freie Marktwirtschaft vs. Naturgesetz

Bluefirexp

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Die Marktwirtschaft und die Demokratie gehen ja seltsamerweise Hand in Hand. Kürzlich versuchte ich den Grund dafür zu ergrübeln. Und kam dann plötzlich zum Schluss, dass es eigentlich zwei Ideologien sind, die so gar nicht zueinander passen. Und ich kam auch zum erschreckenden Schluss, dass es eigentlich nie eine faire Lösung geben darf, da diese unweigerlich zu unserem Ende führen würde:

Die Marktwirtschaft baut, so wie Alles, was es vor ihr gab, auf finanzieller Abhängigkeit auf. Doch was ist Abhängigkeit? Abhängig ist man, wenn man z.B. etwas tun MUSS, um zu Überleben. Das tun viele von uns Tag für Tag - arbeiten, um zu Überleben und um etwas freier zu sein. Gäbe es diese Abhängigkeit nicht, wären wir alle wohlhabend, wer würde dann noch arbeiten? Das wissen ja schon 5-jährige. Aber den tiefen Sinn in diesem Gedanken suchen die Wenigsten! Denn er bedeutet nur eins:
wir DÜRFEN nicht mehr verdienen, als eine bestimmte Richtsumme, uns DARF es nicht besser gehen - jedenfalls nicht soviel besser, dass wir aufhören zu arbeiten. Das bedeutet in direkter Sprache: der Staat und die superreiche Oberschicht haben dafür SORGE zu tragen, dass es uns nicht ZU GUT gehen darf! Gleichzeitig geht es dadurch den bereits Reichen natürlich umso besser! Es ist ein Teufelskreis, der paradoxer Weise NOTWENDIG ist, da sonst Alles untergeht. Es ist wie ein NATURGESETZ:.

Den meisten Erdbewohnern muss zum Wohle Aller durch die reichen Minderheiten aktiv Einhalt beim Erzielen von Wohlstand geboten werden, selbst wenn bereits genügend Güter und Geld vorhanden sind, die alle Erdenbürger zu Millionären machen könnten. Ohne die schwachen und unbefriedigten Seelen, gibt es keinen Antrieb, keinen Fortschritt. Sicher, die Grenze muss nicht beim Hungerast liegen, es muss nur genügend Angst vor Armut aufrecht erhalten werden, es muss Angst vor dem Abrutsch ins soziale Abseits bleiben. Wie schön, das dies gleichzeitig bedeutet, dass die Gewinne für die bereits Reichen umso heftiger ausfallen MÜSSEN. Und so MÜSSEN die Gehälter unbedingt KÜNSTLICH unten gehalten werden, selbst wenn Unternehmen gewaltige Milliardengewinne machen. Das wird man uns natürlich niemals so sagen. Aber so wird's gemacht, da bin ich mir mittlerweile absolut sicher...Was denkt Ihr?
 
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Deine Ausführung erinnern mich an die Worte eines Biologen: Der Mensch lebt seit Jahrtausenden mit Krieg untereinander, weil es immer die Alten sind, welche um ihre Position zu festigen, eine junge Generation, die voller Ideen für Veränderung ist, in den Krieg schicken. Daher auch der Fokus auf Männer, die auch in hohem Alter ihre Zeugungsfähigkeit nicht verlieren. Im heutigen Frieden, meist in Demokratien, ist diese Machtsicherung ausgehebelt, findet nur noch über finanzielle Aspekte statt.

Um auf dein "Naturgesetz" zu kommen, dahinter steckt der Willen des Überlebens, es sind die Armen (in der Biologie: Die Kranken und Schwachen), welche verwahrlosen, verhungern, sogar aus Gruppen ausgestoßen werden, die Starken die vermehrt ihre Gene weitergeben. Letzteres spielt unter menschlicher Zivilisation kaum noch eine Rolle, weil es meist die Reichen sind, die auf eine Masse an Kindern verzichten, während es Armen das Überleben sichern kann.
Der Antrieb (zum Fortschritt) kommt allerdings nicht aus der Oberschicht, die ist konservativ und zum Eigennutz liberal, ebensowenig aus der Unterschicht, es ist die Mittelschicht die zwischen beiden gefangen ständig von Absturz bedroht zum Aufstieg strebt, den Wohlstand, bzw. das nicht- verhungern in einem Sozialsystem, für beide anderen sichert.
Insofern stimme ich deinen Gedanken zu, das ist das System. Für ein Naturgesetz halte ich es dennoch nicht, der Mensch hätte die Fähigkeit diesen Teufelskreis zu durchbrechen, jedem alle Chancen einzuräumen, gewollt ist es von den Herrschenden natürlich nicht, entsprechend werden derartige Bestrebungen mit aller Macht verteufelt.
 
