Enermax Modu82+ 625W

soulpain

Grand Admiral Special
Mitglied seit
19.02.2008
Beiträge
2.549
Renomée
1.762
Standort
Disneyland
<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=5053&w=o" border="1" alt="Allgemein"></center>

Die Pro82+ und auch Modu82+ Serie ist ohne Zweifel die beliebteste Reihe der Community, wobei viele von uns ihre Erfahrung vor allem mit den etwas kleineren Modellen gesammelt haben. Daher wollen wir diese Eindrücke mit dem größten Modell der Modu82+ Baureihe komplettieren und bedanken uns bei Enermax für die Bereitstellung des 625W Netzteils. Gerade diese Version soll besonders für Spieler interessant sein, die gerne auch mal mehrere oder sehr starke Einzelkarten verwenden, was den recht hohen Wattbereich rechtfertigt. Ob die Stabilität den kleineren Fabrikaten ebenbürtig ist und wie es mit der Lautstärke als auch Elektronik aussieht, erfahrt ihr auf den folgenden Seiten. Dabei wünschen wir unseren Lesern wie immer viel Spaß und werden wie immer auch darauf eingehen, was uns weniger gefällt, aber auch, womit das Produkt begeistern kann.

[break=Verpackung und Eckdaten]
<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=5049&w=o" border="1" alt="Allgemein"></center>

Zugestellt wird das Netzteil in einem schwarzen Karton, der technische Details und den Verlauf der Lautstärke über alle Lastzustände hinweg verrät. Geworben wird unter anderem mit dem patentierten Lufteinlass, der Zirkulationen vermeiden soll und somit auf eine breite Zielgruppe an Kunden zugeschnitten ist. Das Motto „raising standards“ steht direkt unter dem Schriftzug der Serie und dem Abbild des Stromversorgers selbst.

<center></center>

Neben dem 80Plus Logo wird auch mit der CrossFire Zertfizierung auf die Fähigkeit für den Betrieb mit zwei ATI Grafikkarten hingewiesen. Als spezielle Eigenschaft erwähnt man auch die japanischen Kondensatoren, die allgemein hin als sehr zuverlässig eingestuft werden. Bei der Effizienz gibt man einen recht hohen Bereich mit 84%-88% auf der Homepage an und gewährt 3 Jahre Garantie. Anbei betragen die Maße 150mm x 85mm x 140mm. Weiterhin verfügt das Netzteil über eine aktive Leistungsfaktorkorrektur, wie es aktuell fast überall üblich ist. Wie schon beim LibertyECO sind der „SpeedGuard“, „AirGuard“ und „SafeGuard“ vertreten. Die beiden Erstgenannten spielen bei der Lautstärke/Kühlung eine Rolle, während letzterer für die Sicherungsmechanismen verantwortlich ist.

[break=Lieferumfang, Leistung und Anschlüsse]
<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=5052&w=o" border="1" alt="Allgemein"></center>

Beigelegt werden das Netzteil, die klassischen Beigaben wie der Kaltgerätestecker, die Befestigungsschrauben und ein recht umfangreiches Benutzerhandbuch in mehreren Sprachen. Als ob das nicht ausreichen würde, sind zusätzliche Kabelbinder und ein Enermax Aufkleber dabei, damit auch ja jeder weiß, von wem das Netzteil im Rechner kommt. Die abnehmbaren Anschlüsse inklusive einer Kabeltasche sind ebenfalls mit dabei.

<b>Leistung:</b>
<center>
3_Leistung.jpg
</center>

<b>Anschlüsse:</b>
<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=5051"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=5051" border="1" alt="Enermax Modu82+ 625W Äußeres"></a></center>

Die Anschlussanzahl ist für ein 625W Netzteil beeindruckend. Man bietet viele SATA Anschlüsse und insbesondere auch vier PEG Stecker an, damit man das volle Leistungspotenzial auch tatsächlich ausnutzen kann. Zusätzlich wird noch ein Lüfteranschluss zum Auslesen angebracht, der zusammen mit den Anschlüssen wie der Mainboardversorgung von einer Kabelmuffe geschützt wird. Die Leitungen sind mit ihren Ummantelungen gut verarbeitet, wobei sich die roten Grafikanschlüsse schwierig anschließen ließen. Gerade die Hauptstecker erweisen sich als recht lang und auch die anderen Leitungen sind nicht zu knapp bemessen. Ob man es nun für sinnvoll hält, dass ein Strang sowohl SATA und Molex Stecker enthält, bleibt jedem selbst überlassen. Jedenfalls könnte es stören, wenn man die zwei SATA Anschlüsse weiter oben besser gebrauchen könnte oder die beiden Molexstecker weiter unten.

