Riester-, Eichel- oder Rürup-Rente???

p4z1f1st

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Hallo Leute!

Da ich seit Frühjahr diesen Jahres in einem größeren Betrieb arbeite und nun übernommen wurde, mach ich mir natürlich Gedanken über das, was "nach" der Arbeit kommt ;)

Stichwort "Rente".

Da ich zur Zeit für meine Lebensverhältnisse genug verdiene, dass ich was für eine zusätzliche Rente abzwacken kann, würde ich mich gerne zu meiner eigenen Recherche auch eure Meinung zu diesem Thema hören.

Der Betrieb ist in diesem Maße groß, dass eine eigene Betriebsrente schon automatisch mitangeboten und auch jetzt schon mitläuft. Zusätzlich dazu hat jeder Angestellte noch die Möglichkeit jährlich eine Pensionsrente, wahlweise Riester oder Eichel (über die ERGO) abzuschließen / laufen zu lassen.

Mein Informationsstand basiert auf diese Seiten:

- http://www.focus.de/finanzen/steuern/altersvorsorge-ein-klarer-sieger_aid_261013.html
- http://www.banktip.de/rubrik2/18153/3/eichel-rente-die-betriebliche-altersvorsorge.html

Zu mir: Ich bin frisch 27 geworden, E-Technik Dipl.-Ing. und plane grundsätzlich nicht mal wirklich den Betrieb selber zu wechseln, sondern nur "innerhalb" der Abteilungen (entsprechend könnt ihr euch die Größe des Betriebes vorstellen). Dementsprechend würde die Betriebsrente eine seeeehr lange Zeit laufen. Meine Familienplanung kann noch (grob) 3-5 Jahre warten.

Meine Entscheidung fiel daher vorerst auf die Eichelrente, da ich aktuell bei der Riester gar keine Zuschüsse für potentielle Kinder bekommen würde.
Das hab ich doch grundsätzlich richtig verstanden, dass die Riester hauptsächlich für "Familien" mit Kindern am besten ist und Eichel für den Alleingänger ;)
Und laut der Rechnung der Focus-Seite würde die Eichelrente am besten abschneiden, sofern die Laufzeit sehr lang ist (bezüglich Nettorente am Ende).

Und wie wäre das mit dem ändern meiner Rentenvariante? Würde dann einfach auf das bisher bestehende Konto weitergezahlt werden mit den geänderten Konditionen oder entsteht dann ein 2tes Renten-Konto?

Wie ihr seht: ICH BRAUCHE HILFE!!! *buck*
 
Ich persönlich halte das alles für Verarsche.
Was du jetzt an Steuern sparst wird später eingefordert.
200€ mehr Rente sind in 40 Jahren auch nur ein Witz.
Sinnvoller ist es sich ein Haus oder Wohnung zu kaufen,
und das schnell abzuzahlen.
 
Ich persönlich halte das alles für Verarsche.
Was du jetzt an Steuern sparst wird später eingefordert.
200€ mehr Rente sind in 40 Jahren auch nur ein Witz.
Sinnvoller ist es sich ein Haus oder Wohnung zu kaufen,
und das schnell abzuzahlen.
Ja gut, Immobilien sind eh die beste Anlage, das weiß ich auch.

Nichtsdestotrotz muss ich ja am Ende von irgendwas in meinem abbezahlten Haus leben... wenn ich (nach heutigem Stand) 300-400€ Umlagen habe aber nur 800-900€ Rente i.M. bekomme, ist das ja trotzdem nicht das gelbe vom Ei...
 
Leider wirst Du dazu keine eindeutige Empfehlung, bzw. Meinung bekommen. Jeder Berater wird Dir was anderes sagen.

Du bist Single? Dann rechne Dir mal aus, was Du an zuschüssen für die Riester bekommst....(sollte unter 10% sein), also eigentlich nicht so dolle. Zumal bei Riester zT. sehr hohe Abschlussgebühren fällig sind.
Irgendwo habe ich auch die Tage gelesen, das es nicht empfehlenswert ist, eine betriebliche Altersvorsorge mit Riester zu koppeln. Lieber alleine stehen lassen.
Was auch gerne empfohlen wird, gerade in Deinem Alter, ist eine Versicherung auf Aktionfondbasis, da ja die Kursschwankungen sich über die Jahre ausgleichen....

