[Lesertest] Riotoro Nadix – Eine Maus mit viel Beleuchtung

Oromis

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Riotoro Nadix – Eine Maus mit viel Beleuchtung

- Einleitung
- Lieferumfang
- Aufbau, Verarbeitung und Ergonomie
- Software, Sensor und Beleuchtung
- Fazit

Einleitung
Auf der CES 2019 hat Riotoro auf nahezu allen Gebieten neue Produkte gezeigt: Ein Gehäuse, eine Tastatur, neue Lüfter sowie zwei neue Mäuse. Eine der beiden Letztgenannten soll in Kürze erscheinen und befindet sich heute hier im Test: Die Riotoro Nadix, die für einen MSRP von 50 Euro in den Handel kommen soll.

Im Inneren der Maus werkelt der aus dem Budget-Segment bekannte Pixart PMW 3325, der laut Hersteller mit bis zu 5.000 DPI auflöst. Riotoro erweitert diesen Wert durch Interpolation auf bis zu 10.000 DPI. Dazu gibt es die allgegenwärtige RGB-Beleuchtung sowie insgesamt fünf Zusatztasten und eine Oberflächenbeschichtung, die Riotoro als „Stampede Coating“ bezeichnet. Diese soll eine besonders hohe Haltbarkeit aufweisen.

Lieferumfang
Beim Lieferumfang beschränkt sich Riotoro auf das Nötigste: Neben der Maus selbst befindet sich in der Verpackung lediglich eine kurze Produktübersicht, in der die grundlegenden Spezifikationen erläutert werden. Die optionale Software kann über das Internet bezogen werden.

Aufbau, Verarbeitung und Ergonomie
Riotoro setzt bei der Nadix auf ein asymmetrisches Design, das explizit auf Rechtshänder ausgelegt ist. Die Maus besteht hauptsächlich aus mattschwarzem Kunststoff mit subjektiv sehr angenehmer Haptik. Die Kappen der Zusatztasten sowie der Bereich um das Mausrad haben hingegen eine glänzende Oberfläche mit den üblichen Vor- und Nachteilen im Bezug auf Reinigung und Optik.

An der linken Seite gibt es eine Daumenauflage. An der linken und rechten Seite der Maus befinden sich anstelle von glattem Kunststoff mehrere streifenförmige Vertiefungen – diese Lösung ist angenehm und etwas weniger reinigungsintensiv als die gern verwendeten Muster. Die übrigens Finger bekommen keine eigenen Auflagen sondern werden an das Gehäuse angelegt.

Die Verarbeitungsqualität der Nadix ist solide, allerdings nicht berauschend. Die Maus ist zwar optisch einwandfrei, doch lässt sich beim Übergang zur rechten Fingerauflage ein leichter Höhenunterschied spüren. In der Raxis ist dieser glücklicherweise nicht relevant.

Über der Daumenauflage befinden sich die üblichen beiden Tasten für eine Vorwärts- und Zurück-Aktion. Zusätzlich gibt es hinter dem Mausrad zwei Tasten für die Profilumschaltung sowie eine weitere Taste am Boden der Maus, mit der die Polling-Rate umgestellt werden kann.

Der Druckpunkt der verbauten beiden Haupttasten ist gewohnt knackig, hier lässt sich nichts kritisieren. Dasselbe gilt auch für die Profil-Tasten. Bei den beiden Daumentasten gibt es hier ein etwas ungewohntes Bild: Hier ist ein „über die Taste ziehen“ des Daumens schneller und angenehmer als ein normales Herunterdrücken. Das ist schnell gelernt und funktioniert dann genauso gut wie ein gewöhnliches Drücken, doch gibt es auch keinen wirklichen Vorteil.

Bei der Ergonomie präsentiert sich die Nadix durchschnittlich bis gut: Die Daumenauflage ist in allen drei Grifftechniken angenehm, wer große Hände hat dürfte aber aufgrund des geringen Platzes auf der rechten Seite den Claw-Grip vorziehen. Für kleine und normal große Hände sind hingegen alle Grifftechniken möglich und auch angenehm. Damit ist die Nadix hier ein solider Allrounder, der allerdings auch in keiner Grifftechnik wirklich herausstechen kann.

Software, Sensor und Beleuchtung
Um die Maus zu konfigurieren gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man nutzt die drei verbauten Tasten um die vorprogrammierten Profile umzuschalten oder die Polling-Rate zu verändern, oder man installiert die entsprechende Konfigurationssoftware um die einzelnen Profile auswählen und anpassen zu können.

Die Einstellungsmöglichkeiten am Gerät sind lobenswert: Viele Mäuse verbauen nur eine DPI- beziehungsweise Profil-Taste. Die Möglichkeit, durch die hier verbauten zwei Tasten direkt zwischen zwei Profilen hin- und herzuwechseln, ist durchaus sinnvoll.

Kritik muss sich Riotoro allerdings für die Taste an der Unterseite der Maus gefallen lassen: Die Polling-Rate direkt am Gerät zu verstellen dürfte für die meisten bereits ohnehin nur wenig nützlich sein. Zusätzlich fehlt der Taste aber auch noch jegliches Feedback, sodass man beim Drücken nie sagen kann, mit welcher Polling-Rate die Maus gerade arbeitet.