[break= Grundlagen Elektronik]

<center><b>Elektrolytkondensator</b></center>

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=4241&w=l" border="1" alt="Allgemein"></center>
<center>Der klassische Elektrolytkondensator (kurz Elko) dient in der Leistungselektronik als Energiespeicher. Weiterhin werden sie sekundär als sogenannte Glättungskondensatoren eingesetzt, um Restwelligkeitsanteile zu kompensieren. Ein Qualitätsmerkmal ist also, wie sauber die ausgegebene Gleichspannung geglättet ist. Ein weiteres Kriterium ist die Lebensdauer des Bauteils, der in Stunden angegeben und einer bestimmten Temperaturgröße und Lastbedingungen zugeordnet ist. Typische Angaben sind hierbei 85°C bzw. 105°C, wobei ein Temperaturanstieg von 10°C im Netzteil die halbierte Lebensdauer zur Folge hat, weshalb 105°C Varianten bei gleicher Stundenangabe theoretisch doppelt so lange leben. Aus dem Grund werden wir in unseren Tests auf dieses Detail achten. Außerdem bieten Kondensatoren hohe Kapazitäten, angegeben in MicroFarad und sind daher für ihr Anwendungsgebiet mit höheren Lastströmen optimiert. Vor allem die Pendanten aus Japan gelten als besonders hochwertig, da sie ganz andere Qualitätsstandards befolgen als in China oder Taiwan, wo eher auf Kosten geachtet wird. Konkret äußert sich das durch die Verwendung guten Elektrolyts und der besseren Versiegelung. Denn durch ein Leck könnte flüssiges Elektrolyt auslaufen, weshalb dies ein sehr wichtiger Faktor ist.</center>

<center><b>EMI Filtereinheit</b></center>

<center>Auftretende Störungen müssen durch eine eingangsseitig platzierte und aufwändige Schaltung kompensiert werden. </center>

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=4242&w=l" border="1" alt="Allgemein"></center>
<center>Der X-Kondensator ist ein wesentliches Element der EMI-Filterung, da er Taktstörungen kurzschließt. Er ist rechteckig und meist gelb oder grün und befindet sich vor der Gleichrichterbrücke, bzw. mit leicht abgerundeten Kanten in rot oder blau nach der selbiger. Währenddessen kann der Y-Kondensator Störungen über den Nulleiter ableiten. Dieser ist meist blau mit einer flachen, rundlichen Form. </center>

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=4243&w=l" border="1" alt="Allgemein"></center>
<center>MOV (Metal Oxide Varistor) dienen zur Spannungsbegrenzung und stellen damit eine wichtige Schutzinstanz dar. Optisch ähneln sie ein wenig den Y-Kondensatoren, sind aber oftmals orange. Sehr häufig wird daran gespart, weshalb wir auch hier darauf achten, ob das Bauteil im PC-Netzteil realisiert wird. </center>

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=4244&w=l" border="1" alt="Allgemein"></center>
<center>Die längliche Schmelzsicherung schützt die Komponenten vor Überströmen. Der dünne Draht ist eine Sollbruchstelle und schmilzt bei zu hoher Belastung. Das Bauelement darf nicht überbrückt werden.</center>

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=4301&w=l" border="1" alt="Allgemein"></center>
<center>Die Spulen, als eingesetzte Vertreter für Induktivitäten, stellen Filter etwa für Oberwellen dar, die nicht komplett unterdrückt werden können. Darüber hinaus können diese aber auch als Speicher fungieren. Sie bestehen aus mehreren Drahtwindungen um einen Ferritkern und können zum bekannten Netzteilpfeifen führen, wenn sie nicht gut genug angebracht werden. Denn falls die Drähte keinen Halt mehr haben, vibrieren sie in der Luft, was zu hochfrequenten Geräuschen führt. Entgegenwirken kann man dem Phänomen mit Klebstoffen, Epoxidharz oder auch Schrumpfschläuchen. </center>

<center><b>Transformatoren und Optokoppler</b></center>

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=4245&w=l" border="1" alt="Allgemein"></center>
<center>Der Transformator arbeitet mit einer hochfrequenten Rechteckspannung und überträgt Spannungen auf ein anderes Niveau.</center>