Auch immer schön aufpassen, mit welchem Zins die Vertreter rechnen. Da wird von 4%, 6%, sogar von 9% und mehr geredet. Auf unverständliche Gesichter treffe ich dann, wenn ich auf eine Berechnung mit dem gesetzlich garantierten Mindestzinssatz bestehe. Da sieht die Welt dann schon mal anders aus....

Mit dem Wechseln kenne ich mich nicht aus, aber ich vermute mal, die günstigste Variante wird sein, den Vertrag ruhen zu lassen (keine Beiträge mehr einzahlen, aber auch keine Förderung mehr bekommen) und dann halt was neues abzuschliessen (zB. Riester).

Bei mir ist es auch so, das ich eine Betriebsrente bekomme, ohne aktiv was einzahlen zu müssen. Ich kann das aber auch durch Endgeldumwandlung aufstocken.
Für meine Frau rentiert sich Riester richtig gut (2 Kinder, verheiratet), die kommt auf eine Förderung von ca. 40%.
Meiner Meinung nach, ist die beste Altersvorsorge eigener Wohnraum, der abbezahlt ist, bis man in Rente geht.
 
Du solltest doch schon etwas mehr verdienen ;)

Dann sind es auch nur 1000-1200€ + Miete zu zahlen die auch noch steigen wird.
Da hören sich 800-900€ -Miete für mich besser an +Option das Objekt zu verkaufen.
 
Oh man ey, jetzt verunsichert ihr mich sehr *buck*

Ich muss sagen, dass ich wirklich eine Immobilie fest eingeplant hatte.
Jedoch dachte ich mir, dass eine zusätzliche Rente nicht schlecht wäre...
 
Wenn Du mal so 'en Vertreter an Dich ran lässt, fühlst Du Dich danach sowieso total schlecht..... Hausratversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung, Krankenzusatzversicherung, Unfallversicherung..... Ich hab das ganze beendet, in dem ich den Heinz gefragt habe, ob er mir das Geld zum bezahlen gibt.

Egal ob Bank, Versicherungsvertreter oder andere... Sie wollen immer nur Dein Bestes: Dein Geld!

Von der Prio würde ich das inzwischen (rückblickend) so aufstellen:

- Immobilie
- Betriebsrente
- private Vorsorge

Idealerweise ist die Immobilie ein Haus mit eigener Heizversorgung (also nix Fernwärme). Bei einer Wohnung musst Du Dich eventl. zu sehr auf Dinge einlassen, die die anderen Eigentümer wollen (eigene Erfahrung...)
 
Und wieso nicht die zusätzliche Rente knicken und dafür nach und nach kleine und günstige 2-Raum Wohnungen in der Innenstadt kaufen?

So ähnlich haben es meine Eltern gemacht: Meine Studentenbude für ca. 25k€ gekauft, mich da 5 Jahre drin wohnen lassen, jetzt wird sie vermietet, davon bleiben ca. 250€ jeden Monat über. So hat sich die Immobilie in unter 10 Jahren amortisiert. Die Mietpreise in der Gegend sind allein im letzten Jahr um ca. 15% gestiegen (erzählte mir gerade gestern ein Freund, der bei einer Wohnungsgenossenschaft hier arbeitet).

Nur so als Inspiration. Allerdings habe ich mir auch noch keine Gedanken über Rente gemacht und kann keine Aufstellung mit Vor- und Nachteilen von Immobilien vs. Renten liefern ;)


hunert
 
Es ging um diese günstige Immobilie. Was meinst du mit sonstigen Kosten?

Die Immobilie hat unter 25k gekostet, irgendwas zwischen 22 und 23 - die 25 sind mit Notar-, Grundbuchkosten usw.

Die Mieter zahlen in den Nebenkosten Rücklagen für das Haus, womit z.B. vor 2 Jahren der Hausflur modernisiert wurde. Ich wüsste nicht, welche sonstigen Kosten da auf einen zukommen --> Große Mängel in der Wohnung können auch nicht entstehen, wenn ohne Küche und mit langlebigem Bodenbelag vermietet wird. Und in dem Fall ist es sogar so gewesen, dass ich bei der Nachmietersuche die Wohnung keine 2 Stunden bei WG-Gesucht drin hatte, weil ich mich vor Anrufen nicht mehr retten konnte. Die Wohnung hätte noch so runtergekommen sein können - in der Lage und für den Preis wird dir alles abgenommen und die Mieter renovieren dir sogar noch die Bude.