Also die Hypothese ist, dass wir in finanzielle Abhängigkeit gezwungen werden müssen, um nicht dem Müßiggang zu verfallen und letztlich zu sterben? Ausbeutung geschieht also zum Wohle der Ausgebeuteten? Das ist doch totaler Quatsch.

Der Mensch arbeitet, weil letztlich nur Arbeit überhaupt einen Wert erschaffen kann. Und durch Verschleiß und Verbrauch entsteht immer wieder neuer Bedarf zu arbeiten. Die Situation, dass man alles hat und sich dem Müßiggang hingeben kann, tritt so niemals ein.

Natürlich gibt es aber die Möglichkeit, sich die Arbeit anderer anzueignen.
 
Also die Hypothese ist, dass wir in finanzielle Abhängigkeit gezwungen werden müssen, um nicht dem Müßiggang zu verfallen und letztlich zu sterben? Ausbeutung geschieht also zum Wohle der Ausgebeuteten? Das ist doch totaler Quatsch.

Der Mensch arbeitet, weil letztlich nur Arbeit überhaupt einen Wert erschaffen kann. Und durch Verschleiß und Verbrauch entsteht immer wieder neuer Bedarf zu arbeiten. Die Situation, dass man alles hat und sich dem Müßiggang hingeben kann, tritt so niemals ein.

Natürlich gibt es aber die Möglichkeit, sich die Arbeit anderer anzueignen.


Man muss gar nicht Alles haben, damit die Situation eintritt. Eine ausgeprägte Form dieses Problems hatten wir schon in vielen sozialistischen Ländern- was glaubst Du, wie viele Menschen damals einfach Nix gemacht haben, weil sie eh ihr Geld bekommen haben. Deswegen ging's da auch nicht vorwärts. Eine abgeschwächte Form gibt's schließlich auch in der BRD, wo so einige Arbeitslose (natürlich nicht alle) mit der Sozialhilfe mehr anfangen können als mit Arbeiten.
Die Schmerzgrenze ist in den jeweiligen Staaten unterschiedlich (und ändert sich auch ständig), ab der die Mehrheit der Menschen einfach nicht mehr Vollgas gibt.
 
Der Mensch arbeitet, weil letztlich nur Arbeit überhaupt einen Wert erschaffen kann. Und durch Verschleiß und Verbrauch entsteht immer wieder neuer Bedarf zu arbeiten. .

Warum sollte der Mensch einen Wert erschaffen wollen? Die Grundbedürfnisse dürften bei fast allen völlig anders gelagert sein. Konsum von Dingen, die wir nicht zum leben brauchen, ist ein künstliches Konstrukt, kommt in der Natur nicht vor, ist ein Ergebnis der modernen Zivilisation.
 
...Eine ausgeprägte Form dieses Problems hatten wir schon in vielen sozialistischen Ländern- was glaubst Du, wie viele Menschen damals einfach Nix gemacht haben, weil sie eh ihr Geld bekommen haben. ...

Ach ja was meinst du damit genau? Also z.B. die DDR Verfassung kannte sogar die Pflicht zur Arbeit. Ob die Arbeit immer sinnvoll war, ist eine andere Frage.

...Eine abgeschwächte Form gibt's schließlich auch in der BRD, wo so einige Arbeitslose (natürlich nicht alle) mit der Sozialhilfe mehr anfangen können als mit Arbeiten. ...

Ja, ist aber logisches Verhalten, wenn Arbeit so schlecht bezahlt wird, dass man eh nur gerade so dahinvegetieren kann. Da ist dann Hartz + Schwarzarbeit die bessere Alternative.
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EDIT :
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Warum sollte der Mensch einen Wert erschaffen wollen? Die Grundbedürfnisse dürften bei fast allen völlig anders gelagert sein.QUOTE]

Ja klar sind die Bedürfnisse verschieden. Aber die Frage wofür man arbeitet muss sich schon jeder selber beantworten.

Ich will jedenfalls nicht in einer Höhle leben und täglich ohne Hilfsmittel ums Überleben kämpfen. Und selbst wenn man damit zufrieden ist, muss man auch arbeiten, weil man sonst einfach stirbt.
 