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=4246&w=l" border="1" alt="Allgemein"></center>
<center>Optokoppler haben einen ähnlichen Effekt wie Transformatoren, indem sie zwei unabhängige Stromkreise galvanisch trennen.</center>

<center><b>Transistoren und Dioden</b></center>

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=4248&w=l" border="1" alt="Allgemein"></center>
<center>Die Transistoren (speziell Leistungs-MOSFET) sind Halbleiter, die in Schaltnetzteilen als Wechselrichter und Gleichrichter fungieren. Deren Vorteil liegt im schnellen und daher effizienten Schalten. Diese Halbleiter leiten/blockieren Ströme, stellen also eine Art Ventil dar. Zudem zerhacken sie die Spannung passend für den Transformator.</center>

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/large/1_Diode.jpg" border="1" alt="Allgemein"></center>
<center>Dioden werden als Gleichrichter von Wechselspannungen verwendet und sind die Bauteile im Netzteil, die die Spannung vor der Ausgabe final auf dieses Niveau bringen. Manchmal werden sie auch statt der Gleichrichterbrücke primär eingesetzt, sind dort aber eher ein Element in sehr günstigen Netzteilen.</center>

<center><b>Chips</b></center>

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=4240&w=l" border="1" alt="Allgemein"></center>

<center>Es gibt drei wichtige Arten von relativ intelligenten Chips in primärgetakteten Schaltnetzteilen. Der PWM-Chip, meist in Kombination mit der PFC Steuerung, sorgt als Lastregler für eine hohe Effizienz und kontrolliert die Ausgangsspannungen. Ein zusätzlicher Sicherungschip, der gerne vergessen wird, beinhaltet die verschiedenen Schutzmechanismen. Je nach Art deckt dieser verschiedene Sicherungen ab, die in Abhängigkeit unterschiedlicher Bedingungen in Kraft treten, wie beispielsweise bei Kurzschlüssen oder Überlastungen. Der für die Lüfterregelung zuständige Chip bestimmt maßgeblich, wie schnell oder langsam der Lüfter dreht und mit welcher Anlaufspannung er gestartet wird. Je nach Ausrichtung kann man damit eine leisere, oder effektivere, Kühlung erreichen. </center>

[break= Grundlagen Messungen]
In unseren Test führen wir zu vielen Werten Messungen durch. Da nicht jeder wissen kann, was es mit den Begriffen auf sich hat, werden diese noch einmal kurz erklärt.

<b>PFC</b>

Die Werte zum PFC (Power Factor Correction), zu Deutsch Leistungsfaktorkorrektur, findet man bei unseren Berichten zu jedem Netzteil. Die Generatoren in den Kraftwerken erzeugen bekanntermaßen sinusförmige Spannungsverläufe. Nun ist es so, dass die Gleichrichterbrücke und die impulsartige Aufnahme der Kondensatoren zu Verzerrungen dieses sinusförmigen Bildes führen und Oberschwingungen generieren, die Störungen hervorrufen können. Mit dem Leistungsfaktorkorrektur strebt man an, diesen Effekt zu kompensieren und den Faktor nahe Eins zu bringen, was dem perfekten Abbild entsprechen würde. Wie nah man die Eins tangiert, überprüfen wir. Anzumerken ist, dass eine aktive Lösung meist höhere und damit bessere Resultate hervorbringt, als eine passive.

<b>Wirkungsgrad</b>

Der Wirkungsgrad (auch Effizienz) zeigt auf, wie viel von der aufgenommenen Energie an das System ausgegeben wird. In einem Netzteil treten nämlich Verlustleistungen an den unterschiedlichen Bauteilen auf, die in abzuführende Wärme umgewandelt werden. Die ermittelte Prozentzahl gibt Aufschluss darüber, wie viel Prozent der Eingangsleistung in Ausgangsleistung umgewandelt werden und somit auch darüber, wie viel Energie in Wärme verpufft.

