Hat der Osten ein Selbsbewußtseins-Problem?

gOhAsE

Grand Admiral Special
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Hintergrund:

Ich als "Wessi", studiere seit 3 Jahren hier in Sachsen.
Nun, heute zur "DDR Sendung" von Kalkofe entbrannte eine hitzige Diskussion.
Sofort haben sich meine Freunde hier angegriffen gefühlt.

"Der bedient nur Klischees"
"Der bestätigt nur die Sicht der meisten Wessis vom Osten."
"Ihr Wessis kümmert euch garnicht um den Osten."
"Nur zum Urlaubmachen kommt ihr mal her."
"Wenn der Dynamo-Fan nicht sächsisch gesungen hätte, hätte er ihn nicht verarscht."


Also ich konnte das alles nur ungläubig zur Kenntnis nehmen. Ich konnte Gegenargumente bringen wie ich wollte, aber immer kam es bei mir so an, als ob man als "Ossi" besonders empfindlich auf irgendwelche Klischees reagiert. Kalkofe hat bisher doch jede Sendung, die einfach nur mies war - sei es Ost oder West auf seine Art durch den Kakao gezogen.
Ich habe hier in Sachsen klar eine Zeit gebraucht, bis man manche Leute mit dem Dialekt verstehen konnte. Aber umgekehrt ist es z.B. in Bayern oder meinetwegen Berlin auch nicht anders. Die Leute hier sind schon alle recht locker drauf, aber auch hier gibt es solche und solche Leute - wie im Rest der Bundesrepublik auch. Auch habe ich mittlerweile den Eindruck, dass dieses "ich bin Ossi" - "ich bin Wessi" -Gehabe langsam zurückgeht - auch die Vorurteile nehmen ab - man gewöhnt sich aneinander.
(Gerne weise ich auch mal auf die Hilfsbereitschaft bei der Hochwasserkatastrophe letztes Jahr hin.)

Aber:
Wie ist das in eurem Umfeld?
Was denkt ihr über den Osten?
Ist es so schlimm dass es die Begriffe Wessis/Ossis gibt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe das Glück, dass ich Deutschland erst "bewusst" wahrgenommen hatte, als die Mauer bereits weg war. Ich lebe zwar im Westen und kenne auch keine "Ossis" persönlich, aber ich denke, dass ich nicht anders auf sie reagieren würde als beispielsweise auf Bayern oder andere Westdeutsche mit Dialekt.
 
Also ich habe mich heute gekugelt vor Lachen als ich Kalkofe gesehen habe *lol*
Ich finde man muss auch mal über sich selbst lachen können...Und der olle Achim mit seiner Selbstironie, hat das mal wieder bewiesen das man das als Ossi auch kann!

Allerdings stimmt es teilweise schon, das der eine oder andere Ossi solangsam die Schnauze voll davon hat, das der Wessi immer bestimmte Klichees bedient, denn auf dauer nervt es einfach nur noch und ist nicht mehr Lustig.

Hinzu kommt, das sich viele Ostdeutsche immernoch als Bürger Zweiter Klasse fühlen, was sicher auch seine Berechtigung hat.
Und gerade bei derartigen Ossi-Verarschungen kommt der Frust eben manchmal wieder hoch...

Aber macht euch nix draus: Über die Sachsen haben wir uns vor der Wende im Restlichen Teil Ostdeutschlands auch schon immer lustig gemacht!
Wenn ich mich da noch an eine Klassenfahrt nach Ungarn mit einer Klasse aus Leipzig erinnere...
Die Leipziger haben am Ende vor Wut gekocht weil wir Brandenburja mit unsam Berlina Dialekt uns voll lustich jemacht haben üba die Sachsn ;D
Wobei die Thüringer ja auch nicht wirklich besser sind ;)

XD
 
Original geschrieben von Gast0815
Ich habe das Glück, dass ich Deutschland erst "bewusst" wahrgenommen hatte, als die Mauer bereits weg war.

dito



also langsam beginnt mich diese ganze sch**** hier anzukotzen

dieses blöde ost / west gestreite

ich denke man hatte vor das land zu vereinen
zu einem einzigen land ohne spalt

ich finde durch dieses ganze "ich bin wessi" / "ich bin ossi" gerede wird die trennung des landes in den köpfen der leute nur aufrecht erhalten
 
Ich bin der Meinung das dieses Ossi/Wessi gehabe auch viel durch die Medien gepuscht wird
wer zum Teufel braucht 5 DDR-Shows pro Woche das ist reine quotenjagt und ganz so wie es dort immer gezeigt bzw. beschrieben wird ist bzw. war es nicht.
Ich habe die ersten 9 jahre meines lebens in der DDR gelebt und bin froh das es vorbei ist auch wenn ich das nicht so gut beurteilen kann wie Leute die z.b. 25 oder gar mehr jahre in diesem regiem leben MUSSTEN.
Ich hab auch nix gegen Kalkofe soll er doch seine späße machen genau wie schmidt oder raab es trifft jeden mal und es ist nur geil wenns wirklich lustig ist ich persönlich ordne mich da keinem Klischee unter ich bin Deutscher und kein ossi oder wessi das land gehört nunmal zusammen auch wenn es 45 jahre anders war dafür braucht niemand dankbar sein.
Die Leute die damit ein problem haben werden sich wohl daran gewöhnen müssen egal ob es nun ossis bzw. wessis sind.

Durch meinen Grundwehrdienst und meinen letzten job bin ich fast auschliesslich in Badenwürtemberg und Bayern unterwegs gewesen und der einzige unterschied ist das die arbeit dort etwas ruhiger angegangen wird (ruhiger bitte nicht verwechseln mit lustlos oder faul so meine ich das nicht), die leute dort machen sich einfach nicht soviel stress wie hier.

Letztendlich ist jetz auch nicht alles rosig aber das liegt wohl eher nicht an der einheit sondern vielmehr an der gesammten situation.
 
sieht man doch besonders daran, wenn ich hier im forum über ossis herziehen, da haben wirklich einige probleme mit ihrer herkunft
 
ich verstehe gar nicht, wie man sich darüber aufregen kann! mein gesamter freundeskreis ist gut "durchmischt" und da gibt es keinerlei probleme. meine beste freundin kommt aus dem ehemaligen ostteil und wir können uns wunderbar über die ddr-shows amüsieren. allerdings stösst es ihr auf, dass plötzlich so getan wird, gerade auch von einigen ost-prominenten, als wäre der osten ja ach so schön gewesen. in meinem gesamten freundes- und bekanntenkreis kenne ich nicht einen, der sich den osten zurückwünscht. dieses dämliche ossi-wessi-gequatsche, egal aus welcher ecke es kommt, geht mir so auf die *kronjuwelen*... :]
 
