Plötzlich hoher Akkuverbrauch bei eingesetzter SIM-Karte

LeeSurfrich

Fleet Captain Special
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Hallo zusammen,

zur Vorbeugung falscher Denkansätze ein paar Vorbemerkungen:

Das Problem ist nicht neu. Es wurde in verschiedenen Foren zu verschiedenen Zeiten diskutiert, was aber jedes Mal irgendwie im Sande verlief. Es hat definitiv nichts mit dem Smartphone-Hersteller, dem Smartphone-Modell und dem Tarifanbieter zu tun. Hier das Übel:

Bei mir ist es urplötzlich vor etwa 10 Tagen aufgetreten. Seitdem zieht das Gerät extrem viel Akkuleistung: Trotz abgeschaltetem WLAN sowie Mobiler Daten und ohne Nutzung hält der Akku bei eingesteckter SIM-Karte keine zwei aufeinander folgende Nächte durch – am zweiten Morgen ist er leer. Ist die die SIM-Karte entfernt, gibt es keinerlei Probleme.

Ein Mitglied eines Forums (mit dem gleichen Handy-Modell (Samsung S5 neo) hat vor Jahren deckungsgleiche Maßnahmen ergriffen (zwei neue Akkus probiert und aus Verzweiflung letztlich ein neues Handyexemplar gekauft), ohne dass sich dadurch etwas geändert hatte. Auch die Lieferung einer neuen SIM-Karte brachte bei ihm keine Besserung.

Die meisten Vermutungen gingen dahin, dass die Karte ständig auf „Netzsuche“ sei (warum plötzlich?). Aktiv sei die Karte ja auch bei abgeschalteten Netzverbindungen (Notrufe sind immer möglich). Kann sich im Netz irgendwas geändert haben? Auch es mal im Flugmodus zu probieren, ist ja keine Lösung.

Eine App als Verursacher kommt m.E. nicht infrage, weil ich ja keine neue installiert hatte. Probeweise hatte ich ohne Ergebnis mal die Corona-WarnApp deinstalliert.

Wovon ich absolut keine Ahnung habe, ist die Netztechnik. Auch die Namen von Netzen sagen mir nichts.

Hat jemand eine Erklärung und vielleicht einen Lösungsansatz?
 
Wie viele Balken sind denn für die Empfangsstärke zu sehen?

Wenn der Sendemast sehr weit weg ist, muss das Telefon vielleicht mehr Sendeleistung aufbringe. Und ganz ohne SIM-Karte kann natürlich der Empfangsteil abgeschaltet bleiben.

Ich habe ein ähnlich kurioses Problem durch den Wechsel von Vodafone zu Telekom. Telekom ist in meiner Betonwohnung nur sehr schwach, da kann es sein, dass es daran liegt. Aber es würde mich nicht wundern, wenn generell immer mal wieder am Netz umgebaut wird und Basistationen "bessere" Verfahren einsetzen, die aber wiederum mehr Rechenleistung im Smartphone erfordern.

Dazu passt, dass zumindest Vodafone (und vermutlich auch Telekom und O2) neulich alle Kunden angeschrieben hat, die noch uralte SIM-Karten nutzen, welche nicht 4G-fähig sind. Und da ja 3G/UMTS bald flächendeckend abgeschaltet wird, hätten diese Altkunden dann gar kein mobiles Internet mehr. Allerdings führt es im schlimmsten Fall dazu, dass die alten Billighandys, die nur telefonieren können, mit diesen neuen SIM-Karten nichts mehr anfangen können. Also da sind im Hintergrund schon diverse Aktivitäten in der Netzinfrastruktur, deren Auswirkungen man als Endkunde gar nicht überblickt, die sich aber irgendwie auswirken können.

Ob ein Handy ständig auf Netzsuche ist, kann man z.B. rausfinden, indem man es ganz nah neben Lautsprecher legt. Zumindest bei meinen PC-Lautsprechern erzeugt jede Verbindung mit dem Netz eine hörbare Störung. Meist sind die Zeiträume dazwischen recht lang. Wenn das alle paar Minuten vorkommt, wäre das ein Indiz, dass oft Kommunikation mit dem Netz stattfindet.
 
Hat jemand eine Erklärung und vielleicht einen Lösungsansatz?

Vielleicht so etwas in Richtung "Stille SMS"... irgendwas, was direkt an deinen Namen/Nummer gebunden ist. Dann sollte es mit einer Sim-Karte einer anderen Person eventuell aufhören.

Oder vielleicht einfach Cell Broadcast?

