Gehäuse - SilverStone SST-SG06

heikosch

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<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=13566&w=l" border="1" alt="SST-SG06"></a></center>
Eigentlich hatten wir uns für die aktuell geplanten Reviews vorgenommen, eher die kleineren Hersteller einmal zu untersuchen. Doch wie es manchmal so ist, kommt alles ganz anders. Die Angebote für ITX-Gehäuse sind recht rar gesät, Chassis werden teilweise von verschiedenen Herstellern parallel vertrieben und ebenso viele setzen auf eingesessene Designs. SilverStone, ein alter Bekannter aus dem vor einiger Zeit erschienen Test zum <a href="http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?t=386649">SST-SG02</a>, setzt mit seinem Portfolio stets auf zeitloses Design. Keine Experimente, sondern altbewährte Leistung soll es sein und so haben wir uns für das heutige Review das SilverStone SST-SG06 einmal etwas genauer angesehen. Wie das Cubitek Mini Tank kann es auch mal etwas mehr Leistung sein. Das SG06 kommt mit einem bereits vormontierten 300-Watt-Netzteil samt 80-Plus-Zertifizierung daher. Diese stimmt uns schon einmal optimistisch für einen potentiellen Erfolg im Test, doch ob man tatsächlich alles richtig gemacht hat, gilt es heute zu ergründen.

Unser Dank für dieses Review gilt der Firma <a href="http://www.silverstonetek.de">SilverStone</a> für den freundlichen Kontakt und die unkomplizierte Bereitstellung des Testsamples.

Viel Vergnügen allen Lesern!

[BREAK=Testsystem]
Für das Testsystem kommt eine AMD-Plattform mit folgenden Komponenten zum Einsatz:
<ul><li>CPU: AMD Athlon II X2 240e mit 2 x 2,8 GHz und 45W TDP</li>
<li>CPU-Kühler: SilverStone Nitrogon NT07-AM2</li>
<li>Mainboard: SAPPHIRE IPC-AM3DD785G – AMD-785G-Chipsatz; ITX</li>
<li>Arbeitsspeicher: 2x2048MB Kingston (DDR3-1333)</li>
<li>Grafikkarte: SAPPHIRE Radeon HD 5570 mit 1024 MB Grafikspeicher (LowProfile)</li>
<li>Festplatte: Samsung HD321KJ (3,5") oder Fujitsu MHZ2250BH G2 (2,5")</li>
<li>opt. Laufwerk: Sony Optiarc AD-7700S (Slim-DVD-Brenner)</li>
<li>Netzteile: Xilence XP250.SFX mit 250 W</li></ul>

Der Testparcours bedarf einer ganzen Reihe an Hilfsmitteln und Programmen:
<ul><li>Furmark v1.80 – Stabilitätstest für die Grafikkarte</li>
<li>Prime95 v25.11 - CPU-Testprogramm</li>
<li>HWMonitor v1.16.0 – Auswertung der internen Sensoren (Mainboard, Festplatte, Grafikkarte)</li>
<li>CoreTemp 0.99.7 - CPU-Temperaturmessung</li>
<li>HD tune 2.55 - HDD-Testprogramm</li></ul>

Messgeräte: Voltcraft Energy Check 3000, Voltcraft SL-100

Zum Aufheizen des Systems kommen HD tune, Prime95 und FurMark zum Einsatz, während Letzteres nur bei Verwendung der SAPPHIRE Radeon HD 5570 auch genutzt wird. Für die Messungen ohne dedizierte Grafikkarte beschränken wir uns auf Prime95. Ein Testlauf ist absolviert, wenn das System 30 Minuten der Belastung standhält. Vorzeitige Abbrüche werden selbstverständlich vermerkt und gehen mit den letzten Maximaltemperaturen in die Grafiken ein.
Die Messung der Werte für die Lautstärke erfolgt im Abstand von einem Zentimeter und wird für die einzelnen Flächen gemittelt in die Tabelle übernommen. Natürlich sind Messungen in einem so geringen Abstand nicht praxisnah, sorgen aber dafür, dass störende Nebengeräusche der Umgebung weitestgehend irrelevant für die Messung werden.