Ich Denke das Ossi-Wessi gequatsche wird aufhören wenn endlich der Ostdeutsche das gleiche Geld für gleiche Arbeit verdienen darf wie der Westdeutsche.
Viele von euch werden sicher nicht die Situation kurz nach der Wende mitbekommen haben, wo viele Geldgeile Wessis im Osten eine Goldgrube gesehen haben.
Sie Strömten in Massen rüber, haben alles für Lau aufgekauft um schnell Kohle zumachen. Sie haben dann alles zugrunde Gewirtschaftet und die ganzen Arbeitnehmer Sitzen lassen.
Der Ostdeutsche hatte in seiner Dummheit, teilweise Hochmoderne Fabriken an den Wessi verkauft, weil der ihm sagte : "Du, Deine olle Fabrik, die ist total veraltert, damit kannst du nichts anfangen, ich gib dir 100DM Dafür"
Der Ostdeutsche, welcher ja Keine Ahnung hatte, wie der Stand von West-Fabriken ist, glaubte das natürlich, weil "Betrug und Veraschung" etwas war, das EX-DDR Bürger nicht kannte...

Einige Unternehmer haben sich im Osten eine Goldene Nase verdient und tun es immernoch weil sie Produktionshallen fast geschenkt bekommen haben!
Andere haben sich das Geld eingekrallt und dem Dummen Ossis einen Hungerlohn für ihre Arbeit in die Hand gedrückt. Denn der Ossi wusste ja anfangs nicht wieviel man im Westen normalerweise verdient und was "Westgeld" eigentlich wert ist.
Er hatte nicht gedacht das ein Deutscher Mitbürger so Skrupellos sein kann und das "Unwissen" des Ostdeutschen derart ausnutzten würde...

Der Glaube an Gleichheit, Brüderlichkeit war dahin und der Westdeutsche war bei vielen Daraufhin geradezu "verhasst"
Ich sehe es hier in der Ecke noch wo ehemals Produktive LPGn von Hamburg aus "geleitet" werden. Jetzt arbeiten nur noch 5Leute da, weil die Hamburger Firma keinen Bock hat sich um die "Aussenstelle" zu kümmern...

Dann die ganzen Leute die rüberkamen und an der Haustür des Ossis klingelten und meinten: "Du, das ist hier mein Haus, bitte mal schnell ausziehen!"
Per Gerichtsbeschluss mussten dann viele Ostdeutsche ihr Hab und gut ohne jeglichen Ausgleich verlassen, nur weil der UrUrUr-Großvater des Wessis durch die DDR Bodenreform enteignet wurde 8-(
Ich weiß ja nicht wie sich der eine Oder andere Westdeutsche fühlen würde wenn ich mit einen Gerichtsbeschluss vor seinem Eigenheim stehe und im sage: "Los jetzt zieh mal aus deiner Villa aus und such die schnell eine Wohnung, ab heute wohne ich nämlich in deinem Haus!"

Viele im Osten haben das leider vergessen, andere haben es verdrängt, aber ich glaube ein Großteil kann sich daran schon gar nicht mehr erninnern, oder weiß das gar nicht...

Ich denke die Mauer in den Köpfen sitzt daher bei den Ostdeutschen viel Tiefer, der Westdeutsche wird das wohl nur verstehen wenn er derartige Dinge selber mitbekommen hätte.

Trotzdem bin ich der Meinung das man solche Sendungen wie Kalkofe nicht ernstnehmen sollte, wie gesagt sollte man auch über sich selbst Lachen können, aber offensichtlich ist es immernoch so, das viele Aufgrund der Gegebenheiten da einfach keinen Spaß verstehen...

XD
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von X-Dimension
Ich Denke das Ossi-Wessi gequatsche wird aufhören wenn endlich der Ostdeutsche das gleiche Geld für gleiche Arbeit verdienen darf wie der Westdeutsche.
Viele von euch werden sicher nicht die Situation kurz nach der Wende mitbekommen haben, wo viele Geldgeile Wessis im Osten eine Goldgrube gesehen haben.
Sie Strömten in Massen rüber, haben alles für Lau aufgekauft um schnell Kohle zumachen. Sie haben dann alles zugrunde Gewirtschaftet und die ganzen Arbeitnehmer Sitzen lassen.
Der Ostdeutsche hatte in seiner Dummheit, teilweise Hochmoderne Fabriken an den Wessi verkauft, weil der ihm sagte : "Du, Deine olle Fabrik, die ist total veraltert, damit kannst du nichts anfangen, ich gib dir 100DM Dafür"
Der Ostdeutsche, welcher ja Keine Ahnung hatte, wie der Stand von West-Fabriken ist, glaubte das natürlich, weil "Betrug und Veraschung" etwas war, das EX-DDR Bürger nicht kannte...

Einige Unternehmer haben sich im Osten eine Goldene Nase verdient und tun es immernoch weil sie Produktionshallen fast geschenkt bekommen haben!
Andere haben sich das Geld eingekrallt und dem Dummen Ossis einen Hungerlohn für ihre Arbeit in die Hand gedrückt. Denn der Ossi wusste ja anfangs nicht wieviel man im Westen normalerweise verdient und was "Westgeld" eigentlich wert ist.
Er hatte nicht gedacht das ein Deutscher Mitbürger so Skrupellos sein kann und das "Unwissen" des Ostdeutschen derart ausnutzten würde...

Der Glaube an Gleichheit, Brüderlichkeit war dahin und der Westdeutsche war bei vielen Daraufhin geradezu "verhasst"
Ich sehe es hier in der Ecke noch wo ehemals Produktive LPGn von Hamburg aus "geleitet" werden. Jetzt arbeiten nur noch 5Leute da, weil die Hamburger Firma keinen Bock hat sich um die "Aussenstelle" zu kümmern...

Dann die ganzen Leute die rüberkamen und an der Haustür des Ossis klingelten und meinten: "Du, das ist hier mein Haus, bitte mal schnell ausziehen!"
Per Gerichtsbeschluss mussten dann viele Ostdeutsche ihr Hab und gut ohne jeglichen Ausgleich verlassen, nur weil der UrUrUr-Großvater des Wessis durch die DDR Bodenreform enteignet wurde 8-(
Ich weiß ja nicht wie sich der eine Oder andere Westdeutsche fühlen würde wenn ich mit einen Gerichtsbeschluss vor seinem Eigenheim stehe und im sage: "Los jetzt zieh mal aus deiner Villa aus und such die schnell eine Wohnung, ab heute wohne ich nämlich in deinem Haus!"

Viele im Osten haben das leider vergessen, andere haben es verdrängt, aber ich glaube ein Großteil kann sich daran schon gar nicht mehr erninnern, oder weiß das gar nicht...

Ich denke die Mauer in den Köpfen sitzt daher bei den Ostdeutschen viel Tiefer, der Westdeutsche wird das wohl nur verstehen wenn er derartige Dinge selber mitbekommen hätte.