Ich denke, wenn man sich um seine Vermietung noch selbst kümmern kann und das nicht von Maklern und Hausverwaltern machen lässt, sich dann vernünftige Mieter sucht, die nett wohnen wollen und bereit sind, auch Arbeitszeit zu investieren, kann man als Vermieter seine Wohnung alle paar Jahre auch sehr kostengünstig wieder "auf Vordermann" bringen lassen. Dann geht so eine Rechnung auch auf: Das ganze aber immer unter der Bedingung, dass man eine Lage hat, in der die Nachfrage größer als das Angebot ist.
Andererseits hat ein Mieter durch seine sehr starken psychischen Probleme (nach langem Kampf meiner Eltern in die geschlossene Psychiatrie zwangseingewiesen) ca. 10000€ (+ viele Nerven) Schaden verursacht, weil er sich nicht mehr um sich und seine Wohnung kümmern konnte und es "beruhigend" fand, ständig Wasser laufen zu lassen. Und als Vermieter bist du dann in solchen Fällen völlig machtlos.

Fazit: Vermutlich kann man mit etwas Glück und wohl überlegten Immobilienkäufen auf lange Sicht mehr Geld, Werte & Sicherheiten anhäufen als mit irgendeiner Rente, dafür muss man sich im Klaren darüber sein, dass dabei immer ein Risiko besteht und man doch ständig etwas Arbeit nebenbei hat.

hunert
 
Na, dann lass das mal nicht Deine Mieter lesen...


Rücklagen sind Kosten, die nicht auf die Mieter umgelegt dürfen. Ebenso wie Verwalterkosten...

Wenn die natürlich versteckt in der Kaltmiete drinstecken, kann das keiner nachweisen, aber in den Nebenkosten darf so was nicht auftauchen.

Wie gesagt, Eigentumswohnung würde ich, wenn möglich, vermeiden. Eigentümerversammlungen sind schlimmer als Dackelvereinstreffen.
Bin selber Verwaltungsbeirat und zur Zeit schauen wir uns schon um, ob wir nicht doch eher ein Haus finden und die Wohnung wieder loswerden.....
 
Also mal grundsätzlich:
Du bist 27. Bis zur Rente hast Du noch 40 Jahre.
Live und in Farbe erleben wir gerade den beginnenden Zusammenbruch der westlichen Demokratien. Bankrotte Zwergstaaten wie Griechenland erschüttern die Welt, Staaten wie Deutschland würden bei Bankrott die Weltwirtschaft zusammenbrechen lassen. Staaten wie Deutschland dürfen daher nicht zusammenbrechen. Einzige ernsthafte Möglichkeit, das zu verhindern, ist Inflation. (Die Verluste sind so oder so da, aber durch Inflation kann man sie auf einen längeren Zeitraum strecken.) Du fragst also in Zeiten deutlich anziehender Inflation nach Kapitalanlagen. Bei hoher Inflation investiert man in Sachwerte. Riester und Co. verlieren durch Inflation ihren Wert, fallen also aus. (Ein Verkäufer, der für den Verkauf Provisionen bekommt, rechnet Dir natürlich das Blaue vom Himmel herunter.)
Immobilien sind inflationssicher, scheinbar. Das Schwergewicht der Weltwirtschaft verlagert sich in dramatischem Tempo nach Asien, schon seit Jahren. Gleichzeitig brechen die europäischen Staaten zusammen. Die europäischen Wirtschaften gehen in die Knie, die Bevölkerung verarmt massenhaft. (Massenarbeitslosigkeit, weil all die armen Tropfe, die viele Jahre für Riester und andere Privatvorsorgen gezahlt haben, ihr Geld durch Inflation und Steuererhöhungen verlieren usw.) Wirtschaft kaputt, Bevölkerung verarmt, aber die Immobilien verlieren nicht massiv an Wert? Wohl kaum. Der Wert einer Sache bemißt sich nach dem, was man an Gegenwert erhalten würde. Hat niemand Geld, fallen die Preise, alle. Immobilienpreise fallen allerdings besonders heftig, weil es viele Verkäufer gibt, aber nur wenige, die kaufen wollen und können. Auch der Goldpreis fällt in Krisenzeiten deutlich stärker als der Brotpreis ...