<b>Restwelligkeit</b>

Dass aus Wechselspannung im Netzteil letzen Endes eine geglättete Gleichspannung wird, ist jedem bekannt. Denn nur mit dieser können die PC-Komponenten operieren. Was in der Theorie gut funktioniert, ist in der Praxis problematischer. Denn Spannung kann abhängig von der Qualität nicht perfekt geglättet werden und hinterlässt Restwelligkeitsanteile. Je niedriger diese sind desto besser. Die Spezifikationen legen folgende Maximalwerte fest:

<ul><li>+12V 120mV</li><li>+5V 50mV</li><li>+3,3V 50mV</li><li>-12V 120mV</li><li>+5VSB 50mV</li></ul>
Auch wenn diese Angaben bei unseren Artikeln nicht immer genannt werden, überprüfen wir sie natürlich. Allerdings finden sie nur dann Erwähnung, wenn es sich um ein besonders niedriges (also gutes) oder hohes (also schlechtes) Resultat handelt. Bei allen Tests ohne Vermerk gilt, dass die Werte innerhalb des unkritischen Bereiches liegen.

<b>Spannungen: Toleranz</b>

Von der optimalen Linie ausgehend sind bei den einzelnen Spannungen jeweils 5% nach oben und 5% nach unten hin als Toleranzgrenze gesetzt.
Daraus ergibt sich folgendes Bild:

<ul><li>+12V = 11.40V / 12.60V</li><li>+5V / +5VSB = 4.75V/ 5.25V</li><li>+3,3V = 3.14V / 3.47V</li></ul>

Für -12V gilt gesondert eine Schwelle von 10%.
Da dies mittlerweile sehr großzügig gesetzt ist, beurteilen wird nicht nur die Einhaltung der Werte, sondern auch, wie nah sie tatsächlich am Optimum sind.

Um hohe Belastungen zu simulieren und repräsentative Werte messen zu können, ist kein gängiges PC-System zum Einsatz gekommen, da sich die dort ermittelten Ergebnisse immer nur unmittelbar auf die Hardwarekombination beziehen lassen, zumal man viele der großen Fabrikate nur selten voll auslasten kann. Und ein Netzteil ist nur dann gut, wenn es die gesamte versprochene Leistung auch zu 100% bereitstellen kann, ohne in irgendeiner Weise Probleme zu verursachen. Hierzu wird die professionelle Teststation Chroma 8000 eingesetzt, um eine detaillierte Belastung in mehreren Stufen zu ermöglichen und mit Volllast, bzw.10% Überlast, alle relevanten Fähigkeiten überprüfen.

[break=Innere Werte]
Wenn wir nun zu den elektronischen Details übergehen, werden weitere Indizien zum Produzenten gesammelt, anhand derer die Verarbeitungsqualität und die Wahl der einzelnen Bauteile beurteilt werden kann. Bevor ein Netzteil nun aber geöffnet wird, ist der Sicherheitshinweis erforderlich, dass dieser Vorgang lebensgefährlich sein kann und davon abzuraten ist, wenn man ein solches Produkt als Privatkunde erwirbt. In den Kondensatoren kann sich immer noch Restspannung befinden, die sich bei Berührung entlädt.

Abhängig von der Kapazität benötigen diese üblicherweise eine Ruhepause von etwas mehr als einem Tag, damit sich die Spannung komplett abbauen kann. Jedoch lässt sich auch einfach der Stromstecker trennen, während man das Netzteil im AN Zustand behält, sodass sich die Restenergie in Richtung der Verbraucher (PC-Komponenten) verteilen kann. In jedem Fall sollte man im spannungsfreien Zustand damit hantieren. Ein sorgfältiger und vorsichtiger Umgang mit dem Gerät ist zudem erforderlich, um keine empfindlichen Bauteile zu beschädigen. Bei einem Eingriff erlischt außerdem die Herstellergarantie, wenn der Garantieaufkleber beschädigt wird. Das Netzteil wird mit dem Lösen von vier Schrauben geöffnet.

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=5054&w=o" border="1" alt="Allgemein"></center>

Im Innern fällt umgehend auf, dass sich die großen Bauteile einen engen Raum teilen müssen. Das Gedränge wird besonders sekundär auffällig, wobei die parallel geschalteten Kondensatoren primär und die große PFC-Spule ebenso wenig Zwischenräume lassen, als es beispielsweise beim LibertyECO 400W der Fall war. Leider hat man auch hier wieder mit einem Kabelbinder zur Befestigung gearbeitet, was sicherlich nicht die stabilste Variante ist, aber zu funktionieren scheint.

Die EMI Filterung ist mit mehreren, teils ummantelten, Spulen (drei) , X-Kondensatoren (zwei) und Y-Kondensatoren (vier) als auch einem MOV und einem weitern Y-Kondensator hinter dem Brückengleichrichter recht gut bestückt. Der Brückengleichrichter selbst ist hier übrigens mit einem kleinen Kühlkörper bestückt worden. Relativ selten ist der Anblick, dass die beiden Primärkondensatoren von zwei verschiedenen Marken kommen. Den einen, den wir schon beim LibertyECO gesehen haben, nennt sich HP3, während der andere gar ein 105°C Kondensator von Nippon-Chemicon ist.