Trotzdem bin ich der Meinung das man solche Sendungen wie Kalkofe nicht ernstnehmen sollte, wie gesagt sollte man auch über sich selbst Lachen können, aber offensichtlich ist es immernoch so, das viele Aufgrund der Gegebenheiten da einfach keinen Spaß verstehen...

XD

*unterschreib

Ich hab es selbst nicht so mitgekriegt, war sieben, als die Wende kam, aber ich weiß, dass es sowas gab und kann auch verstehen, dass einige "Urossis" immernoch nen Hass auf die "Wessis" haben. Im übrigen, so leid es mir tut, das sagen zu müssen, aber es gibt doch immernoch ganz krasse Unterschiede. Ich z.B. bin gebürtiger Thüringer (und das mit Leidenschaft), komme aus Hildburghausen (Grenzbereich der DDR im Süden Thüringens Richtung Bayern), früher waren es 15min mit dem Trabbi zur Grenze.
Jetzt arbeite ich in Coburg (Asche auf mein Haupt), das ist im direkt benachbarten bayrischen Coburger Landkreis (nur für die, die sich in dieser Gegend zufällig nicht auskennen *buck*).
So und in meiner Ausbildungsgruppe sind wir gut zur Hälfte Ossis (Hildburghäuser und Sonneberger) und Wessis (Coburg, Lichtenfels, Bamberg). Ebenso in der Berufsschulklasse. Ihr werdet es nicht glauben, aber man hat schon am ersten Tag genau gemerkt, wer hier Ossi und wer Wessi ist. Es scheint, als wäre das "Ossi sein" eine andere Mentalität!
In der Berufsschulklasse bei uns ist beispielsweise ein Mädel, dessen Papa ein solcher, von XD beschriebener "Ausbeuter" war, er als Wessi hat ein paar Firmen im Osten gegründet (für die Thüringer: "Neumann Fenster in Kranichfeld" bzw "Neumann Bauelemente in Kranichfeld", kennt ihr sicher aus der Radiowerbung!?), und genau dieses Mädel musste sich als erstes darüber auslassen, dass wir Ossis den Wessis nach der Wende das Obst "weggefressen" hätten usw...naja vielleicht sind ja all die Wessis in unserer Klasse, die uns Ossis immernoch für primitiv und zurückgeblieben halten, die berühmten Ausnahmen der Regel!? Ich weiß es nicht...
Aber wenn ich sowas wie bei uns sehe/höre, dann verstehe ich, woher der Hass auf den Westen kommt...was ich aber nicht verstehe, was hat der Osten dem Westen getan? Warum sind wir im Kopf mancher Wessis schlechtere Menschen?
 
Diese Shows halte ich für so überflüssig wie einen Kropf.

Ein paar Anmerkungen zu den Äußerungen anderer.
West-Ost in der Schule. Ein solches Verhalten ist doch typisch für Schüler,
Clique hier, Gruppe da und immer schön gruppendynamisch auftreten.

Häuser: Was unrechtmäßig enteignet wurde, wird auch im Nachhinein nicht rechtens.
Der Ur-ur-ur-Oppa war's auch nicht, es ist erst 50 Jahre her. Wenn man es aus der
Sicht dessen sieht, der enteignet wurde, sieht die Sache anders aus. Oder hat die
DDR die enteigneten Häuser richtig verkauft?

Westliche Geldmacher auf rücksichtsloser Goldsuche: Da stimme ich zu.

"Hochproduktive LPG": Das sehe ich anders, aber das wäre eine Wirtschaftsdiskussion.

Persönlich arbeite ich regelmäßig in Brandenburg, Probleme habe ich dort nicht.
Im Arbeitsleben spielt die Herkunft allerdings ohnehin nicht so eine Rolle.

Ein Problem mit dem Selbsbewusstsein hat der Ossi (gibt es "DEN OSSI überhaupt)
eher nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
naja, die Staatsverschuldung hat beim MAuerfall nen starken Knick nach oben gemacht. Da haben aber nichtunbedingt die Bürger dran Schuld. Die Politiker mussten ja alles sofort an den Westen angleichen :]
 
Das musste auch so sein, sonst wären die Leute aus den neuen 5 in die alten 11
abgewandert, und zwar in erheblich höherem Maß als geschehen.
Wenn ich mich recht erinnere zogen vor der Währungsunion bis zu 20.000 Menschen
wöchentlich (!!!) gen Westen.
 
Original geschrieben von X-Dimension
Ich Denke das Ossi-Wessi gequatsche wird aufhören wenn endlich der Ostdeutsche das gleiche Geld für gleiche Arbeit verdienen darf wie der Westdeutsche.
...
Dann die ganzen Leute die rüberkamen und an der Haustür des Ossis klingelten und meinten: "Du, das ist hier mein Haus, bitte mal schnell ausziehen!"
Per Gerichtsbeschluss mussten dann viele Ostdeutsche ihr Hab und gut ohne jeglichen Ausgleich verlassen, nur weil der UrUrUr-Großvater des Wessis durch die DDR Bodenreform enteignet wurde 8-(

Ich weiß ja nicht wie sich der eine Oder andere Westdeutsche fühlen würde wenn ich mit einen Gerichtsbeschluss vor seinem Eigenheim stehe und im sage: "Los jetzt zieh mal aus deiner Villa aus und such die schnell eine Wohnung, ab heute wohne ich nämlich in deinem Haus!"
...
XD

Zum ersten Punkt:
Warum das nicht als Vorteil sehen. Die Arbeitskraft ist günstiger als in den 11 alten Ländern. Warum sperrt sich jeder dagegen? Zugegeben, jeder will viel Geld verdienen (ich ja auch). Und die Gewerkschaften tun alles, damit die Löhne überall gleich hoch sind. Man könnte das aber auch Vorgabe für den Westen sehen. "Seht her, wir machen die gleiche Arbeit, sind aber deutlich günstiger." Und jetzt keine Hetze hier. Es kommt immer auf den Standpunkt an, den man vertritt und wie es einem selber (er)geht.
Ich habe nicht den Einblick, wie der Westler am Anfang im Osten gewütet hat, aber ich frage mich, warum das möglich war -> Topic. Wohl ein Selbstbewußtseins-Problem.

Zum zweiten Punkt:
Jedes System hat seine negativen Seiten. Imho ist die Sache mit dem enteigneten Grundbesitz doch jetzt (höchst?-)richterlich geklärt worden.
Aber wenn der Westler enteigneten Grundbesitz besäße und Du würdest den als Ostler zurückfordern. Ich glaube, daß wäre genauso abgelaufen. So viel vertrauen in die Rechtsprechung habe ich dann doch. Schließlich wäre es ja dann andersherum gelaufen.