Naja, soll reichen als kurzes Horrorszenario. Völlig aus der Luft gegriffen ist es aber wohl nicht, so daß ich Dir zunächst raten würde, die Flexibilität am höchsten zu priorisieren. Lieber eine niedrige oder auch gar keine Rendite, aber dafür nicht gebunden sein als eine (angeblich oder zur Zeit noch) hohe Rendite bei einer Anlage, aus der Du nicht herauskommst und die in den nächsten 40 Jahren vielleicht restlos wertlos wird.

Konkrete Tips kann und will ich nicht geben, nur drigend zur Vorsicht möchte ich raten. Gerade die Altersvorsorgen sind in den westlichen Ländern zu unglaublichen Billionenbeträgen angewachsen und eigentlich das einzige Kapitalreservoir, das zur Staatssanierung herangezogen (also vernichtet) werden kann, ohne daß es sofort zu Massenhungersnöten kommt. Finger weg von allen Kapitalanlagen in Kapital!
 
Verstehe ich nicht ganz.

Inflation bedeutet für mich, dass die Geldmenge im Verhältnis zur Gütermenge steigt. Geld, um was zu kaufen, gibt es mehr als genug. Dadurch wird folglich alles teurer.
Bei einer galopierenden Inflation kommt noch hinzu, dass panikartig das Geld schnellstmöglich für sichere materielle Anlagen ausgegeben wird, um der Entwertung zu entkommen. So stehen den materiellen Gütern zusätzlich noch mehr Nachfrager mit viel Geld in der Hand gegenüber.

Nun schreibst du aber, dass diesem Szenario Immobilien und Gold im Preis fallen?

Meinst du vielleicht eine Deflation?

Topic
Ich würde auch eher zu einer Immobilie raten.
Zudem gibt es bei einer Immobilie auch noch die Möglichkeit gefördert zu investieren.
 
Bei einer Inflation wäre es auch von Vorteil, Vorher einen Kredit zu haben.
 
Nee, ich meine Inflation:

Du hast 250 000,- gespart, Auszahlung in 10 Jahren. 10% Inflation pro Jahr. Was ist Dein Geld dann noch wert, wenn es ausgezahlt wird? Richtig, die Hälfte (naja, ganz grob gesagt, um die Funktionsweise zu erklären).
In Kaufkraft hast Du also noch 125 000, das Haus kostet aber in Kaufkraft immer noch 250 000. Folge: Du kannst das Haus nicht mehr kaufen. Anderen geht es genauso wie Dir. Die, die Häuser kaufen wollen, haben nur noch halb so viel Kaufkraft. Die, die Häuser verkaufen wollen, verkaufen also zu halbem Preis oder gar nicht. Der bei einem Verkauf erzielbare Preis hat sich halbiert, deshalb hat sich der Wert halbiert, auch wenn man nicht verkauft. (Z.B. dann, wenn man das Häuschen als Kreditsicherheit einsetzen möchte.)

Daneben gibt es Leute ohne Immobilien oder Interesse daran. Die haben privat fürs Alter vorgesorgt, ihr Kapital in Kapital angelegt. Das ist nun nur noch halb so viel wert. Wovon leben die nun? Also verkaufen sie, was sie nicht unmittelbar zum Leben brauchen und kaufen, was zum Überleben nötig ist. Und weil es sehr vielen so geht, verkaufen sehr viele ihren Schmuck, um Brot zu kaufen.

Wer sich als Altersvorsorge landwirtschaftliche Nutzfläche oder Wasser oder andere elementare Sachen zugelegt hat, dem können Inflation und Krisen fast egal sein. Auch sein Lebensniveau wird sinken, weil die Leute nicht mehr die Kaufkraft haben, ihn reich zu machen. Aber seine Existenz also solche wird nicht bedroht sein. Bei den anderen sieht es hingegen finster aus. Ein Hausbesitzer, dessen Rente für den laufenden Lebensunterhalt nicht mehr ausreicht, muß sein Haus verkaufen, auch zum Schleuderpreis.

Bei einer Inflation verliert zunächst und am stärksten das Geld an Wert. Sachanlagen, auch in Gold, sind also besser als Anlagen in Geld. Aber der Geldwertverlust zieht andere Dinge nach sich, so daß in Kaufkraft gemessen (oder auch im Wert der Arbeitsstunde z.B.) so gut wie alle Bereiche verlieren, nur halt unproportional. Je unwichtiger (kann man nicht essen), desto größer der Wertverlust. Gold allerdings hat ein wenig einen Sonderstatus, weil es seit Jahrtausenden das klassische Wertrettungsinstrument schlechthin ist. Völlig unbeeindruckt bleibt es aber auch nicht; je schlimmer die Krise, desto stärker ist es auch betroffen. Es reagiert vor allem zeitversetzt, verzögert. Dennoch bleibt es eine der besten Möglichkeiten, weil es der einzige sehr werthaltige, dauerhaft lagerbare und nicht konjunkturabhängige Rostoff ist. (Man kann auch Kunstdünger einlagern. Wird immer gebraucht und vergammelt nicht. Nur kann man Gold für 100 000,- in der Wohnung lagern, bei Dünger wird das eng werden. Auch Kupfer wäre möglich, nur braucht niemand Kupfer, wenn die Wirtschaft zusammengebrochen ist.) Und es kommt hinzu, daß man in allen bisherigen Krisen (und wohl auch in zukünftigen) Gold überall auf der Welt problemlos und schnell verkaufen kann. Das geht mit keiner anderen Sachanlage so gut.

Gut, daß Du die Förderung bei Immobilien ansprichst:
Hauskauf zu 250 000, Kredit und Förderung. Die Inflation zieht an, die Zinsen werden angepaßt, die Förderung nicht (oder glaubt etwas jemand ...). Folge: Die Belastung wird höher ausfallen, als sie der provisionsgeile Verkäufer so schön vorgerechnet hat.

Kreditaufnahme vorher ist sicher gut, nur weiß das natürlich auch die Bank, so völlig doof sind die ja nun auch nicht. Also sind die Zinsfestschreibungszeiträume kurz oder der Zins von vornherein exorbitant hoch. Wenn man eine erheblich stärkere Inflation erwartet, als es die Banken tun, dann kann man auf diese Weise zocken. Das kann aber auch schiefgehen, wie bei jedem Glücksspiel ...
 
Ich frag mich ja immer wer braucht das ganze Gold.
Das meiste liegt nur rum und wird es wird nichts daraus gemacht.
 
Ich frag mich ja immer wer braucht das ganze Gold.
Das meiste liegt nur rum und wird es wird nichts daraus gemacht.


Eigentlich bringt es auch nur nach einer Inflation was.

Das ganze kann auch ganz schnell schief gehen.
 
Ich frag mich ja immer wer braucht das ganze Gold.
Das meiste liegt nur rum und wird es wird nichts daraus gemacht.
Na eben genau dafür wird es gebraucht. Gold ist ein Finanzinstrument und nur zu einem kleinen Teil ein Rohstoff für Handwerk und Industrie.
Ende der 90er wurde sich die Menschheit darüber klar, daß Goldanlagen Investitionen in totes Kapital sind und folgerichtig ging der Goldpreis in den Keller. Heute, 10-12 Jahre nachdem die Menschheit das erkannt hatte, kostet Gold das Sechsfache des damaligen Preises. Obwohl man also weiß, daß der Goldpreis nichts mit dem eigentlichen Goldbedarf (als Rohstoff) zu tun hat, wird so viel dafür bezahlt. Ganz offensichtlich braucht die Welt ein solches Finanzinstrument, ob man das nun nüchtern-logisch nachvollziehen kann oder nicht. Gold wird nie vollkommen wertlos werden, sondern immer relativ teuer bleiben. Deshalb hat es eine Funktion, die unverzichtbar ist und kann in dieser Funktion auch nicht ersetzt werden. Ein schönes Beispiel dafür, daß Wirtschaft fast reine Psychologie ist.
 
Das mit den Zusatzrenten ist so eine Sache. Leider gibt es kaum eine anständige Beratung zu dem Thema. Von einem Vertreter kann man schon gar keine Beratung erwarten.

Ein Punkt ist das du als E-Technik Dipl.-Ing. einigermaßen verdienst. Somit wirst du am Ende mit der staatlichen Rente über dem Betrag liegen den man mit Stütze im Alter bekommt, und darum wird eine Zusatzrente nicht wie bei vielen anderen Riester-Betrogenen sich im Nichts auflösen. Also musst du nur noch Infos suchen ab wann du mit Riester mehr bekommst als du einzahlst. Denn da musst du auch noch verdammt aufpassen, bei nicht wenigen wird mehr für die Verwaltung und Provisionen verbrannt als an Zinsen und Zulagen drauf kommt. Das alles wird einem aber nie ein Vertreter erzählen weil die das gar nicht wissen, in deren Schulungen wird das nicht im geringsten behandelt. Die quatschen noch jedem Harz4 Empfänger Riester auf, und der wird nie einen Euro von seinem Geld wieder sehen.
 
Bei der Betriebsrente würde ich mir auch die Version mit der Entgeltumwandlung anschauen, insbesondere, wenn du hohe Steuern zahlst. Darüber hinaus immer weitere inkludierte Leistungen und Absicherungen. So gibt es Rentenversicherung (Ergo bietet sie z.B. an), die die Raten für dich weiter übernehmen für den Fall, dass du erwerbsunfähig wirst, damit die im Vertrag festgehaltene Rente tatsächlich auch ausgezahlt werden kann. Das ist doch eine erhebliche Sicherheit. Davor sollte man natürlich ne Berufsunfähigkeitsversicherung haben, damit auch der gegenwärtige Lebensstandard für den Fall der Fälle gehalten werden kann.

Ansonsten einfach mal alles durch kalkulieren, viele Angebote zum Vergleich einholen und bei absoluter Skepsis tatsächlich einen unabhängigen Finanzberater beauftragen, der berät und bei der Angebotsbewertung hilft. Kostet natürlich erstmal was.
 
Somit wirst du am Ende mit der staatlichen Rente über dem Betrag liegen, den man mit Stütze im Alter bekommt, ...
Argentinien, ein ja durchaus zivilisiertes Land, hat den Staatsbankrott bekanntlich schon erlebt. Zum Thema Rente sei angemerkt, daß in Argentinien damals die Hälfte der Rente ausbezahlt wurde, für die andere Hälfte gab es Gutscheine. Diese Gutscheine konnten 10 Jahre später eingelöst werden und waren nicht übertragbar.
Auf deutsch:
Wer länger als 10 Jahre Rentner war (also alt genug wurde), hat auf fünf Jahre Rente verzichtet, alle anderen bekamen nur 50 % ihrer staatlichen Rente.
Dieses Beispiel im Hinterkopf habend wird sich der TE sicher sehr freuen, zu lesen, daß er in 40 Jahren eine hohe Rente bekommen wird ...
 
In Kaufkraft hast Du also noch 125 000, das Haus kostet aber in Kaufkraft immer noch 250 000. Folge: Du kannst das Haus nicht mehr kaufen. Anderen geht es genauso wie Dir. Die, die Häuser kaufen wollen, haben nur noch halb so viel Kaufkraft.
Da ist allerdings ein Denkfehler drin.
Es ist zwar richtig, dass ein Kennzeichen der Inflation der Geldwertverlust ist.
Falsch ist aber, dass man die Kaufkraft der Haushalte und der Industrie alleine am Geldwert messen kann.
Wir leben z.B. schon seit ewigen Zeiten mit gemäßigten Inflationsraten. In den letzten 50 Jahren ist dadurch der Wert des Geldes erheblich gesunken. ALLES wurde teurer, aber auch die Einkommen der Haushalte und auch die Gewinne der Industrie wurden entsprechend angeglichen. Unterm Strich ist die Kaufkraft aber die Gleiche geblieben. Im Gegenteil, manche Dinge können wir uns heute durch die gesteigerte Produktivität leisten, die sich unsere Eltern und Großeltern noch nicht leisten konnten. (hat aber damit nix zu tun und ist ein anderes Thema)
Das Beispiel was du genannt hast beschränkt sich nun nur auf Geldanlagen für sich alleine betrachtet. Die spiegeln aber nicht die Kaufkraft der Haushalte und der Industrie wider. Das Problem bei einer Inflation ist, wenn zuviel Geld zuwenig Gütern gegenübersteht und die Geldmenge weiter wächst.

PS
Das Szenario, was du beschreibst passt eigentlich besser zu einer Deflation.
Flaue Wirtschaft -> sinkende Einkommen -> sinkende Nachfrage -> sinkende Preise -> sinkende Gewinne -> flaue Wirtschaft
 
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Traurig das er Recht hat.
 
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