Neue Kolumne: Biedermeier 2.0

Das ist ein epistemologischer Text mit der dazugehörigen Schreibweise und einem Höchstmaß an Abstraktion, also keine klassische Kolumne mit ihrer eher lockeren und konkreten Schreibweise.

Ich oute mich mal, habe nicht die geringste Vorstellung, was ein "epistemologischer Text" ist (das Nachschlagen von Epistemologie hat die Verwirrung nicht gerade verringert).
Wäre nett, wenn du das mal kurz erklären könntest (und möglichst so, daß das Vokabular der Erklärung nicht wieder seinerseits einer Erklärung bedarf... ;)). :)
 
Das ist ein epistemologischer Text mit der dazugehörigen Schreibweise und einem Höchstmaß an Abstraktion, also keine klassische Kolumne mit ihrer eher lockeren und konkreten Schreibweise.
Oops. Da glaube ich jetzt mal. ;)

Wahrscheinlich ist das die Generalprobe zu einem zur Benotung einzureichenden Text.

Trotzdem muss ich nochmals ernsthaft nachfragen, ob denn auch bei solchen Texten nicht ein Mindestmaß an historischer Wahrheit erforderlich ist. Wer behauptet, in der DDR hätte es 1989 einen Internet-Blog gegeben, entledigt sich natürlich der Verpflichtung, jegliche geschichtlichen Vorgänge anzuerkennen.

Ist diese künstlerische Freiheit der Umdeutung der Geschichte wirklich legitim, oder ist der Text so schlecht, wie ich vermute? ;)

Achtung, Glatteis ;D
 
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Ich oute mich mal, habe nicht die geringste Vorstellung, was ein "epistemologischer Text" ist (das Nachschlagen von Epistemologie hat die Verwirrung nicht gerade verringert).
Wäre nett, wenn du das mal kurz erklären könntest (und möglichst so, daß das Vokabular der Erklärung nicht wieder seinerseits einer Erklärung bedarf... ;)). :)

Wie ich dich kenne (oder zu kennen glaube), warst du bereits bei Wikipedia und dem extrem umfangreichen Artikel. Wenn es nur ein Satz sein soll, trifft es jener ausreichend:

Darin liegt ein kritisches Potential: Oft bietet sie, da sie Verlagerungen ins Abstrakte, Grundsätzliche und Theoretische erlaubt, Diskussionen Raum, die in den zur Debatte stehenden Bereichen nicht so frei geführt werden können.

In großem Umfang kann ich dir das auch nicht erschöpfend erläutern, im Studium bin ich eher darauf angewiesen, derlei Texte zu lesen *buck*, vor allem begegnen sie einem in der Theoriebildung und den dazugehörigen Debatten.
 
Endlich wieder eine Kolumne :)
Hab nur leider nix verstanden :(
 
Ich reie mich in das "blöde Fußvolk" ein das leider keinen schimmer von so "ach so wichtiger und hoch intellektueller schrift" hat.
Ich muss zugeben, dass ich gute 20sec überlegt habe, ob du dich ins "blöde Fußvolk" übergeben hast....


Haben denn all jene, die den Text nicht verstanden hatten, einen zweiten/weiteren Versuch gestartet?
 
Mittels Blogs? Nein! Das hier [...] geforderte aktuellere Beispiel ist ja eben Birma/Burma/Myanmar und der "Freedom for Birma" Blog, der Anstoß für diese Kolumne wurde. Zur besseren Verdeutlichung dient eben das Beispiel Niedergang der DDR. Ein Niedergang, der nur durch ECHTE Proteste erreicht wurde und nicht durch irgendwelche sinnlosen Blogs, mit denen man zwar sein eigenes Gewissen hin zum Narzissmus beruhigen kann, aber sicher nicht wirklich etwas erreicht. Für richtige Umschwünge reicht kein Mausklick, sondern da hilft nur der Gang auf die Straße -> d.h. die wirkliche aktive Umgestaltung. ...
Da wir sonst ziemlich selten einer Meinung sind, stimme ich dir mal ausdrücklich zu.

Es lohnt sich durchaus auch mal hinter die Kulissen des WWW. zu schauen, wer denn da alles so schreibt, bzw. auch mal in der Realität selber aktiv zu werden.

Was den Stil angeht, nun ja, gewagt.