Zu den Shows:
Warum fernsehen? Hört Radio. Da läuft so'n Zeug nicht. Und informiert werdet Ihr dort auch und das imho besser. Dazu gehört aber auch, daß man sich die Info-Sender anhört und nicht die, wo nur 'gedudelt' wird.

Zu den Vorurteilen:
'Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein' kann ich da nur sagen.

meine zwei euro-cents
 
Thema Günstige Arbeitskräfte:
@[P3D] Neitmehr

Sicher müsste das ja eigentlich ein Standortvorteil Ost sein, aber du siehst ja "wie viele" Firmen dieser Vorteil nach Ostdeutschland zieht! Mal abgesehen vom AMD Werk oder dem neuen BMW Werk das gebaut werden soll bzw. wird, will doch niemand in Flächenländer wie Brandenburg oder Mc Pomm investieren!
"Sollen die Arbeitnehmer doch zu uns kommen, dann sparen wir doppelt!", wird sich dabei sicher der Eine oder Andere Unternehmer denken!
Warum in den Osten Investieren wenn der Ostdeutsche sowieso aus seiner "Not" heraus in den Westen wandert und dort für Weniger Geld arbeitet?

@Luanne
Das du aber auch immer meine Worte steigern musst... :]
Ich habe gesagt "Produktive" LPGn und nicht "Hochproduktive" denn das ist ein GEWALTIGER Unterschied!

Zum Thema Besitzansprüche:
Ich halte es für Falsch die Besitzansprüche des DDR-Bürgers einfach so ausser Kraft zu setzen, nur weil er seinen Besitz, sein Hab und Gut, durch einen anderen Staat erhalten hat!
Wenn Großgrundbesitzer "Müller" durch die Bodenreform enteignet wurde und seine Ländereien nunmal an Arbeiter und Bauern verteilt wurden und das per Staatlichen Beschluss dann muss man das Anerkennen auch wenn dieser Staat nicht mehr existiert!
30Jahre Später erbt dann der DDR Bürger Herr "Meier" ein kleines Fleckchen, dieses Landes von seinem Opa und baut sich und seiner Familie ein Haus auf, Investiert dort Geld und Lebt dort 10Jahre Glücklich mit seiner Familie.
Jetzt kommt Herr Müller wieder und verscheucht Meier samt Familie, das kann einfach nicht angehen!
Was kann Herr Meier denn dafür das Herr Müller damals enteignet wurde? Nach DDR-Recht gehörte das Grundstück nunmal seinem Opa!

Ich bin in einem Eigenheimviertel am Stadtrand einer Kleinstadt groß geworden und hier hat man das am Eigenen Leibe zu spüren bekommen.
Hier war früher nichts als Wald! Der Wald wurde abgeholzt und Eigenheime entstanden. Nach der Wende durften dann einige in der Nachbarschaft ihr Haus Räumen, weil das Grundstück auf dem sie es gebaut hatten nicht ihnen gehörte, sondern nur gepachtet war!
Und mittlerweile stehen an dieser Stelle, wo früher die DDR-Eigenheime waren, Luxusvillen von Westdeutschen, samt Doppelgarage!
Vor dem Haus steht jedes Jahr eine neue Mercedes S-Klasse und eine neuer Porsche 911 als "Zweitwagen"(Nur um mal das Extremste Beispiel in der Nachbarschaft zu nennen)
Demonstrativ Prangert auf dem Nummernschild bis heute auch kein Regionales Kürzel sondern ein Fettes "D" für Düsseldorf!
Am schlimmsten wird diese "Rechtmäßige Enteignung" sicher Familien mit Kindern getroffen haben...
Denn den Vater möchte ich sehen, der seinem weinenden Kind erklärt, warum der Beste Freund aus dem Nachbarhaus mit seinen Eltern ausziehen musste und dabei ganz COOL bleibt...

Die Bodenreform wurde der DDR immer als großes UNRECHT angelastet, aber knapp 50 Jahre Später macht der ach so tolle demokratische Staat BRD im Prinzip genau das Gleiche!
Da steckt für mich einfach keine Logik hinter, tut mir leid! 8-(
XD
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Zwangsenteignung war und bleibt Unrecht.
Stell Dir vor, es wäre Dein Haus und Grund gewesen oder man nimmt Dir morgen Dein
Auto/Moped weg.

Wie war das jetzt? Gehörte dem DDR-Bürger der Grund und Boden samt Haus, wurde er
ihm zur Verfügung/Nutzung gestellt oder kaufte er ihn gar?

Dein Vergleich zwischen der Bodenreform zwischen DDR und der Rechtslage
in der Bundesrepublik hinkt so dermaßen, dass einem kaum mehr etwas dazu
einfällt. Wer hat Dir so etwas erzählt?

Neue Länder:
Was ist mit
Opel Eisenach
Infineon Dresden
Wacker Siltronic Freiberg
Communicant Frankfurt
Bayer und anderen in Bitterfeld ?

Solche Investitionen muss man anderswo suchen und findet dennoch nichts.

In Flächenländer investiert im Westen auch niemand: Schleswig Holstein, Niedersachsen,
wo kaum jemand wohnt braucht es keine Fabriken.

Hast Du mal den Straßenzustand Ost/West verglichen? Eisenbahnlinien? Autobahnen?

Es ist nicht so, dass der Osten zum Armenhaus verkommt und damit schlägst Du auch
allen, die sich ihre Existenz im Osten aufgebaut haben, vor den Kopf. Das haben sie
nicht verdient. Schlussendlich untergräbst Du mit solchen Worten deren Selbstbewusstsein.
 
Original geschrieben von Luanne
Die Zwangsenteignung war und bleibt Unrecht.
Stell Dir vor, es wäre Dein Haus und Grund gewesen oder man nimmt Dir morgen Dein
Auto/Moped weg.

Wie war das jetzt? Gehörte dem DDR-Bürger der Grund und Boden samt Haus, wurde er
ihm zur Verfügung/Nutzung gestellt oder kaufte er ihn gar?

Dein Vergleich zwischen der Bodenreform zwischen DDR und der Rechtslage
in der Bundesrepublik hinkt so dermaßen, dass einem kaum mehr etwas dazu
einfällt. Wer hat Dir so etwas erzählt?

Neue Länder:
Was ist mit
Opel Eisenach
Infineon Dresden
Wacker Siltronic Freiberg
Communicant Frankfurt
Bayer und anderen in Bitterfeld ?

Solche Investitionen muss man anderswo suchen und findet dennoch nichts.

In Flächenländer investiert im Westen auch niemand: Schleswig Holstein, Niedersachsen,
wo kaum jemand wohnt braucht es keine Fabriken.

Hast Du mal den Straßenzustand Ost/West verglichen? Eisenbahnlinien? Autobahnen?

