund hat sich Enermax dem Markt angepasst und die Lautstärke verbessert, sodass man das LibertyECO 400W als eines der leisesten aktiv gekühlten Netzteile bezeichnen kann. Es reflektiert die Wünsche und Anforderungen an ein aktuelles Netzteil am besten. Ergänzend zu dem edlen Erscheinungsbild vermochte man einen sehr stabilen Betrieb zu ermöglichen, mit modularen und vor allem recht üppigen Anschlüssen die Herzen der Kunden für sich zu gewinnen und mit einem angemessenen Preis den Markt sinnvoll zu erweitern. Letztlich scheiterte es - wie bei so vielen leisen Netzteilen - nur an der Temperatur von 72°C, um sich abzusetzen und den Thron für sich zu beanspruchen.

<a href="http://www.heise.de/preisvergleich/a392120.html">Preisvergleich</a>

<font color="goldenrod"><h1><i><b>1. Tagan Superrock 680W</b></i></h1></font>

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Es dürfte nach der Vergabe einer Auszeichnung niemanden verwundern, dass es das Tagan Superrock 680W an die Spitze unserer Beurteilung schafft. Mit einem ansprechenden Preis bei extrem stabilen Spannungswerten konnte uns das Tagan voll und ganz überzeugen. Der Hersteller hat es geschafft, mit dem Wechsel des Produzenten seine Qualität merklich zu steigern. Zumal 680W noch ihr Anwendungsgebiet finden dürften und eine entsprechende 580W Version geplant ist. Der Wirkungsgrad erreichte nahezu 88%, was aktuellen Ansprüchen mehr als genügt. Insbesondere konnte man uns damit beeindrucken, es bei einem schlichten Äußeren zu belassen und das Budget in bestmögliche Elektronik zu investieren. Nippon-Chemicon Kondensatoren und eine gut ausgebaute EMI-Filterung fügen sich positiv in das Gesamtbild ein. Einzig die Anzahl der Grafikstecker bleibt zu bemängeln, lässt das Netzteil aber nicht minder großartig erscheinen. Der wohlverdiente Sieger steht somit über allen genannten Netzteilen, die bislang getestet wurden.

<a href="http://www.heise.de/preisvergleich/a371377.html">Preisvergleich</a>

Alle drei Gewinner dürfen sich für ihre Leistungen auf dem Gebiet der Energieversorgung geehrt fühlen und zeigen, auf welche Kriterien wir besonders viel Wert legen. Sie alle erfüllen die Bedingung, unseren Stresstest mit leichter Überlast überstanden zu haben und zugleich faire Preise zu bieten, die unseren Lesern zugute kommen, ohne auf Qualität verzichten zu müssen. Wir beglückwünschen die Sieger, hoffen aber, dass sich niemand auf seinen Lorbeeren ausruhen wird. Der nächste Test kommt bestimmt.

<a href="http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?t=360521">-> Kommentare</a>
 
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