Hochschulrektoren: "500 Euro Studienbeitrag zumutbar"

Original geschrieben von Debaser

2. Es wird eine Unterstützungsrichtlinie beschlossen, die dafür sorgt, daß Studenten, deren Eltern weniger als 60.000 Euro Einkünfte (nicht zu versteuerndes Einkommen, ganz wichtig!) einen Teil, und solche, deren Eltern weniger als 40.000 Euro Einkünfte haben, alle Studiengebühren vom Staat bezahlt bekommen.

Einigen anderen Punkten würde ich auch widersprechen, aber der ist so kipplig, daß er am einfachsten zu zerlegen ist. Einfach nur elterliche Einkünfte zu betrachten, reicht lange nicht aus. Es müßten z.B. noch Geschwister mit einbezogen werden (eine Familie mit z.B. 4 Kindern wäre nach deinem Vorschlag benachteiligt bis zum ghettno), Grundbesitz, Vermögen, aber auch Kredite z.B. zum Eigenheimbau etc. Mindestens also die Angaben, die auch im Bafög-Antrag abverlangt wurden (und das war so einiges).
 
Original geschrieben von Low Rider
Gutes kostet nun mal Geld. Das war schon immer so und wird immer so sein, sozialistisches Gelaber hin oder her.

Solche Polemik kannst du dir sparen. Das gute Bildung auch ohne überhöhte Kosten möglich ist, hat sowohl die bisherige Regelung hier, als auch z.B. das System in skandinavischen Ländern unter Beweis gestellt.
 
Ohne Diskussion bis hierher groß verfolgt zu haben möchte ich doch auch mal etwas dazu schreiben. Ich selber bin von dieser neuen Regelung eh nicht betroffen, da ich für mein Studium jetzt schon 660 EUR / Semester zahle. Von daher kann ich sehr gut nachvollziehen was es bedeutet Kohle für Bildung auf den Tisch zu legen.

Am Anfang war ich auch dagegen. Aber man muss es auch mal so sehen: Das System der Universitäten ist mit 3 Mrd. EUR / Jahr unterfinanziert. Und alle Studenten wollen das Angebot nutzen. Nur will niemand dafür etwas bezahlen. Warum nicht? Sind wir nicht alle an besserem Lehrmaterial, mehr Profs und besseren Unis interessiert? Letztendlich sind die Gebühren ja nichts weiter als ein Ausgleich der Leistung die wir Empfangen. Wir bezahlen das ja nicht, um Haushaltslöcher zu stopfen. Achtung: Ich unterstelle hiermit eine korrekte Verwendung der Mittel!!!

Abschreckend werden diese Gebühren auch nur auf die Wirken, die nur studieren damit sie "halt irgendwas machen". Alle anderen, die wirklich an Bildung interessiert sind, denen wird es auch nichts ausmachen sich über Stipendium und Kredit die Studienzeit zu finanzieren. Denn letztendlich bekommen die Vollzeitstudenten:

Eine verlängerte Jugend (im vergleich zu denen, die sofort Arbeiten gehen).
Höheres Ansehen im Job durch Akademiker Titel.
Höheres Gehalt durch das später der Kredit zurückgezahlt werden kann (angelehnt an individuelle Verhältnisse).

Auch wenn es so ist, dass Akademiker später mehr Steuern an den Fiskus abführen als Unstudierte, so tilgen Sie ihre Schuld erwiesenermaßen niemals ganz.

Und: Bevor hier Studiengebührengegner Leute in der Luft zerreisen die "Pro" sind, bitte auf die Wortwahl und Argumente achten. ;)

Meine Gedanken zum Thema.


Greetings!
Nmx
 
Hm, ich seh' schon. Sozialneid, unzureichende Kenntnisse (soll nicht heißen,
dass meine ausreichend seien), eine gewisse Gleichgültigkeit sind der Nährboden
für die Akzeptanz einer unausgegorenen Reform.