[BREAK=Technische Daten]
Die Daten zum SilverStone SST-SG06 entnehmen wir, wie schon so oft, der Website des Herstellers und ergänzen sie teils durch eigene Bemerkungen.
<table width="600" border="1" align="center" cellpadding="4" cellspacing="1">
<tr><td width="200" bgcolor="#EEEEEE">Modellname</td><td width="400" bgcolor="#F6F6F6">Sugo 06</td></tr><tr><td bgcolor="#D2D3D2">Modellnummer</td><td bgcolor="#EEEEEE">SST-SG06</td></tr><tr><td bgcolor="#EEEEEE"> Laufwerkschächte</td><td bgcolor="#F6F6F6"> Extern: 5.25” x 1 ( Slim-Laufwerk )<br />Internal: 3.5” x 1 + 2.5” x 1</td></tr><tr><td bgcolor="#D2D3D2"> Abmessungen</td><td bgcolor="#EEEEEE"> 220 x 184 x 286 mm ( Breite, Höhe, Tiefe) </td></tr><tr><td bgcolor="#EEEEEE"> Material</td><td bgcolor="#F6F6F6"> Stahl-Chassis mit Kunststoff-Aluminium-Front</td></tr><tr><td bgcolor="#D2D3D2"> Formfaktor</td><td bgcolor="#EEEEEE"> Mini-ITX / Mini-DTX </td></tr><tr><td bgcolor="#EEEEEE"> Front I/O</td><td bgcolor="#F6F6F6"> USB 2.0 x 2 / HD+AC-97 audio</td></tr><tr><td bgcolor="#D2D3D2"> Maximale Grafikkartenlänge</td><td bgcolor="#EEEEEE"> 228 mm</td></tr><tr><td bgcolor="#EEEEEE"> Höhe des CPU-Kühlers</td><td bgcolor="#F6F6F6"> 82 mm</td></tr><tr><td bgcolor="#D2D3D2"> Netzteil-Formfaktor </td><td bgcolor="#EEEEEE"> SFX (300-W-Netzteil mit 80+-Zertifizierung bereits enthalten) </td></tr><tr><td bgcolor="#EEEEEE"> Lüfter</td><td bgcolor="#F6F6F6"> Front: 120 mm x 1 </td></tr></table>
Der Lieferumfang des SilverStone SST-SG06 umfasst die auf dem Bild ersichtlichen Kleinteile.

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=13578"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=13578&w=l" border="1" alt="SST-SG06"></a></center>
<ul><li>Handbuch bzw. Kurzanleitung</li><li>vier Gummi-Standfüße zum Aufkleben </li><li>Kabelhalter zum Aufkleben an gewünschter Position </li><li>Schraubensortiment für die Montage</li></ul>

Das SilverStone SST-SG06 ist mit vielen Angeboten bei <a href="http://geizhals.at/deutschland/?cat=gehatx&asuch=SG06">geizhals.at</a> gelistet und die von uns getestete Variante in der Farbe Silber mit dem 300-Watt-Netzteil geht zu Preisen ab 90 Euro über die Ladentheke.

[BREAK=Äußeres – Teil 1]
Wie schon eingangs erwähnt, orientiert man sich bei SilverStone an Bekanntem. Wenn wir uns so das SST-SG06 anschauen, dann könnte man denken, es sei ein SST-SG02, nur einmal in die Waschmaschine gesteckt und zu heiß gewaschen. Gut, die Front ist natürlich nicht im selben Design, aber die Formensprache zeigt eindeutig die Familienzugehörigkeit. Schlichte Eleganz, so könnte man das Auftreten beschreiben. Doch deutet die Optik auch dezent darauf hin, dass das Gehäuse der Wolf im Schafspelz sein könnte. Schauen wir uns zunächst das Äußere etwas genauer an.

