Nostalgie oder wirklich der bessere Klang?

Tante Emma

Grand Admiral Special
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Die CD galt ja in den 80er Jahren allgemein als der revolutionäre Fortschritt. Im Zeitalter der modernen Computer hielt dann das MP3 Format den Einzug und ist heute neben anderen Kompressionsformaten kaum noch aus dem Audio & Multimediabereich wegzudenken.
Auch ich stieg vom Tonband über die Langspielplatte auf die CD und irgendwann auf MP3 um.

Ich saugte und sammelte jahrelang alles an MP3s, was es nur gab, Hauptsache haben.
Als es mir finanziell besser ging, legte ich mir endlich einen kleinen Traum zu und zwar eine gute Mittelklasse Anlage von Yamaha (Blu Rayplayer und 5.1 Vestärker für runde 1000€)
Dazu nochmal 5 Boxen, wovon 4 Standboxen sind für ebenfalls rund 1000€. Sicherlich kein High End, aber was ist das schon genau?
Meine MP3 Sammlung hörte sich dann nicht mehr so an, wie ich es mir wünschte und bald stellte ich fest, das ein Großteil davon nur mit 128 bis 192 kbs ohne vbr kodiert waren. Sowohl über die Boxen, als auch über einen guten Technikskopfhörer wollte eben nicht der Hörgenuß aufkommen. Ich fing nun schrittweise an, meine gesammelten Werke durch Amazons MP3 Angebot zu ersetzten und gab dafür viel Geld aus. Nun hatte ich 320kbs und vbr und es hörte sich schon besser an, aber irgendwas fehlte.
Ich beließ es dabei und dachte zwar ab und zu daran und schob es auf meine Einbildung und meine Art von Perfektionismus.
Anfang voriges Jahr legte ich mir einen Plattenspieler zu. Der kostete 220€ und dazu noch ein Tonabnehmer von Ortofon für 80€. Grund war, ich hatte eine Kiste LPs geschenkt bekommen und dort Platten aus meiner Kindheit und Jugend wieder gefunden.
Als der Plattenspieler nebst Tonabnehmer aufgebaut war und alles justiert und eingerichtet war zog ich eine alte Depeche Mode LP von Amiga (die sicherlich presstechnisch und vom Alter her nicht gerade das beste Venyl ist) aus der Hülle. Legte die Platte auf den Teller, stellte den Plattenspieler an, der Teller drehte sich, mit einer Kohlenfasterbürste befreite ich die Platte von etwas wenigem Staub und mit einem kleinem Knackser setzte ich den Tonarm in die Leerrille der LP. Es knackste etwas und die ersten Klänge ertönten. Ich drehte den Verstärker lauter, schaltete den Verstärker auf reinen Stereobetrieb um und setze mich zwischen zwei Boxen ins Stereofeld und genoß Musik!. Klare Töne, warme satte Bässe und ein Klangspektrum, das ich schon lange nicht mehr gehört habe. Jetzt weiß ich auch, was mir all die Jahre gefehlt hat bzw. gestört hat und zwar die klinische Sauberkeit der digitalen Musik, es fehlt an Herz, an Seele und an Wärme. Mitterweile habe ich mir ca. 60 neue LPs teilweise aus den Staaten oder UK zugelegt und werde nie wieder eine CD kaufen.
Gut, das es heute schon sogar bei Mediamarkt LPs zu kaufen gibt, wenn auch sehr teuer, da wohl geringe Pressauflagen.


Bei diesem Thema fällt mir noch eine andere "Abartigkeit" der Neuzeit auf. Bevor es UKW gab, musste man mit MW und KW vorlieb nehmen. Mit Einzug der UKW war es möglich Musik in Stereo und in guter Qualität zu übertragen und zu empfangen.

Heute gibt es zig digitale Radios für 100€ und mehr, mit dem man nun Internetradio hören kann.
Toll 64Bit AAC oder 128kbs mp3. Es lebe der Rück äh Fortschritt.

Da geben die Leute mehr Geld aus wie früher um Musik in deutlich schlechter Qualität zu hören als früher. Das nenne ich Fortschritt!

Einzigstes Agument ist die mögliche Vielfalt und das man eben Streams/Radiosendungen emfangen kann, die über UKW nicht empfangbar wären (z.b. Urwaldwelle Togo) Aber ansonsten ist es doch ein technischer Rückschritt...

