HDD ohne "verkürzte" Offline-Haltbarkeit

sharptooth

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Hi,

ich möchte mir eine externe Backup-HDD ab 4 TB, 2,5", zulegen. Ich liebäugele dabei mit der Toshiba Canvio Basics 4 TB oder der WD Elements portable 4 TB. Von der Toshiba habe ich die 2 TB Version schon als Backup-Platte im Einsatz.

Nun gibt es ja seit einigen Jahren die Unart bei HDDs, dass diese alle paar Monate mit Strom versorgt werden müssen, um angeblich die Daten nicht zu verlieren. Meine o.g. Toshiba 2 TB hatte ich bestimmt auch schon mal über 3 Monate nicht am Netz gehabt, ohne Datenverlust.

Seit wann oder ab welcher Größe besteht dieses Problem (aus meiner Sicht ist es ein Problem, ich möchte die Backup-HDD auch mal ein paar Monate einfach im Schrank liegen haben, ohne mir über die Daten Gedank machen zu müssen)? Wie sieht es mit den o.g. beiden 4 TB Platten aus?

Weitere Frage: woran erkenne ich, ob CMR oder SMR zum Einsatz kommt? Bei einer Backup-Platte fällt der Geschwindigkeitsnachteil bei SMR vielleicht nicht so ins Gewicht, ich möchte aber trotzdem, wenn möglich, eine CMR-Platte haben (falls es diese in 4 TB bei 2,5" überhaupt gibt, sollte es aber).

Sharpy
 
Das Problem, dass Du da schilderst kenne ich nur bei SSDs - bei HDDs hab' ich das noch nie gehört... *noahnung*
Ich hab' auch ein paar Offline HDDs - die große 12TB war bisher aber "nur" Wochen offline und nie Monate. Länger sollte eine Backup-Platte aber auch nicht offline sein, sonst ist es eher schon eine Archiv-Platte ;)
Da hatte ich bis 3 oder 5 TB Platten aber auch noch nie Ärger...
Selbst mit (älteren) SSDs hatte ich nur ein einziges Mal einen Ausfall nach einer Weile Offline-Zeit zu vermelden - das war damals aber schon eine billige 60GB SSD (der Schaden kaum der Rede wert).

Bzgl. SMR und CMR würde ich jedes Modell immer genau googlen - das ist imho nicht pauschal zu beantworten!
 
Bei manchen Modellen werden die für die Funktion relevanten Daten nicht mehr auf den Magnetscheiben selbst gespeichert, um mehr Kapazität zu haben. Die sind dann in einem kleinen Flash-Baustein. Und der kann natürlich irgendwann seine Elektronen verlieren.
Aber so weit verbreitet sollte die Technik noch nicht sein, das betrifft vor allem die sehr großen HDDs.

Die auf den Magnetscheiben gespeicherten Daten werden ja nicht bei Stromwiederkehr einfach mal so neu geschrieben. Bestenfalls könnten noch Kondensatoren ihre Kapazität mit der Zeit einbüßen. Aber Elkos habe ich auf HDDs irgendwie noch nicht gesehen und nur die trocknen ja gern mal aus.

WD war sogar so dreist, SMR und CMR unter dem gleichen Modellnamen zu verkaufen.
 
auch festplatten können "überlagert" werden. in den specs gibt es bei den meisten herstellern entsprechende hinweise wie z.b. bei seagate.

https://www.seagate.com/files/www-c...a-fam/barracuda-new/en-us/docs/100805918p.pdf

2.11.2 Storage

Maximum storage periods are 180 days within original unopened Seagate shipping package or 60 days unpackaged within the
defined non-operating limits (refer to environmental section in this manual). Storage can be extended to 1 year packaged or
unpackaged under optimal environmental conditions (25°C, <40% relative humidity non-condensing, and non-corrosive
environment). During any storage period the drive non-operational temperature, humidity, wet bulb, atmospheric conditions,
shock, vibration, magnetic and electrical field specifications should be followed.
 