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=13567"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=13567&w=l" border="1" alt="SST-SG06"></a></center>
Ab einem bestimmten Preis erwarten die Käufer Aluminium und folglich serviert SilverStone mit dem SST-SG06 diesen genau das, was sie sehen möchten. Große Designbrüche sucht man vergeblich und so tritt man geordnet auf. Knapp unter der Oberkante findet sich sichtbar die Öffnung für ein Slim-Laufwerk, wie es sonst in Notebooks Verwendung findet. Darunter folgt eine Schräge, die nötig ist, um Ansaugraum für den dahinterliegenden 120-mm-Lüfter zu schaffen, den wir uns später noch einmal genauer ansehen werden.
Auf der rechten Seite ordnen sich von oben nach unten folgende Anschlüsse bzw. Elemente an: Zwei USB-2.0-Buchsen, Front-Audio-Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon, die beiden Status-LEDs (Power und HDD) sowie ein aus Aluminium gefertigter Power-Knopf. Die beiden USB-Buchsen liegen so eng beieinander, dass größere Geräte bzw. ausladende USB-Sticks nebeneinander für Probleme sorgen können. Wenn wir uns die Audioanschlüsse genauer ansehen, sind wir überrascht. Normalerweise markiert man die Buchsen in den Farben Grün und Rot und lässt die Symbole weg. Die Markierung ist aber durchaus gelungen und findet bei uns Gefallen.
Genauso wirken Herstellerembleme oder Schriftzüge in vielen Fällen einfach nur aufdringlich oder unpassend. Das eckige SilverStone-Symbol fügt sich nahtlos in das Design ein.

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=13568"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49616/large/1_IMG_9473.jpg" height="200" border="1" alt="SST-SG06"></a> <a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=13570"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49616/large/1_IMG_9478.jpg" height="200" border="1" alt="SST-SG06"></a></center>
Die beiden Seitenansichten unterscheiden sich wie bei so vielen Gehäusen nicht großartig und so fassen wir diese einfach zusammen. Beide Seiten weisen größere Lüftungsöffnungen auf. Leider sind Öffnungen immer schlecht, wenn es um die Lautstärke geht, aber da SilverStone auch die Besitzer potenter Hardware ansprechen möchte, ermöglicht man dadurch die Verwendung eben jener und erlaubt die direkte Zuführung von Frischluft von außen. Im Bereich der Front lassen sich die Luftschlitze für den Frontlüfter erkennen. SilverStone verzichtet auf die direkte Sichtbarkeit des Frontlüfters. Diese Verfahrensweise erinnert uns an ältere Dell-Gehäuse, die auch eher schlicht gehalten wurden. Auf den Bildern nicht so direkt zu erkennen, ist uns eine Sache aufgefallen, die SilverStone besser lösen könnte. Die Front besteht aus einem Kunststoff-Grundträger und dem aufgesetzten Aluminiumprofil. An der oberen Kante schafft SilverStone einen sehr harten Übergang. Der Deckel ist an den Seiten abgerundet, während man die Front eckig lässt. Abgerundete Ecken hätten uns in diesem Fall deutlich eher zugesagt, um diesen Absatz zu vermeiden. Während die Front, wie schon erwähnt, aus Aluminium besteht, setzt SilverStone beim Chassis auf Stahl. Um farblich und optisch passend aufzutreten, wird silberner Lack aufgespritzt, den wir so in der Form schon beim SST-SG02 kennengelernt haben. Der Lack hat eine raue Oberfläche, weist aber auch eine ordentliche Widerstandsfähigkeit auf.

Negativ fällt uns beim Deckel nur eine Sache auf. Das Blech lässt sich so eindrücken, dass man den Eindruck hat, es würde wabbeln. Die Gitter scheinen die Steifigkeit deutlich herabzusetzen. Das Herausfedern erzeugt ein dumpfes Geräusch und weist auf ausreichende Materialdicke hin, ließ uns aber auch an brummende Seitenwände denken. Diesem Problem sieht sich das SST-SG06 jedoch nicht ausgesetzt, jedenfalls zeigten sich während des gesamten Testzeitraumes keine derartigen Symptome.