Wer von Euch mit gesunden Ohren kann meine Meinung teilen (oder auch nicht) oder hab ich was an den Ohren? ;-)
 
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Der Klang einer CD ist natürlich besser als der einer LP. Aber gerade weil er "kristallklar" ist, empfinden es viele Leute als subjektiv schlechter ohne weniger lebendig. Das kommt einfach von der natürlichen Gewohnheit, dass es sonst überall um einen auch Störgeräusche gibt, sei es bei einem Gespräch, im Kino oder auf einem Konzert. Zwar nimmt man die Umgebungsgeräusche oft nicht war, da sie vom Gehirn stark gefiltert werden, wenn man sich speziell auf etwas konzentriert, aber gerade diese Punkte fehlen beim sauberen digital Ton und sorgen daher zu einem subjektiv schlechteren Empfinden.
 
Vergessen darf man auch nicht, daß mp3 komprimierte Musik ist, d.h. bestimmte, eigentlich nicht hörbare Teile der Musik werden herausgeschnitten. Ich persönlich habe zwar auch beim direkten Vergleich noch keinen Unterschied feststellen können, aber auch einer recht hochwertigen Anlage halte ich es für denkbar, daß Audiophilen da was fehlt.

Davon abgesehen schwören ja so einige Leute auf Vinyl, obwohl die CD nachweislich die größte Klangtreue bietet. Ich bin da skeptisch; mir wäre eine CD immer lieber als eine Platte, da mich die Störgeräusche (Knacken, Knistern, ggf. auch Rumpeln) stören würden.

Ist wie mit den Röhrenverstärkern, deren Verfechter schwören auch Stein und Bein, daß der Klang angenehmer und wärmer wirkt als der eines transistorbasierten Verstärkers, obwohl alle Kennlinien und Frequenzgänge dagegensprechen.

Ich würde mir nicht anmaßen, darüber zu urteilen, würde aber nicht völlig ausschließen, daß die eigene Einbildung ein klein wenig zu der Begeisterung beiträgt. Also ein kleines bißchen Nostalgie ist sicherlich dabei...


(Außerdem: Bei Depeche Mode sind doch auf auf einer CD genug Störgeräusche drauf *lol* --> nein, war ein Spaß, ich höre die auch ganz gerne! Konnt ich mir nur nicht verkneifen ;))
 
Der Vergleich MP3 (oder andere Formate) vs. CD ist ein ewiges Streitthema.
Es gibt zich Blindtests mit Leuten die an sich ein sehr gutes Gehör haben sollten die zeigen das Unterschiede nicht hörbar sondern nur messbar sind und dann wiederum gibt es andere Tests/Meinungen die das Gegenteil beweisen. Ebenso gibt es auch zich Tests die halt beweisen das es recht egal ist welche Kabel&Stecker man verwendet und andere die das Gegenteil aufzeigen usw.

Da kann man sich ewig drüber streiten und diejenigen die gerne den Gegenwert eines Mittelklasse Wagens für den Musikgenuß ausgeben werden einen Teufel tun und sagen "ja stimmt hört man wirklich keinen Unterschied" und ebenso werden auch diejenigen die halt "nur" 2000-3000€ ausgeben einen Teufel tun und zugeben das es womöglich doch Sinn machen könnte hier und da noch etwas zu verbessern.

Der gesunde Mittelweg: jeder wie er kann und meint ;D

Ansonsten würde ich Desti zustimmen. Denn bei Platten hört man definitiv einen Unterschied und ich persönlich mag den Klang einer LP auch lieber als den einer CD. Das dann halt über halbwegs gute Kopfhörer/Boxen/Plattenspieler. Wobei sich "halbwegs gut" hier auf den Preisbereich bezieht. Man kann ja auch für einen Plattenspieler locker hunderte, ja tausende € ausgeben. Und ob man jetzt Kopfhörer für 500€...

Ob das wirklich sein muss ist auch wieder so eine Sache. Ich glaube in den Punkten schlägt man sich in sämtlichen Hifi Foren auch schon seit Menschengedenken die Köpfe ein. So wie ich es bisher kennengelernt habe reicht auch hier in gemäßigten Preisregionen, so um die 200-300€, aktiv zu sein. Thorens Plattenspieler sehen meist unheimlich schick aus, aber klanglich so überlegen...nu ja muss auch wieder jeder selber wissen. Sehr gute Kopfhörer gibt es schon für 150-250€.

