NAS kaufen für Mucke und Arbeit. Totaler Anfänger...was tun?

thehood

Lt. Commander
Mitglied seit
02.11.2005
Beiträge
121
Renomée
0
Hi.
Ich bin relativ fest entschlossen mir eine Serverlösung ins Arbeitszimmer zu stellen, aber weiss nicht genau was ich da brauche. Was ich *nicht* will ist einen Mac Mini.

Ich brauche einen Server für Backups, Arbeit und auch ein wenig Entertainment. Das Ding soll wenig (!) Strom fressen, flüsterleise sein und natürlich nonstop in Betrieb.
Entertainment…
- Musik streamen auf ca.2 Rechner
- Ggf. Videos streamen auf 1 Rechner
- Einen TV und/oder HiFi anschliessen

Arbeit/Backup…
- Meine gesamten Kundenprojekte auf dem Server speichern
- Schnell Dateien hin- und herbewegen
- Backup System (derzeit habe ich "nur" eine 2(4)TB USB Raidverbund-Lösung). Auf einem Server hätte ich das auch gerne.
- Apache installieren, einfach auch von „aussen“ konfigurierbar, dennoch „sicher“
- Auf Daten zugreifen von meinem Handy aus (benutze LogMeIn)

Ich weiss leider gar nicht, wo ich anfangen soll. Viel mehr als 400-500€ will ich eigentlich gar nicht ausgeben. Weder weiss ich wie ich so ein Ding dann warte, noch käme ich mit einem komplexen Linux klar. Ich habe zig verschiedene Angebote gesehen und blicke da gar nicht durch.

Dann müsste ich noch wissen ob und wie ich z.B. eine PS3 oder eine HiFi Anlage und den TV anschliesse. Ich habe keine Heimkinoanlage, aber ich würde schon gerne meine MP3s abspielen können, halt im Stream und auf Wunsch auch direkt über die HiFi. Steuern dann am liebsten per Handy oder dergleichen…

Ich weiss, dass ich hier relativ ungenau frage, aber ich erhoffe auch durch erste Antworten ein wenig von der Funktionsweise und den Vor- und nachteilen eines NAS zu erlernen.

Schonmal vielen Dank im voraus auch nur für den Versuch mich hier zu "beraten". :)
 
Grüße Dich thehood.

Deine Ausführungen erscheinen mir sehr klar, dennoch musst Du letztendlich entscheiden mit was Du Dich zufrieden gibtst und inwieweit so ein System erweiterbar/konfigurierbar sein soll. Ein klassischer PC bietet Dir nämlich alle Optionen, da er zum einen von der Hardware Seite aus erweiterbar ist und durch die breite Auswahl an Software extrem gut auf die eigenen Wünsche zu konfigurieren ist. Letzteres kann einen gewissen Aufwand und Einarbeitungszeit erfordern. Das ist der Preis, wenn an allen Ecken und Kanten geschraubt und gefeilt werden kann. Dank dem technischen Fortschritt und immer weiter kleineren Chips bekommst Du genug "Power" für Dein Einsatzszenario und das bei einem akzeptablem Energieverbrauch. Ich möchte nicht lange drum herum labern und komme hoffentlich auf den Punkt.

Vorwort

Als aller erstes solltest Du über Dein Netzwerk nachdenken bevor Du über das Server/Multimediasystem nachdenkst. Mindestens ein 100 Mbit/s Netz sollte es sein. Ein 1GB Netzwerk ist sicherlich dennoch von Vorteil - Je nach Nutzung. Mit WLAN kommst Du - im wahrsten Sinne - nicht weit. Gerade dann, wenn Du Videos streamst wird es sehr eng mit der Bandbreite.

Was das Entertainment betrifft

Es gibt viele Möglichkeiten das zu realisieren was Du vor hast. Software sei dank. XBMC, MythTV, Boxee, Moovida/Elisa Media Center sei da von den vielen Lösungen genannt. Schaue Dir diese Projekte an und dann kannst Du sicherlich selbst entscheiden was Dir am meisten zusagt.