[BREAK=Äußeres – Teil 2]
<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=13569"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=13569&w=l" border="1" alt="SST-SG06"></a></center>
Die Rückseite des SilverStone SST-SG06 zeigt dessen Grundgerüst. SilverStone lässt das Chassis unlackiert, was nicht unbedingt dem Trend folgt, das Gehäuse komplett unifarben zu präsentieren. Eine höherwertige Variante des SG06 mit dem Zusatz BB besitzt einen lackierten Innenraum. Wer also auf dieses Feature großen Wert legt, findet in der Produktlinie auch dieses. Doch sehen wir uns einmal an, was der Hersteller uns trotzdem offeriert. Oben links ist das SFX-Netzteil sichtbar, dass die 80-Plus-Zertifizierung erfüllt. Rechts oben sehen wir die schon vom SST-SG02 bekannten Lüftungsöffnungen in Quadratform. Im Gegensatz zum großen Bruder verzichtet SilverStone bei der Befestigung der Erweiterungskarten auf eine Art Käfig und nutzt ein Rechteckprofil. Anstatt erst den Käfig zu lösen und dann an die Schrauben zu gelangen, hat man mit dem Profil direkten Zugriff auf die Befestigungsschrauben. Die Blenden der Erweiterungskarten werden luftig gehalten und besitzen ein Gitter. Der Ausschnitt für die Mainboardblende ist Standard und sorgt für keine Überraschungen. Interessant ist aber, dass der Hersteller den Reset-Knopf an die Rückseite des Gehäuses verlegt hat.
Eine Sache hätte dem SST-SG06 aber noch gut zu Gesicht gestanden: Die werkzeuglose Montage ist eine feine Sache und so hätten wir uns Rändelschrauben anstatt der normalen gewünscht. Das erleichtert die Montage, lässt sich bei Bedarf aber auch sehr schnell aus dem Zubehörhandel nachrüsten.

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=13571"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=13571&w=l" border="1" alt="SST-SG06"></a></center>
Die Oberseite des Gehäuses ist mit der gleichen Art Gitter ausgestattet wie die Seitenteile. Aufgrund der großzügigen Öffnungen an den Seiten stellen wir uns natürlich die Frage, inwieweit das Gitter überhaupt einen Nutzen besitzt. Die Seiten sind offen und das Netzteil saugt bereits die warme Abluft ab. Höchstens die Abwärme der Grafikkarte ist in diesem Fall interessant und somit geht SilverStone wahrscheinlich eher nur auf Nummer sicher, indem sie der Oberseite noch dieses Extra spendieren. Durch das Gitter erspäht man das Label des Netzteils, das wir uns auf der nächsten Seite sofort genauer ansehen werden.

Die Unterseite des Gehäuses ist zwar lackiert, offeriert aber keine nennenswerte Funktion. Da SilverStone die Standfüße nicht selbst installiert, muss in diesem Fall noch Hand angelegt werden. So ist es auch möglich, sich selbst die gewünschten Füße auszuwählen, solange diese über eine Klebefläche verfügen.

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=13577"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=13577&w=l" border="1" alt="SST-SG06"></a>
Im Bild: Übergang des Silberlackes der Außenseite zum unlackierten Innenraum</center>

[BREAK=Innenraum – Teil 1]
<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=13572"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=13572&w=l" border="1" alt="SST-SG06"></a></center>
Nachdem wir die vier Halteschrauben an der Rückseite entfernt haben, lässt sich der Deckel durch einen Zug nach hinten aus der Verankerung lösen und abnehmen. Sofort fällt unser Blick auf den oberen Teil des Gehäuses. Wir vorher schon gesagt, haben wir nun einen freien Blick auf das Netzteil im hinteren Teil des Gehäuses. SilverStone hat zwar auch selbst ein SFX-Netzteil im Angebot, verbaut bei unserem SST-SG06 aber ein Modell von Fortron/Source (FSP) mit Original-Etikett. Wie wir schon erwähnten, bietet es die 80-Plus-Zertifizierung. Da die Angaben von FSP in der Regel doch sehr zuverlässig sind, steht einem schon mit dem kleinen Netzteil eine leistungsfähige Basis zur Seite.

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=13573"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=13573&w=l" border="1" alt="SST-SG06"></a></center>
Im vorderen Bereich des Gehäuses befindet sich der Laufwerkskäfig, der aber folgend noch weiter in den Fokus rücken wird. Erst einmal lässt sich nur der Montageplatz für das Slim-Laufwerk identifizieren. Den Träger für das Laufwerk und die darunterliegenden Festplatten kann man zur leichteren Montage herausnehmen. Insgesamt sechs Schrauben fixieren den Träger, der sich auch noch einmal teilen lässt. Zwei Schrauben halten den unteren Teil am Chassis fest, während Metall-Nasen ein Ineinandergleiten und so einen schnellen und (fast) unkomplizierten Ein- und Ausbau der zwei möglichen Festplatten ermöglichen. Unten ist das Profil am breitesten und fasst eine 3,5“-Festplatte, während man in der Schicht darüber ein 2,5“-Modell unterbringen kann. So ist zum Beispiel die Kombination aus SSD oder leiser Systemfestplatte möglich sowie dazu ein großes Datengrab in Form einer 3,5“-Festplatte. Das „fast“ bei der Montage der Festplatten bezieht sich auf das teils hakelige Finden der Halteösen. Wir mussten ein- oder zweimal ansetzen, bis wir die richtige Position fanden. Mit etwas Geschick ist wie schon erwähnt nicht mit Problemen zu rechnen. Die Verkabelung ist bequem organisiert und unterstreicht nur unseren guten Eindruck. Fingerfertigkeit wie bei einem Antec ISK 100 ist nicht angesagt, denn SilverStone geht lieber etwas großzügiger mit dem Bauraum um.

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=13576"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=13576&w=l" border="1" alt="SST-SG06"></a></center>
Um das Slim-Laufwerk installieren zu können, ist es nötig, die Front zu entfernen. Sechs Haltenasen drückt man etwas beiseite, um sie auszuhaken und abnehmen zu können. Die Front besteht wie schon vorher beschrieben aus einem Verbund. Aluminium-Front und Kunststoffgrundträger dahinter kann man im Folgenden deutlich besser inspizieren. Bei den Frontanschlüssen setzt SilverStone auf die stabile Variante mit einzelnen Leiterplatten. Ein noch herauszubrechendes Blech an der Chassis-Front trennt uns von der Möglichkeit, das Laufwerk einsetzen zu können. An der Frontblende muss der Dummy noch durch Lösen der Haltenasen entfernt werden.
Bei der Montage des Slim-Laufwerkes hatten wir dann unseren einzigen kleinen Hänger. Der Hersteller sieht für alle Schrauben vor, dass man diese auch problemlos erreicht. Da die Schrauben eines Slim-Laufwerks aber nur sehr klein sind, hat man die Öffnungen zum Durchschieben des passenden Schraubendrehers auch recht klein gehalten. Wir stießen mit dem Schrauber an und mussten etwas improvisieren und haben die Schrauben trotzdem alle noch angesetzt bekommen. Uhrmacherwerkzeug empfiehlt sich immer wieder bei der Montage von Notebookkomponenten.
Ein Problem ergibt sich mit dem Slim-Laufwerk. SilverStone legt leider keinen Adapter für das Laufwerk bei, denn der Stromanschluss eines solchen ist ungefähr nur halb so breit wie bei den Modellen mit voller Bauhöhe. Das Netzteil besitzt nur die normalen SATA-Stecker. Den nötigen Adapter sollte jeder gut sortierte Computerladen führen.

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=13579"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=13579&w=l" border="1" alt="SST-SG06"></a></center>
Ohne die Frontblende hat man Zugriff auf den Staubfilter des Frontlüfters. Der Rahmen ist flexibel und so reicht ein Zusammendrücken, sodass sich dieser biegt, um ihn zu herauszulösen. Dahinter verbirgt sich ein 120-mm-Lüfter, dessen Design für uns nicht alltäglich ist. Der Hersteller nennt es Golfball-Design und erinnert an das Pendant. Der Vorteil für die Verwendung soll in der Reduktion des Lüfterrauschens um bis zu 15% liegen. Da die meisten aktuellen Lüfter sich nur noch durch die Stärke des Rauschens unterscheiden, setzt man an diesem Punkt an.

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=13580"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=13580&w=l" border="1" alt="SST-SG06"></a></center>

[BREAK=Innenraum – Teil 2]
<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=13574"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=13574&w=l" border="1" alt="SST-SG06"></a></center>
Die Montage des Mainboards ist im SilverStone SST-SG06 keine große Leistung. Die Blende ist schnell hereingedrückt, das passt sofort. Durch die großzügige Bemessung und das offene Design des Innenraums steht dem Mainboard nichts im Weg. Falls ein CPU-Kühler doch noch einmal Probleme machen sollte, lässt sich auch noch das Mainboard herausnehmen. Fünf Schrauben an der Rückseite und zwei für das Querprofil oben und es verlässt seinen Platz.