Genau das meinte ich, @cruger. Hier gab es schon mal den ein oder anderen Threat zur "Haltbarkeit" der HDDs ohne Strom.

Daher meine Frage, auf welche Modelle ausser Seagate sich das noch bezieht? 60 Tage ist ja nichst.

Sharpy
 
1 Jahr bei 25°C und <40% Luftfeuchte klingt doch OK.
Womöglich geht es einfach nur darum, die Lager regelmäßig in Bewegung zu bringen, damit die Schmiermittel nicht aushärten.

Wenn Du Dir wirklich um die Daten keine Gedanken machen möchstest, wäre wohl mindestens eine weitere Backupstufe sinnvoll.
Festplatten und SSDs betrachte ich grundsätzlich als Verschleißteile, die jederzeit unerwartet sterben können.
 
Weitere Frage: woran erkenne ich, ob CMR oder SMR zum Einsatz kommt? Bei einer Backup-Platte fällt der Geschwindigkeitsnachteil bei SMR vielleicht nicht so ins Gewicht, ich möchte aber trotzdem, wenn möglich, eine CMR-Platte haben (falls es diese in 4 TB bei 2,5" überhaupt gibt, sollte es aber).
Bei den 2.5" ist heute meines Wissens so ziemlich alles ab 2TB SMR. Es gab da früher ein paar Ausreisser (hier liegt noch eine steinalte defekte 3TB 2.5" mit gigantischer Bauhöhe), aber beim Einsatzbereich von externen Platten ist das den Herstellern definitiv egal. Evt. gibt es im Serverbereich noch Ausnahmen (die müsstest dann selber in ein externes Gehäuse verbauen, und der Preis bringt dich um), aber so wie ich den Markt sehe, ist die Entwicklung bei 2.5" ziemlich tot, das wird fast nur noch als günstiges externes Speichermedium entwickelt, und die Kapazitätsgrenze ist seit Jahren bei 5TB. Notebooks sind alle auf SSDs umgeschwenkt, und im Serverbereich ists ähnlich. Entweder man verbaut im Server SSDs, oder man braucht richtig viel Kapazität, dann werden 3.5" verbaut.
Ein Laufwerk kann von sich aus darüber informieren ob es SMR nutzt (Zoned Device), das machen aber nicht alle Laufwerke.
Infos dazu findest zu z.B. hier: https://wwwhttps://www.smartmontools.org/ticket/1313.smartmontools.org/ticket/1313
 
1 Jahr bei 25°C und <40% Luftfeuchte klingt doch OK.
Womöglich geht es einfach nur darum, die Lager regelmäßig in Bewegung zu bringen, damit die Schmiermittel nicht aushärten.

Wenn Du Dir wirklich um die Daten keine Gedanken machen möchstest, wäre wohl mindestens eine weitere Backupstufe sinnvoll.
Festplatten und SSDs betrachte ich grundsätzlich als Verschleißteile, die jederzeit unerwartet sterben können.
korrekt, mehrere backup-stufen sind bei wichtigen daten so oder so sinnvoll.

das klassische argument bei hdd's ist das thema schmiermittel. da geht also primär um eine art von verschleiß. wobei imho bei aktuellen hochkomplexen aufzeichnungsverfahren und immer kleineren magnetischen domänen nicht 100% klar ist, wie sich sowas langfristig auf die datenbeständigkeit auswirkt. hamr etc. sind zwar lange in entwicklung, aber echte langzeiterfahrungen im harten alltag gibt es noch nicht.

bei ssd's geht es in sachen "data retention" hingegen tatsächlich um eine mögliche degeneration der daten. die data retention time hängt aber stark vom zustand der ssd und den umgebungsbedingungen ab.

siehe dazu einen artikel in der c't 11/2021 oder z.b.

 
1 Jahr bei 25°C und <40% Luftfeuchte klingt doch OK.
Womöglich geht es einfach nur darum, die Lager regelmäßig in Bewegung zu bringen, damit die Schmiermittel nicht aushärten.

