News SETI.Germany : Einstein@Home: neue Ergebnisse der Suche nach kontinuierlichen Gravitationswellen

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Einstein@Home berichtet über einen seit einigen Wochen ist auf arXiv zu findenden Vordruck eines Artikels, der zur Veröffentlichung im Astrophysical Journal eingereicht wurde. Wie schon im vorherigen Datensatz wurden auch in den neuesten LIGO-Daten zwar noch immer keine Hinweise auf reale kontinuierliche Gravitationswellen gefunden, aber daraus lässt sich einiges zu Neutronensternen ableiten, beispielsweise eine Obergrenze für die Abweichungen von einem perfekten Ellipsoid in Abhängigkeit von Entfernung und Rotationsgeschwindigkeit. Die Meldung spricht hier von "Bergen", was allerdings durchaus etwas übertrieben ist: Im Verhältnis zum Durchmesser sind Neutronensterne offenbar dermaßen flach, als ob die Erde am Äquator keine Erhebung höher als einen Meter hätte.

Ergebnisse der tiefen Himmelsdurchmusterung in LIGO-O3-Daten
Die Ergebnisse unsere Himmelsdurchmusterung nach kontinuierlichen Gravitationswellen in öffentlichen Daten aus dem dritten Beobachtungslauf (O3) von LIGO wurden als Vordruck auf arXiv veröffentlicht: Deep Einstein@Home all-sky search for continuous gravitational waves in LIGO O3 public data (engl., Tiefe Einstein@Home-Himmelsdurchmusterung nach kontinuierlichen Gravitationswellen in öffentlichen LIGO-O3-Daten). Das Manuskript befindet sich derzeit im Begutachtungsprozess für die Veröffentlichung in The Astrophysical Journal.

Unser Artikel beschreibt die Einstein@Home-Himmelsdurchmusterung nach kontinuierlichen Gravitationswellen mit Frequenzen zwischen 20 Hz und 800 Hz in den neuesten LIGO-Daten. Dies ist die bisher empfindlichste Himmelsdurchmusterung in diesem Bereich.

Die Suche hat keine Gravitationswellensignale gefunden. Daraus leiten wir Rückschlüsse auf die Neutronensternpopulation in unserer galaktischen Nachbarschaft ab. So gibt es beispielsweise im Umkreis von 100 Parsec (~330 Lichtjahre) um die Erde keine Neutronensterne, die sich öfter als 12 000-mal pro Minute um die eigene Achse drehen und am Äquator Berge mit einer Höhe von mehr als einem halben Millimeter aufweisen; ansonsten hätten wir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ihre Gravitationswellen entdeckt.

Das LIGO-Team fügt den Daten zu Überprüfungszwecken gefälschte kontinuierliche Gravitationswellensignale bei. Deren Parameter sind bekannt. Unsere Suche hat in unserem Suchbereich alle gefälschten Signale sehr genau wiedergefunden. Das erhöht unser Vertrauen in die Empfindlichkeit unserer Suche weiter.

Momentan führen wir weitere Suchläufe in öffentlichen LIGO-Daten durch. Während wir diese Daten weiterhin auf kontinuerliche Wellen untersuchen, geht unser herzlicher Dank an euch alle, die ihr diese Arbeit durch das Spenden eurer Rechenleistung ermöglicht!

Falls ihr mehr erfahren möchtet, antwortet auf diesen Beitrag in unserem Diskussionsforum (engl.).

M. Alessandra Papa

https://www.aei.mpg.de/searching-for-continuous-waves
20.04.2023 16:22:16 MEZ

Originaltext:
Zitat
Zitat von Results from deep all-sky search on LIGO O3 data
The results of our all-sky search for continuous gravitational waves in public data from LIGO's third observing run (O3) have been published on the arXiv preprint server: Deep Einstein@Home all-sky search for continuous gravitational waves in LIGO O3 public data. The manuscript is currently in the peer-review process for publication in The Astrophysical Journal.

Our publication describes the Einstein@Home all-sky survey for continuous gravitational waves with frequencies between 20 Hz and 800 Hz, using the latest LIGO data. To date, this is the most sensitive all-sky search in this range.

The search did not reveal any gravitational-wave signal. Based on this we draw conclusions about the population of neutron stars in our Galactic neighborhood. For example, within 100 parsecs (~330 light-years) around Earth there are no neutron stars rotating faster than 12,000 rpm with equatorial mountains larger than half a millimeter; otherwise we would have very likely detected their continuous gravitational waves.

The LIGO team adds fake continuous gravitational-wave signals to the data, for validation purposes. The signal parameters are known. In its search range our search accurately recovers the fake signals. This gives us further confidence in the sensitivity of our search.

At the moment we are running additional searches on public LIGO data. As we continue to mine these data for continuous waves, our heart-felt thanks go to all of you who make this work possible by donating cycles from your computers!

If you would like to know more, just reply to this news item in our discussion forum.

M. Alessandra Papa

https://www.aei.mpg.de/continuouswaves
20 Apr 2023 15:22:16 UTC

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