Als Fazit würde ich von daher behaupten das Musik einer Platte einfach "ehrlicher" und wärmer klingt und von daher eben, wie Desti es sagt, als besser empfunden wird. Wenn man nur auf Messwerte&Diagramme guckt gewinnen sicher andere Tonträger/Formate. Aber meines Wissens setzen auch viele Audiophile eher auf Platten. Was für mich persönlich auch irgendwo ein Widerspruch ist, weil man zunächst zich tausende Euro investiert um auch ja jede möglich Störquelle zu vermeiden und ein exzellentes Signal wiedergeben zu können und dann nimmt man halt eine Platte die wiederum nicht so störungsfrei daher kommt *noahnung* Kann alles irgendwie erklärt werden, ist aber für nicht so audiophile Leute kaum nachvollziehbar ;D Laut Aussagen im HiFi Thread gibt/gab es wohl Platten die halt deutlich besser abgemischt sind als CDs und deshalb auch besser klingen.
 
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Eigentlich ist es ganz einfach: Wer besseren Klang erlebt hat, sieht manches mit anderen Augen bzw. hört es mit anderen Ohren.

Allerdings klingt z.B. eine Aufnahme aus den 1970ern eben wie sie klingt. Wer Joy Division auf einer fein auflösenden Anlage hört, bekommt vermutlich das kalte Grausen wegen der Quailtät der Aufnahme.

Störgeräusche, welche man früher gar nicht gehört hat, hört man plötzlich. So ging es mir auch im Auto. Andere Hochtöner reingesetzt, schon hört man hochfrequente Störungen bei mancher offensichtlich fehlerhaft angelegten MP3-Datei. mit den alten Tröten im Armaturenbrett hatte ich das Problem nicht. :)

Fazit: Alte Musik klingt auf alten Geräten vermutlich besser. Zumindest zeitgemäß - im wahrsten Sinne des Wortes.

Ein gutes Beispiel dafür, was auf »feinen Musikanlagen« grausam klingt ist meiner Meinung nach »Unpluggedx von Eric Clapton aus dem Jahre 1992. Mit einer normalen Anlage macht das Ding Laune. Hört man aber »zu gut« -> verdirbt es einem das Klangerlebnis...

Grüße, Martin
 
"Wärmer" klingt eine Platte wahrscheinlich, weil die Höhen nicht so klar rüberkommen. Also rein objektiv ist eine CD klar besser, und auch eine 128kb-MP3 ist üblicherweise besser, schon allein weil das Staubgekratze fehlt.

Aber subjektiv, also vom Gefühl her besser sind die Schallplatten, weil man da mehr Bezug zu hat. Man muß vorsichtig damit umgehen, man sieht direkt, wie der Plattenspieler funktioniert, und auch das Knistern am Anfang der Platte bedeutet so eine Art Vorfreude. Und wenn gesagt wird, daß bei einer MP3 was fehlt, dann denkt man immer daran und versucht es herauszuhören, auch wenn das medizinisch unmöglich ist.

Letztlich kommt es bei der Wahl des Tonträgers auch auf die restliche Anlage an. Wenn man im Auto was hören will, dann scheiden Platten natürlich aus. Und wer in der Küche beim Braten etwas bedudelt werden will, der ist mit einem Internetstream möglicherweise am besten bedient, denn das Klangerlebnis wird eh nicht gut mit Quäklautsprechern und Bratgeräuschen im Hintergrund, aber möglicherweise schmeckt die aufgetaute China-Pfanne ja besser, wenn man dabei chinesische Mukke hört.
 
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Das Problem was ich bei MP3 / CD sehe ist dass die CD-Player über den optischen/digitalen Ausgang sehr gute Signale liefern, viele Hörer aber ihre MP3s dann durch die unzähligen DSPs ihrer Handys / Ipods / sonstiges Gedöns durch eine 3.5er Klinke quetschen und sich dann wundern dass es nicht klingt...

