[Review] CPU-Kühler-Roundup

dbpaule

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CPU-Kühler-Roundup 2010


Insgesamt sieben aktuelle CPU-Kühler erhielt ich von den Herstellern, die im Preisbereich von 20€ bis ca. 45€ zu haben sind. Wie gut die Kühlleistung ausfällt, hat meist nicht unbedingt etwas mit dem Preis zu tun, wie ihr sehen werdet. Lange war die Auswahl nicht so groß wie heute auf dem Kühlermarkt. Wobei Top-Blower langsam aussterben im High-End-Bereich. Einer ist aber dennoch hier vertreten. Sonst sind Tower-Kühler mit 120mm-Lüfter die üblichen Verdächtigen. Viel Spaß beim Lesen!


Testverfahren


Den Kühlern wird ein Intel Core i7 920 einheizen und zwar auf verschiedenen Takt- und Spannungsstufen. Der Turbomodus bleibt dabei deaktiviert.


Modus............Takt...............Spannung


Eco................2,66GHz.........1,0V

Standard.........2,66GHz.........1,25V

OC.................3,60GHz..........1,35V


Kühler entfalten oft bei verschiedenen Belastungen erst ihr Potenzial oder überschreiten dieses. Daher ist es ratsam, mit verschiedenen Spannungs- und Takteinstellungen zu messen. Auch der Lüfter spielt oft eine wichtige Rolle. Dreht er zu langsam, kann der Kühler evtl. die aufgenommene Wärme nicht abgeben. Dreht er zu schnell (was selten vorkommt), kann es passieren, dass die Luft einfach durch die Lamellen strömt, ohne die Wärme abzuführen. Der Scythe Slip Stream 1900 bietet dafür genau den richtigen Drehzahl- und Luftdurchsatzspielraum. Bei 1900 U/min bringt es der Quirl bereits auf etwa 190m³/h befördertes Luftvolumen. Der Lüfter wird mit drei verschiedenen Drehzahlen betrieben. Die Temperaturen ändern sich dementsprechend.


Modus..........Drehzahl


1......................1900

2......................1200

3........................800


Weiterhin ist es interessant neben den Lasttemperaturen, die Temperatur im Idle (ruhender Desktop) zu messen (1,25V). Um eine möglichst realistische und zugleich hohe Temperatur zu erzeugen wird das Tool Prime 95 mit dessen Small Test verwendet. Die CPU wird je eine halbe Stunde belastet und danach eine halbe Stunde nicht belastet, bis der nächste Messwert genommen wird.



Testsystem

CPU.............................Core i7 920
Mainboard...................ASUS Rampage II Gene
Gehäuse......................offner Aufbau
Lüftersteuerung...........Scythe Kaza Master Pro
Lüfter...........................Scythe Slip Stream 1900
Wärmeleitpaste...........Prolimatech MK1
Betriebssystem............Windows 7 x64
Tools............................CPU-Z, CoreTemp, Prime95, ASUS A.I. Suite, Everest Ultimate



Prolimatech Megahalems Rev. B


Der bereits im letzten Jahr vorgestellte und überarbeitete Kühler in der Revision B ist bereits für seine sehr guten Kühlungseigenschaften bekannt. Bei der Revision B wurde die Kompatibilität um den Sockel 1156 sowie der Lieferumfang erweitert. Man erhält nun Lüfterhalteklammern für zwei Quirle, statt für einen, zudem sind eine üppige Tube Wärmeleitpaste, eine englische Montageanleitung und das Material zur Befestigung vorhanden, jedoch nicht für AMD-Systeme. Hier muss man extra investieren. Einen Lüfter sucht man ebenfalls vergebens im Lieferumfang. Man hat also die freie Wahl, was angesichts des großen Angebots auch durchaus zu begrüßen ist. Der Preis von 45€ ist allerdings der höchste im Feld. Doch ist er auch der einzige Kühler der die CPU immer im grünen Bereich zu kühlen vermag. Der Kühler wiegt 790g und führt die anfallende Wärme über sechs Kupfer-Heatpipes ab, welche vernickelt sind und sich in U-Form durch die Aluminium-Lamellen ziehen. Diese haben einen Abstand von 2mm. Typisch für einen Tower-Kühler dieser Leistungsklasse fallen auch die Abmessungen nicht gerade klein aus: 158,7mm x 130mm x 74mm (Höhe x Tiefe x Breite). Übrigens ist die Montage per Backplate sehr einfach und hält bombenfest. Die Schrauben sind mit Federn versehen und lassen sich nur soweit drehen, bis der optimale Anpressdruck erreicht ist.