Wenn Du Dir wirklich um die Daten keine Gedanken machen möchstest, wäre wohl mindestens eine weitere Backupstufe sinnvoll.
Festplatten und SSDs betrachte ich grundsätzlich als Verschleißteile, die jederzeit unerwartet sterben können.
Ich hab zig Backupstufen (nicht wörtlich nehmen), sogar inkl. BD-Rs. Meine größten HDDs sind aber "nur" 2 GB groß, was an sich OK ist, möchte aber eine (Kapazitäts-)Stufe weiter gehen, eher aus Jux. Und da kam mir halt die Frage über die Offline-Haltbarkeit auf.

Sharpy
 
auch festplatten können "überlagert" werden. in den specs gibt es bei den meisten herstellern entsprechende hinweise wie z.b. bei seagate.

https://www.seagate.com/files/www-c...a-fam/barracuda-new/en-us/docs/100805918p.pdf

2.11.2 Storage

Maximum storage periods are 180 days within original unopened Seagate shipping package or 60 days unpackaged within the
defined non-operating limits (refer to environmental section in this manual). Storage can be extended to 1 year packaged or
unpackaged under optimal environmental conditions (25°C, <40% relative humidity non-condensing, and non-corrosive
environment). During any storage period the drive non-operational temperature, humidity, wet bulb, atmospheric conditions,
shock, vibration, magnetic and electrical field specifications should be followed.

1 Jahr bei 25°C und <40% Luftfeuchte klingt doch OK.
Womöglich geht es einfach nur darum, die Lager regelmäßig in Bewegung zu bringen, damit die Schmiermittel nicht aushärten.

Wenn Du Dir wirklich um die Daten keine Gedanken machen möchstest, wäre wohl mindestens eine weitere Backupstufe sinnvoll.
Festplatten und SSDs betrachte ich grundsätzlich als Verschleißteile, die jederzeit unerwartet sterben können.
korrekt, mehrere backup-stufen sind bei wichtigen daten so oder so sinnvoll.

das klassische argument bei hdd's ist das thema schmiermittel. da geht also primär um eine art von verschleiß. wobei imho bei aktuellen hochkomplexen aufzeichnungsverfahren und immer kleineren magnetischen domänen nicht 100% klar ist, wie sich sowas langfristig auf die datenbeständigkeit auswirkt. hamr etc. sind zwar lange in entwicklung, aber echte langzeiterfahrungen im harten alltag gibt es noch nicht.

bei ssd's geht es in sachen "data retention" hingegen tatsächlich um eine mögliche degeneration der daten. die data retention time hängt aber stark vom zustand der ssd und den umgebungsbedingungen ab.

siehe dazu einen artikel in der c't 11/2021 oder z.b.


Ich frage mich halt, wieso das "früher" kein Thema war. Da konnte man locker eine Festplatte 5 Jahre unangetastet im Schrank lassen, ohne zu befürchten, dass die Daten verloren gehen.

Genau das meinte ich, @cruger. Hier gab es schon mal den ein oder anderen Threat zur "Haltbarkeit" der HDDs ohne Strom.

Daher meine Frage, auf welche Modelle ausser Seagate sich das noch bezieht? 60 Tage ist ja nichst.

Sharpy

Betrifft das nun alle Modelle von allen Herstellern, oder nur ab einer gewissen Größe, z.B. ab 3 TB?

Primär geht es mir darum: wenn ich mir nun eine neue HDD hole (aktueller Favorit ist eine WD Red 4 TB mit CMR, 3,5"), will ich mir keine Gedanken darüber machen, ob ich nun <=25 Grad (oder müssen es sogar "genau" 25 Grad sein, nicht weniger?) und <40% Luftfeuichtigkeit im Raum habe, und wenn nicht, dann muss ich daran denken, sie spätestens alle 2 Monate mal an den Strom zu hängen. Also einfach nur bei Bedarf nutzen (kann auch durchaus 1x pro Woche sein), aber nicht "zwanghaft" mindestens 1x alle 2 Monate.

Sharpy
 
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