Das fiel mir erstmals so richtig auf bei einer CD von Emma Shapplin auf, die als AUDIO-CD gebrannte MP3-Vorlage auf einmal unfassbar viel besser (räumlicher, klarer, ausgewogenere Höhen,...) klang als die MP3 vom analogen Ipod oder PC mit X-FI Digitalausspielung.

Seitdem habe ich im WD-TV Live einen guten Kompromiss gefunden: anständiger DAC für MP3s und Digitalausgang.
 
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Der Klang einer CD ist natürlich besser als der einer LP.

Da habe ich mittlerweile meine Zweifel. Die CDs ist als recht limitiertes Format zwar besser als die MP3, hinkt anderen Tonformaten aber um einige Stufen hinter. Dies mag in der Abtastrate von lediglich 44.1khz begründet sein. Gerade von man sich anschaut, dass diese von einem 192khz PCM Master gezogen wurde, leuchtet ein was hier verloren geht.

Wie es der Zufall will habe ich kürzlich einen Workshop besucht wo u.a. jene Formate untersucht wurden. Geleitet wurde das Ganze vom Chefredakteur der STEREO. Die CD ist ganz nett. Mehr leider nicht.
Für mich grösster Aha Effekt war letztlich das Abschneiden der LP. Uns wurde vorher nicht gesagt was da passieren würde. Als diese anlief dachte ich erst ich bilde es mir ein. Ein wahnsinns Klang kam aus den Boxen.

Warum sich die LP dann lebendiger anhört liegt in einer Phaseninterferenz begründet, die bauartbedingt auftritt. Mehr dazu im Folgenden

Ich habe heute einen Workshop besucht. Geleitet wurde das ganze von Matthias Böde (STEREO). Thematisch ging es darum herauszufinden, ob Hifi eine Frage des Formats sei.

Verglichen wurden sodann verschiedenste Aufnahmen in Form von LP, CD Format 16 Bit/ 44.1kHz, 24 Bit/ 96kHz und 24 Bit/ 192 kHz PCM Master.

Wirklich sehr interessant und aufschlussreich. Ich hatte nicht wirklich erwartet viel Neues zu lernen. Durch PC und MiniDisc habe ich mich immerhin schon vor über 20 Jahren mit Datenreduktion, WAV Formaten und Aufnahmen beschäftigt. Trotzdem war die Neugier groß und ich wurde nicht enttäuscht.
Auch die LP wurde intensivst von allen Seiten beleuchtet und man ergründete, warum sie sich anders anhört.

Wir haben jeweils beim schlechtesten Format in Form der MP3 angefangen, dann gings über CD zu SACD und landeten dann beim eigentlich PCM Master Record. Von diesem stammten auch sämtliche Aufnahmen, weshalb sehr gut die Eigenheiten jedes Mediums herausgehört werden konnte. Als letztes wurde dann noch die Schallplatte aufgelegt, welche ebenfalls mit dem PCM Master gefüttert war. Ich war anfangs irritiert, weil die LP viel lebhafter wirkte. Es sprudelte förmlich aus den Boxen heraus und ich dachte ich bilde mir das alles nur ein, denn die Kopie kann nicht besser klingen als das Master Record! Es klärte sich jedoch schnell was dem zugrunde lag. Die LP generiert hier falsche Töne, die unser Gehör aber positiv auswertet und der Klang subjektiv besser wirkt. Es ist wohl beim Schneiden der LP ähnlich wie mit einem Seismograph. Lange Linien werden dünn gezeichnet, enge Kurven aber dick aufgetragen. Dieses führt zu einer Phasenverschiebung und einer entsprechenden Verfälschung des Signals, welches uns dann aus welchem Grund auch immer gut gefällt.

Wer weiss - vielleicht hole ich mir doch noch einen Plattenspieler :)



Der gesunde Mittelweg: jeder wie er kann und meint ;D
Genau das!

Ansonsten würde ich Desti zustimmen. Denn bei Platten hört man definitiv einen Unterschied und ich persönlich mag den Klang einer LP auch lieber als den einer CD. Das dann halt über halbwegs gute Kopfhörer/Boxen/Plattenspieler. Wobei sich "halbwegs gut" hier auf den Preisbereich bezieht. Man kann ja auch für einen Plattenspieler locker hunderte, ja tausende € ausgeben. Und ob man jetzt Kopfhörer für 500€...