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=13575"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=13575&w=l" border="1" alt="SST-SG06"></a></center>
Die maximale Höhe des Kühlers beträgt 82 mm. Aus Erfahrung wissen wir, dass dies das Maß des optionalen Nitrogon NT06-E ist. Der herstellereigene CPU-Kühler ist auf jedes Sugo-Gehäuse abgestimmt und schließt mit dem Netzteil ab, man muss eher noch etwas die Oberflächen aneinander kratzen lassen. Für handelsübliche Kühler hat man teils das Problem, dass sich entgegengesetzte Luftströme bekämpfen. Das Netzteil saugt die Luft nach oben ab, während der CPU-Kühler selbst so viel wie möglich in Richtung des Sockels saugt. Tower-Kühler sind in diesem Höhenbereich uninteressant, weil kein Lüfter an der Stirnfläche Platz hat. Somit muss man sich überlegen, welchen Kühler man nutzen möchte.
Die Länge der Anschlusskabel im Innern ist teils etwas zu lang. Man hat sehr viel Spielraum. Die flexiblen Kabel für die Frontanschlüsse sowie für den Reset-Knopf hinten sind aber jederzeit einfach zu händeln und lassen sich gut verstauen bzw. ordnen.
Die Installation einer Erweiterungskarte wurde bereits bei der Betrachtung des Exterieurs etwas angesprochen. Drei Schrauben dienen der Fixierung der Karte. SilverStone lässt dem Kunden dabei die Wahl, ob man Single- oder Dual-Slot benötigt. Bei der Länge gibt der Hersteller auf seiner Website einen Wert von 228 mm an. Mit Kabeln halten wir den Wert für durchaus möglich. Natürlich ist man dann am äußersten Wert angelangt und muss etwas quetschen.

[BREAK=Temperaturen und Lautstärke]
<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/index.php?n=13581"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=13581&w=l" border="1" alt="SST-SG06"></a></center>
Wie immer haben wir uns das Gehäuse auch im Betrieb angesehen. Werfen wir nun zuallererst einen Blick auf die erreichten Temperaturen im Vergleich zu unseren bereits getesteten Gehäusen.

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49616/4_Temperaturen.png"></center>
Wie man unschwer erkennen kann, bricht die Kühlleistung leider etwas ein, wenn man eine Grafikkarte einbaut. Inwieweit der Effekt mit den gegenüberliegenden Lüftern in diesem Fall zum Tragen kommt, können wir leider nicht richtig einschätzen. Der Raum zwischen CPU-Kühler und Netzteil sollte in jedem Fall ausreichend sein, doch reagiert der SilverStone Nitrogon NT07-AM2 aus unserem Testaufbau auch sehr empfindlich auf Änderungen der Umgebungsbedingungen. Ein stärkerer Kühler wie zum Beispiel der Nitrogon NT06-E aus gleichem Hause bietet sich als Investition an und passt wie angegossen.
Das SST-SG06 könnte mit Sicherheit auch noch bessere Ergebnisse liefern, doch achtet man auf ein ordentliches Verhältnis zwischen Leistung und Lautstärke. Der von SilverStone verbaute 120-mm-Lüfter kann überzeugen und bei diesem Spagat mithalten. Doch sehen wir uns einmal die erreichten Werte an.

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49616/4_Schallpegel.png"></center>
Das SilverStone SST-SG06 setzt sich in diesem Test an die Spitze unserer Liste. Natürlich stellte die Konkurrenz in vielen Fällen deutlich kleinere Gehäuse zur Verfügung und musste deutlich mehr über die Kühlung nachdenken, doch nichtsdestotrotz hat SilverStone ein gelungenes Paket geschnürt. Der gute Lüfter und das Marken-Netzteil von FSP sind große Leistungsträger und bringen das SilverStone-Gehäuse nach vorn.

[BREAK=Netzteil im Kurzcheck]
Sobald ein Gehäuse ein Netzteil mitliefert, haben wir uns dazu entschlossen, dieses auch einmal mit dem Stromverbrauchsmessgerät in den Lastzuständen gegenzuprüfen. Das SilverStone SST-SG06 kommt mit einem FSP-Netzteil daher, dass sogar 80-Plus-zertifiziert wurde. Mit 300 Watt stellt es aber auch mehr Leistung zur Verfügung als man generell braucht. Gerade bei besonders stromsparenden Systemen mutiert dann schon einmal ein Netzteil mit besten Bewertungen zum Verschwender. Ob das FSP in diesem Punkt auch Federn lassen muss, wollen wir uns einmal etwas genauer anschauen.