Sicher gibt es Modelle für Studiengebühren, die unter gewissen Umständen Sinn
machen könnten, aber erstmal mit Gebühren anfangen, ohne ein richtiges und
vor allem gerechtes Konzept zu haben, ist dumm aber typisch.

Da ist ja das Konzept der Eliteunis noch besser.

Aber es wird so kommen: Die Länder sehen die Möglichkeit von Zusatzeinnahmen,
denn sie können im gleichen Atemzug die Bildungsetats herunterfahren, die
Studenten müssen es ohnehin schlucken, die Zahl der Studenten wird spätestens
bei 1500 EUR Semestergebühr abnehmen, Unis können geschlossen werden, was weitere
Einsparungen zur Folge hat.

Wird dem prognostizierten Akademikermangel damit entgegengewirkt? Ich denke nicht.
Werden junge Menschen motiviert, einen Hochschulabschluss anzustreben? Ich denke nicht.

Letztlich wird es ein Umlegen der Kosten für Unis vom Land auf die Studenten,
wie sogar hier ja schon vereinzelt gefordert.

In diesem Sinne: Auf eine bessere Zukunft.

Nur damit hier keine Missverständnisse aufkommen und irgendwer wieder
von einem "Schüler- und Studentenforum" quasselt: Persönlich betrifft mich das
Thema erst in 17 Jahren, bis dahin fließt noch viel Wasser die Ruhr herunter.
 
Original geschrieben von Nom3x
Höheres Ansehen im Job durch Akademiker Titel.

Die Masse wird sich wohl eher mit einem akademischen Grad aus dem Studium verabschieden Herr Doktor ;) ;D

Ansonsten hast du aber recht. Ich wundere mich sowieso, wie das ganze System so funktioniert, oder wie lange es das überhaupt noch tut. Wenn es vernünftige Kreditangebote für Studenten gibt wäre das eine gute Lösung, wie gesagt, die 5000Eur kann man nachher in 2-3 Monaten tilgen.
 
Original geschrieben von skyphab
Die Masse wird sich wohl eher mit einem akademischen Grad aus dem Studium verabschieden Herr Doktor ;) ;D

Ansonsten hast du aber recht. Ich wundere mich sowieso, wie das ganze System so funktioniert, oder wie lange es das überhaupt noch tut. Wenn es vernünftige Kreditangebote für Studenten gibt wäre das eine gute Lösung, wie gesagt, die 5000Eur kann man nachher in 2-3 Monaten tilgen.


Oh Entschuldigung, Herr Doktor. ;)


Die Rückzahlungen könnten sehr flexibel gestaltet werden. Also unter Berücksichtigung der sozialen Stellungen und Verpflichtungen (Unterhaltszahlungen, Familie, Höhe des Einkommens).
Angeblich haben viele Banken schon entsprechende Produkte in den Schreibtischen liegen. Getragen wird das ganze aber wohl durch die KfW, die Banken könnten dann einfach nur als "FrontEnd" agieren.

Kreditauszahlung ohne Kreditwürdigkeitsprüfung. Also ich glaube, einfacher kann man es für die Studenten kaum mehr machen.

Immerhin: Die Chance (nein, streiche "Die Chance, setze "Das Risiko" ;D) für Arbeitnehmer mit einem Akademischen Titel arbeitslos zu werden ist, statistisch gesehen, um 50% geringer als für nicht studierte.
 