Arbeit

Speichern und Verwalten von Kundendaten auf dem Dateisystem Deines Servers ist selbsterklärend. Wenn es ein Windows System ist, dann graphisch über Netzwerk die entsprechenden Verzeichnisse freigeben und im Zielsystem mounten. Wenn es ein Linux System wird, dann über Samba. Die Prozedur ist die selbe. Da Dein System auch noch als Homeserver dienen soll, würde ich die Finger von graphischer Oberfläche lassen - Das ist im Grunde immer der Part, der für Instabilitäten sorgt und zudem Performance benötigt, die dann anderen Prozessen evtl. fehlt. Diesem Posting habe ich einen Entwurf der Sambakonfiguration beigelegt. Du kannst Sie an Deine Bedürfnisse anpassen.

Server/Backup System

Je nachdem wie "ernst" Du es mit den Backups nimmst gibt es diverse Lösungen. Auf Windows Systemen gibt es Dubiose Tools, da kann ich Dir leider nicht viel weiter helfen, da ich kein Windows System in einer produktiven Umgebung nutze. Auf einem Linux System kannst Du einfache Backups mit rsync erzeugen, oder aber Du greifst zu ausgewachsenen Backuplösungen wie Amanda, oder Bacula. Bei den zwei letzgenannten Programmen ist eine Einarbeitungszeit notwendig, dafür bekommst Du ein extrem gutes Backupsystem, welches bei Bedarf vollautomatisch Deine Daten auf Festplatte/Bandlaufwerken/CDs/DVDs/etc. sichert.

Fernzugriff auf Daten

Auch hier gibt es diverse Möglichkeiten. Entweder der Zugriff erfolgt über SSH, oder aber, wenn Du einen einfachen und komfortablen Zugriff vom Handy aus verlangst mit einer eigenen Cloud. whuiiiii Dazu kannst Du Dir zum Beispiel Tonido, oder ownCloud anschauen. Für Tonido gibt es Programme für Blackberry, Android, Win mobile und iPhone.

Ich hoffe das war nicht zu viel Information auf einmal. Auf jede einzelne Software möchte ich nicht im Einzelnen eingehen, da es hier den Rahmen eines Threads wohl sprengen würde. Alle wichtigen Infos zu der von mir genannten Software findest Du auf den Projektseiten, bzw. im Wiki.


Mein Vorschlag - Hardware

Gesamt: ca. €480


Mein Vorschlag - Software

  • Ubuntu 10.04 LTS minimal (Als Betriebssystem auf die SSD)
  • XBMC als Multimediainterface (Für XBMC gibt es zumindest für Android ein Programm zum Fernsteuern)
  • Samba für den Zugriff auf Daten übers Netzwerk (Siehe Anhang)
  • LAMP incl. Weboberflächenverwaltung/ISPConfig 3 und ggf. FTP (Eine sehr verständliche und gute Anleitung zum Einrichten ist auf howtoforge zu finden)
  • Backupsystem Bacula und manuel auf eine externe Festplatte anstoßen.

Schlusswort

Warum ich das ganze nun schreibe. Diese ganzen NAS Fertiglösungen sind nicht für alle Deine Anforderungen zu gebrauchen. Nicht in dem Preissegment zumindest. Der Atom Prozessor, der auf dem Zotac Board integriert ist, genügt für die Aufgaben als kleiner Homeserver. Die integrierte nVidia ION Grafiklösung ist wunderbar für den Multimediaeinsatz als WohnzimmerPC geeignet. Sparsam und effektiv auch für die Beschleunigung von HD Videos. Das Board is meines Wissens nach das einzige µATX Board, welches sowohl eSATA bietet, einen modernen Chipsatz hat und zudem alles auf dem Board passiv gekühlt ist.

Der PC sollte in der Nähe des TVs stehen und mit einem passendem Kabel (HDMI, oder DVI) verbunden werden. Diese gibt es im Netz ab ca. €10 zu kaufen.