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49616/1_ohne_GPU_01.png"></center>
<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49616/1_ohne_GPU_02.png"></center>
<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49616/1_mit_GPU_01.png"></center>
<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49616/1_mit_GPU_02.png"></center>
Es ist zu beachten, dass im Falle der Referenz mit einer 2,5“-Festplatte gemessen wurde. Wir verbauen je nach Möglichkeit die Festplatten. So ergeben sich aber auch durch das zusätzliche optische Laufwerk im hier vorliegenden Fall potenziell höhere Werte. Ohne genauer nachzumessen, kann man davon ausgehen, dass man ca. 5 Watt abziehen kann von unseren Ergebnissen. Damit kommt man näher an unsere Referenz. Durch die Verwendung eines Marken-Netzteils ist SilverStone auf der sicheren Seite und gibt sich auch in diesem Abschnitt unseres Tests keine Blöße.

[BREAK=Fazit]
<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=13566&w=l" border="1" alt="SST-SG06"></a></center>
Das SilverStone SST-SG06 kommt mit seinem schlichten Design daher und präsentiert sich auch sehr unauffällig im Test. Das ist eigentlich nicht einmal im negativen Sinne gemeint. Es ist ein rundes Produkt mit eigentlich keiner richtigen Schwachstelle.
Das Chassis-Design ist durchdacht und die Montage geht zügig von der Hand. Dieser Fakt profitiert auch von den größeren Abmaßen. Ebenso hat man im Zuge dessen weitreichende Möglichkeiten bei der Komponentenauswahl. Mit dem 80-Plus-Netzteil von FSP mit 300 W und 228 mm Raum steht auch einer potenteren Grafikkarte nichts im Weg. Wer mehr möchte, kann auch zum größeren 450-Watt-Modell greifen. Die Belüftung schafft einen fairen Kompromiss zwischen Lautstärke und Leistung. Vor allem der 120-mm-Frontlüfter passt hervorragend ins Bild und ermöglicht einen Luftstrom durchs Gehäuse. Unterstützt wird dieser durch die seitlichen Lüftungsöffnungen. Beim CPU-Kühler lässt SilverStone, wie schon beim getesteten SG02 vom letzten Jahr, etwas Spielraum nach oben, sodass man bis zu 82 mm frei hat. Da der Netzteillüfter aber direkt darüber liegt, sollte man sich aber etwas bei der Kühlerauswahl beraten lassen. SilverStone hat einen passenden Kühler im Angebot, wenn man die Investition in das komplette Paket wagen möchte.
Das SG06 bietet aber auch kleine Makel, die nicht sein müssten. Am Netzteil ist leider kein Anschluss für ein Slim-Laufwerk zu finden, doch ist dieses das einzig mögliche optische Laufwerk. Wir mussten uns mit einem Adapter behelfen, der durchaus ins Geld gehen kann. Für eine 3,5“-Festplatte sieht SilverStone auch leider keine Entkopplung vor. Das Gehäuse ist zwar sehr verwindungssteif, doch das Rattern unserer Test-Festplatte könnte man effizienter dämpfen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das SilverStone SST-SG06 in keinem Punkt wirklich danebenliegt. Natürlich ist es mit einem Verkaufspreis von knapp 90 Euro über ehemaligen Kandidaten wie einem <a href="http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?t=388543">JCP MI-111</a> oder <a href="http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?t=392222">den beiden Antec-Gehäusen</a> angesiedelt, doch müssen diese stets einen Kompromiss eingehen. Mal muss der Bauraum weichen oder an anderer Stelle ein Netzteil etwas günstiger sein. Wer sorglos kaufen möchte, kann ruhig zum SG06 greifen.
Für Kunden, die auf eine Alu-Front verzichten können, hält SilverStone mit dem SST-SG05 das gleiche Chassis mit Kunststofffront bereit. Die Ersparnis beträgt etwas mehr als 10 Euro und kann interessant werden, wenn der Budgetrahmen doch etwas knapper gesetzt wird.

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?t=393195">Artikel im Forum kommentieren...</a>
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