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=5056&w=o" border="1" alt="Allgemein"></center>

Sekundär setzt man hier auf drei Filterspulen für die drei Hauptspannungen, die sehr viel Platz für sich beanspruchen. Bei den Halbleitern finden wir eine etwas stärkere Wahl vor, die dem Leistungsgrad angemessen sind. Auch hier vertraut man beispielsweise der Marke Toshiba, wie man es schon zuvor bei den LibertyECO getan hat. Die Pufferkondensatoren sind ebenfalls von guter Herkunft. Wie auch beim LibertyECO hat man an entsprechende Schutzfolien und Schrumpfschläuche an den Ausgängen gedacht. Insgesamt ist die Wahl der Komponenten erstklassig, allerdings wirkt das PCB sehr überladen und wir werden sehen, wie sich das in unseren Messungen bemerkbar macht.

[break=Messwerte]
<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=5064&w=o" border="1" alt="Allgemein"></center>

Der Wirkungsgrad zeigt sich wie bereits beim kleineren Modell des Enermax Paketes recht durchschnittlich und erreicht bei mittlerer Last 86%. Dafür hält sich dieser Wert recht konstant und fällt gegen 110% Last auf etwas über 81% ab.

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=5065&w=o" border="1" alt="Allgemein"></center>

Die Lautstärke ist einer der Punkte, mit denen das Modu82+ viele Kunden für sich gewinnen kann. Bis 50% Lastzustand konnten wir 17dBA messen, was auf den langsam drehenden Lüfter mit 490-500rpm zurück zu führen ist. Unter höherer Last und mit steigender Verlustleistung steigt die Lautstärke zunächst auf 22, später gar auf 27dBA an. Letzteres wird man im Praxisbetrieb allerdings eher weniger erreichen, wenn man mit ausreichenden Puffern kalkuliert.

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=5066&w=o" border="1" alt="Allgemein"></center>

+3,3V startete mit nur 1% über dem Optimum, fiel allerdings auf 3,15V bei höchster Belastung ab, was bereits 4,5% unterhalb des gewünschten Ergebnisses liegt.

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=5068&w=o" border="1" alt="Allgemein"></center>

Auch +5V bewegte sich zunächst sehr nah am Sollwert und sank unter schwierigen Bedingungen stärker ab. Mit einer Regulation von insgesamt 5,2% liegt man allerdings immer noch etwas besser als bei +3,3V. Zumal diese Schiene noch eine etwas größere Bedeutung hat wie bei der Versorgung von USB Gerätschaften und sonstiger Peripherie.

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=5069&w=o" border="1" alt="Allgemein"></center>

Alle drei +12v Schienen lagen sehr nah beieinander. 12V1 war mit ca. 2,1% zu Beginn am höchsten, 12V3 sank mit 2,25% unterhalb von 12,00V am stärksten ab. Im Überblick gestaltete sich diese Leitung sehr zuverlässig und auch +5VSB konnte uns mit einem recht konstanten Verlauf überzeugen.

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=5067&w=o" border="1" alt="Allgemein"></center>

Im Abschluss unserer Messreihe möchten wir noch den Leistungsfaktor aufzeigen. Dieser erreichte leider niemals 0.99, was sich für das 230VAV Stromnetz aber auch nur etwas komplizierter bewerkstelligen lässt. Mit fast 0.9 liegt man unter 10% Last jedenfalls nicht schlecht, während 0.975 den Spitzenwert bildeten.

[break=Fazit]
<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=5053&w=o" border="1" alt="Allgemein"></center>
Enermax ist unserer Meinung nach einer der renommiertesten Hersteller der Welt. Gerade deshalb wollen wir selbst bei kleinen Mängeln Kritik üben. Denn im Gesamteindruck haben uns bisher alle Produkte dieser Herkunft recht gut gefallen, weshalb wir dem Perfektionisten nun Einzelheiten aufzeigen, wo man das solide Grundkonstrukt noch verbessern könnte. Fangen wir daher mit dem an, was uns weniger gefallen hat:

Man merkt, dass dem Design mit steigender Last ein wenig die Puste ausgeht. Gewissermaßen wirkt es recht schwerfällig und dem kapazitiven Limit der Struktur rückt man mit 625W schon relativ nahe. Das identifiziert sich durch den Spannungsabfall, der deutlich stärker ausfällt als bei den kleinen Modellen wie etwa dem LibertyECO 400W. Insbesondere bei +12V zeigte sich, dass das LibertyECO nie unter 11,80V fallen konnte, während eine Leitung des Modu82+ als Endwert 11,73 aufzeigte. Gleiches gilt für +3,3V. Dies ist allerdings nicht als grober Mangel, sondern mehr als leicht tendenzieller Effekt nach unten zu verstehen. Zudem ist die Leitplatte sehr dicht bestückt und für noch üppigere Bauteile wäre kaum Platz zu finden. Weiterhin erscheint das 625W Fabrikat mit aktuell etwa 130€ relativ teuer und die Effizienz liegt mit 86% nur im guten Durchschnitt. Die versprochenen 88% werden unter unseren Testbedingungen nicht erreicht. Vielen Kunden ist dieses Kriterium seit der 80Plus Inflation nun mal geläufig, was zu hohen Ansprüchen führt. Gerade weil die Revolution85+, über die wir noch ausführlich berichten werden, mit einer intelligenten Pulsweitenmodulationssteuerung der Gleichstromumsetzung eine neue Spitze erreichen.

Des Weiteren ist die Platinenrückseite nur von moderater Qualität, was die Verarbeitung betrifft, weshalb etwas mehr Lötstopplack durchaus passend gewesen wäre. Eine EP-Platine aus gefestigtem Polyether läge darüber hinaus im Bereich des möglichen, angesichts der besseren Temperaturfestigkeit und zusätzlicher Kriechstromkompensation. Kriechströme können an der Oberfläche der Isolierstoffe entlang fließen, wo der Widerstand an sich geringer als im Materialinneren ist. Mit einer geringeren Feuchtigkeitsaufnahme ist Epoxidharz besser geeignet, zumal sich Hartpapier unter Wärmeeinwirkung zu einem Leiter zersetzen kann. Selbst wenn man die Fläche durch Imprägnierung schützt, ist dies nur die zweite Wahl. Erkennen kann man die Beschichtung übrigens an der glatten Oberfläche durch das Wachs, während ungeschützte Materialien rauer sind. Zudem sollte man noch mal über die Sache mit der Spulenbefestigung nachdenken. Die Methodik ist recht billig und wirkt etwas lieblos.

Und dennoch steht den negativen Punkten eine ganze Liste an beachtlichen Vorzügen gegenüber. Zum einen, dass Enermax vier PEG Stecker anbietet, was sehr vorbildlich ist und von dem sich andere Hersteller eine Scheibe abschneiden dürfen. Zum anderen konstruierte man mit guten Isolationsmaterialien der Spulen, Abschirmmaßnahmen und dem bekannten Sicherungschip ein ausgezeichnetes Sicherheitskonzept. Weiterhin ist die Bestückung absolut zufrieden stellend. Bekannte Chips, Transistoren und die üblichen Kondensatoren aus Fernost hinterlassen ein sympathisches Bild. Und zu guter letzt bewegt sich die Geräuschentwicklung in einem sehr angenehmen Bereich bei den für uns relevanten Lastgraden. Wozu sicherlich auch der Lufteinlass gegen Verwirbelungen und damit verbundenen Nebengeräuschen beiträgt. Wir erzählen sicher nichts neues, wenn wir sagen, dass die Modu82+ Serie aufgrund ihrer geringen Lautstärke und Stabilität die erste Wahl vieler Forumsmitglieder und auch einiger Teammitglieder ist.

Letzten Endes obliegt es dem Kunden, ob er bereit ist, sein Geld in dieses Netzteil zu investieren. In jedem Fall erhält man damit ein leises Netzteil, das insgesamt zuverlässig operiert und ein High-End System ohne jegliche Probleme versorgen kann. Insbesondere ist das Enermax Modu82+ 625W ein Produkt, das ein breites Interessenfeld der Käufer abdeckt und vielfältig eingesetzt werden kann. Optisch als auch inhaltlich. Ergänzend erlaubt die geringe Bautiefe den Einsatz in vielen Gehäusen. Diese guten Allroundfähigkeiten sind es, die Enermax am Markt so stark machen und das Modu82+ 625W zu einem soliden Vertreter seiner Leistungsklasse.


<a href="http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?t=358778">-> Kommentare</a>
 
Zurück
Oben Unten