Als Fazit würde ich von daher behaupten das Musik einer Platte einfach "ehrlicher" und wärmer klingt und von daher eben, wie Desti es sagt, als besser empfunden wird.[...]
Laut Aussagen im HiFi Thread gibt/gab es wohl Platten die halt deutlich besser abgemischt sind als CDs und deshalb auch besser klingen.
Die LP klingt zwar in manchen Ohren besser - aber bestimmt nicht ehrlicher ;) In der Tat muss man sagen, dass die LP eine Klangverzerrung vornimmt. Muss man sich so vorstellen wie bei einem Seismographen. Lange Linien werden fein gezeichnet, kurze Kurven aber dick aufgetragen. Das passiert letztlich auch beim Schneiden einer LP. Es werden im Grunde tiefe Rillen geschnitten, wo keine hingehören. Das führt zu einer Verfälschung des Tons und alle Ehrlichkeit ist dahin. Seltsamerweise kann unser Ohr aber dieser Verzerrung sehr viel mehr abgewinnen. Dies führte in oben verlinktem Workshop auch dazu, dass sich die LP tatsächlich besser anhörte als das ursprüngliche Master von dem es gezogen wurde.
 
Das mit dem "ehrlich" ist auch nicht ganz so wörtlich gemeint. Mir fehlt nur der passende Begriff. Würden wir die gleichen Genres hören könnte ich es eher erläutern ;D

Sagen wir mal so (es ist wirklich schwer zu beschreiben, also bitte jetzt nicht jedes der folgende Worte auf die Goldwaage legen):
Ich habe E-Gitarren zu Hause und entsprechend auch nen Verstärker. Und natürlich klingt jede Gitarre in Kombination mit irgendeinem Verstärker und dessen Einstellungen auch wieder anders. Auf meinem Marshall anders als auf dem Engl von nem Kollegen. Aber ich weiß eben schon wie ne E-Gitarre bei einer bestimmten Musikrichtung grundsätzlich klingen sollte. Und so ziemlich alles was ich vergleichsweise auf CD&LP gehört habe, klingt hier auf der LP quasi wie es soll und auf der CD etwas idealisiert um nicht zu sagen verschlimmbessert ;D

Das meine ich mit ehrlich. Keine Ahnung ob es so verständlicher ist *noahnung* ich kann es echt nicht besser beschreiben. Muss man halt gehört haben.

Weiterhin habe ich ja auch schon mal im HiFi Thread erwähnt das es durchaus bei bestimmten Bands/Genres auch mal üblich ist bewusst auf Super Equipment zu setzen und bewusst wir einen "rohen/dreckigen" Klang zu sorgen. Auch das kommt auf einer LP ganz anders rüber als auf ner CD.

edit:
Noch zu dem Test den du mitgemacht hast.
Das habe ich jetzt richtig verstanden das ihr jeweils wusstest welches Medium verwendet wird? Es war also kein Blindtest?

Und letztendlich kommt dabei auch das rüber was ich eben meine:
Das was man hört muss gefallen und nicht zwingend möglichst genauso klingen wie das Master. Du beschreibst hier nach meinem Empfinden genau den Gegensatz zu dem, was im Hifi Thread immer mal gesagt wird. Eine absichtlich verfälschte Aufnahme (LP mit tieferen Rillen) wird als besser empfunden als das Master. Somit kann es auch durchaus sein das eine gewisse Verfälschung das das heimische Equipment letztendlich als angenehmer/schöner wahrgenommen wird, als eben die super-High-End Anlage die alle möglichen Störungen versucht zu eliminieren. Halt der Punkt: es muss mir gefallen und nicht zwingend die beste "Kurve in einem Diagramm" sein. Das ist eben für mich immer der Punkt wo gerne mal die rein emotionale Komponente verloren geht und es nur noch um Messwerte und/oder Geld geht.

Damit es nicht wieder falsch verstanden wird:
Ich beziehe das auf Leute in meinem Bekanntenkreis wo es recht offensichtlich so ist, nicht auf irgend wen hier im Forum den ich nicht kenne. Aber es gibt halt definitiv Leute die einfach nur nach Suggestion kaufen, also im Sinne von "der hohe Preis suggeriert...".

Und an der Stelle meine ich eben das es durchaus sein kann das eine Mittelklasse Anlage besser klingen kann, als ein High-End System. Einfach weil man ein völlig anderes Empfinden dafür hat.