Andererseits war durch die höhere Abstraktion der Textes, meines Ermessens nach, auch leicht der weiteren Inhalt zu erraten.

Wer den Bezug zu P3D nicht erkennen mag, der gehört eben ganz sicher zu dem Bürger 2.0, der ja sowieso nichts zu verbergen hat und der Strom kommt aus der Steckdose und die Mautgebühr von Toll Collect wird nur für Schwerlastverkehrsgebühren genutzt ...

MFG Bobo(2007)
 
(...)

Haben denn all jene, die den Text nicht verstanden hatten, einen zweiten/weiteren Versuch gestartet?

Sehr gute Frage. Würde mich auch brennend interessieren.

@Redphil
Wikipedia ist nicht die einzige Quelle, die man beim Fehlen von deutschem (Fremd-)Wortschatz aufsuchen kann. Ich empfehle auch den Duden oder www.wissen.de.
 
@D'Espice: Thx - prima Artikel, n bissl kurz gefasst, aber is ja "nur" ne Kolumne *great*

@Alle, die sich an dem Schreibstil stören: Der Artikel enthält ja nu wirklich keine schwierigen Fachausdrücke - er bedient sich lediglich Fremdwörtern, die komplexe Dinge in einem Wort darlegen können.
Ich bin (mal wieder) zutiefst schockiert, wie weit die sprachliche Verarmung bereits fortgeschritten ist! Alles was über Bildzeitungs-, CS-Kiddie- oder Hiphop-Gebrabbel hinausgeht, wird nich nur nicht verstanden, sondern aktiv bekämpft, verleumdet, beleidigt - eine Herabwürdigung von Bildung und allem Intellektuellen hat Einzug gehalten in unsere Gesellschaft. Und eine solche ist eines DER Kennzeichen erstens einer um sich greifenden Verrohung von Gesellschaft und Politik und zweitens vom Niedergang einer Gesellschaft...
 
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@Boidsen
Also jeder der diesen Artikel nicht mag ist ein verohter Bildzeitungsleser mit hippop gebrabbel,und jeder der ihn nicht versteht ist nicht Interllektuel genug.

Finde ich schon ein stakes stück von dir.
Zum teil sogar äusserst Beleidigend.

Wennn ich diesen verdrehten Wirrwar nicht will, trage ich also zum Niedergang unserer Geselschafft bei. *lol*

Ja ne is klar, die Welt geht unter. :-/
 
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Verstehst du wirklich nicht, was ich damit sagen wollte oder willst du es nicht verstehen?
Wobei ich an Hand deiner Rechtschreibung eher Ersteres vermute...

Und die Welt geht bestimmt nicht unter - "nur" unsere Kultur, aber immerhin...
 
äh was.. nix verstanden?
Finde den Text alles andere als kompliziert...

naja wundern tut mich eh nix mehr heutzutage..
 
Und die Welt geht bestimmt nicht unter - "nur" unsere Kultur, aber immerhin...
[/QUOTE]
Komm mal wieder runter. Wenn du die Kolumne vor beispielsweise 30 Jahren ebenfalls so veröffentlicht hättest, wären dir ähnliche Kommentare zu Ohren gekommen. Es ist ja einerseits schön, dass man Fachausdrücke kennt und benutzen kann. Aber man muss es bzw. sie auch so formulieren, dass es für die breite Bevölkerungsschicht verständlich ist, wenn man sie anspricht, wie hier. Wenn renommierte Zeitungen wie z.B. die FAZ, Welt oder Zeit gleichfalls so abstrakt schreiben würden, würden sie gehörige Portion Unmut kassieren.

Daran sollte man also arbeiten. Ein - wie ich finde und D'Espice weiß - zu großes Ausbreiten des Subjekt-Objekt-Dualismus auf der einen Seite und einfaches Sprech mit Begriffen wie "Gefasel" auf der anderen Seite sind ebenso nicht vollkommene Schönheiten der deutschen Ausdrucksweise.
 
Verstehst du wirklich nicht, was ich damit sagen wollte oder willst du es nicht verstehen?
Wobei ich an Hand deiner Rechtschreibung eher Ersteres vermute...

Und die Welt geht bestimmt nicht unter - "nur" unsere Kultur, aber immerhin...

"Unsere" Kultur?
Deine vieleicht aber nicht unsere Kultur. ;)

Vieleicht bin ich ja auch ein Kulturbanause.
 