Die Bildung wird immer nur Personen bezogen betrachtet. Wer gute Bildung will, sollte auch was dafür leisten ... Ist ja nicht falsch. Aber:
Deutschland möchte/sollte, um die Wirtschaft weiter im Land zu halten, qualifizierte Arbeitnehmer zur Verfügung stellen. Da sich die Wirtschaft bei uns nicht auf Rohstoffen oder ähnlichen stützen kann, sollten sich die Poltiker dies besonders zu Herzen nehmen. Es ist ja nicht so, dass es in Deutschland keine Arbeit gibt: Viele sagen, dass sie einfach keine qualifizierten Arbeitnehmer finden.
Daraus folgt bei mir der Schluss, dass man einer breiten Masse die Chance geben sollte, möglichst einfach eine gute Ausbildungsmöglichkeit wahrzunehmen. Ich finde, dass da die Studien-Gebühren im speziellen nicht förderlich sind ...
Aber man kann schon sehr viel früher im Bildungswesen aufräumen.
gruß
mqss
 
@Nom3x: Redest du jetzt wirklich von einem akad. Titel? Das ist ja wie gesagt nur ein verschwindent kleiner Teil. Wenn man ein Diplom hat, hat man nur einen akad. Grad.

Was Luanne sagt stimmt aber auch. In unserem Wechsel zum Denkerstaat (wenn man das so sagen kann), ist die Einführung von Studiengebühren eher entgegenwirkend. Dagegenhalten muss man wiederum, dass dann hauptsächlich nur noch die Leute studieren, die auch was erreichen wollen und nicht mehr all diejenigen, die keine Lust auf Arbeiten haben.

Wie gesagt, in der Schweiz funktioniert es auch und ein Produktionsstandort ist das genauso wenig.
 
Original geschrieben von Debaser
Also, ums mal zusammenzufassen (und womit sich wohl jeder abfinden könnte)
Wage ich zu bezweifeln, aber ich werd noch konkreter

1. Jede Uni fordert marktgerechte Sätze an Studiengebühren, die bei 500-15.000 Euro pro Semester liegen.
15.000 Euro marktgerecht? Für welche Gegenleistung? Für 5 Jahre Weiterbildung 150.000 Euro zu zahlen halte ich nicht im geringsten marktgerecht, und selbst die HRK redet ja nur von bis zu 10.000 Euro pro Jahr! Des weiteren siehe Punkt 4

2. Es wird eine Unterstützungsrichtlinie beschlossen, die dafür sorgt, daß Studenten, deren Eltern weniger als 60.000 Euro Einkünfte (nicht zu versteuerndes Einkommen, ganz wichtig!) einen Teil, und solche, deren Eltern weniger als 40.000 Euro Einkünfte haben, alle Studiengebühren vom Staat bezahlt bekommen.
Wie Redphil schon geschrieben hat, unhaltbar... Wovon soll eine alleinerziehende Grundschullehrerin denn selbst einen Teil der STudiengebühren für vier Kinder bezahlen?

3. Damit nicht alle an der allerbesten Uni studieren (und die 500-Euro-Unis leer werden), wird der Abiturschnitt als Referenz für die maximale staatliche Studiengebührbeihilfe herangezogen: 1,0-1,4: max. 20.000,- Übernahme pro Jahr; 1,5-1.9: max. 16.000,-; 2,0-2,4: max. 12.000,-; 2,5-2,9: max. 8.000,-; 3,0-3,4: max. 4000,- pro Jahr; ab 3,5: KEINE ZUSCHÜSSE FÜR DUMME FÜR EUCH HILFT NUR REICHTUM. Für alle Beträge gilt eine Kappungsgrenze gemäß Punkt 2.).
Dafür müßtest du aber erstmal dafür sorgen, dass alle Länder untereinander sich abstimmen, dass es einen einheitlichen Abiturstandard gibt. Da aber jeder da sein eigenes Süppchen kocht...

