New Yorks Subventionen für AMD Fab in der Kritik

NOFX

Grand Admiral Special
Mitglied seit
02.09.2002
Beiträge
4.532
Renomée
287
Standort
Brühl
  • RCN Russia
  • Spinhenge ESL
Die neue Fertigungsanlage soll mit 1,2 Milliarden US-Dollar gefördert werden, was in etwa einer Millionen US-Dollar pro geschaffenem Arbeitsplatz entspricht.

Peter Kent, selber Chef des Biotech-Startup-Unternehmens OrthoSystems, kritisiert die Pläne des States New York Fördergelder in dieses Höhe für eine Anlage bereit zu stellen, in der vornehmlich <i>"hart arbeitende, schlecht ausgebildete und schlecht bezahlte Arbeiter"</i> benötigt werden. Die wirkliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit werde anderswo geleistet, genau wie auch die eingesetzten Maschinen nicht vor Ort hergestellt werden.

Noch sei es nicht zu spät, die Subventionen dafür zu verwenden, ein Biotech-Zentrum zu gründen. Die geographische Lage wäre dafür ebenfalls ausgezeichnet, da man in der Umgebung über sehr gute Universitäten und Absolventen verfüge. Die so entstandenen Biotech-Unternehmen könnten im weltweiten Vergleich bestehen und würden ohne große Subventionen wachsen können.

<b>Quelle:</b> <a href="http://www.timesunion.com/AspStories/story.asp?storyID=555233&category=OPINION&newsdate=1/19/2007" target="b">Redirect AMD subsidy to fund biotech center</a>
 
finde ich richtig :D


sollen sie die Fab lieber zu uns nach dresden setzen...da finden sie bestimmt auch hart arbeitende und schlecht ausgebildete leute, die das machen...wie in den anderen fabs

(das war ironie)

ich mein,....ich würde es wirklich begrüßen, wenn die fab hier her kommen würde, da ich persönlich von jeder verbesserung des standortes dresden profitieren würde...aber die vorgebrachten argumente legen eigentlich nur die tatsache nahe, dass man in der biotech branche nichts weiter zu tun hat, außer mit seinem tollen studienabschluss irgendwie die zeit tot zu schlagen und vor sich hin zu feieren.


ich kenne einige leute, die in den fabs in dd arbeiten...alles gut ausgebildete und studierte leute...und wenn die fab in NY ähnlich zu den dresdnern werden sollte, dann braucht man dafür mit sicherheit auch wieder viele gut ausgebildete fachkräfte...

der job in einer fab ist ja nicht nur, dass man die wafer zum belichten aufs band legt :D


aber das ist mal wieder der typische branchen-neid...findet man aber überall
 
Wenn ich mir die Summe anschaue, dann weiß ich nicht, ob das eine derartige "Standortverbesserung" rechtfertigt. Das Geld wäre in Schulen und sozialen Einrichtungen besser angelegt.
 
Wenn ich mir die Summe anschaue, dann weiß ich nicht, ob das eine derartige "Standortverbesserung" rechtfertigt. Das Geld wäre in Schulen und sozialen Einrichtungen besser angelegt.

Schonmal nachgelesen, was die in Dresden geflossenen Investitionen hinterher an Einnahmen für Bund und Land generiert haben?

Cherry
 
Soso, da gibt also ein Genfrickler dem Staat NY den objektiv guten Rat, nicht den AMDlern die Subventionen zu schenken, sondern lieber ihm selber fürs Reich werden beim Frankenstein spielen... *lol* alles klar!
Und da heißt es, wir hier wären angeblich die Neidgesellschaft.
 
Diese "Kritik" scheint wirklich mehr das Ziel zu haben die Fördergelder umzuleiten.:]
Ob die den Mist selber glauben? Dresden ist dich ein gutes Beispiel wie sich siwas auswirkt, und da sind bestimmt auch nicht nur lauter Deppen drin.
Und in den tollen Bio-Tech-Firmen sind ganz sicher auch nur lauter hochqualifizierte Menschen beschäftigt, ganz sicher :]
 
Peter Kent, selber Chef des Biotech-Startup-Unternehmens OrthoSystems ... Noch sei es nicht zu spät, die Subventionen dafür zu verwenden, ein Biotech-Zentrum zu gründen.
Na alles klar, sehr subjektive Sicht und mit damit mit Sicherheit nicht relevant.
 
in der vornehmlich "hart arbeitende, schlecht ausgebildete und schlecht bezahlte Arbeiter" benötigt werden

Ach so ist das in wirklichkeit. Naja, vielleicht ja auch nicht, und der komiker will eben die asche für seinen eigenen laden abgreifen, gibt er ja auch so zu, den quatsch von wegen ein biotech center könnte ohne grosse subventionen auskommen, kaufe ich dem jedenfalls nicht ab.

Solche heckenschützen gehören wohl dazu wenn es was zu holen gibt.
 
Es stimmt schon, dass die Subventionen sich gegenseitig hochgeschaukelt haben, 1,2 Milliarden sind wahrlich nicht wenig. Ob diese jetzt sinnvoller in AMD oder in Biotech investiert werden soll ist die Frage, bei AMD kommt nur definitv eine Firma (also nicht unbedingt mehr) baut man hingegen ein Biotech-Zentrum auf kommen zig kleine Unternehmen...

Schwierige Etscheidung, die ich selber nicht treffen möchte. Beides hat Zukunft, was mehr bringt ist halt die Frage...
 
Schonmal nachgelesen, was die in Dresden geflossenen Investitionen hinterher an Einnahmen für Bund und Land generiert haben?