Kann der Hypothese und mit den bisher abgegebenen Kommentaren nicht so viel abgewinnen. OK ijon hat ein interessantes Statement geäußert.. Menschen arbeiten immer wenn sie einen Glauben an eine bestimmte Sache oder bestimmten Wert haben. Wer von etwas überzeugt ist arbeitet nmoch viel mehr auch wenn es kein Geld dafür gibt oder es auch nicht zum überleben notwendig ist...
Das ist bei Tieren im Prinzip nichts anderes..
MfG
 
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Das Marktwirtschaft und Demokratie Hand in Hand gehen, halte ich für ein Gerücht. Und das nicht erst seit China. Ist bei Vietnam, und war bei Japan, Südkorea, Taiwan und Singapur nicht anders (alles autoritäre Einparteienstaaten gewesen). Diese Grundannahme ist also schon mal falsch.

Das eine reiche und politische Klasse über die Mehrheit herrscht, ist Klassenkampf pur und trifft auf eine Demokratie, wo jeder wählen und sich beteiligen kann, wohl kaum mehr zu. "Unterdrückte" gibt's hier wohl kaum. Da müssen also andere Schlussfolgerungen gesucht werden.


Kleine Hilfestellung:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,769431,00.html

Ist ganz interessant und zeigt erst einmal die grundsätzliche Entwicklung auf. So als weiterführender Denkanstoß. ;)

Aber löblich, dass sich überhaupt noch Gedanken gemacht werden.. :) Ist hier ja auch erstaunlicherweise ziemlich ruhig geworden.
 
.... Wer von etwas überzeugt ist arbeitet nmoch viel mehr auch wenn es kein Geld dafür gibt ..
MfG
Und wer ist das heutezutage schon?
Zum Großteil ist Geld der Antrieb zur Arbeit.
Arbeiten um zu leben, wie vor tausenden Jahren schon.

Dumm nur das man keine Werte mehr besitzt, die einen davon auch selbst überzeugen können.
Das einzigste was in einer freien Marktwirtschaft einen Wert hat, ist der Wert selbst.
 
Das eine reiche und politische Klasse über die Mehrheit herrscht, ist Klassenkampf pur und trifft auf eine Demokratie, wo jeder wählen und sich beteiligen kann, wohl kaum mehr zu. "Unterdrückte" gibt's hier wohl kaum. Da müssen also andere Schlussfolgerungen gesucht werden.

Die politische Klasse ist Handlanger des Geldadels, und mit Geld kann man sich auch einer Demokratie sehr viel erkaufen. Die Unterschiede zu einer Autokratie bestehen lediglich darin, dass man die Handlanger auch abwählen darf und, dass sie meist weniger wohlhabend sind, wie der Geldadel. Ausnahmen wie Karl Theo-Guttenberg bestätigen die Regel.
 
[.......]



http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,769431,00.html

[........] So als weiterführender Denkanstoß. ;)
[.........]

Bücher wie diese sind der Grund warum ich Geschichte so mag! OK , ich hatte da noch paar Ideen zu dem Beitrag, vielelicht schreibe ich später dazu nochwas...Edit:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,769431,00.html Veränderungen werden von faulen, habgierigen, verängstigten Menschen bewirkt, die nach leichteren, profitableren und sichereren Wegen suchen, ihr Leben zu führen. Und sie wissen dabei nur selten, was sie eigentlich tun."

OK, mal angenommen das stimmt, dann folgt aus dem Anspruch nach Veränderung zunächt einmal eine neue Arbeitsaufgabe. Wenn dieser Aufwand ständig betrieben werden muss, dann ergibt sich aus der Idee Verbesserungen im Leben zu erhalten ständig neue Arbeit..;-)

Man muss gar nicht Alles haben, damit die Situation eintritt. Eine ausgeprägte Form dieses Problems hatten wir schon in vielen sozialistischen Ländern- was glaubst Du, wie viele Menschen damals einfach Nix gemacht haben, weil sie eh ihr Geld bekommen haben. Deswegen ging's da auch nicht vorwärts. Eine abgeschwächte Form gibt's schließlich auch in der BRD, wo so einige Arbeitslose (natürlich nicht alle) mit der Sozialhilfe mehr anfangen können als mit Arbeiten.
Die Schmerzgrenze ist in den jeweiligen Staaten unterschiedlich (und ändert sich auch ständig), ab der die Mehrheit der Menschen einfach nicht mehr Vollgas gibt.

Du, viele Menschen haben Ersparnisse in Höhe mehrerer Jahresgehälter, warum arbeiten denn die dann noch und machen nicht paar Jahre Pause? Die sind ja eh besser abgesichert als Sozialhilfeempänger da sie nicht darauf hoffen müssen in Zukunft Geld zu verdienen - es liegt schon für Jahre im Vorraus da..