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@Alle, die sich an dem Schreibstil stören: Der Artikel enthält ja nu wirklich keine schwierigen Fachausdrücke - er bedient sich lediglich Fremdwörtern, die komplexe Dinge in einem Wort darlegen können.
Ich bin (mal wieder) zutiefst schockiert, wie weit die sprachliche Verarmung bereits fortgeschritten ist! Alles was über Bildzeitungs-, CS-Kiddie- oder Hiphop-Gebrabbel hinausgeht, wird nich nur nicht verstanden, sondern aktiv bekämpft, verleumdet, beleidigt - eine Herabwürdigung von Bildung und allem Intellektuellen hat Einzug gehalten in unsere Gesellschaft. Und eine solche ist eines DER Kennzeichen erstens einer um sich greifenden Verrohung von Gesellschaft und Politik und zweitens vom Niedergang einer Gesellschaft...

Bist du jetzt der Rächer des Bildungsbürgertums und letzte Bastion des Thomas-Mann-Lesens im Kaminzimmer? :]

Auf die mangelnde Bereitschaft im Zweifelsfall einmal oder zweimal mehr zu lesen hättest du eher abstellen können, so aber finde ich das auch recht anmaßend.
 
... Es ist ja einerseits schön, dass man Fachausdrücke kennt und benutzen kann. Aber man muss es bzw. sie auch so formulieren, dass es für die breite Bevölkerungsschicht verständlich ist, wenn man sie anspricht, wie hier. ...
Ohne D'Espice zu kennen, denke ich, dass er ganz bewusst diesen Stil verwendet hat, um mit einer anderen Ausdrucksform etwas auf den Punkt zu bringen.

Da ist die Forderung nach einfacher volkstümlicher Verständlichkeit kontraproduktiv.

Das ist so als kürzte man das Gedicht die Glocke ab:
"Loch in die Erde,
Bronze rin,
Glocke fertich,
bim bim bim ... "
Da ist irgendwie die Kunstfertigkeit etwas abhanden gekommen, oder etwa nicht? ;D

MFG Bobo(2007)
 
Ohne D'Espice zu kennen, denke ich, dass er ganz bewusst diesen Stil verwendet hat, um mit einer anderen Ausdrucksform etwas auf den Punkt zu bringen.

Da ist die Forderung nach einfacher volkstümlicher Verständlichkeit kontraproduktiv.

Das ist so als kürzte man das Gedicht die Glocke ab:Da ist irgendwie die Kunstfertigkeit etwas abhanden gekommen, oder etwa nicht? ;D

MFG Bobo(2007)

Du kannst doch nicht ein schönes Wortspiel mit der Deutschen sprache mit diesen A trifft B text vergleichen.

Das ist so als wenn ich Michelangelo`s Werke, mit heutiger möchtegern Kunst wie"strich auf weissem Papier" vergleiche.
 
Also ich bin ja wirklich selten mit Boidsen dem alten Pinguin einer Meinung (nix für ungut ;)) aber hier hat er vollkommen Recht finde. Ich habe mich auch gewundert was man an dem Artikel schwierig finden kann. Mann muss ihn nicht mögen, keine Frage, aber ihn nicht zu verstehen finde ich auch etwas traurig/bedenklich.

edi:
Oh und ich kann Thomas Mann nix abgewinnen ;D
 
Eigentlich brauchtmer gar nich traurig/bedenkenschwer sein - es werden weder die Pinguine, noch die Fenster siegen und auch nich die Brutalen über die Friedfertigen, sondern die Gebildeten über die Ungebildeten und die Kultivierten über die Kulturlosen :D So is scho seit der Steinzeit - sonst wären wir alle Nachfahren der Neandertaler und nich der Cro Magnon ;)
Und ein kunstfertiger Umgang mit Sprache und Schrift, sowie ein gewisses Mindestmaß an Allgemeinbildung is ja das Wesentliche, was uns von primitiven Urmenschen und natürlich auch von den Tieren unterscheidet. Darauf baut jede Kultur auf - verliert sie das, geht sie unter. Verlierts nur ein Teil der Mitglieder einer Gesellschaft, so geht halt der unter - Beispiele dazu finden sich in der Geschichte zuhauf...