Warum ich Dir Ubuntu als Betriebssystem empfehle? Ubuntu ist leicht zu installieren. Es ist erweiterbar. Für den Serverbetrieb gut geeignet und hat einen riesigen Softwarepool. Alternativ kannst Du Debian nehmen. Zum Windows System möchte und kann ich nichts sagen. Lediglich, dass es für den Serverbetrieb eine Fertiglösung gibt - XAMP. Wenn Du Unterstützung brauchst, oder Fragen hast, kannst Du mich gerne anschreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hui, herzlichsten Dank für die ausführliche (!!) Beratung. ich les' mich direkt mal rein und komme dann bestimmt nochmal mit der einen oder anderen kleinen Frage :)
 
moin,

ich schliesse mich josh im vollem umfang an, allerdings hinterfrage ich mal das 400W netzteil, weil es für deine Zwecke völlig zuviel ist.


Um jetzt nicht alles nochmal zu posten, schau mal hier in den Post 111:

"zeigt her eure Server"


Die Hardware erfüllt alles im vollen Umfang und ist zudem noch sehr sparsam
 
nun einen eigenen kleinen selbst gestrickten Server aufsetzen kann recht aufwendig sein.

Sicher kann man von den SOHO-NAS keine Wunder erwarten. Aber es gibt schon ganz brauchbare Lösungen wie zb. von qnap oder Synology.

Auf ARM basierend zb:
Qnap TS-219
Qnap TS-419

Basieren auf Linux, Standardkonform, gute Oberfläche und mit einer vielzahl von Addons erweiterbar und so ohne große Kenntnisse auf die eigenen Bedürfnesse abzustimmen. Zu viel geht natürlich dann auf Kosten der Performance.

für gar nicht so viel mehr gibt es auch ähnliches auf Atom basierend:
QNAP SS-439 Pro
QNAP TS-239 Pro II

wie bei den Arms, mit Linux durch Addons jederzeit erweiterbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich habe mir ein älteres NAS (Buffelo) auf Linux umarbeiten lassen.
Nun kann ich den USB Port für ein extra Backup nutzen und Raid1 intern.
 
Mit WLAN kommst Du - im wahrsten Sinne - nicht weit. Gerade dann, wenn Du Videos streamst wird es sehr eng mit der Bandbreite.

Da muss ich leider widersprechen. 300mbit Draft-N langt vollkommen aus. Man braucht effektiv vllt 20-30 Mbit um HD-Movies zu streamen. Mit dem normalen 54Mbit was effektiv vllt 10 Mbit Kabel entspricht, glaube um die 2,5MB/s wird dies natürlich nichts. Mit 150mbit Draft-N erreicht, man aber schon an die 9-10MB/s, das ist aureichend.

64GB SSD brauchste auch nicht. Mein Ubuntu läuft auf ner 8GB Flashkarte ist ja kein Windows ;)

Desweiteren würde ich als Adminobfläsche Webmin nutzen. Schöne Klickoberfläche um den Linuxserver per Browser zu veralten inkl Samba(Windowsfreigaben) Web, MySQL, und Mailserver etc

Das 400Watt Netzteil ist oversize für nen ATOM und einer 2TB platte. Das ganze System wird um die 30-40 Watt verbrauchen. Das sind sagen wir mal 10%, da brauchste schon nen goldenes 400 Watt Netzteil, um das effizient zu nutzen. Hier ist ein PIKO-Netzteil mit 160 Watt die bessere Wahl.

Desweiteren sollteste schauen was de noch da hast und vllt verwenden kannst. Neukaufen um 10 watt zuspren bringt nicht wirklich. 60 Watt Verbrauch sind im Jahr ~130 Euro, wenn das Teil 24 Stunden am Tag rennt.
 
Als Alternative kannst auch mal nach nem alten Notebook mit Pentium M oder Core Duo bzw Solo ausschau halten.


Wäre billiger und würe auch etwas weniger Strom verbraten. Gut man muss aber auch achten das, das Notebook HDMI anbietet leider wird es da schwerig.
 
Zurück
Oben Unten