KGBerlin schrieb:
Und wer ist das heutezutage schon?
Zum Großteil ist Geld der Antrieb zur Arbeit.
Arbeiten um zu leben, wie vor tausenden Jahren schon.

Dumm nur das man keine Werte mehr besitzt, die einen davon auch selbst überzeugen können.Das einzigste was in einer freien Marktwirtschaft einen Wert hat, ist der Wert selbst.

Sehe ich teilweise genauso wie du, Erwerbsarbeit machen die meisten für Geld. Die freie Marktwirtschaft erfasst leider nicht alle für unsere Kultur und Gesellschaft wichtigen Leistungen - eben nur all die Leistungen die zeitnah in Geld getauscht werden können.

Ich bin allerdings der Meinung das man lebt um zu Arbeiten. OK, es mag vielleicht von vielen nicht so gefühlt werden, aber anders kann ich mir die ungeheure Anstrengungen die jeder Mensch schon in frühester Babyzeit auf sich nimmt nicht erklären. Grade Kinder sind richtig gehende Schwerstarbeiter..Unter vielen Bedingungen (nicht unter allen - zum Beispiel wenn das Gefühl besteht dass man ausgenutzt wird, dann wird man nur unter Zwang arbeiten) setzt sich dass das ganze Leben fort. Wir unterscheiden uns jedenfalls deutlich von manchen Kaltblütern die tatsächlich sich nur dann bewegen, wenns ums fressen geht ;-)

@NackterGolfer.
#
Meinst du dein Zitat würde so ohne weiteres von einem politische verfolgten Autor, Journalist, Künstler, etc.- der in einem Autokatischen System lebt - unterschrieben werden?
 
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Meinst du dein Zitat würde so ohne weiteres von einem politische verfolgten Autor, Journalist, Künstler, etc.- der in einem Autokatischen System lebt - unterschrieben werden?

Ja, wenn die Propaganda in dem System solche Wahrheiten beinhaltet, Nein, wenn sie es nicht tut, dann hat jene Person vermutlich nicht den Hauch einer Ahnung, wie es in heutigen Demokratien wirklich läuft ;)
 
Ja, wenn die Propaganda in dem System solche Wahrheiten beinhaltet, Nein, wenn sie es nicht tut, dann hat jene Person vermutlich nicht den Hauch einer Ahnung, wie es in heutigen Demokratien wirklich läuft ;)

Hab jetzt sehr lange gebraucht um zu verstehen wie du das meinst..Ich stimme dir dahingehend zu, das wir viel zu wenig über andere Kulturen und Gesellschaftsformen wissen und uns schon sehr schwer damit tun unsere eigene ansatzweise zu verstehen. Das betrifft die "herschende" Klasse aber genauso wie die Bürger und so wie ich das abschätzen kann ist das auch unabhängig von der Frage in welchem Wirtschaftssystem man sich befindet..Dabei will ich gar nicht bestreiten, dass viele Berufspolitiker/Entscheidungsträger einfach nur von der Wirtschaft installierte Zyniker sind. Mal ein aktuelles Beispiel:
"Staatliche Form der Diskriminierung"
Ideologisch geprägt, Blödsinn, an der Praxis vorbei - [..]

Wobei unser Wirtschaftssystem ja nicht unbedingt an unser Gesellschaftssystem bzw. politisches System gekoppelt ist.
Der Unterschied zu einem Autokratischen System besteht m.Mn. nach darin, dass solche Kritik auch auf Webseiten zu finden ist die dem Staat gehören.

Wie wenig wir eiegntlich wissen hat sich grade bei den Unruhen im nahen Osten aufgezeigt. Da durfte in Folge ja der französische Außenminister seinen Hut nehmen, und selbst vielen Fachleute und erst recht viele Bürger mussten feststellen wie wenig sie von den inneren Zuständen der entsprechenden Länder wussten..Bei der Griechenlandpleite genau das selbe wobei hier und bei der Immobilienpleite in den USA auffällig ist, das hauptsächlich staatliche Banken die schlechteste Arbeit geleistet haben, bzw. sich am stärksten verkalkuliert haben

MfG
 
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Wobei unser Wirtschaftssystem ja nicht unbedingt an unser Gesellschaftssystem bzw. politisches System gekoppelt ist.

Keineswegs und wahrscheinlich liegt darin unser aller Hauptproblem, wenn es nämlich nicht oder kaum gekoppelt ist, was steckt in wirklich dahinter und warum darf das so sein?

Der Unterschied zu einem Autokratischen System besteht m.Mn. nach darin, dass solche Kritik auch auf Webseiten zu finden ist die dem Staat gehören.

Sind die öffentlich-rechtlichen Sender Staatseigentum? Sie sind öffentliche Dienste, mit gesetzlich geregeltem Versorgungsauftrag, in Unabhängigkeit zu Politik und Wirtschaft (was man in den vergangenen Jahren zunehmend verletzt sehen darf).

Wie wenig wir eiegntlich wissen hat sich grade bei den Unruhen im nahen Osten aufgezeigt. Da durfte in Folge ja der französische Außenminister seinen Hut nehmen, und selbst vielen Fachleute und erst recht viele Bürger mussten feststellen wie wenig sie von den inneren Zuständen der entsprechenden Länder wussten..

Sehr interessanter Ansatz, allerdings würde ich persönlich widersprechen was das "nicht wissen" betrifft. Dass all diese Länder, Ägypten eingeschlossen, keine Demokratien waren oder sind, war bekannt, einzig die Türkei fällt dabei heraus, die ist seit Anfang der 20er Jahre Republik und hat seit 1930 sogar das Frauenwahlrecht, noch lange vor vielen europäischen Staaten, inkl. Frankreich.
Man konnte die Augen davor verschließen und in jenen Ländern trotzdem toll Urlaub machen, dass stimmt, aber ich glaube auch Medien und Politik haben diesbezüglich "ganze Arbeit" geleistet und die Thematik konsequent totgeschwiegen.

Bei der Griechenlandpleite genau das selbe wobei hier und bei der Immobilienpleite in den USA auffällig ist, das hauptsächlich staatliche Banken die schlechteste Arbeit geleistet haben, bzw. sich am stärksten verkalkuliert haben

Erinnerst du dich noch an die Olympischen Spiele in Athen? Schon damals wurde all das hochgekocht, unter dem Motto "die packen das nie mit dem Stadienbau" wurde sogar das Schmiergeld vereinzelt zum Thema, die Stadien standen dann doch und die Sache wurde bejubelt.. bis die Bankenkrise kam. Die Wahrheit liegt im Fall Griechenland allerdings auf einer anderen Ebene, hat weniger mit den Griechen selbst als mit Banken, Spekulanten und Investoren zu tun, letztlich streben Ratingagenturen (ich glaube es sind nur zwei US-Amerikanische) mit einigen Wohlhabenden in den USA schon länger die Demontage der EU an, das war vor 2-3 Jahren auch einmal in den Medien, ist inzwischen weitgehend verschwunden. Weder wurde eine europäische Ratingagentur geschaffen, noch wurden die Finanzmärkte ernsthaft reguliert, dann kann man schon einmal das Messer an ein Land wie Griechenland setzen, dass seine Zinsen immer brav zahlte und noch 2008 bestens im Rating da stand. Ich glaube inzwischen, dahinter steckt ein neues Geschäftsmodell, statt mit Heuschrecken Unternehmen auszusaugen geht man lieber gleich auf ganze Staaten los, da ist der Profit deutlich größer.

Die staatlichen Banken sind ein Sonderfall, auch von denen wurden viele übers Ohr gehauen und die verstrickungen "privatbanken-staatliche banken-Politik" ist mir einfach zu unübersichtlich. Wenn die Privatbanken dort ihren Schrott abgelagert haben, wie es bei der HRE der Fall ist, würde es ins Konzept passen.
 
Sehr interessanter Ansatz, allerdings würde ich persönlich widersprechen was das "nicht wissen" betrifft. Dass all diese Länder, Ägypten eingeschlossen, keine Demokratien waren oder sind, war bekannt, einzig die Türkei fällt dabei heraus, die ist seit Anfang der 20er Jahre Republik und hat seit 1930 sogar das Frauenwahlrecht, noch lange vor vielen europäischen Staaten, inkl. Frankreich.
Man konnte die Augen davor verschließen und in jenen Ländern trotzdem toll Urlaub machen, dass stimmt, aber ich glaube auch Medien und Politik haben diesbezüglich "ganze Arbeit" geleistet und die Thematik konsequent totgeschwiegen.