Es ist nicht so, dass der Osten zum Armenhaus verkommt und damit schlägst Du auch
allen, die sich ihre Existenz im Osten aufgebaut haben, vor den Kopf. Das haben sie
nicht verdient. Schlussendlich untergräbst Du mit solchen Worten deren Selbstbewusstsein.

Das unterschreibe ich! Ich muss sagen, dass die Strassen, besonders die Autobahnen, im Osten Deutschlands besser sind als in anderen Teilen unseres schönen Landes! ;)
 
Ich merke im "Spiegel", dass dort von Westdeutschen für Westdeutsche geschrieben wird. Das nervt vor allem dann, wenn es einen Artikel über die fünf neuen Länder gibt.
 
Autobahnen? Straßen? Genau das ist ja auch SAU Wichtig! Wenn die Straßen leichte Wellen haben, dann kommt Die Ware nämlich nicht mehr an, oder wie?

Ich kann mich über die Geldverschwendung beim Straßenbau in Ostdeutschland nur aufregen 8-( Die Straßen werden ja jedes Jahr neu gemacht und das meist so ohne Grund! Es ist eben Geld für den Straßenbau eingeplant gewesen, also muss es auch ausgegeben werden. Wozu sollte man es auch für wichtigere Dinge verwenden?
Ich pendle Wöchentlich zwischen Brandenburg und McPomm hin und her, und habe dort nicht eine Straße entdecken können die auch nur Annähernd schlecht war. Es waren keine Risse in der Fahrbahn usw.
Als ich letzte Woche nach Hause fuhr, wurde doch tatsächlich an 3 Abschnitten neu Aphaltiert!? :o WOOOOOOOOOOOOOZZZZZZZZZZUUUUUUUUUUUUUUUUUUU? 8-(
Das ist pure Verschwendung von Steuergeldern! Und sowas sehe ich hier jedes Jahr!
Kindergärten werden Dicht gemacht, Bildung wird eingespart aber für Straßen ist immer Genug Geld da!

@Luanne
Ich komme aus der Stadt an der am 2. September 1945 durch Wilhem Pieck die Bodenreform ausgerufen wurde! In unserem Kaff hat jedes Kind schonmal in der Schule was darüber gelernt, vor wie auch nach der Wende. Jeder hat mit seiner Klasse schonmal das Schriftstück zur Bodenreform im Rathaus begutachten dürfen... Das gehört hier nämlich zum Pflichtprogramm in den Schulen!
Fakt ist:
Das damals nur Großgrundbesitzer enteignet wurden die über 100Ha Land hatten! Insgesamt wurden dadurch 7000 Großgrundbesitzer enteignet und die Ländereien nach dem Motto "Junkerland in Bauernhand" an die Bauern verteilt.

Nochmal für dich Luanne, da du ja mal wieder mit Halbwissen glänzt das es nur so eine Freude ist:

GROßGRUNDBESITZER MIT MEHR ALS 100HA LAND!

Es wurde keinem Otto-Normalbürger das Fahrrad wegenommen oder das Auto oder sonstwas!
Man nahm Reichen Menschen den Reichtum!
Das ganze erinnert stark an die Methoden des Robin Hood: "Den Reichen nehmen und den Armen geben"
Auch wenn das ganze sehr Sozial anmutet, ist es trotzdem UNGERECHT und Ungesetzlich!(Zumindestens nach Westlicher Denkensweise)

Man sollte allerdings auch hinterfragen, wie diese Großgrundbesitzer zu ihrem Besitz gekommen sind, denn davor gab es ja noch den Herrn mit der Popelbremse, der auch viele Ländereien enteignet hat! Man könnte teilweise sogar sagen, das es unter Umständen sogar die "Richtigen" getroffen hatte. Was natürlich keine Rechtfertigung der Bodenreform sein soll!

Nach der Wende mussten alle diese Grundstücke, welche nur Gepachtet(also angemietet)waren und nicht vom Besitzer gekauft wurden, lt Gesetzesbeschluss an den Ursprünglichen Besitzer zurückgegeben werden, wenn dieser oder seine Nachfahren die Besitzansprüche geltend machten!
In der Zeit von der Bodenreform bis zur Wende war es normal das "Reformierte" Ländereien bzw Teile davon, mehrfach den Besitzer wechselten.
Hast du also zu den Leuten gehört die auf Reformierten Land ein Haus gebaut haben, hattest du nach der Wende auf Deutsch gesagt, die A-Karte gezogen.

Ich weiß ja nicht ob du diese Zeit der Wende evtl verpennt hast.
Es wurde damals in den Nachrichten heftig über dieses Thema Diskutiert!
Die einen Waren der Meinung:
"Das Land gehörte Früher den Ursprünglichen Eigentümern, es wurde durch den Unrechtsstaat DDR weggenommen, also gehört es den Ursprünglichen Eigentümern!"

Von der Anderen Seite kam immer wieder das Argument:
"Die Menschen die jetzt darauf wohnen haben das Land bekommen oder geerbt und können nicht für die Bodenreform verantwortlich gemacht werden! Sie haben oft viel Geld Investiert und deswegen kann man es ihnen nicht einfach wegnehmen!"

Wärend Anfangs jeder Großgrundbesitzer bzw dessen Erben mit seinem Eigenen Richterbeschluss kam, wurde dann später ein Gesamtdeutscher Beschluss gefasst. Kurz gesagt es Herrschte Totales Chaos! Es flogen Leute aus ihren Häusern, weil Richter es so beschlossen hatten. Es gingen Klagen bis vor das Verfassungsgericht.
Erst am Ende wurde mit dem Gesamtdeutschen Beschluss den DDR-Bürgern ermöglicht die Grundstücke von ihren Westdeutschen Eigentümern abzukaufen. Allerdings hatten die Wenigsten Ostdeutschen das Geld dazu! Ausserdem kam der Beschluss auch viel zu Spät und einige waren unterdessen schon längst in eine Wohnung gezogen...

Zu dem Thema Investitionen:
Ich würde die Modernisierung von Witschaftsstandorten die zur DDR schon Stark waren, nicht gerade als Meisterleistung ansehen!
Bitterfeld, Dresden, Eisenach, Frankfurt Oder, die Leuna Werke, die Karl Zeiss Werke in Jena, Sachsenring in Zwickau und und und...
Dort wurden zum Großteil nur alte Werke aufgekauft und modernisiert, das führt jedoch nicht zu mehr Arbeitsplätzen!
Arbeitsplätze kann man nur Schaffen wenn man Fabrikanlagen komplett neu Aufbaut wie es eben BMW und AMD tun! Alles andere ist nur die "Übernahme von Arbeitsplätzen" und Bringt den Osten nur eines, nämlich das es nicht noch schlimmer aussieht, als es eh schon ist.