Die Verarbeitung des Megahalems ist erstklassig und weist keine Mängel auf. Die Kontaktfläche ist leicht gewölbt und nicht poliert. In einigen Foren ist sogar zu lesen, dass die Leistung, wenn man diese planschleift, etwas abnimmt. Für 15€ mehr erhält man den gleichen Kühler auch in schwarz, nur wurde er auf den Namen „Mega Shadow“ getauft.





Scythe Mugen II Rev. B

Mugen ist vielen ein Begriff, die sich schon einmal nach einem adäquaten CPU-Kühler umgesehen haben. Die zweite Auflage des Kühlers bietet in der zweiten Revision eine hohe Kompatibilität, die es ermöglicht, den Kühler auf nahezu jedem System zu verbauen. Fünf kupferne 6mm-Heatpipes befördern die Hitze der CPU zu den Aluminium-Lamellen, die vergleichsweise weit auseinander stehen (2mm). Allgemein deutet das darauf hin, dass der Kühler mit niedrigen Drehzahlen des Lüfters gut skaliert. Im Lieferumfang findet man einen Scythe Slip Stream-PWM-Lüfter, der mit maximal 1200 U/min dreht. Er ist unauffällig leise und bietet genug Leistung für den Alltag. Sonst findet man auch hier nur Standardkost neben dem Lüfter, nämlich die Haltebügel zur Lüftermontage, ein bisschen Wärmeleitpaste, das Montagematerial und eine Anleitung zum Einbau. Für unter 35€ ist der Kühler ein echtes Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass man einen guten Lüfter gepaart mit dem wuchtigen Kühler erhält, dessen Abmaße mit 155mm x 125mm x 130mm (Höhe x Tiefe x Breite) durchaus beeindrucken. Die Lammellen sind turmartig zu den Heatpipepaaren zugeordnet. Das bedeutet, dass insgesamt 5 Lamellentürme vorhanden sind. Der Lüfter kann indes an jeder Seite des Mugen II montiert werden. Halteklammern für einen zweiten Lüfter sind leider nicht vorhanden. Insgesamt hinterlässt der 870g schwere Scythe Mugen II Rev.B eine gute Figur, lediglich die Montage könnte leichter von der Hand gehen.





Scythe Grand Kama Cross


Beachtlich! Das denkt man, wenn man diesen riesigen Top-Blower von dessen Verpackung befreit hat. Der momentan größte Top-Blower ist derzeit der Grand Kama Cross. Demnach beansprucht Scythe auch die Leistungskrone in dieser Kategorie. Meist können Kühler dieser Bauart nicht ganz mit Tower-Kühlern mithalten, sie haben aber den Vorteil, dass sie einige Komponenten auf dem Mainboard durch den Luftstrom mitkühlen. Mit einer Höhe von mehr als 13cm ist er aber fast so hoch wie ein solcher Kühlturm. Denn über dem obenliegenden Lüfter sollten noch 3cm Freiraum sein um genügend Luft ansaugen zu können, die für die Kühlung bereitgestellt werden muss. Daher ist der gleiche Platzbedarf nötig wie beispielsweise bei einem Prolimatech Megahalems. Der Lieferumfang ist weniger spektakulär. Pushpin-Befestigungen nebst dem AMD-Arretierungssytem, etwas Wärmeleitpaste und eine Anleitung. Der große 140mm-Lüfter der neuen Kaze Maru-Serie ist bereits installiert und kann gegen jeden beliebigen 120mm-Lüfter ersetzt werden. Weshalb man dies aber nicht tun sollte, erkläre ich später. Etwas über 30€ sind für diesen Kühler aber keinesfalls zu viel, denn die Leistung kann teils überzeugen. Scythe hat bei dem Grand Kama Cross darauf geachtet, dass der Kühler in allen vier Richtungen montierbar ist. So kann es nicht zu Kompatibilitätsproblemen kommen.





Zalman CNPS 9900 LED

Zalman hat die 9er-Serie um den CNPS 9900 im letzten Jahr erweitert und wohl auch finalisiert. Der 9900LED besitzt das klassische runde Zalman-Design. Der 120mm-PWM-Lüfter sitzt in der Mitte der zwei über die Heatpipes verbundenen Kühlovale. Er kann nicht ausgetauscht werden un dreht mit 1000-2000rpm. Zalman-typisch geht der Quirl nicht gerade leise zu werke bei größerer Belastung. Lasst euch daher nicht von dem Aufdruck auf der Verpackung täuschen – „Ultra Quiet Cooling System“. Der Lieferumfang ist der übliche – Montagematerial, Wärmeleitpaste und eine mehrsprachige Anleitung. Zusätzlich ist eine Kunststoffabdeckung rund um den Lüfter montiert, welche einen besseren Airflow bieten soll, doch leider konnte ich beobachten, dass die Kühlleitung dann sinkt. Ohne diese Abdeckung gefällt einem der Kühler auch gleich viel besser. Der Kühler ist zu allen aktuellen Sockeln kompatibel. Insgesamt drei kupferne 6mm-Heatpipes führen die Hitze von der CPU ab. Dieser Fakt ist es auch, der dafür sorgt, dass die Kühlleistung ab einer bestimmten Beanspruchung rapide absackt, obwohl man bei geringerer Beanspruchung große Reserven erwartet, da die Temperaturen dort exzellent sind. Für Freunde der Optik ist der 9900LED aber ein Schmankerl, denn die kupferne Optik, die blauen LEDs im Lüfter und die tadellose Verarbeitung können sich sehen lassen. Zudem sind die Maße und das Gewicht auch für kleinere Gehäuse verkraftbar – 730g Kupfer werden auf 152mm x 131mm x 94mm verteilt. Für zurzeit ca. 40€ erhält man den stärksten Zalman-Kühler aus der 9er-Reihe. Hier merkt man, dass man den Namen mitbezahlt, denn die Kühlleistung ist es nicht, die man sich hier erkauft.





Coolermaster Hyper 212+

Oftmals sucht man einfach nur einen Ersatz für den schwächelnden Boxed-Kühler und dann auch noch für maximal 20€. Coolermaster bietet hier eine interessante Alternative mit dem Hyper 212+, welcher sich auch auf Intels LGA1366 / LGA1156 montieren lässt. Vier 6mm-Heatpipes mit direktem Kontakt zur CPU, führen die Wärme zu dem nur 51mm breiten Kühlkörper (159mm x 116mm x 51mm), welcher mit Aluminium-Lamellen gespickt ist, wobei diese nur 1mm auseinander stehen. Das deutet darauf hin, dass die volle Leistung wohl erst bei höherer Drehzahl erreicht wird. Ein schwarzer PWM-Lüfter (600-2000rpm), der dem Akasa Apache sehr ähnelt, liegt dem Lieferumfang bei. Er fällt im unteren Drehzahlbereich keineswegs unangenehm auf und hat einen sehr lobenswerten Luftdurchsatz. Mitgedacht hat Coolermaster auch, da man insgesamt zwei Ventilatoren mit 120mm Rahmenbreite montieren kann – die Klemmen liegen natürlich im Lieferumfang bei, genauso wie eine Anleitung und etwas Wärmeleitpaste. Der Kühler wird per Backplate auf dem Mainboard arretiert. Der Hyper 212+ ist das Leichtgewicht des Tests mit nur 630g. Angesichts des Preises von nur ca. 20€ ist sowohl die Leistungsfähigkeit aber auch der Lieferumfang und die Verarbeitung gut. Er hält aber bei hoher Belastung nicht mit der Konkurrenz mit und verliert hier an Boden.





Xigmatek Thors Hammer

Thors Hammer – das klingt mächtig und kraftvoll. So tritt der Proband auch auf. Sieben Heatpipes unterstützen hier beim Abtransport der Wärme, wovon aber nur vier direkten Kontakt zur CPU haben. Der komplett schwarze Kühler wirkt sehr gut verarbeitet. Die verflochtenen Lamellen des Kühlkörpers bieten sowohl engen als auch weiter auseinander stehenden Raum für die Luft. Somit ist damit zu rechnen, dass der Kühler bei mittleren bis hohen Lüfterdrehzahlen sein volles Potenzial entfaltet. Diesen findet man beim zurzeit etwa 40€ teuren Kühler nicht im Karton, welcher nebenbei bemerkt schick gestaltet ist. Der Kühler steckt gut verpackt in einer Kunstsoffverschalung. Das Montagematerial, der Klecks Wärmeleitpaste und der „Montagezettel“ liegen auch bei. Es gibt nicht viel Anlass zur Kritik, doch fiel auf, dass durch den direkten Kontakt der Heatpipes mit der CPU Zwischenräume zwischen den Heatpipes entstehen, wo sich die Wärmeleitpaste sammelt, daher sollte mehr davon verwendet werden. Schwierig ist folglich auch das Entfernen eben dieser. Die Kühlleistung ist dafür auf einem guten Niveau. Etwas Besonderes hat sich Xigmatek für die Befestigung der Lüfter einfallen lassen. Hier werden in die Montagelöcher der Lüfter Gummientkoppler gefädelt, welche man auf die Lamellen des Kühlers stulpt. Das ist leider etwas umstänlich und nur meisterbar, wenn der Kühler ausgebaut ist. Dann ist jedoch die Montage des Kühlers selbst problematisch. Vielleicht wären schwarze Haltebügel hier besser geeignet gewesen. Der 800g schwere Kühlkörper misst 160mm x 120mm x 90mm (Höhe x Breite x Tiefe). Die 7 Heatpipes teilen sich in vier 8mm-Heatpipes, welche den Kontakt zur CPU haben und drei 6mm-Heatpipes, welche die Bodenplatte weiter oben berühren.

Für ca. 40€ bekommt man nur selten einen so gut verarbeiteten Kühler. Diese Qualität kann der Thors Hammer aber leider nicht ganz in Kühlleistung umsetzen.





Cogage True Spirit

Die Marke Cogage wird nicht allen etwas sagen, doch Cogage ist ein Thermalright-Spross, der die Technik von Thermalright zu günstigeren Preisen unters Volk bringen will. Das erkennt man auf den ersten Blick am True Spirit, denn er ähnelt dem Thermalright Ultra 120 – Design. Es fällt aber ebenso auf, wo gespart wurde – 4 Heatpipes statt 6, welche auch nicht vernickelt sind, was aber noch lange nicht heißen muss, dass dieser Kühler mangelbehaftet ist. Stattdessen ist die Verarbeitungsqualität sogar sehr gut. Der Lieferumfang birgt auch hier wieder einen Lüfter, doch ungewöhnlicherweise hat dieser gelbtransparente Flügel. Ein Tausch des Lüfters erspart Ihnen zusätzlich etwas nervige Lagergeräusche, weiterhin sind zwei Bügel zur Lüfterarretierung, Antivibrationsstreifen, die Thermalright Wärmeleitpaste Chill-Factor und das Montagematerial vorhanden. Bedingt durch die geschwungenen Lamellen, steht der Lüfter auch immer oben und unten an einer Ecke über. Das mag nicht jedem gefallen. Die Kühlleistung hingegen ist konkurrenzfähig. Er befindet sich fast auf Augenhöhe mit dem Thors Hammer und dem Mugen II. Für ca. 30€ ist der True Spirit zu haben, was etwas weniger als ein Scythe Mugen 2 ist. Mit 670g weigt er sogar nur minimal mehr als der Coolermaster Hyper 212+. Der Lamellenabstand beträgt vergleichsweise schmale 1,5mm. Auch die Abmaße sind mit 156mm x 133mm x 39mm für einen Towerkühler eher kompakt, zumindest für Modelle, auf welchen man 120mm-Lüfter montieren kann. Die Montage ist auch nur auf dem Sockel 1366 möglich. Das Push-Pin-Befestigungssystem des True Spirit kann leider ebenso nicht ganz überzeugen. Doch genügt der Anpressdruck.





Spire TherMax Eclipse II

Bereits auf den ersten Blick kann Spires neues Topmodell nicht leugnen, dass er direkt verwandt ist mit EKLs Nordwand. Fünf 8mm-Heatpipes mit direktem Kontakt zur CPU sollen die Wärme abführen, doch liegen nur derer drei voll auf der CPU auf. Die äußeren Wärmeleitrohre können noch zur Hälfte die CPU berühren. Das ist eher suboptimal. Ebenfalls auffällig ist, dass das Design etwas geändert wurde, so schauen die Heatpipes am oberen Ende aus der letzten Lamelle, während EKL diese stutzt und nicht zeigt. Der 822g schwere Kühlturm misst 152mm x 131mm x 70mm. Die Maße sind – besonders die Höhe – durchaus verträglich für Gehäuse und versprechen eine hohe Kompatibilität. À propos, der TherMax Eclipse ist zu jedem aktuellem Sockel kompatibel. Der Lieferumfang ist umfangreich. Neben zwei 120mm-Lüfter, die mit 2200rpm drehen und wahrlich nicht gerade leise zur Sache gehen, findet man Gummi-Entkoppler zur Lüftermontage, das Montagematerial und die Einbauanleitung. Die Lüfter sorgen zwar für unglaublich gute Leistung, doch der dabei entstehende Lärm steht in keinem Verhältnis zu den erreichten Temperaturen. Bei niedrigen Drehzahlen, die man nur mit einer manuellen Lüftersteuerung erreicht, sind die Lüfter aber silenttauglich. Nebengeräusche, wie Lagerklackern, sind nicht zu hören. Meine Empfehlung ist daher, die Lüfter zu drosseln oder an eine Steuerung anzuschließen. Für ca. 40€ ist der TherMax Eclipse aber durchaus eine Alternative zum Prolimatech Megahalems, gerade auch, weil die Verarbeitung und die Leistung stimmen!





Leistung

Idle

Im Idle liegen alle Kühler sehr nah beieinander. Lediglich der Boxed-Kühler sticht negativ hervor. Ein Zuwachs der Drehzahl des Lüfters kommt besonders dem Grand Kama Cross und dem Zalman zugute. Das wird aber besonders bei den Belastungstests später sichtbar.

Idle.jpg




Eco

Sobald die CPU untervoltet ist, wird auch weniger Wärmeenergie frei. Demnach liegen auch hier die Kühler erwartunggemäch noch nah beieinander, zumindest bei maximaler Drehzahl. Der kleine Hyper 212+ profitiert ähnlich gut wie der Grand Kama Cross von der steigenden Drehzahl, doch kann sich der günstigste Kühler im Test im unteren Drehzahlbereich noch vor dem GKC und dem 9900LED platzieren. Konstruktionsbedingt und durch die Auslegung auf 140mm-Lüfter des Scythe Topblowers versteht er es besser mit 140mm-Lüftern zu skalieren. Erst bei steigender Drehzahl kann er seine Stäke zeigen. Der Mugen II und der True Spirit liefern sich ein enges Rennen, welches zu Gunsten des Mugen II entschieden wird. Klar an der Spitze liegt der Prolimatech Megahalems, der anscheinend mit jeder Drehzahl gut zu Recht kommt, knapp dahinter reiht sich der Spire TherMax Eclipse und der Thors Hammer von Xigmatek ein.

Eco.jpg




Standard

Betreibt man die CPU mit Standardspannung, ferner 1,25V, zeigt sich, dass der Hyper 212+ etwas an Boden zu der Konkurrenz verliert. Der Zalman 9900LED ebenso, doch kommt das durch geringe Anzahl an Heatpipes, denn lediglich drei Heatpipes sind trotz hoher Drehzahl einfach zu wenig für heutige High-End-CPUs. Zwar liegt er noch nicht so weit weg von der Spitze bei maximaler Drehzahl, doch bemerkt man, dass die engen Lamellen mit 800rpm ihren Tribut fordern – 8°C fehlen zur Spitze. Diese nimmt der Prolimatech Megahalems und der TherMax Eclipse souverän ein. Der Thors Hammer und der Mugen II liegen faktisch gleichauf. Dahinter folgt folgt der Proband von Cogage.
Standard

Standard.jpg




OC


In der „Königsdisziplin“ versagen einige Kühler dieses Vergleichs. Lediglich, die bisher auch stärksten Kühler im Vergleich können mit 800rpm die CPU kurz unter der Throttling-Grenze halten. Alle anderen Modelle steigen erst bei 1200rpm wieder ein, jedoch versagt der Boxed-Kühler den Dienst, bzw. ist er nicht in der Lage, die CPU unter 100°C zu halten. Bei 1900rpm zeigt sich erneut, dass sich der Grand Kama Cross steigern kann. So überholt er den 9900 LED und den Hyper 212+ knapp in dieser Disziplin. Die typische Reihenfolge bleibt aber bestehen, auch der Prolimatech Megahalems bleibt an der Spitze. Mit etwas Respektabstand – zumindest nach Zahlen – reiht sich Spires TherMax Eclipse ein. Der Thors Hammer, Mugen II und True Spirit liegen knapp beieinander, es trennt sie maximal zwei Grad.

OC.jpg




Fazit


Der klare Leistungssieger ist der Prolimatech Megahalems. Er bietet in jedem Drehzahlbereich sehr gute Leistung. Der Lieferumfang fällt wie bei den meisten anderen Mitstreitern ähnlich mau aus. Einen Lüfter vermisst man bei diesem Kühler nicht, denn welcher Quirl, würde der guten Verarbeitung schon gerecht werden, ohne mindestens 10€ Aufpreis zu kosten?

Klarer Zweiter ist Spires TherMax Eclipse II, der bei höheren Drehzahlen noch mal an Leistung dazugewinnt aber im unteren Bereich trotzdem gute Werte abliefert, die vor den meisten anderen Kühlern liegen. Die Montage ist etwas fummelig und die Heatpipes berühren nicht in Gänze die CPU, wie es sein sollte, doch die Leistung ist gut. Die Lüfter wirke sehr hochwertig, obwohl sie sehr schnell drehen. Drosselt man sie, so erhält man gute Silentlüfter. Das Gesamtpaket ist das ausgewogenste im ganzen Testfeld!

Aus dem dicht gedrängten Mittelfeld geht der Xigmatek Thors Hammer als Bester hervor, der aufgrund seiner ungewöhnlichen Optik auf jeden Fall ein Hingucker ist. Sieben Heatpipes und eine ungewöhnliche Form genügen hier für Platz drei. Verbesserungspotential ist besonders im Bereich der Montage zu finden!

Das macht der Scythe Mugen II Rev.B besser und bringt zudem einen guten Lüfter mit. Der niegrige Preis ist weiterhin auch ein Kaufgrund, obwohl die wuchtigen Maße etwas vom Kauf abschrecken könnten. Die Leistung stimmt, reicht aber nicht fürs Träppchen.

Der Cogage True Spirit konnte ein gutes Bild hinterlassen. Verarbeitung und Leistung sind gut, aber zu teuer. Der Lüfter gefällt auf den ersten Blick durch die gelbtransparenten Flügel, ein Ohrenschmaus ist er jedoch nicht.

Weiter hinten im Testfeld findet man den Coolermaster Hyper 212+, der trotz des geringen Preises von nur 20€ ein gutes Bild hinterlässt. Selten erhält man für so wenig Geld so viel Leistung. Aus Designsicht erhält man zwar einen unauffälligen Towerkühler dafür bietet er genügend Ausstattung.

Etwas enttäuscht hat der Zalman CNPS9900 LED. Laut, etwas schwach auf der Brust und teuer. Lediglich die saubere Verarbeitung und das außergewöhnliche Design wären noch ein Kaufgrund. Für ca. 37€ erhält man jedoch wesentlich bessere Kühler.

Der einzige Top-Blower im Testfeld schwächelt mit dem eingesetzten 120mm-Lüfter etwas. Erst bei höheren Drehzahlen kommt der Scythe Grand Kama Cross in Schwung und kann den Anschluss fast halten zu einigen Tower-Kühlern. Ein Nachtest mit einem Scythe Kaze Maru 1900 wird zeigen, wie viel besser dieser Kühler mit einem 140mm-Lüfter skaliert. Für einen Straßenpreis von ca. 30€ kann man den Topblower aber noch empfehlen.

Weit abgeschlagen, wie auch erwartet, findet man den Boxed-Kühler, den Intel mitliefert bei Kauf eines Core i7 in der Boxed-Variante. Laut ist er unter hoher Last, was sicher auch daran liegt, dass er mit 2400rpm agiert. Sollte man aber keine Übertaktungsambitionen haben, kann man getrost, auf diesen Kühler vertrauen – er reicht aus.