Interessanterweise hat ja grade der in EU eher unbeliebte US-Präsident George W. Bush immer wieder auf die Schurkenstaaten im nahen Osten hingewiesen. Ich stimme dir da auch weitestgehend zu, möchte mich aber auch nicht wiederholen, wir haben solche und ähnliche Diskussionen ja schon ein paar Mal geführt..:-) ..mein Standpunkt ist da eben auch ein bisschen in die Richtung, dass ich eher die einzelnen Menschen in Medien und Politik ansehe und da Überforderung, menschliche Dummheit/Unwissenheit stärker gewichte als einen grundsätzlichen bösen Willen einzelner Personen. Wobei es letzteres sicher auch gibt. Vermutlich wirkt da beides zusammen..
Die Fachleute sind an den Unis zu finden, häufigh aber auch Privatleute mit MIgrationshintergrund oder eben schlicht und ergreifend Freaks die sich in Themen einlesen, (so blöd es klingen mag - intellektuelle Hartz4 Empfänger die Zeit haben ;-) sich umfassend mit etwas beschäftigen , vieleicht auch solche die grade Diplomarbeiten, Doktorarbeiten etc. über die entsprechenden Staaten schreiben. Bei der Biographie die viele Berufspolitiker haben glaube ich tatsächlich dass viele nicht mehr Ahnung haben als du und ich - häufig aber noch weniger wissen - es allerdings niemals zugeben würden da die im Grunde eher bessere Schauspieler sind als Fachleute in Spezialgebieten..Die Herren Berufspolitiker wechseln ja auch ganz gerne ihre Fachgebiete und Ressorts nach Lust und Laune - heute hier morgen da - frag mich immer wie sowas gehen kann?
Bewerbe ich mich für irgendeinen Beruf den ich nicht gelernt habe (Nicht dass ich irgendwas auf unser Bildungssystem geben würde ! ), dann kann ich vielleicht als Hilfsarbeiter oder Praktikant anfangen - da werden Führungspositionen wohl nach Beliebtheitsgrad und hübschem Aussehen vergeben *noahnung* Zumindest teilweise..
Ich glaube inzwischen, dahinter steckt ein neues Geschäftsmodell, statt mit Heuschrecken Unternehmen auszusaugen geht man lieber gleich auf ganze Staaten los, da ist der Profit deutlich größer.
Ja, richtig. Wir befinden uns mitten in einem globalen Wirtschaftskrieg, selbst die EU Staaten führen da gegeneinander Kriege (Siehe Spionage im Zusammenhang mit ICE>TGV Auftragsvergabe bei Zügen für den Zugtunnel Frankreich<> Groß-Britanien) Auch mit den USA Airbus>Boeing und dem Miliardenauftrag für Tankflugzeuge wo die Auschreibungsbedingungen mehrfach dann so angepasst wurden, das der amerikaniche Anbieter in zweitem oder dritten Anlauf dann den Zuschlagh bekommen hat, nachdem Airbus das eiugentlich bessere Produkt im Portefolio hat..Die Chinesen sind auch nicht grade besser wenns ums Geld geht..Erst zeigt man noch bisschen Goodwill vor dem Staatsbesuch in Deutschland indem man politisch verfolgte freilässt - am nächsten Tag empfängt man einen Kriegsverbrecher aus Dafür weilo der auf dem Öl sitzt..Problem bei der ganzen Sache sehe ich daran, dass der einzelne kleine Bürger in den jeweiligen Staaten praktisch keinen Vorteil davon hat - gut viellechit kurzfristig gedacht ein bisschen - hat man eben paar Arbeitsplätze geschaffen...könnte man aber auch anders schaffen ohne das jemand Hunger leiden muss ;-) richtig profitieren tun die welche die ganzen notwendigen Schmiergelder abkassieren aber im Endeffekt bescheissen wir uns damit weltweit gesehen alle nur selber...
 
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Interessanterweise hat ja grade der in EU eher unbeliebte US-Präsident George W. Bush immer wieder auf die Schurkenstaaten im nahen Osten hingewiesen.



Ja dazu gehörte aber seiner Meinung nach nicht Ägypten.
 
Bei der Biographie die viele Berufspolitiker haben glaube ich tatsächlich dass viele nicht mehr Ahnung haben als du und ich - häufig aber noch weniger wissen - es allerdings niemals zugeben würden da die im Grunde eher bessere Schauspieler sind als Fachleute in Spezialgebieten..Die Herren Berufspolitiker wechseln ja auch ganz gerne ihre Fachgebiete und Ressorts nach Lust und Laune - heute hier morgen da - frag mich immer wie sowas gehen kann?

Politiker sind Personen mit besonders ausgeprägter Rhetorik, entweder schon in der Kindheit erlernt oder krampfhaft später mit Trainern angeeignet oder auch nicht (Merkel ist so ein Fall, daher scheut sie auch gern öffentliche Diskussionsrunden oder gar mehrere "Fernsehduelle" vor einer Bundestagswahl. Wo soll man das auch in einem Physikstudium lernen?). Zudem selbstverständlich tolle Schauspieler, inkl. der Fähigkeit die eigene Meinung völlig derjenigen der Partei unterzuordnen, außerdem ist die Sucht nach Macht und öffentlichem Auftritt (was sonst nur Künstler kennen) extrem ausgeprägt.

Was das Wissen betrifft, bin ich in meinem bisherigem Leben immer derart belehrt worden, dass wohl jeder von uns dazu neigt, Personen in höheren Ämtern bzw. Positionen, gnadenlos zu überschätzen. Ein Doktortitel, selbst der Titel eines Hochschullehrers, die Position eines Spitzenmanagers, sagt nichts darüber aus, ob derjenige überhaupt eine durchschnittliche Allgemeinbildung hat, derjenige kann Fachidiot sein, muss aber noch nicht einmal das, wozu auch, es wird ohnehin niemandem auffallen, weil es keiner wagen wird es anzuzweifeln. "Er bzw. Sie" kann es sich in einem bestimmten Rahmen leisten, auf Fortbildung zu verzichten.

Ärzte sind heutzutage übrigens die lustigsten Zeitgenossen, was die Thematik betrifft. Schließlich sind sie ein Berufsstand, der über Jahrhunderte "unantastbar" war, nur sie hatten Ahnung, sonst niemand. Die Hochnäsigkeit ist noch vorhanden, allerdings kommen heute Patienten mit geballtem Wissen aus dem Internet in die Praxis, werden dort nicht selten deswegen indirekt als Vollidioten abgestempelt. Während sie allerdings Schritt für Schritt auf Wissenslücken der Ärzte stoßen, zumindest wenn sie annähernd Ahnung davon haben, wie man mit Wissen und Bildung umgeht. Mediziner sind davon genervt, manchmal zurecht, aber nicht immer, weil sie wirklich auch nur Menschen sind, die sich auch einmal heftige Fehler gönnen.

Bei Politikern sehe ich es als wenig relevant an, die haben genügend Leute hinter sich, die all das, von dem sie keine Ahnung haben in die Hand nehmen, die ihnen Reden schreiben, sie beraten, die sie auch bei bedarf noch rhetorisch trainieren.. Dass inzwischen oft "Nichtwissen" bei Politikern auffällt, ist natürlich eine peinliche Angelegenheit, ebenso fehlt inzwischen den Beratern oft der Bezug zur Realität, bei deren Gehältern auch kein Wunder, dass der Kontakt zur Bevölkerung abreisst. ;)

Bewerbe ich mich für irgendeinen Beruf den ich nicht gelernt habe (Nicht dass ich irgendwas auf unser Bildungssystem geben würde ! ), dann kann ich vielleicht als Hilfsarbeiter oder Praktikant anfangen - da werden Führungspositionen wohl nach Beliebtheitsgrad und hübschem Aussehen vergeben *noahnung* Zumindest teilweise..

Die Sache mit dem Berufwechsel sehe ich in Deutschland als fatal an, schließlich müsste der problemlos möglich sein, für jeden und bis ins hohe Alter. In anderen EU Ländern völlig normal, gerade auch in Skandinavien, ist es hier ein Kampf mit Arbeitgebern, der BA, dem restlichen Sozialsystem und auch gegen Vorurteile, mit 25 ist man gerne schon zu alt für eine Ausbildung.
Die Sache mit dem Aussehen ist auch eine feine Angelegenheit, an dem "Reich, Gesund und Schön" ist schon etwas dran, wahre Zombies schaffen es nicht in die Führung, denen fehlt der Stallgeruch. Sie können sich den finanziellen Status durchaus erarbeiten, werden aber trotzdem nie dazugehören, bekommen dabei ohnehin zuviele Beine gestellt. Passt das Aussehen, kann man sich bequem nach oben schleimen, andere werden sogar die Tür aufhalten, die Arroganz wächst dabei kontinuierlich ebenso das erkennbare Siegergrinsen. Man kann Erfolg Menschen an ihren Gesichtszügen ablesen, das behaupten zumindest Mediziner, die komischerweise auch sehr selten optisch aus der Reihe fallen, an Zufall mag man da nicht glauben.

