Whataboutism bringt hier wirklich niemanden weiter.
Wird aber gerne von der Gegenfraktion als vermeintlich "sachliches Argument" verwendet. Der Zweck heiligt jedoch nicht die Mittel.
Ich würde nie behaupten, dass es nicht wahnsinnig viel Bullshit auf der Welt gibt.
Das ist aber kein Grund dem noch mehr Bullshit hinzuzufügen.
Die Frage ist ob man Bullshit als Bullshit erkennen kann oder - siehe andere Kulturen - mal eben das Rad nicht erfunden wird, man aber trotzdem große Dinge bewegen kann.
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Keine Ahnung. Ich seh das auch nicht als meine Aufgabe an. Ich muss nicht für alles eine Lösung haben.
Vieles dann einfach abzulehnen kann aber auch keine Lösung sein.
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Du glaubst das etwa ?
Nur weil man bisher nur sehr wenige Transaktionen einwandfrei Kriminellen zuordnen konnte, heißt das doch noch lange nicht, dass die anderen alle legal waren.
Glaubst du etwas das die mit den Fiat-Währungen ermittelten Transaktionen alle waren? Also wenn du bei Krypto eine Dunkelziffer erwartest, dann doch auch bei den anderen. So würde ich jedenfalls argumentieren.
Es wird ja bei den Kryptowährungen immer wieder das Argument gebracht, dass es im Grunde anonym ist. Also weiß auch niemand, wer da was gekauft, geschmiert oder engagiert hat.
Das ist das gleiche Argument wie bei den sogenannten Nummernkonten.
Real wird die Kriminalität deutlich höher als bei Bargeld liegen.
Und das weißt du so genau woher?
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Du willst also zurück zum Muscheltauschen oder bei Fiat-Währungen bleiben. Wie sieht dein Plan aus?
Wer meint eine leichte Inflation sei kritisch und eine massive Deflation und massive Wertschwankungen dagegen gesund, hat von Volkswirtschaft null Ahnung und fährt mit offenen Augen gegen die Wand. Bitcoin demonstriert seit Jahren, dass es nicht mal die einfachste Funktion einer Währung erfüllt, sondern ein pures Spekulationsobjekt ist. Wenn das die Zukunft ist, dann gute Nacht.
Die Frage ist was eine "leichte Inflation" ist und wie man sie persönlich (!) wahrnimmt. Mal zurück in die 1980er:
Seit vier Jahren geht es mit Immobilien bergab; um mehr als die Hälfte verloren manche Wohnungen und Häuser an Wert. Ein Ende der Baisse ist nicht absehbar, das Angebot an Eigentumswohnungen nimmt zu, weiterer Preisverfall ist vorerst nicht auszuschließen - auch wenn Makler das Gegenteil...
www.spiegel.de
Besagte Wohnung in Ulm -> 50 m² (mit Abschuss von Rehböcken) für 118'000 DM. Unverkäuflich, viel zu teuer. Das wären nach Euro-Kurs 60.332,44 gewesen. Ich kann mich noch gut an die Zeitungsinserate erinnern. Eigentumswohung mit 80-100 m² unter 100'000 DM (was damals für mich unvorstellbar viel war).
Die 1990er, es wird gekauft, die Preise gehen nach oben - die Mieten aber erst einmal nicht. Ein solches Prunkstück aus den 1980ern hatte ein Freund von mir Ende der 1990ern erworben. Für rund 140'000 DM gingen knapp 80 m² damals via Notar von A zu B.
Aktuell wird für eine solche Immobilie der gleiche Betrag in Euro aufgerufen. Von etwa 50'000 Euro realistischem Verkaufswert binnen etwa 15 Jahren auf 72'000 Euro und nun nach 45 Jahren kostet die gleiche Immobilie - natürlich mal modernisiert, mal noch ziemlich abgewohnt und renovierungsbedürftig - zwischen 180'000 und 220'000 Euro. Und es wird gezahlt - auch ohne Jagderlaubnis auf Rehböcke.
Anfang der 1990er habe ich als Geselle etwa einen Stundenlohn von umgerechnet 12,35 € gehabt. Meinen Beruf in dieser Form gibt es nicht mehr, der Nach-Nach-Nachfolgeberuf liegt aktuell bei durchschnittlich 17,35 € Stundenlohn als Geselle.
Während sich die Anschaffung einer Eigentumswohnung etwa vervierfacht hat (also auf 400% gestiegen), ist der Lohn in der gleichen Branche nur auf etwa 140% gestiegen.
"Der Immobilienmarkt ist kein gutes Beispiel für Inflation/Deflation" - ja, aber es ist das, was viele aktuell beschäftigt von wegen "früher war vieles einfacher, beispielsweise der Haus- oder Wohnungskauf".
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Thyler Durden
Schlechter Vergleich denn hier werden Ressourcen für den Erwerb und Handel einer höchst spekulativen, virtuellen Ware mit massiven Kursschwankungen verbrannt. Der Kurs von Edelmetallen beruht auf deren Seltenheit und der bestehenden Nachfrage die auch noch langfristig relativ stabil bleibt.
...welche aber auch unter Umständen dazu führt, dass damit spekuliert wird und als Nebeneffekt bei hohen Preisen der komplizierte und häufig nicht gerade umweltschonende Abbau der Ressource zur Folge hat. Leider.
Grüße, Martin