So ist es dann wohl auch mit einer LP vs. CD. Es mag durchaus Leute geben die einer CD immer den Vortritt lassen würden. Von daher ist es schwer von besserem Klang zu reden.
 
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Das "ehrlich" war auch nur Mittel zum Zweck. So habe ich eine prima Einleitung gehabt für das was ich schreiben wollte :D

Naja, der Vergleich mit der CD ist sowieso ein Ding für sich. Das Medium ist zwar das meistverbreiteste Medium, aber eben lange nicht das beste. Wir sprechen hier wie gesagt von 16bit/44.1khz und einer Technik die Ende der 70er entwickelt wurde. Seitdem kam nicht mehr viel bzw wurde nicht viel mehr durchgelassen.
Mich würde daher interessieren wie sich für dich die 24bit/176,4kHz einer Super Audio CD anhören. Leider gibt es nicht wirklich viele Medien in dem Format, woran ein Hörtest womöglich schon scheitern wird.
 
Auf meinem Marshall anders als auf dem Engl von nem Kollegen.
Jaaa - das sind auch Instrumentenverstärker, das ist ganz was anderes, die dürfen übersteuert werden (was bei HiFi nie passieren darf). Deren Übersteuerung ist wohlkalkuliert und charakteristisch. Genau deshalb habe ich auch meinen EXEF Amp. So wie eine Gitarre damit klingt, das gibts in keinem Wohnzimmer. 8)

Dennoch bin ich abseits der Kennliniendiskussion zufriedener mit der alten analogen HiFi Technik. Mit der CD trat ein Bruch ein, der mehr kaputt machte als verbesserte. Ich bin der Meinung, daß wichtig ist, wie es klingt, nicht wieviel Bit es hat. Das trinke ich lieber.

Massen von TV Nutzern wurden 5.1 Soundsysteme untergejubelt, welche gemessen an Mittelklasse Stereo absolut grottig sind. Nur weil es exquisite 5.1 Systeme gibt heißt das noch lange nicht, daß bezahlbare Lautsprecherkonglomerate Musik machen können. :-X
 
Jaaa - das sind auch Instrumentenverstärker, das ist ganz was anderes, die dürfen übersteuert werden (was bei HiFi nie passieren darf). Deren Übersteuerung ist wohlkalkuliert und charakteristisch. Genau deshalb habe ich auch meinen EXEF Amp. So wie eine Gitarre damit klingt, das gibts in keinem Wohnzimmer. 8)

Natürlich klingts nochmal anders wenn man die Klampfe direkt anschließt.
Aber dennoch ist eine CD da gerne mal zu "rein" und eine LP näher dran.
 
Na das kacken und knistern hat man nur bei alten/staubigen Platten und das rumpeln liegt wohl eher am (billigen?) Antrieb und schlechter Dämpfung/Federung des Chassis eines Plattenspielers. Bei meinen neuen Platten knistert und knackst garnichts.
Ein Rumpeln ist vorhanden, aber nur zu höhren, wenn ich den Verstärker recht laut aufdrehe und gerade eine Leerrille erwische. Wichtig ist auch der Tonabnehmer. Bei den meisten Plattenspielern ist da eine Stricknadel verbaut. Ok, wenn man einen Plastikbomber bei ebay aus China für 50€ kauft, dann ist da sowieso nichts mehr zu retten ;-)

Es stimmt schon, das eine CD zu klinisch im Klang daherkommt. Sicher ist das zum Teil unnatürlich und ich weiß nicht, ob es auschließlich das ist, was mich stört. Sicher aber eine Ursache, das kein Hörgenuß aufkommt. Klar auf ner Party kann man eine Tunnel Trance CD reinschmeißen und aufdrehen. Wird sich keine Sau dran stören, aber spätestens, wenn man abends in Ruhe etwas anspruchvolleres nebst einem guten Glas Wein hören will, dann geht "das" für mich nicht mehr.

Sicher spielt auch Nostalgie eine Rolle. Alleine die Vorbereitung bis der erste Ton aus den Lautsprechern ertönt ist ja doch mit einem gewissem Arbeitsaufwand verbunden. Der sich drehende (bei mir zweifach beleuchtete) Plattenteller ist natürlich auch was fürs Auge und für den Spieltrieb im Manne. Das dies aber das Hörverhalten beeinflusst halte ich für sehr weit dahergeholt.