Die von Riotoro angebotene Software kann über die Herstellerwebsite heruntergeladen werden und ist schnell und ohne Registrierungszwang installiert. Die Software startet schnell und hat ein aufgeräumtes UI, in dem die üblichen Einstellungen vorgenommen werden können. Alle Einstellungen werden dabei im internen Speicher der Maus abgelegt.

Beim Sensor kann jedes der sechs DPI-Profile einzeln deaktiviert werden. Die DPI können im Bereich zwischen 100 und 10.000 in 100er-Schritten frei definiert werden. Wie bereits eingangs erwähnt werden DPI-Werte über 5.000 durch eine Software-Interpolation erreicht, denn der verbaute Pixart PMW 3325 unterstützt maximal 5.000 DPI. Auch sonst sind seine Spezifikationen, im Vergleich zu anderen Sensoren, eher mäßig: Zumindest auf dem Papier liegen eine Maximalgeschwindigkeit von 100 IPS sowie eine Maximalbeschleunigung von 20g gegenüber anderen häufig verbauten Sensoren wie dem PMW 3360 deutlich zurück, wobei der Einfluss dieser Parameter ohnehin umstritten ist.

In der Praxis leistet der verbaute PMW 3320 dennoch eine solide Arbeit: Im „wirklich“ abgedeckten Bereich bis 5.000 DPI arbeitet der Sensor präzise und zuverlässig. Mit der Interpolation für die höheren DPI-Werte wird hingegen natürlich nicht nur die Bewegung hochskaliert, sondern auch das Rauschen – somit ist dieser DPI Bereich zwar eine nette Option, kann aber nicht wirklich mit einer echten 10.000-DPI-Unterstützung mithalten.

In die Vollen geht Riotoro wiederum bei der Beleuchtung. Die beiden LEDs unter dem Mausrad und am Mausrücken sind noch gewöhnlich, besonders wird die Beleuchtung der Nadix durch die beiden LED-Streifen an den Seiten. Der linke Streifen verfügt über drei, der rechte Streifen über fünf einzeln ansteuerbare LEDs.

In der Software bietet Riotoro zahlreiche Beleuchtungseffekte, die teilweise noch weiter konfiguriert werden können. Damit liefert das Unternehme hier ein durchaus ansehnliches Angebot, auch wenn zur Perfektion noch zwei Punkte fehlen: Erstens können die Effekte nur für die gesamte Maus ausgewählt werden, das heißt es ist keine Unterteilung in Zonen möglich, und zweitens steuern die Effekte nicht die LED am Mausrücken an. Diese wird zur Anzeige des aktuellen DPI-Profils verwendet, was je nach Lichteffekt zu unschönen Farbkombinationen führen kann.

Auch eine Makrofunktion bietet die Software an, mit der kurze Zeichenabfolgen aufgenommen werden können. Die Maximallänge liegt bei 16 Zeichen, was zwar weniger ist als bei manchen Konkurrenten, aber dennoch problemfrei für die meisten Anwendungszwecke ausreichen dürfte.

Fazit
Riotoro wagt sich mit der Nadix auf neues Terrain: Mit angepeilten 50 Euro ist die Maus das bisher teuerste Modell des Unternehmens, das versucht sich vor allem durch die Beleuchtung von der Konkurrenz abzusetzen.

Der verbaute Pixart PMW 3325 leistet eine gewohnt solide Arbeit, kann aber nicht mit höherwertigen Modellen mithalten, die in dieser Preisklasse ebenso zu finden sind. Minimal überdurchschnittlich präsentiert sich Riotoro bei den Tasten: Die zweite DPI-Taste ist viel zu selten bei Mäusen zu sehen und eine sinnvolle Ergänzung. Die Bedienung der Zusatztasten ist wiederum mit einer kleinen Umgewöhnung verbunden.

Die Preisdifferenz zu anderen Mäusen mit identischem Sensor rechtfertigt Riotoros Nadix durch die Beleuchtung, die durch elf RGB-LEDs realisiert wird. Hier dürften die Meinungen weit auseinandergehen: Manche Nutzer präferieren in der Preisklasse einen besseren Sensor – diese sind bei der Nadix falsch. Wer hingegen eine verspielte Optik bevorzugt, der kommt hier auf seine Kosten.

Genau daran kann auch die Kaufentscheidung festgemacht werden: Ist eine derart prominente Beleuchtung wichtig, kann man sich die Nadix durchaus näher anschauen. Ist das hingegen nicht der Fall, gibt es Lösungen mit geringerem Preis oder wesentlich besserer Sensor-Ausstattung, beispielsweise die Riotoro Aurox (PMW 3330) oder die Cooler MasterMouse MM520 (PMW 3360)

Positiv:
- Beleuchtung / Beleuchtungsoptionen
- (Ergonomie)

Neutral:
- Verarbeitungsqualität
- Taste auf der Unterseite bringt keinen Mehrwert

Negativ:
- Schwacher Sensor für diese Preisklasse
 
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