4. Sämtliche staatlichen Zuschüsse des Staates an die Unis werden auf Null gestrichen (sie wirtschaften nur aus den Studiengebühren) - das freiwerdende Geld wird vollständig dafür verwendet, die Unterstützungsleistungen für die Studenten (Studiengebühren für Leute aus der Unter- und Mittelschicht; Bafög) aufzubringen. Nicht verwendete Mittel sind zu akkumulieren, um schlechte Zeiten erst später anbrechen zu lassen.
Und nu wirds lächerlich. Hast du mal überlegt, wie groß der Haushalt einer Uni ist? Bei 3 Milliarden Euro sind selbst die von dir maximal angepeilten 15.000 Euro an Maximalleistung der Studenten (und nicht alle Studenten sind Medizin/Chemie/Ingenieurswissenschaftliche Studenten, die ein recht teures Studium haben) gerade einmal 30%. Wie willst du da die restlichen Zuschüsse streichen?

5. Diese Unterstützungsregelung gilt auch für ausländische, kostenpflichtige Universitäten, wenn der Student sich verpflichtet, nach seinem Studium mindestens 10 Jahre in Deutschland zu arbeiten/zu forschen usw.
Ein Grund mehr, für's Studium direkt in's Ausland zu gehen.
 
Original geschrieben von mqss
...
Aber man kann schon sehr viel früher im Bildungswesen aufräumen.
gruß
mqss


Richtig. Nämlich genau dort liegt doch der Hund begraben. Wissen und die Lust darauf sollte nicht erst spät, sondern sehr früh erregt werden.

Daraus folgt: Schon im Kindergarten müssen die Grundpfeiler für die späteren Studenten gesetzt werden. Denn die zukünftigen Studenten kommen, Bildunssystemtechnisch gesehen, von "unten. Außerdem sollte man darüber nachdenken, ein Vorschuljahr einzuführen um auch weniger gut gestellte Kinder an ein einheitliches Bildungsniveau herranzuführen.

Ganz nebenbei würde man dadürch auch ausländische Kinder besser in das Schulsystem integrieren.


Eins muss auch klar sein: Es wird niemand gezwungen weiter in Deutschland zu studieren. Von daher fällt mir zu Aussagen wie "eben, ein Grund mehr ins Ausland zu gehen" nur ein:
Reisende soll man nicht aufhalten. Aber da viele ja doch nicht gehen, scheint das Ausland dann wohl doch nicht das Mekka der Studenten zu sein.



@skyphab
Ich meine natürlich den Grad. Sorry. :-/
 
Zuletzt bearbeitet:
http://www.spiegel.de/unispiegel/geld/0,1518,338346,00.html

->ganz interessante Interview mit einem Wirtschaftsjuristen, der so freundlich ist, meinen bisherigen Äußerungen /Ansichten im Wesentlichen zuzustimmen

z.B. so:

"Nagel: Ich bin für den Abbau von Subventionen, jedenfalls von verfehlten Subventionen. Wenn man die Eigenheimzulage abschafft und in die Bildung steckt - nicht nur in die Hochschulen! - dann hätte man gute Bildungspolitik gemacht und gleichzeitig das Staatssäckel nicht über Gebühr belastet."

"Nagel:Und ich befürchte, dass in Deutschland wie in Österreich das Geld jedenfalls auf Dauer nicht an den Hochschulen ankommt, sondern dass die Hochschuletats entweder sofort oder im Lauf der Zeit abgeschmolzen werden, die Studiengebühren also an den Finanzminister gehen.

Gibt es dafür Hinweise bei Ländern, die schon vor längerer Zeit Studiengebühren eingeführt haben?

Nagel: Es gibt kein Land, in dem es nicht so war. Selbst in den Niederlanden, die ein relativ moderates Studiengebührensystem eingeführt haben, haben wir die Parallelentwicklung einer Absenkung der staatlichen Hochschulausgaben und einer Erhöhung der Studiengebühren."

->nach wie vor der Nukleus des Ganzen: Studiengebühren sind keine Studiengebühren, sondern verdeckte Subventionierungen der Finanzministerien. Alles andere ist imho Augenwischerei.
 
Original geschrieben von Redphil
...->nach wie vor der Nukleus des Ganzen: Studiengebühren sind keine Studiengebühren, sondern verdeckte Subventionierungen der Finanzministerien. Alles andere ist imho Augenwischerei.