Ich kann es nicht besser beschreiben, außer das gute LPs für mich ein audiophiler Genuß sind. Sicher fehlt es bei einigen Platten an Höhen, aber das kann man ja am verstärker regeln.

Wenn ich jetzt ein Guru oder esotherischer Typ wäre, würd ich behaupten digital ist tote Materie und kann keinen lebendigen Klang erzeugen im Gegensatz zu analoger und mechanischer Technik.

Wobei...

Überlegt doch mal...

Die schönsten Musikinstrumente sind analog.
Ob Strativari, Bachmann Orgel etc. p.p.

Klar kann man diese Instrumente digital 1a nachbilden, doch ich wette, bei einem direkten Hörvergleich wird immer das Orginal gewinnen. Lässt sich das nicht auch auf die analoge versus digitale Wiedergabetechnik übertragen? Ist nur so ein Gedankengang von mir...
 
Was genau für einen Plattenspieler hast du dir eigentlich zugelegt wenn man fragen darf?
Ich habe bisher auch noch keinen, höre immer nur mit nem Kollegen diverse LPs durch da wir den gleichen Musikgeschmack haben. Aber ich überlege mir schon länger einen zu kaufen, da aber trotz mehrmaliger Nachfrage leider kein brauchbarer Tip im Hifi Thread gekommen ist ;D du aber mit dem hier genannten Preisbereich auch grob da liegst wo ich hin will, würde mich das mal interessieren.
 
Homie, für den Einstieg würde ich dir einen hochklassigen Dual empfehlen und den mit einem hochwertigen System betreiben.
Die bekommt man in der Bucht teilweise sogar mit sehr guten Systemen zu Ramschpreisen nachgeschmissen.
Es muss nun wirklich kein Transrotor oder eine andere etwas billigere Marke sein.
Die Systemfrage ist da viel entscheidender.
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EDIT :
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Eine CD ist nicht unnatürlich sondern gibt exakt(er) das wieder was aufgenommen wurde.
Nicht exakt, die CD ist auch nur eine datenreduzierte Kopie.
 
Überlegt doch mal...

Die schönsten Musikinstrumente sind analog.
Ob Strativari, Bachmann Orgel etc. p.p.

Diese Instrumente sind Punktschallwellen (bzw. um exakt zu sein mehrere pro Saite) und was im Konzertsaal im Ohr ankommt ist eben eine andere Mischung von Schallwellen als die die deine Lautsprecher zuhause (Stichwort Gruppenlaufzeiten und Rauminterferenzen) um die Ohren hauen.
 
Ich glaube das war eher so gemeint das eine Elektro Geige nie so gut klingen kann wie eine aus Holz.

Aber womöglich habe ich das auch falsch verstanden *noahnung*
 
Was genau für einen Plattenspieler hast du dir eigentlich zugelegt wenn man fragen darf?
Ich habe bisher auch noch keinen, höre immer nur mit nem Kollegen diverse LPs durch da wir den gleichen Musikgeschmack haben. Aber ich überlege mir schon länger einen zu kaufen, da aber trotz mehrmaliger Nachfrage leider kein brauchbarer Tip im Hifi Thread gekommen ist ;D du aber mit dem hier genannten Preisbereich auch grob da liegst wo ich hin will, würde mich das mal interessieren.


http://www.amazon.de/gp/product/B00112C9B4/ref=wms_ohs_product

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Features:

Separate Nadelbeleuchtung (versenkbar)
Incl. Software zum Aufnehmen und Bearbeiten
Ausgang umschaltbar Phono/Line
Keine Treiberinstallation nötig, Gerät wird automatisch erkannt
Strobe-Beleuchtung für exakte Geschwindigkeitseinstellung
Schockabsorbierende Stellfüße
Kompatibel zu Windows XP und MAC OSX
USB 1.1 Unterstützung
Mit integriertem USB-Port und zusätzlichem Phono-Vorverstärker für die hochwertige und komfortable Digitalisierung von analogen Vinyl-Schallplatten
Zwei Geschwindigkeiten, regelbar ± 10 %
Präzisionsdirektantrieb
Lieferung inklusive abnehmbarer Acryl-Staubschutzhaube
Sampling Raten von 44,1 kHz und 48 kHz in Stereo, 16 Bit Auflösung
Einstellbares Anti-Skating
Lieferung incl. Tonabnehmersystem
Großer Start-/Stop-Taster

