Erste Erfahrungen mit Selbstbau NAS und Software dafür

eratte

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Erst mal zum Hintergrund bei warum ich damit mich angefangen habe zu beschäftigen. Mein aktuelles Sicherungskonzept beinhaltetet auch einen Backuprechner (neben externen Laufwerken) der im Grund zu nichts anderen dient einmal die Woche vom Server per WOL aufgeweckt zu werden dann die Daten per Robocvopy zu synchronisieren und dann wieder remote runter gefahren zu werden. Zu dem kann er bei einem Serverausfall oder Wartung die Daten im LAN bereitstellen.

Aktuell ist das ein ITX Rechner mit einem i5 3450 (LGA1155) auf einem ASUS P8H77-I, 16 GB DDR3 1600 und 120er SSD für das BS und 3 x WD Red 3 TB im RAID5 per Intelonboard.
BS ist Windows 8.1 - das ganze läuft vollig ohne Probleme in einem Lian Li PC-Q25B

Was stört mich ein bisschen daran:

- Windows 8.1 läuft noch bis 2023, Update auf Windows 10 würde es bis 2025 verlängern. W11 ist die Hardware zu alt für und auf die Unsicherheit keine Updates zu bekommen will ich mich nicht einlassen.
- Abhängigkeit aktuell des Raids von einem Intelboard das Raid 5 unterstützt (Stroagepools mag nicht nach Erfahrungen damit).

Da ich eben einen Rechner aus vorhandener Hardware zusammen gebaut habe auf denen man Erfahrungen mit Selbstbau NAS sammeln probiere ich das mal mit den Softwaresystemen dafür aus. Bedingung ist das es wie vorher mit dem aufwachen, syncen und runter fahren klappt.

Rechner i3 3220 (LGA1155), AsRock Z77-ITX, 16 GB DDR3 1600, 128er SSD und 5 x 1 TB WD Red am Mainboard (esata nach innen gelegt) in einem FD Array R2 Mini ITX NAS Case.

Als Software Lösung habe ich mir als erstes TrueNAS ausgesucht weil es auch AD Einbindung bietet und als Alternative openmediavault - Unraid wollte ich nicht ausprobieren da es nur von einem Stick starten kann uns da ich im Grunde erst mal nur die SMB Freigabe nutzen will es auch keine Kauflösung sein soll.

Ich habe hier nur die Funktionen die die Systeme bieten um eine SMB Freigabe und den Zugriff darauf ausprobiert, wer mehr erwartet muss nicht weiter lesen. Zu dem der Hinweis ich haben zwar schon öfters Linuxsysteme (vorallem in VMs) installiert aber als erfahren User oder gar Experten würde ich mich nicht bezeichnen. Zu dem habe ich TrueNAS und auch omv zum ersten mal installiert und ausprobiert. Auch gehe ich nicht auf alle Details dabei ein.

Der Thread kann gerne von euch zu weiterem Austauscht genutzt werden.

Also mit rufus USB-Stick für Installation TrueNAS erstellt und auf genannten Rechner ohne Probleme installiert. Netzwerkeinstellungen vorgenommen, Zugriff über Adminoberfläche im Browser möglich. Dort dann diverse Einstellungen (Zeitzone, AD Anbindung etc) vorgenommen.

ZFS-1 Raid über die 5 HDDs angelegt (1 Parity). Danach Dataset angelegt und SMB Freigabe mit ACL etc.. Das mit der Freigabe und den Berechtigungen ist nicht ganz trival und selbsterklärend - am besten ein paar Tutorials im Netz dazu lesen/schauen.

Zugriff mit Windowsuser ok, kopieren etc auch aber der große Haken kam dann bei synchronisieren per robocopy vom Server aus. Das blieb immer nach einiger Zeit stehen, Fehlermeldungen keine. Zugriff auf Freigabe weiterhin ok. Ich habe leider nicht rausgefunden woran das liegt. Habe es dann nach einiger Zeit aufgegeben. Mal kucken vielleicht probiere ich es noch mal ohne AD Anbindung aus.

Also nun USB-Stick mit omv erstellt. Alle Laufwerke gewipet. Installation an gestartet, beim Versuche GRUP zu installieren ist es dann auf Fehler gelaufen jedes mal. Also Rechner auf und die HDDs alle vom Strom getrennt. Danach lief die Installation durch und die HDDs wieder an das Netzteil angeschlossen
und sie wurde auch erkannt.

Zugriff über Adminweboberfläche ok (ich habe den Systemen immer eine feste IP vergeben, DHCP geht natürlich aber auch).

Systemeinstellungen vorgenommen, Benutzer und Gruppen angelegt. Beim Versuch einen Raid5 anzugelegen wurden mir aber keine Laufwerke angeboten. Das ging erst nach dem in omv unter Laufwerken bei allen mal löschen geklickt hatte.



Erstellen des Raids durchlaufen lassen.

Nun unter SMB/CIFS Einstellungen und Freigabe erstellt.

Zugriff per Windowsuser ok, robocopyscript läuft auf Zugriffsfehler beim setzen der Dateiattribute.

Nach setzen der folgenden Einstellungen in den Optionen der Freigabe war das aber auch erledigt:



Blieb noch die 3. Bedingung das System nach dem Sync wieder runterzufahren. Bei Windows ist das einfach mit shutdown /s /m \\hostname /t 0 vom Server aus in der Patch.
ssh ist natürlich aktiv auf omv, also habe ich da mit putty die Lösung zu gefunden. putty für Windows gibt es hier.