So Luanne, das sollte erstmal für dich reichen und bevor du wieder irgendwelche Aussagen von mir anzweifelst oder als "Ost-Propaganda" oder DDR-Verdummung abstämpelst, dann halte Bitte deine Nase vorher ab und zu mal in das eine oder andere Geschichtsbuch und erkundige dich bitte erstmal genauer. Dann wirst du auch merken, das du vieles noch nicht weißt und viele Dinge ganz anders sind, als du es manchmal wahrhaben willst!

BTW: Google hilft!


XD
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von Luanne
Die Zwangsenteignung war und bleibt Unrecht.
Stell Dir vor, es wäre Dein Haus und Grund gewesen oder man nimmt Dir morgen Dein
Auto/Moped weg.

Wie war das jetzt? Gehörte dem DDR-Bürger der Grund und Boden samt Haus, wurde er
ihm zur Verfügung/Nutzung gestellt oder kaufte er ihn gar?

Dein Vergleich zwischen der Bodenreform zwischen DDR und der Rechtslage
in der Bundesrepublik hinkt so dermaßen, dass einem kaum mehr etwas dazu
einfällt. Wer hat Dir so etwas erzählt?

Neue Länder:
Was ist mit
Opel Eisenach
Infineon Dresden
Wacker Siltronic Freiberg
Communicant Frankfurt
Bayer und anderen in Bitterfeld ?

Solche Investitionen muss man anderswo suchen und findet dennoch nichts.

In Flächenländer investiert im Westen auch niemand: Schleswig Holstein, Niedersachsen,
wo kaum jemand wohnt braucht es keine Fabriken.

Hast Du mal den Straßenzustand Ost/West verglichen? Eisenbahnlinien? Autobahnen?

Es ist nicht so, dass der Osten zum Armenhaus verkommt und damit schlägst Du auch
allen, die sich ihre Existenz im Osten aufgebaut haben, vor den Kopf. Das haben sie
nicht verdient. Schlussendlich untergräbst Du mit solchen Worten deren Selbstbewusstsein.

Recht hast du!

Die Straßen sind ein perfektes Beispiel. Die A15 bei uns, war bis vor 5 Jahren nahezu unbefahrbar, da sie noch aus Adolfs Zeiten stammt. Wer mehr als 100 km/h fuhr spielte Russisch Roulette mit seinem Auto :).

Wo du schon Indtrie aufzählst.
BASF in Schwarzheide
BMW in Leipzig
AMD in DD
Porsche und VW sind auch in Sachsen anzutreffen
Mercedes Benz in Ludwigsfelde

Irgendjemandem etwas wegzunehmen ist auch für mich unrecht. Egal was danach mit dem Land geschah.
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von X-Dimension

Ich komme aus der Stadt an der am 2. September 1945 durch Wilhem Pieck die Bodenreform ausgerufen wurde! In unserem Kaff hat jedes Kind schonmal in der Schule was darüber gelernt, vor wie auch nach der Wende. Jeder hat mit seiner Klasse schonmal das Schriftstück zur Bodenreform im Rathaus begutachten dürfen... Das gehört hier nämlich zum Pflichtprogramm in den Schulen!
Fakt ist:
Das damals nur Großgrundbesitzer enteignet wurden die über 100Ha Land hatten! Insgesamt wurden dadurch 7000 Großgrundbesitzer enteignet und die Ländereien nach dem Motto "Junkerland in Bauernhand" an die Bauern verteilt.

ach du bist der aus Kyritz ;) naja neben der 100 Ha Regelung gab es natürlich auch noch die Bestimmung über die Enteignung (oder "Bodenreformierung") aktiver Nazi's + Kriegsverbrecher und den Liegenschaften der in Nürnberg zu verbrecherischen Organisationen ernannten Institutionen...
naja möge W. Pieck in Frieden ruhen, aber die Bodenreform wurde während der Moskauer Außenministerkonferenz beschlossen, naja mir war so als wenn dann speziell für die SBZ die SMAD + Parteien die Einzelheiten ausarbeiteten
 
@X-Dimension

Es hat augenscheinlich keinen Zweck.
Abgesehen davon, dass es nahezu völlig sinnfrei ist, hier persönlich
und unsachlich zu werden, neigst Du anscheinend dazu, Positives zu
negativieren und umgekehrt.

Wer baut denn die Straßen? Nicht, wer sie bezahlt, sondern wer die Arbeit macht
und bezahlt bekommt ist die Frage.
Wenn Du immer noch glauben magst, dass irgendwelche DDR-Betriebe international
leistungsfähig gewesen sein könnten, dann bitte.
In Wirklichkeit ist es vielmehr so, dass diese Betriebe, wenn überhaupt, nur
durch massive Umstrukturierung, Zerteilung, Personalabbau etc. überhaupt am
Leben bleiben konnten.
Vom Chemiekombinat in Bitterfeld ist nichts mehr über.
Die Autowerke existieren nicht mehr.
Die Werft(en) überleben nur dank massiver Hilfen
Für den infrastrukturellen Aufbau (JA! Der ist enorm wichtig, sonst kommt keiner),
wurde seinerzeit der Solidaritätszuschlag eingeführt

Hier im Ruhrgebiet war es doch genau so: Bergbau und Stahlproduktion ist
keine Technik der Zukunft, sie ist zunehmend unrentabel und zwar so unrentabel,
dass teilweise nur 10 Jahre alte Werke dichtgemacht wurden.

Du kannst nicht einfach eine Fabrik bauen, 10.000 Leute beschäftigen und der
Laden läuft. Es könnte nämlich ein Fabrikant aus Irland kommen, der Deine
Produkte 50% billiger anbietet, und dann?

Einige Äußerungen möchtest Du anscheined bewusst falsch verstehen, auch gut.

Mann, Mann, es geht mir nicht darum, die 5 neuen Länder als arm, dumm, rückständig,
unmündig oder faul darzustellen, im Gegenteil. Aber dazu gehört auch, den Realitäten
ins Gesicht zu sehen.

Weißt Du eigentlich wie das finanzielle Verhältnis von Straßenneubau zu Instandhaltung
aussieht?

Vielleicht kommst Du mal wieder runter. :]
 
Habe in der letzten Welt am Sonntag mal eine Übersicht der durchschnittlichen Löhne pro Stunde in Ost- und Westdeutschland im Vergleich mit anderen Industrienationen gesehen. Die Löhne in Westdeutschland (über 36,xx Euro/h) wurden nur von der Schweiz getoppt, die Löhne in Ostdeutschland waren hingegen äüßerst konkurrenzfähig (irgendwas bei 26,xx Euro/h) und weitaus niedriger und lagen unterhalb denen von Japan, USA und anderen Staaten. Genaues müßte ich nochmal nachschauen (bin auf Arbeit).

Das würde ich doch mal als Standortvorteil betrachten und nicht ständig nach Lohnangleichung an den Westen brüllen. Eher müssen die Gehälter in Westdeutschland angepasst werden. In erster Linie denke ich da an längere Wochenarbeitszeiten und nicht an Lohnkürzungen. Es ist nicht einzusehen, weshalb die Metallverarbeitende Industie im Westen nur 35 Stunden in der Woche arbeiten muß. Das können auch gut und gerne 38 Stunden in der Woche sein.
Über die hohen Lohnnebenkosten wollen wir gar nicht reden, denn insbesondere diese sind in Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten horrende hoch. Das Diagramm mit Zahlen habe ich nicht mehr im Kopf, aber Deutschland war in dieser Übersicht endlich mal wieder auf Platz 1 ;D
Aber sich hinstellen und im Osten brüllen, wir wollen den Westlohn, vernichtet noch mehr Arbeitsplätze.

Das im Osten nicht mehr investiert wird, liegt möglicherweise auch daran, dass Europa und insbesondere Deutschland sich seit Jahren schon in einer konjunkturellen Krise befinden. Selbst die bislang im Osten von euch aufgezählten Investionen durch Unternehmen sind doch meist nur aufgrund von Subventionen durch die EU und durch die Bundesregierung zustande gekommen, weil damit das Investitonsrisiko für die Unternehmen noch einigermaßen kalkulierbar war.
Gleichzeitig ein Grund mehr dafür, diese Subventionsmentalität endlich abzuschaffen und von den Unternehmen (die keinesfalls besser sind wie der Bürger) wie auch von den Bürgern im Westen und Osten mehr Eigenverantwortung einzufordern. Es wäre nämlich sicher auch ohne gegangen, wenn man sich die Gewinne der vergangenen Jahre (vor 2001) mal so anschaut.

Man könnte natürlich weit ausholen, und die gewagte These aufstellen, daß den Ossis nach der Wiedervereinigung vieles in den Allerwertesten geschoben worden ist. Und nun wo nichts mehr da ist, was verteilt werden könnte, kommen sie aus den Löchern gekrochen und überfluten Deutschland und die DDR-Shows mit der einhelligen Aussage "früher war alles besser". Daraus könnte man gewagter Weise ableiten, dass die "Ossis" noch immer nicht im Westen angekommen sind und nicht begriffen haben, das Freiheit auch auch Eigenverantwortung bedeutet.
Wobei hier auch gleich gesagt werden muß, daß das auch für viele Menschen im Westen gilt, die alles vor die Nase gesetzt haben wollen und keinen Finger rühren (was aber auch daran liegen mag, dass unser Sozialsystem immer noch zu gut ist). Sich auf die Strasse stellen und Arbeitsplätze fordern (Ossis wie Wessis) kann doch nicht der Sinn sein. Wer arbeiten will, bekommt auch Arbeit. Dafür muß man aber auch mal selbst die Initiative ergreifen.

Und wir können froh sein, wenn Strassen im Osten repariert und gebaut werden. So haben diese Leute wenigstens einen Arbeitsplatz, denn diese Aufträge erhalten Arbeitsplätze im Osten.
Klar könnte man das Geld auch woanders einsetzen, aber dann hätten diese Herren vielleicht keinen Job mehr?!?

"Zu dem Thema Investitionen:
Ich würde die Modernisierung von Witschaftsstandorten die zur DDR schon Stark waren, nicht gerade als Meisterleistung ansehen!
Bitterfeld, Dresden, Eisenach, Frankfurt Oder, die Leuna Werke, die Karl Zeiss Werke in Jena, Sachsenring in Zwickau und und und...
Dort wurden zum Großteil nur alte Werke aufgekauft und modernisiert, das führt jedoch nicht zu mehr Arbeitsplätzen!
Arbeitsplätze kann man nur Schaffen wenn man Fabrikanlagen komplett neu Aufbaut wie es eben BMW und AMD tun! Alles andere ist nur die "Übernahme von Arbeitsplätzen" und Bringt den Osten nur eines, nämlich das es nicht noch schlimmer aussieht, als es eh schon ist."

Sind Dir die Grundregeln der Marktwirtschaft und wenigstens einige betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse bekannt? Scheint nicht so. Wären diese Werke unverändert so weiterbetrieben worden wie zu DDR-Zeiten, wäre davon heute nicht mehr ein Werk an diesen Orten und es gäbe noch mehr Arbeitslose in Bitterfeld etc.
Was hätten die "Wessis" denn sonst machen sollen? Das die Werke nicht effizient genug waren und mehr Kosten als Einnahmen verursachen, war doch klar. Mal davon abgesehen, daß die dortigen Industrieanlagen nicht eine der bestehenden Emissionsauflagen oder Umweltschutzgesetze erfüllt hätte. Also? Wo ist der Unterschied zwischen Neubau einer Anlage und aufkaufen und modernisieren? Arbeitsplätze wären in beiden Fällen flöten gegangen. Die DDR hinkte nunmal in Sachen Produktivität hinterher. Was dort nicht maschinell gemacht wurde, konnte halt mit Arbeitern gemacht werden, das war nun mal so, davon sind genug da gewesen.
Das man bei modernen westlichen Produktionsmethoden mit erheblich weniger Personal ausgekommen ist, sollte kein Geheimnis gewesen sein. Zwangsläufig konnten nicht alle Beschäftigten in den neuen Bundesländern ihren Job behalten. Unternehmen sind nunmal keine Wohlfahrtsverbände, die was zu verschenken haben und mehr Mitarbeiter beschäfigen können, als sie benötigen. Wenn der Markt nicht mehr Absatzmöglichkeiten hergibt und die Auftragslage die Kapazitäten nicht ausschöpft, werden eben nicht benötigte Mitarbeiter an die Luft gesetzt. So ist das nun einmal.
Die gleiche Argumentation gilt für den Neubau. Durch die Wiedervereinigung konnten die "Wessis" ihre Produktionskapazitäten endlich mal auslasten und den Bedarf in den neuen Ländern befriedigen. Aber warum sollten sie dort neue Produktionsanlagen aufbauen? Und dann auch noch, wenn die weltwirtschaftliche Lage sich abkühlt? Wozu? Wenn kein Bedarf besteht, dann investiere ich nicht. Einige Ausnahmen sind da halt AMD oder BMW. BMW ist da das Paradebeispiel. Die Nachfrage nach dem 3er ist so groß, dass halt ein zusätzliches Werk nötig geworden ist. Da wurden dann mal die Subventionen eingesackt und in den neuen Bundesländern ein neues Werk geplant. Aber nur, weil BMW auf dem Markt erfolgreich ist. AMD brauchte eine neue Produktionsstätte, weil die alten Fabriken nicht mehr auf dem modernsten Stand waren und ein Neubau mit Subventionen billiger kam, als die Modernisierung der Werke in Texas.