Techn. Daten:


Spannungsversorgung:115/230 V AC, 50/60 Hz ~
Gesamtanschlusswert:12 W
Typ:Manueller Plattenspieler
Antriebsart:Direktantrieb
Motor:Bürstenloser 24 V Gleichstrommotor
Drehzahl:33 1/3 U/min und 45 U/min
Drehzahlübergang:33 -> 45 U/min in <1 s
45 -> 33 U/min in <1 s
Geschwindigkeitsregelung:± 10 %
Anlaufmoment:>1 kg/cm
Startzeit:<1 Sek.
Bremszeit:<1 Sek.
Gleichlaufschwankungen:<0,15 %
Rumpeln:55 dB DIN B
Plattenteller:Außendurchmesser 330 mm
Gewicht 728 g
Tonarm:S-förmig mit Kardanaufhängung
Tonarmlänge:230,5 mm
Überhang:16 mm
Einstellbare Nadelauflagekraft:0-4 g
Anti-Skating-Bereich:0-7 g
Ausgangspegel (Phono):1,5-3,6 mV/ 1 kHz 5 cm/s
Ausgangspegel (Line): 90-216 mV/ 1 kHz 5 cm/s
Frequenzgang: 20-20000 Hz
Kanaltrennung:>15 dB
Ausgänge:Cinch, USB Typ B
Maße:450 x 350 x 155 mm
Gewicht:11 kg

+
http://www.amazon.de/Ortofon-Concor...al-instruments&ie=UTF8&qid=1330442869&sr=1-64
+
http://www.amazon.de/gp/product/B0039I1DTC/ref=oh_o00_s00_i00_details

Für den Einstieg reicht es. Nach oben geht dann schon noch was, aber ob das dann wirklich hörbar ist, lasse ich mal unbeantwortet sein.

Der Dreher hat sehr gute Bewertung und ist eigentlich ein Techniksnachbau...
Ich werde mir noch einen besser dämpfenden Slipmat (Plattentellerauflage) holen um noch eine bessere Entkopplung zu erhalten.

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EDIT :
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Ich glaube das war eher so gemeint das eine Elektro Geige nie so gut klingen kann wie eine aus Holz.

Aber womöglich habe ich das auch falsch verstanden *noahnung*

Doch, hast schon richtig verstanden 8)
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Infos&Links. Werde ich mir mal angucken.
 
Jetzt übertreibst du aber ein wenig.

Ich würde sagen es ist in etwa so wie der Vergleich zwischen analogem Dia und digitalen Beamer.
An Dynamik eines analogen Dias ranzukommen ist für die Digitaltechnik eine Herausforderung. Ein Dia ist quasi von Hause aus ein HDR.
Auflösung ist nicht alles.

Ebenso ist es mit der CD und Vinylplatte.
die Vinylplatte enthält mehr Informationen als eine CD.
Für die CD werden die analogen Signale erst mal in Digitale umgewandelt.
Je schlechter die Qualität des Analog Digitalwandlers um so schlechter die Aufzeichnung.
Und nicht zuletzt aus dem Grund, damit die Datenmenge überhaupt noch auf einer CD Platz hat. Und zum Schluß muss man noch einen vernünftigen DAC haben um wieder daraus was Analoges zu machen.
Bei Vinyl wird alles unbeschnitten, nur begrenzt durch die Qualität der Komponenten bis zu Lautspechermembran weitergegeben.
OK, jede Komponente hat das Potenzial zur Verfälschung.
Aber am Ende hast du ein Klangerlebnis, wo eine CD leidliche Schwierigkeiten hat, in der Bandbreite mitzuhalten.
Dass mit der CD natürlich die Lagerfeuerromantik, Rumpeln, Klangverfärbungen oder eventuelles Rauschen wegtechnisiert wurde, ist doch noch lange kein Grund, die CD heilig zu sprechen. Dazu fehlen ihr einfach die dazu nötige Bandbreite, die sie im Gegensatz zu Vinyl nicht hat.
 
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