BTW: Thomas Mann is zwar sicher nich leicht zu lesen - aber wer von Kunst fordert, dass sie "leicht" sein soll, hat nicht verstanden, was Kunst überhaupt is! Der verwechselt Kunst mit Unterhaltung...
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich brauchtmer gar nich traurig/bedenkenschwer sein - es werden weder die Pinguine, noch die Fenster siegen und auch nich die Brutalen über die Friedfertigen, sondern die Gebildeten über die Ungebildeten und die Kultivierten über die Kulturlosen :D So is scho seit der Steinzeit - sonst wären wir alle Nachfahren der Neandertaler und nich der Cro Magnon ;)
Und ein kunstfertiger Umgang mit Sprache und Schrift, sowie ein gewisses Mindestmaß an Allgemeinbildung is ja das Wesentliche, was uns von primitiven Urmenschen und natürlich auch von den Tieren unterscheidet. Darauf baut jede Kultur auf - verliert sie das, geht sie unter. Verlierts nur ein Teil der Mitglieder einer Gesellschaft, so geht halt der unter - Beispiele dazu finden sich in der Geschichte zuhauf...

BTW: Thomas Mann is zwar sicher nich leicht zu lesen - aber wer von Kunst fordert, dass sie "leicht" sein soll, hat nicht verstanden, was Kunst überhaupt is! Der verwechselt Kunst mit Unterhaltung...


Jeder darf unter Kunst das verstehen was er möchte.
Kunst darf doch auch unterhalten.
Kunst ist ausserdem eine Frage des Geschmacks.
Kunst darf auch Konsumiert werden.
Ich liebe Kunst die mich unterhält.Musik zum Beispiel.
Wer in einer Gallerie geht "lässt er sich dort nicht unterhalten?"
Was ich hasse:
Leute die versuchen in irgendwelchen Werken etwas hinein zu interpretieren.
Man kann den Menschen nur vorm Kopf gucken und nicht hinein!
Entweder es gefällt oder auch nicht.
So einfach.
Obwohl nicht jede Kunst den Anspruch hat zu gefallen.
 
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BTW: Thomas Mann is zwar sicher nich leicht zu lesen - aber wer von Kunst fordert, dass sie "leicht" sein soll, hat nicht verstanden, was Kunst überhaupt is! Der verwechselt Kunst mit Unterhaltung...

Thomas Mann ist nicht sooo schwer zu lesen, wenngleich es Unterschiede gibt, die Buddenbrooks etwa sind leichtgängiger als Der Zauberberg, aber darauf wollte ich nicht hinaus. Mich nervte nur wieder selbstgerecht Selbstabgrenzung vom "Sumpf", der ja angeblich ach so ein Gegenwartsphänomen sei. Wie gesagt, mit der Bereitschaft und dem Willen, schwierige Stellen eben nötigenfalls einmal mehr zu lesen, wäre es schon getan, eben das einem unbegreifliche nicht als unbegreiflich abzutun.

Zum (kunstvollen) Schreiben kann ich Nietzsches "Vom Lesen und Schreiben" aus dem Zarathustra empfehlen.

http://www.rz.uni-potsdam.de/u/philosophie/texte/nietzsch/also.htm#lesen

Wer den Leser kennt, der thut Nichts mehr für den Leser. Noch ein Jahrhundert Leser - und der Geist selber wird stinken.

Dass Jedermann lesen lernen darf, verdirbt auf die Dauer nicht allein das Schreiben, sondern auch das Denken.

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So ist es, der Zugang zur Kunst ist individuell!

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Der hier gegenständige Text ist allerdings keine Kunst, von den Pfad sollten wir wieder runterkommen (und bei Bedarf an anderer Stelle wieder betreten).
 
@Campari: Da bekommt man doch Knoten im Gehirn. *chatt*
Laut Lesethread hast du "Also sprach Zarathustra" ja in Angriff genommen, bist du durchgekommen?
Und gab es danach mehr Verwirrung oder mehr Erleuchtung? ???
 
Gleichermaßen Verwirrung und Erleuchtung ;D, aber ich schaffe eigentlich immer nur 2-3 "Abschnitte", oft muss ich Abschnitte mehrmals lesen, von daher, auch weil die Seminartexte auch gelesen werden wollen, wird mich das Buch noch eine Weile beschäftigen.

http://www.rz.uni-potsdam.de/u/philosophie/texte/nietzsch/also.htm (Es ist zwar meine Uni aber ich lese das lieber in einem richtigen Buch, am Bildschirm bin ich extrem ablenkbar ;D)
 
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