Ein Smartphone ist dazu nicht nötig, ein normales Handy reicht. „Cell Broadcasting“ funktioniert selbst dann, wenn das Mobiltelefon in den Flugmodus geschaltet wurde. So wird jede Person mit angeschaltetem Telefon automatisch gewarnt, ohne dass sie zuvor eine App wie „Nina“ oder „Katwarn“ installieren müssen.
Quelle: ruhr24.de

Oder so etwas?
Über Vcc und GND wird der SIM-Karte die Betriebsspannung zugeführt. Es gibt SIM-Karten mit einer Betriebsspannung von 1,8 Volt, 3 Volt und bei der älteren Kartengeneration 5 Volt (siehe Tabelle Typen). Die jeweilige Spannung wird in einigen Fällen (z. B. von Provider Cellway[4]) auf der SIM-Karte aufgedruckt.

Wird eine SIM-Karte mit einer falschen Spannung in einem Mobiltelefon verwendet, kann es zu Fehlermeldungen, Abstürzen oder ungewöhnlich schneller Akku-Entladung kommen.
Quelle: de.wikipedia.org - SIM-Karte
 
Danke für die Tipps und Ratschläge. Was alles so unerklärlich macht, ist ja die Tatsache, dass es über 2 Jahre keinerlei Probleme gab und die Störung urplötzlich auftrat. Das Einzige, was plausibel klingt und die Sache erklärbar machen könnte, ist - wie es MagicEye04 als mögliche Ursache nannte,- dass tatsächlich am Netz herumgeschraubt wurde. Die Balkenanzeige ist im Minimalbereich (war sie schon immer, aber wohl nicht ganz so extrem). Im Bereich, wo das Handy normalerweise liegt (Küche im Erdgeschoss) pendelt die Balkenanzeige zwischen 0 und 1. In anderen Bereichen (Ober- und Dachgeschoss) komme ich auf zwei Balken. Im Freien sind es aber auch nur 2 Balken (finde ich sehr wenig). Die Pfeilsymbole für Senden/Empfangen zeigen (ohne Nutzung) hin- und wieder schon Aktivitäten. Ich teste gerade, was dabei herauskommt, wenn ich das Gerät in einem "2-Balken-Bereich" im Hause ablege. Außerdem werde ich mir von O2 eine neue SIM-Karte besorgen, verspreche mir aber nicht viel davon, weil es bei einem User mit den gleichen Problemen auch nichts brachte. Und dann kommt noch der Test mit der Karte eines anderen Smartphones. Ich werde berichten.
 
Ein schlechtes Netz lutscht den Akku deutlich schneller leer, also ein gutes Netz oder dauerhaftes einbuchen in WLAN („WLAN Anrufe ein“. Ich habe eine eSim, und kann das so klar beobachten, liegt also eher weniger an der Simkarte.
 
Ich muss noch hinzufügen, dass ich es mit dem Flugmodus falsch gelesen habe und dachte, es fände auch währenddessen statt, was aber beim Cell Broadcast so wie es aussieht auch passen würde.

Ich habe bei meinem Smartphone aber ähnliches feststellen müssen. Nachdem ich nun Cell Broadcast deaktiviert habe, scheint es weniger geworden zu sein. Es erscheint aber auch nichts außergewöhnliches in der Entladestatistik auf.

Falls das was im Zitat steht immer noch auf Cell Broadcast zutrifft(vorausgesetzt meine Vermutung stimmt), werden sich in nächster Zeit vielleicht mehr melden, was Akkuentladung betrifft.

Ein Nachteil des Cell-Broadcast-Dienstes: es entlädt sich der Akku des Handys schneller, so daß sich dessen "Standby-Zeit" verkürzt. Also Nachrichtendienst aus wenn man ihn nicht braucht.
Quelle - 4gps.de
 
Die Sache ist geklärt: Es liegt eindeutig ein zu schwaches LTE-Signal vor! Im ersten Stock des Hauses (mit einer permanent als zwei Balken sichtbaren Verbindung) zeigt das Smartphone wieder normale Akkulaufzeiten. Im Erdgeschoss ist mitunter gar kein Balken sichtbar und der erste dann sehr schwach. Das kostet, wie auch schon im Chat vermutet wurde, wohl enorm viel Leistung. Warum das Signal plötzlich schwächer geworden ist, wird wohl nicht zu ergründen sein. Ist aber äußerst ärgerlich. Danke für die Beiträge zur Lösung!

Jetzt sitze ich auf einem nagelneuen, als Ersatz gedachten Samsung S5 Neo. Werde es wohl für 140 statt 200 Euro bei eBay einstellen.
 
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