Wenn sich DAS wirklich als wahr herausstellen sollte, DANN sollten die Studenten wirklich auf die Barrikaden gehen. Eigentlich die ganze BRD. 8-(

Ist sowas denn überhaupt rechtens? Kann man nicht die Gebühren fest den Universitäten zu schreiben?
 
Original geschrieben von Nom3x
Wenn sich DAS wirklich als wahr herausstellen sollte, DANN sollten die Studenten wirklich auf die Barrikaden gehen. Eigentlich die ganze BRD. 8-(

Ist sowas denn überhaupt rechtens? Kann man nicht die Gebühren fest den Universitäten zu schreiben?

Ich würde denjenigen als naiv bezeichnen, der nicht davon ausgeht.
 
Original geschrieben von Nom3x
Kann man nicht die Gebühren fest den Universitäten zu schreiben?

Das kann man schon so machen, wie es mit den Rentenkassen einst war. Nur das wird man nicht machen :)
 
Original geschrieben von Nom3x
Wenn sich DAS wirklich als wahr herausstellen sollte, DANN sollten die Studenten wirklich auf die Barrikaden gehen. Eigentlich die ganze BRD. 8-(

Ist sowas denn überhaupt rechtens? Kann man nicht die Gebühren fest den Universitäten zu schreiben?
es passiert seit jahren in unserem schönen land..
oder hat die ökosteuer nur einen baum gerettet?

und das wird mit den studiengebühren nicht anders werden..
und ich denke auch länder die keine studiengebühren erheben wollen/wollten werden bald nicht mehr anders können..
 
Ich weiß es ist naiv, aber ich hoffe halt das es in diesem Fall endlich anders sein wird. Die Regierung tut Deutschland ja damit keinen Gefallen "ihrer Zukunft" das Geld aus der Tasche zu ziehen um dann das Geld anderweitig einzusetzen.

Die Hoffnung stirbt nunmal zuletzt. Auch wenn es vielleicht naiv ist.
 
die Welt genesen.

Nicht verwendete Mittel sind zu akkumulieren, um schlechte Zeiten erst später anbrechen zu lassen.
Debaser das ist zwar einsichtig und so denkt jeder vernünftige Mensch ...

Aber Haushaltsrecht hat nichts mit Vernunft zu tun. Ein Etat ist auszugeben, der ist nicht zum Sparen gedacht. Das ist ja der Grund für Räume voller Radiergummis, eingetrockneten Tip-Ex, und festmetergrossen Papierbeständen. Da werden Restmittel verballert, damit bei anstehenden Etatverhandlingen die alten Begehrlichkeiten eingefordert werden können ...

MFG Bokill
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von Redphil
Solche Polemik kannst du dir sparen. Das gute Bildung auch ohne überhöhte Kosten möglich ist, hat sowohl die bisherige Regelung hier, als auch z.B. das System in skandinavischen Ländern unter Beweis gestellt.
Das mag sein, aber man kann immer etwas verbessern. Und dazu ist Geld nötig... außerdem wäre es ja gelacht wenn wir uns bei anderen Ländern was abschauen *lol*

Aber ich frage nochmal: Was ist denn gegen Studiengebühren einzuwenden, die NACH dem Studium gezahlt werden? *noahnung*
Hier wird ständig argumentiert, daß die Masse vom Studium abgehalten wird, daß die alleinerziehende Mutter von 4 Kindern sich das nicht leisten kann, blablub... bei einer Abzahlung nach erfolgtem Studium stellen sich diese Probleme doch gar nicht!

Um auch mal was Konstruktives beizusteuern, mein Vorschlag (ganz grob):
Die Studiengebühren werden NACH dem Studium abbezahlt und wer vorher abbricht zahlt nur einen kleinen Teil der Gebühren, das erhöht den Druck und notorische Faulenzer gehen erst gar nicht auf die Uni.
 