Meine Empfehlung erhalten daher:
  • Prolimatech Megahalems
  • Spire TherMax Eclipse II
  • Scythe Mugen II Rev.B
  • Coolermaster Hyper 212+
 
Zuletzt bearbeitet:
Keine Anmerkungen oder Kritik? Schade.

LG, Paule
 
Keine Anmerkungen oder Kritik? Schade.

LG, Paule


Naja ehr noch ne frage undzwar siht mir die Befestigung vom 212+ nicht wirklich nach Pushpins aus kann mich aber auch irren :-[ jedenfalls sollte das mit platte wesentlich besser halten als die normalen intel dinger.
 
Stimmt, wie komm ich dazu sowas zu schreiben...??? Danke. Per Pushpin würde der 212+ aber auch super halten, da der wirklich nicht viel wiegt!

LG, Paule
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Roundup ist schonmal die richtige Richtung, allerdings vermisse ich hier eindeutig die kleineren Pendants. Die Entwicklung der Heim PCs tendiert immer mehr in Richtung µATX, ITX, Mini-ITX und Nano-ITX. Und selbst hier gibt es Lösungen, die "schwere Rechengeschütze" ermöglichen.
Aber vernünftige Reviews zu "kleinen", "flachen", "schmalen" oder "Low Profile" Kühlern findet man eigentlich nirgends.

Vielleicht könntest Du Dein Review dahingehend erweitern?

Ansonsten finde ich den Artikelaufbau ziemlich gut; lediglich die Textwüsten sind noch ein wenig "zu kompakt" (das lesen schreckt ein wenig ab).
 
Ich hab mich schon auf das Wichtigste beschränkt beim Prosa! Ich hab demnächst einige Topblower im Programm! Das könnte dich evtl. interessieren. Hab heut morgen das Review zum Thermalright AXP-140 fertig gemacht. Kommt heut Abend! Allerdings nicht hier im Forum! Ihr wisst ja inzwischen denke ich, wo ihrs finden werdet ;)
Wie so oft, muss das Testobjekt aber auch auf das standardisierte Testsystem passen und die CPU kühlen können. Ich kann keinen 1HE-Kühler bei mir drauf tun. Das ist sinnfrei! Aber nur gut, dass ich auf meinem Board auch LGA775-Bohrungen hab. Sonst könnt ich auch den AXP-140 nicht getestet haben ;) Nächsten Monat hab ich aber was interessantes. Darunter die Flachmänner von Scythe. Das Roundup werde ich übrigens nicht erweitern...

LG, Paule
 
Klar, zumindest kann man mit Ankern arbeiten, denke ich. Aber so unübersichtlich ist das Ganze dann doch wieder nicht, oder doch? Sonst arbeite ich das Roundup nochmal auf, zumindest aus Sicht der Formatierung.

LG, Paule
 
Ein Danke hatte ich dem Artikel ja schon gegeben, wie viele andere auch.

Allerdings sehe ich das klare Fazit etwas anders. Denn so weit auseinander liegen die ja nicht - die Streuung der Werte ist relativ gering.

Also sind mMn alle ziemlich gut...
 
Ja sind sie, aber daher muss man ja etwas feiner differenzieren! Schaut man mal auf den Preis, so ist der Mugen 2 und der Coolermaster sicher eher zu empfehelen, als der Thors Hammer, obwohl dieser etwas bessere Leistung bringt!

LG, Paule
 
@Shining Dragon
Falls du immernoch Interesse hast an nem Review zu einem Low-Profile-Kühler, dann klick einfach mal auf meine Signatur. Der AXP-140 dürfte dein Interesse wecken...

LG, Paule
 
Hat jemand Erfahrung mit dem Megahalem und einem Noiseblocker M12-S2 Lüfter (oder sogar zweien) ?
 
Ja, geht sehr gut muss ich sagen! Gute Leistung. Jedoch habe ich zwei M12P genutzt, aber das ist ja vergleichbar bei gleicher rpm. Was besseres bekommste kauf oder nur sehr schwer! Aber der Preis... Denk nochmal drüber nach!

LG, Paule
 
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