Ein "C:\Programme\PuTTY\plink.exe" -batch -ssh root@hostname -pw password shutdown now fährt omv ohne weitere Eingabe runter.

Das sieht also mit omv erst mal gut aus, auch wenn keine AD Anbindung besteht aber für diese Zwecke reicht das auch erst mal. Nun kann ich mir in Ruhe überlegen ob ich das umstelle oder falls ein Hardwaredefekt auftritt auf ein AM4/ITX wechsele.
 
Geschwindigkeitstest mit 1 GbE sehen erst mal ok aus für den Softwareraid von OMV mit 5 HDDs (1TB WD Red mit 5400 UPM).





100 GB File vom Server auf OMV


Wenn ich den Backuprechner umstellen sollte wird es dann interessant wie es mit 2,5 GbE aussieht.
 
So ich stell nun meinen Backupserver von Windows 8.1 und Intelraid auf OpenMediaVault (vermutlich direkt V6) um.

Die längeren Test mit dem Testrechner oben waren alle problemlos.

Der Rechner dient ja auch zu nichts anderem als Backupfiler für den Server.

Windows 8.1 hätte noch ein Jahr Support aber auch wollte ich weg von der Hardwareabhängigkeit der Intelplattform für den Raid 5.
Zu dem der Raid 5 auch immer wieder starke Einbrüche beim Schreiben hatte.

Plattform bleib erst mal ein i5 3450 auf einem ASUS H77-I mit 16 GB DDR3, Board hat noch 6x SATA (2 x 6g und 4x 3g). Verbaut sind eine 120er Crucial SSD für das System und 3 x 3 TB WD Red. Gehäuse hat 5 x Hotswap für 3,5 SATA. Also noch Luft zu erweitern. Aktuell reichen aber die 5,4 TB - auf dem Server sind ca 3 TB an Daten.

In der Zukunft wird dann trotzdem noch ein Umstieg auf eine AMD Plattform ggf mit ECC Ram anstehen. Ist ja nach Wegfall des Intelraids nun kein Thema mehr.

Mal schauen wie gut das System dann 2,5 GbE bedienen kann.
 
Version 6 von OMV gefällt mir sehr gut auch wenn sie noch als Testing deklariert ist, Probleme konnte ich in der kurzen Zeit noch keine ausmachen. Zu dem nutze ich es ja ab nun auch als Filer für das wöchentliche Backup vom Server. Einschalten per WOL und runterfahren per putty klappen auch tadellos.

Gegen über Version 5 (Stable) haben sie auch Login, Dashboard und Einstellungs Menüs verbessert und aufgehübscht.



Dashboard ist die Anzeige nach dem befüllen mit Daten.

Das Einrichten geht für diesen Zweck recht fix, meiste Zeit kostet das erstellen des Raid 5 Software RAID in meinem Fall.
(Aus dem Kopf hoffe vergesse nichts)

- ISO runtergeladen
- USB Stick 4 (GB) mit RUFUS erstellt
- im BIOS von RAID auf AHIC umgestellt und HDDs gewiped
- HDDs (HotSwap Rahmen) raus gezogen
- vom Stick OMV installiert (wer schon mal eine Distribution installiert hat für den ist es ein Kinderspiel)
- per Weboberfläche (OMV nennt einem die IP nach der Installation die es bekommen hat per DHCP) als admin angemeldet und Kennwort geändert und Sprache auf Deutsch eingestellt plus Zeitzone gesetzt
- von DHCP auf feste IP umgestellt (auch DNS und Workgroup anlaog zu Domäne)
- aus und HDDs eingeschoben und wieder an - kontrolliert ob HDDs gefunden wurden.
- Benutzer und Gruppe angelegt. In dem Fall beides nur 1 mal weil ja nur Backuprechner
- HDDs noch mal in OMV "gewiped" da wenn da noch was gefunden wird sind beim Raid erstellen nicht in der Auswahl (war bei einer der Fall)
- Raid 5 erstellt und abgewartet bis durchgelaufen ist
- Filesystem erstellt (ext4)
- Ordnerfreigabe erstellt (auch hier nur eine für das Backup) und Berechtigungen gesetzt
- Unter Dienste SMB/CIFS aktiviert (da vorhanden WINS Server gesetzt)
- SMB Freigabe gesetzt, Haken bei DOS Attribbute speichern wegen roboyopy gesetzt.
- Dashboard Settings gemacht

Diverse Zugriffstest (putty Zugriff vom Windows Server 2019 eingerichtet) und dann in der Aufgabenplanung die wöchentliche Aufgabe (cmd) gestartet und die komplette Sicherung durch laufen lassen. War alles erfolgreich incl. WOL und Shutdown.

Performance des Softwareraids (sollte sich bei einem Ausfall des Boards z.B. mit jeder anderen Linux Distri auslesen lassen) auch deutlich besser als vor mit dem Intel RAID 5 der beim schreiben immer langsamer wurde.

Das ganze ist nun auch nicht mehr von einer Hardware (Intelboard mit Raid 5) abhängig und einem Wechsel der betagten Hardware steht irgendwann nichts mehr im Wege.

Ich bin erst mal sehr zufrieden mit der Umstellung, mal schauen oh noch Probleme bei der Langzeitnutzung auffallen.
 
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