Würde das mit nachträglichen Studiengebühren anders angehen, wenn's denn schon sein muss: Akademiker, die im Berufsleben wirklich erfolgreich sind u. ordentliches Einkommen aufzuweisen haben, zahlen regelmäßig einen "Bildungssolidarbetrag", der dann direkt entprechenden Einrichtungen zu Gute kommt.
So müßen sich Studis nicht verschulden, u. können soz. schwächere getrost ein Studium beginnen, und die, die durch das Studium eben zu einem rentablen Job gekommen sind, zahlen gewissermaßen zurück.
 
Wie wäre es, wenn die Politiker das Geld nicht so zum Fenster rauswerfen und es stattdessen ins Bildungssystem stecken ... Ich bin der Meinung, das sollte ganz regulär über die stinknormale Steuer finanziert werden. Aber wer weiß, vielleicht gibt es auch noch eine Bildungssteuer?
 
Original geschrieben von Redphil
Würde das mit nachträglichen Studiengebühren anders angehen, wenn's denn schon sein muss: Akademiker, die im Berufsleben wirklich erfolgreich sind u. ordentliches Einkommen aufzuweisen haben, zahlen regelmäßig einen "Bildungssolidarbetrag", der dann direkt entprechenden Einrichtungen zu Gute kommt.
So müßen sich Studis nicht verschulden, u. können soz. schwächere getrost ein Studium beginnen, und die, die durch das Studium eben zu einem rentablen Job gekommen sind, zahlen gewissermaßen zurück.

So was gibt's schon, nennt sich Einkommenssteuer und ist progressiv.
Noch dazu wird sie von (fast) allen gezahlt.
Das wäre nichts anderes als eine Steuererhöhung für bestimmte Bevölkerungsgruppen
und wahrscheinlich nicht verfassungskonform.

Bildung und deren Kosten dürfen nicht als geldverschlingendes Übel sondern müssen
als Investition in die Zukunft unseres Landes und unserer Menschen angesehen werden.

Dann stellt sich die Frage nach Gebühren erst gar nicht.

Man kann sich über die Qualität der Ausbildung unterhalten, über Kompetenz der
Lehrer/Profs/Betreuer, auch über (mit zunehmender Semesterzahl steigende) Gebühren für
Langzeitstudenten, meinetwegen auch über kostenpflichtige, ausgewählte Eliteunis, und
kostenpflichtige Sonder- / Zusatzstudiengänge /-seminare aber doch nicht über
generelle "Eintrittsgelder".
Eine staatliche Bezuschussung zu Studiengebühren ist ebenfalls so überflüssig wie ein
Kropf, das schafft zusätzliche Mühlen in der Verwaltung, die sich mit einer einfachen
Erhöhung der Etats (abhängig von der Qualität der angebotenen Studiengänge) vermeiden
lässt.
 
[...]
Also klappert Heinemann vernehmlich mit der Heckenschere und fordert, die städtischen Ausgaben für Hochschulen einzufrieren, damit das Geld an Kindergärten und Vorschulen gehen kann. Für die Unis kein Problem, findet Heinemann - sie könnten ja einfach die Studiengebühren erhöhen und sich also das Geld von den Studenten holen.
[...]
Das Beispiel dürfte Schule machen.
Quelle: Spiegel: HAMBURGER CDU-VORSCHLAG: Studenten sollen für Kindergärten blechen
 
Mit so einer Aktion macht derjenige nicht nur sich und andere Politiker lächerlich, sondern verbraucht auch noch das letzte bisschen Vertrauen in die Politik.

Schade.
Zwar ist das ganze wohl nur als Stimmungmache in der Sommerpause zu sehen, aber man sieht sehr deutlich, dass die Zusagen der Politik auf ganz wackligen Beinen stehen.

MfG
 
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