Neue Arbeitsplätze in Deutschland können nur geschaffen werden, wenn es allgemein billiger wird, in Deutschland zu produzieren. Da hat Ostdeutschland einen großen Vorteil gegenüber Westdeutschland. Diesen sollte man nicht durch eine Lohnangleichung kaputt machen.
 
Luanne, Du willst aber auch nicht nachgeben, oder?

Zur LPG: Vor der Wende war die DDR eines der größten landwirtschaftlichen Ländern! Sorry, aber den Betrieben von damals vorzuwerfen nicht International leistungsfähig zu sein find ich mehr als nur lachhaft! Klar, musste umstrukturiert werden (MUSSTE einfach, denn der Kapitalismus funktioniert halt anders), aber es wurde nicht. Was wurde größtenteils gemacht: Betriebe für'n paar D-Mark aufgekauft, und dann die ganzen Gerätschaften verscherbelt und damit ordentlichen Gewinn gemacht.

Zum Thema Enteignung. Meine Eltern sind (waren) davon betroffen. Haben hier auf dem Land ein Haus gebaut, mit 'nem schönen Garten drumrum.
Tja, und nach der Wende kam dann ein dicker Mercedes durchs Dorf gefahren und hat uns und unsren Nachbarn begreiflich gemacht, das das halbe Dorf auf seinem Grundstück steht!
Und dann ging der Streit mit den gerichten los... der "liebe gute" Geschäftsmann hat uns damals angeboten, das wir ihm das Grundstück abkaufen. Erst warens 10DM/qm. Nun hatte sich das mit den Gerichten so dermaßen lange hinausgezögert, das meine Eltern dann Ende 1998 (!!) das Grundstück kaufen konnten, für 35DM/qm. Und die, die's nicht bezahlen konnten sind ausgezogen.
Unter anderem haben wir hier im Dorf einen alten 4-Seiten-Hof gehabt. Und der war schon über 100 Jahre in dem "Besitzt" der (nach der Wende noch) dort lebenden Familie. Aber auch da konnte einer seine "Enteignung" nachweisen, und seitdem die Familie ausgezogen ist, zerfällt der Hof...

Luanne, nicht jeder Betrieb hätte man dicht machen müssen! Vorallem Du sollstest wissen das bei der Wende (verdamt)viel zerstört wurde, anstatt es aufzubauen! Da bringt es auch nix irgendwelche Großfirmen aufzuzählen, die endweder einen Betrieb übernommen, oder einen neuen Sitz aufgebaut haben! Es sind ZUWENIG!

...und es werden nicht unbedingt mehr! Wem haben wir's zu vedanken? Den Gewerkschaften! WIE KANN MAN IN EINEM JAHR WIE 2002 (wo der gesamte deutsche Staat am Rande der Rezesion stand) IM OSTEN HOCHENDE LOHNERHÖHUNGEN FORDERN??!!!


<<Neo>>
 
@Neo
Genau mein Reden!

@Luanne bitte versuche doch mal meine Sätze genau zu lesen, du übertreibst ja grundsätzlich immer alles was ich geschrieben habe :]

Ich habe doch nirgendwo geschrieben, das die Investitionen der Firmen nicht notwendig oder gar schlecht waren!
ABER SIE SCHAFFTEN NICHT MEHR ARBEITSPLÄTZE IM OSTEN UND DAS IST FAKT! -> NUR DAS war meine Aussage und NICHTS anderes!

Lege doch nicht ständig meine Sätze in irgendeine extreme Richtung aus!
Ich bin kein verblödeter DDR-Anhänger der dessen Untergang hinterhertrauert oder die Mauer aufbauen will!
Mein Ziel ist es vielmehr der abartig einseitigen Pro-Westlichen Informationspolitik, die hier Jahrelang in Deutschland betrieben wurde (und die offensichtlich auch dich verdummen konnte) ein paar auf Fakten basierende und geschichtlich belegbare Argumente entgegenzusetzen!
Du liest immer Aussagen zwischen den Zeilen die ich nie geschrieben habe und du Interpretierst immer Dinge in meine Sätze, die fern ab meiner Denkensweise sind! *noahnung*

So hat es einfach keinen Sinn mit dir zu Diskutieren, sorry..
XD
 
Original geschrieben von Neo
Zur LPG: Vor der Wende war die DDR eines der größten landwirtschaftlichen Ländern! Sorry, aber den Betrieben von damals vorzuwerfen nicht International leistungsfähig zu sein find ich mehr als nur lachhaft! Klar, musste umstrukturiert werden (MUSSTE einfach, denn der Kapitalismus funktioniert halt anders), aber es wurde nicht. Was wurde größtenteils gemacht: Betriebe für'n paar D-Mark aufgekauft, und dann die ganzen Gerätschaften verscherbelt und damit ordentlichen Gewinn gemacht.
Ja was jetzt? Leistungsfähig oder umstrukturieren?
Seit Jahrzehnten werden landwirtschaftliche Flächen stillgelegt, weil der
Markt nicht mehr hergibt und die Subventionen ausgereizt sind, dann gab's Stilllegungsprämien. Tut mir auch leid.
Luanne, nicht jeder Betrieb hätte man dicht machen müssen! Vorallem Du sollstest wissen das bei der Wende (verdamt)viel zerstört wurde, anstatt es aufzubauen! Da bringt es auch nix irgendwelche Großfirmen aufzuzählen, die endweder einen Betrieb übernommen, oder einen neuen Sitz aufgebaut haben! Es sind ZUWENIG!

Auch hier gilt: Kein Markt, keine Konjunktur.
Es sind zu wenig? Richtig, aber mehr ist nicht drin. Bei uns hat es auch 15%
Arbeitslose, aber mehr ist trotzdem nicht drin.
Und die 15% hat es hier trotz der westlichen Gesellschaftsstruktur, d.h. mit
einem geringeren Arbeitskräfteanteil an der Gesamtbevölkerung.
Als "Paradebeispiel" kann man hier Carl-Zeiss-Jena anführen: Von 12.000 runter auf
1.500 Arbeitsplätze, aber mehr gibt der Laden nun einmal nicht her.
Ach ja: Auch "hier im Westen" (stumpfsinniger Ausdruck) ist die Zahl der
Insolvenzen seit Jahren auf extrem hohen Niveau.

Bei dem Einwand mit den Gewerkschaften gebe ich Dir Recht, allerdings wäre es
auch falsch, diese trotz erwiesener Dummheit als Alleinschuldige hinzustellen.

Was mich einmal interessieren würde ist, wie Ihr Euch die Entwicklung seit 1989
so vorstellt, aber bitte nicht rückwärts betrachten, denn hinterher ist man
oft schlauer.

BTW: Hat mit nachgeben nichts zu tun, ich hab' mich nur wieder einmal
auf einen wie XD eingelassen, der weder auf meine Argumente eingeht, noch sachlich
bleiben kann. Stattdessen wird er beleidigend persönlich. Das ist dumm von mir.
 
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