Problem bei der ganzen Sache sehe ich daran, dass der einzelne kleine Bürger in den jeweiligen Staaten praktisch keinen Vorteil davon hat - gut viellechit kurzfristig gedacht ein bisschen - hat man eben paar Arbeitsplätze geschaffen...könnte man aber auch anders schaffen ohne das jemand Hunger leiden muss ;-) richtig profitieren tun die welche die ganzen notwendigen Schmiergelder abkassieren aber im Endeffekt bescheissen wir uns damit weltweit gesehen alle nur selber...

Eine kleine Oberschicht wächst heran und profitiert, der Rest wird gegängelt. Was würde den Wohlhabendsten ihr Vermögen bringen, wenn nicht tausende kleine Helferlein daran interessiert wären, etwas vom Braten abzubekommen? So wird ihnen der Knochen hingeworfen, und die prügeln sich noch darum, wenn nicht hier, dann irgendwo anders.
 
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Du klingst sehr verbittert.

Was aber leider erschreckend ist das du viel zu oft recht hast. Beispielweise die Hochnäsigkeit. Zumindest was gewissen Ärzte angeht.

Ich plaudere mal etwas aus dem Nähkästchen. Das der Hausarzt die Schmerzen meines Vaters nicht direkt als Prostatakrebs erkannt hat war ja noch verzeihlich vor allem da mein Vater das Pech hatte eine der Sorten zu besitzen die auf die normalen Bluttest nicht reagiert.

Das die Mediziner meinem Vater die falsche Chemo, die falsche Nachuntersuchung (mit ner CT konnte man nix erkennen ne MRT hat wunderbar angezeigt das der Krebs immer noch da war und wunderbar den Platz ausgefüllt hat den vorher die Prostata eingenommen hat) und ihn noch als geheilt entlassen haben ist schon unverzeihlich.

Vor allem da sich uns immer wieder und wieder belogen haben. Von wegen sieht gut aus der Tumor wuchs immer weiter.

Ach ja die MRT hat er vom Hausarzt bekommen bzw dieser hat ihn weiter überwiesen nachdem mein Vater immer noch irrsinnige Schmerze hatte obwohl ja alles gut war.

Ach ja mein Vater war auch noch Privatpatient da frage ich mich was wäre passiert wäre er Kassenpatient gewesen?
 
Du klingst sehr verbittert.

Wundert dich das?

Was aber leider erschreckend ist das du viel zu oft recht hast. Beispielweise die Hochnäsigkeit. Zumindest was gewissen Ärzte angeht.

...das alles wird zugegebenermaßen noch weiter getrieben, im übrigen nur in Deutschland derart übel. Hierzulande neigen Mediziner erheblich dazu, Fehler nicht einzugestehen, immer Recht zu haben und wenn die Schulmedizin nichts an Behandlungsmöglichkeiten hergibt, den Patienten gerne vorschnell auf die Psychoschiene zu bringen (der bildet sich seine Beschwerden bestimmt nur ein und nervt damit mich und die Kollegen..!).
Hinzu kommt natürlich noch die erhebliche Beeinflussung durch die Pharmabranche, deren Vertreter gerne ganze Arztpraxen mit Werbeschildchen zustellen und dortige Schränke mit Produktproben vollstopfen. Der IGEL-Mist erledigt den Rest, eigentlich ist es schon eine Schande, als Kassenpatient den Eindruck zu haben, man würde als Bittsteller einen Arzt aufsuchen und nicht als König Kunde, als Privatpatient wird man zwar netter behandelt, aber definitiv überversorgt, was irrsinnig viel Zeit und Nerven kostet und medizinisch überhaupt nichts bringt.


Ach ja die MRT hat er vom Hausarzt bekommen bzw dieser hat ihn weiter überwiesen nachdem mein Vater immer noch irrsinnige Schmerze hatte obwohl ja alles gut war.

Ach ja mein Vater war auch noch Privatpatient da frage ich mich was wäre passiert wäre er Kassenpatient gewesen?

Vermutlich wäre gar nichts passiert, ein guter und engagierter Hausarzt, erkennt sowas. Ein gewissenhafter und völlig aufgeklärter Patient, der sich bestens über alles informiert und aufpasst! ist allerdings nicht zu ersetzen. Meine Mutter (Chemo+Knochenmarktranspl.) wäre schon einige Mal wieder in lebensbedrohliche Situationen gerutscht, weil ihr Ärzte (bei der Vorgeschichte) völlig ungeeignete Medikamente verschrieben haben.
 
Also unser Hausarzt ist schon ziemlich gut. Zumindest bei der Anfangsdiagnose dürfte es daran gehapert das man Vater extrem ungerne zum Arzt geht und auch die Symptome etwas unspezifisch waren. [
 
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