Cherry


dann gib mal bitte nen link ... aber wenns geht einen objektiven (also nicht auf deine eigene HP verweisen ;D) würde mich mal interessieren was da für ne rendite bei rumkommt...
 
aber wenn man mal sieht das die zweimal so viel bekommen wie in Dresden, ist das schon extrem
 
[Wook]Demogorg;3041666 schrieb:
dann gib mal bitte nen link ... aber wenns geht einen objektiven, würde mich mal interessieren was da für ne rendite bei rumkommt...

Ich muß auch erstmal Suchen... ich hab nicht immer links auf die finanzielle Situation von AMD, Sachsen und Deutschland greifbar :-)
Hatte nur schon mehrfach in Diskussionen das Argument mit den zu hohen Subventionen und die Erwiderung, daß sich diese schon längst gelohnt haben, gelesen.

Was ich so auf die Schnelle gefunden habe:

http://ec.europa.eu/regional_policy/sources/docconf/lisbon/doc/statement_gmilbradt_0303_de.pdf schrieb:
Folie 10: Job Efffects of AMD and Infineon Investments (Dresden Region)
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat im Jahre 2002 eine Studie über die
unmittelbare und mittelbare Beschäftigungswirkung der Großinvestitionen von AMD
und Infineon erstellt.
Wie Sie auf dieser Folie erkennen können, sind seit 1994 durch die Investitionen von
AMD und Infineon direkt gut 8.000 wettbewerbsfähige und innovative Arbeitsplätze
geschaffen worden. Zusammen mit den in Service, Ausrüstung sowie durch
Einkommenseffekte mittelbar entstehenden Arbeitsplätzen liegt die Zahl mittlerweile
bei mehr als 16.000.

Folie 11: Fiscal Effects of Public Subsidies to AMD and Infineon Investments
In der gleichen Studie hat man auch die fiskalischen Effekte der Subventionen
berechnet:
Bereits Anfang 2003 standen der Summe aller bis dahin eingesetzten Fördermittel
höhere Gesamteinnahmen an Steuern und Minderausgaben der Sozialversicherung
gegenüber. Und tritt die der Studie zugrunde liegende Prognose einer Umsatzrendite
von 5 % ein, wird die Summe aus Steuereinnahmen, Einnahmen der Sozialversicherungen
und deren Minderausgaben die Fördermittel bereits in 2005 um das Zweifache

Siehe auch: http://www.bmbf.de/de/6247.php
http://www.bmbf.de/de/6247.php schrieb:
Laut einer DIW Studie übersteigen die durch die Förderung generierten staatlichen Einnahmen die Ausgaben deutlich. Danach überstiegen bereits 2003 die staatlichen Einnahmen die Fördermittel um 60%. Nach 5 Jahren wird mit einem vollständigen Rückfluss der Förderung gerechnet, nach 10 Jahren mit 6 Mrd.&#8364; Rückfluss. Die Förderungen, die in diesem Sinne eher Investitionen sind, haben sich damit sowohl für die Wirtschaft als auch für die Gesellschaft gerechnet.
Neben der Projektförderung wurden am Standort Dresden von den insgesamt 11Mrd.&#8364; für den Bau der Chip-Fabriken ca. 2 Mrd.&#8364; von Bund und Land bereitgestellt. Alleine die MwSt. Einnahmen der 11 Mrd.&#8364; decken fast die öffentliche Unterstützung.
Die da erwähnte Studie selber habe ich jetzt auf die Schnelle nicht gefunden (die DIW-Seite ist etwas unübersichtlich, und ob die Studie überhaupt frei im Netz steht weiß ich nicht), aber ich halte das für relativ zuverlässige Aussagen.

Cherry
 
na das hört sich ja wirklich seriös an thx für die mühe (gibt direkt mal ne gute bewertung)
 
Schonmal nachgelesen, was die in Dresden geflossenen Investitionen hinterher an Einnahmen für Bund und Land generiert haben?

Cherry
Und wieviele Arbeitsplätze hängen an AMD, direkt und indirekt??

Letzteres ist ja gerade das Problem und der Punkt, der sich nicht soo wirklich messen lässt...

Denn die Arbeiter bei AMD bekommen ja mehr Geld, das sie (hoffentlich) auch ausgeben, als z.B. ein Hartz4 empfänger...
Und eben jetzt ist die Frage, ob sich die investition nicht doch am Ende noch lohnen könnte...
 
Was ist das denn für ein Kommentar von dem Biotech-Chef?
Die Ultrahochkomplexen Prozessorkerne heutigen Standards sollen bei AMD also von unterbezahlten Vollidioten gebaut werden?
Naja das würde wenigstens die Dumpingpreise für die Prozessoren momentan erklären.;D
Verwechselt er das nicht höchstens mit den Fabriken in Malaysien wo die Chips auf die Platine gesetzt, verklebt und verpackt werden?
Da kann ich mir das vielleicht noch vorstellen.
Oder verwechsel ich da etwas?
Korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege.:]
Nicht, dass ein Bio-Zentrum keine lohnende Investition wäre aber das was er da als Gründe abgibt ist mal meiner Meinung nach so ziemlich fragwürdig.

mfg
Chris
 
Zuletzt bearbeitet:
was ich dennoch immer wieder lustig finde: da wird immer behauptet, die freie wirtschaft sei effektiver und kostengünstiger als der öffentliche dienst - nur, wenn man dort auch mal so rechnen würde (z.b. mit den wieder herein gekommenen/gespartem sozialleistungen), dann könnten die ja gleich eine staatliche fab bauen :]
 
naja, das waere dann sozialismus... Kombinat ROBOTRON gabs ja schon mit 65.000 mitarbeitern ende der 80er. im "reverse engineering" hatten sie aber was drauf...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten