Russische Invasion der Ukraine

@eiernacken1983 super erklärt! :)

Bist Du im Energiesektor unterwegs oder "nur" angeeignetes Wissen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das war keine große Leistung im Sommer/Frühherbst.
Bei den hohen Preisen hat die Industrie ihren Verbrauch auch stark gedrosselt und die Gaskraftwerke brauchten wir auch noch so oft, da die Sonne ordentlich schien.
Erst im Winter wird sich zeigen, ob die alternativen Liefermöglichkeiten ausreichend sind. Da wollen nämlich alle Gas haben, weil es kalt ist oder weil deren Gasspeicher leer sind.
leider doch denn soweit ich es mitekommen hatte muss man diesen Zeitraum nutzen um für den Winter genug Reserven zu haben und das zu einem Zeitraum wo sich der Hauptlieferant als unzuverlässig erwiesen hat.
Im übrigen liefen dien Gaskraftwerke wohl auf Volldampf, wenn ich mich recht erinnere auch weil die französischen AKWs wegen der Sommerhitze gedrosselt werden und das Loch bei der Stromerzeugung im europäischen Netz gestopft werden mußte.
Mich würde aber auch nicht wundern wenn das auch gemacht wurde um den Strompreis hoch zu halten.
 
@eiernacken1983 super erklärt! :)

Bist Du im Energiesektor unterwegs oder "nur" angeeignetes Wissen?
Ja. Ich berate Netzbetreiber im Rahmen der Netzentgeltregulierung. Zu Mitte Oktober mussten die vorläufigen Entgelte für das nächste Jahr berechnet werden. Da mussten wir auch überlegen, in welchem Umfang Gasnetzbetreiber unter rückläufigen Netzabsatzmengen leiden werden. In 12 Monaten werden wir sehen, wie falsch oder richtig wir lagen…
 
Im übrigen liefen dien Gaskraftwerke wohl auf Volldampf, wenn ich mich recht erinnere auch weil die französischen AKWs wegen der Sommerhitze gedrosselt werden und das Loch bei der Stromerzeugung im europäischen Netz gestopft werden mußte.
Mich würde aber auch nicht wundern wenn das auch gemacht wurde um den Strompreis hoch zu halten.
Die Sommerhitze war nun aber auch nicht so lang, allenfalls ein paar Wochen.
Um den Strompreis hoch zu halten, müssen die Gaskraftwerke gar nicht auf Vollgas laufen. Es würde eins reichen, was gedrosselt läuft - hauptsache, es bietet kontinuierlich und zu absurden Preisen den Strom an. Jeder, der einen großen Windpark oder ein riesiges Solarkraftwerk hat, tut gut daran, nebenbei auch noch eine Gasturbine mitlaufen zu lassen, so lange das total kranke Merit-Order-Prinzip noch gültig ist.
 
@MagicEye04
Du übersiehst da ein paar wesentliche Aspekte.
1. Ich schrieb vom europäischen Stromnetz
2. der Strom z.B. im Norden produzierte Strom muss auch im Süden ankommen können.

An der Stelle einen schönen Gruß an alle die den Ausbau entsprechender Stromtrassen blockiert haben und der produzierte Strom aufgrund fehlender Netzkapazitäten letztendlich exportiert oder die Anlagen aufgrund unzureichender Abnahmemengen gar gedrosselt/abgeschaltet werden müssen und das obwohl der woanders gut gebraucht werden könnte um eben solche Gaskraftwerke nicht hochfahren zu müssen.
 
Hab ich irgendwie nicht gelesen, aber ich schrieb ja vom Deutschen Stromnetz.
 
Genau das ist aber das Problem dabei.
Das Stromnetz ist zu sehr mit den Nachbarländern verflochten um es isoliert zu betrachten und man hat es nicht gebacken bekommen das nationale Stromnetz gut genug auszubauen damit der punktuell erzeugte Strom im gesammten Land verteilt werden kann. Dafür ist übrigens nicht nur die Politik verantwortlich.
Da man es ebenfalls in den südlichen Gefilden versäumt hat die erneuerbaren Energieen entsprechend stark auszubauen ist die Wahrscheinlichkeit hoch das der im Norden erzeugte Strom im Süden nicht ankommt. Der erneuerbare Strom muss also billig ins Ausland verkauft werden während im Süden teure fossile Energieträger verbrannt werden müssen um den dortigen Bedarf zu decken.
Als grundsätzliches Problem hat sich aber auch die Arbeitsweise der Strombörse herausgestellt die ganz einfach nicht auf solch drastische Preisunterschiede bei den Erzeugungsarten ausgelegt ist. Sobald ein Energieversorger dort Strom einkaufen muss wird es also teuer.
 
Die Strom-Netzbetreiber haben bereits angekündigt, dass im Ernstfall der Transport ins südliche Ausland abgeschaltet wird, um das deutsche Netz stabil zu halten. Dann bekommen Österreich und Italien eben keinen norwegischen Wasserkraftstrom und müssen selber klar kommen.
Also im Grunde ist das Gegenteil der Fall - das europäische Stromnetz ist noch mehr zersplittert als das Deutsche. Es ist mehr Vernetzung nötig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um den Strom in die südlichen Nachbarländer leiten zu können müßten aber die Netzkapazitäten auch im restlichen Land vorhanden sein aber genau das war ja der Knackpunkt von dem ich schrieb.

Hat die Nord-Süd Strecke nicht genug Kapazität um die lokale Kraftwerke abschalten zu können dann erübrigt sich eine Stomdurchleitung von Norwegen nach Östereich ohnehin von selbst und gibt es Verträge die eine entsprechende Netzkapazität für die Durchleitung zusichern dann fehlt diese natürlich für die Stromverteilung innerhalb des Landes.

Damit sind wir erneut bei dem Thema um das es schon seit einer gefühlten Ewigkeit geht, der schleppende Netzausbau weil natürlich niemand was gegen den im Norden erzeugten Strom hat aber keinerlei Einschränkungen hinnehmen will damit der auch im Süden ankommen kann.
Darüber wird schon diskutiert sein im Norden Windparks gebaut wurden und wird mit zunehmenden Ausbau der erneuerbaren Energieen auch noch weiter zunehmen denn das Wetter ist im Land eher selten einheitlich und lokale Überkapazitäten bei der Stromerzeugung könnten so bei entsprechender Netzkapazität kreuz und quer durchs Land verteilt werden.

Das Problem gibt es schon ewig, wurde fleißig ignoriert und fällt uns nun im zuge des Krieges in der Ukraine genau so wie das Thema um die nicht gebauten PNG Terminals kräftig auf die Füße und niemand will dafür Verantwortung übernehmen sondern will nur andere dafür verantwortlich machen.
 
Ich weiß und darum ging es mir ja ebenso.
 
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Grüße, Martin
 
Wenn sie von Russland stammt dürfte sich jetzt wohl rächen das sie so nahe dem Grenzgebiet entsprechende Angriffe führten denn das könnte der Startschuss für Lieferungen von stärkeren Waffen westlicher Bauart sein, also beispielsweise auch Kampfpanzer da es auf der einen Seite zwar auch ein Angriff auf Nato Gebiet wäre, der Absender allerdings nicht eindeutig zugeordnet werden kann und diese die direkte Konfrontation allerdings meiden wird.
Unterm Strich hat man damit aber einen Grund dafür das zu liefern was bisher verweigert wurde.
 
Wow, dann hat Moskau das erste Mal seit Kriegsbeginn die Wahrheit verkündet (dass das nicht deren Rakete war). Dann sind sie nicht mehr Ursache sondern "nur" noch Wirkung.
 
Dass es sich im Nachhinein als Wahrheit herausstellt, wussten sie vorher glaube nicht *buck*
 
Friendly fire?
Doppelposting wurde automatisch zusammengeführt:

Kleines Zitat aus Fix und Fox (DDR-Kinderzeitung):
"Man darf, will man betrügen, auf keinen Fall die Wahrheit lügen!"
 
Unabhängig davon, ob es nun eine verirrte Rakete aus Russland war, eine verirrte Rakete aus der Ukraine oder das was übrig blieb, nachdem die Luftabwehr der Ukraine eine russische Rakete abgelenkt hatte (...die Liste könnte noch fortgesetzt werden) - der Verursacher ist und bleibt der von Russland entfesselte Krieg.
 
Wow, dann hat Moskau das erste Mal seit Kriegsbeginn die Wahrheit verkündet (dass das nicht deren Rakete war). Dann sind sie nicht mehr Ursache sondern "nur" noch Wirkung.
Jein, wenn es ein Irrläufer von der Abwehr eines russischen Angriffs war wäre Russlands Angriff dennoch die Ursache.
Erstmal abwarten was aus der Untersuchung wird.
 
Ukraine wird immer mehr zur Randerscheinung. Die wichtigsten News heute im Radio:

1. Deutschland fliegt nach Hause
2. »Krampus trinkt Hafermilch«-Werbespot in Tirol wird nach Aufstand der Bauern nicht mehr gesendet
3. Wetter: es ist Winter.

Grüße, Martin
 
Kann ich nicht bestätigen. Heute war erst wieder das Telefonat zwischen dem Paralleluniversum und Scholz ein Thema.
ntv hats grad im Ticker:
Russlands Präsident Wladimir Putin nennt das Vorgehen des Westens in der Ukraine gegenüber Bundeskanzler Olaf Scholz "destruktiv". Laut der Agentur TASS, die sich auf den Pressedienst des Kreml bezieht, betont Putin in einem Telefongespräch mit Scholz, wie zerstörerisch es sei, westliche Waffen in die Ukraine zu pumpen. Der Kreml weist demnach darauf hin, dass dieses sowie die umfassende politische und finanzielle Unterstützung für die Ukraine Kiew dazu veranlasse, den Gedanken an Verhandlungen rundweg abzulehnen. "Darüber hinaus ermutigt dies radikale ukrainische Nationalisten, immer mehr blutige Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung zu begehen", heißt es in der Erklärung weiter. Tatsächlich werden Russland in dem Krieg massive Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Putin, und auch seine anderen Kreml-Clowns sind doch echt nur noch irre. Natürlich müssen sie das sagen, dann so wird es dann auch in den heimischen Medien berichtet.
Dennoch: total plemplem im Kopf die Bande...
 
Solange für Russland "Verhandlung" letztendlich eine bedingungslose Kapitulation bedeutet weil man die die Bedingungen diktieren will sind solche "Verhandlungen" ohnehin überflüssig weil praktisch nicht existent.
Die Rhetorik der russischen Staatsführung ist aber ohnehin faszinierend und zeugt eher von einem vollständigen Realitätsverlußt.
Der Krieg findet immernoch auf ukrainischen Boden statt, Russland ist dabei immernoch der Aggressor und wirft der Gegenseite das vor was man für sich selbst offenbar als normales Mittel ansieht.

Der Krieg mit all seinen Schrecken könnte schon morgen vorbei sein wenn Russland seine Niederlage eingesteht und die Konsequenzen seines Handelns akzeptiert anstatt seine eigene Bevölkerung in ihrem Angriffskrieg weiter zu verheizen.
Wie sie ausfallen werden ist das einzige was zum aktuellen Zeitpunkt noch verhandelt werden kann denn in der aktuellen Situation ist die Ukraine natürlich auch eine Pufferzoge für die NATO gegenüber dem Aggressor Russland geworden. Dessen Propaganda wettert ja offenbar fleißig gegen den Westen, was wiederum nur als Vorbereitung für einen entsprechenden Angriff gedeutet werden kann, was von deren weiteren Forderungen zum Thema Rückzug der NATO (denen sich die STaaten freiwillig angeschlossen haben) nur um so mehr unterstrichen wird denn bereits deren weitere Rhetorik deutete ja recht deutlich auf entsprechende Expansionspläne hin.
Wie weit die russische Regierung bereit ist zu gehen steht wohl seit Beginn des Krieges außer Frage.

Ohnehin hat die russische Staatsführung inzwischen wohl jegliche Glaubwürdigkeit verspielt weil man sich nicht zu fein war selbst offensichtliche Lügen zu verbreiten.

Auch ist Russlands Taktik bei der Kriegsführung inzwischen sehr offensichtlich geworden.
Den Gegner Regeln zu unterwerfen um dessen Handlungsspielraum einzuschränken die man selbst offensichtlich ablehnt um einen daraus resultierenden Vorteil voll auszunutzen.
 
Wir sehen wieder nur schwarz und weiß. Die Wirklichkeit liegt irgendwo dazwischen und ist definitiv grau.
Nicht umsonst hat die UN festgestellt, dass es in der Ukraine Menschenrechtsverletzungen und z.B. Folter von Gefangenen gibt - und zwar auf beiden Seiten! Sowohl die Russen, als auch die Ukrainer werden beschuldigt. Ich würde mal vermuten, dass sich das nicht nur auf die Folter beschränkt.
Und ob Putin plemplem ist, kann ich nicht bestätigen. Ich bin kein Arzt oder Psychologe, nur ein Ingenieur... :-/
 
Hatte die UN dabei nicht auch festgestellt, dass die Menschenrechtsverletzungen vorrangig durch die russische Seite begangen werden?
Natürlich muss man sie auf beiden Seiten benennen und bestrafen. Aber es ist schon etwas befremdlich, zwischen den Zeilen zu sagen, die hunderten bis tausenden Fälle bei den Russen seien nicht wirklich schlimm, weil es bei den Ukrainern ja auch ein Dutzend Fälle gab. (Zahlen erfunden, aber die Größenordnung kommt glaube ich hin).
 
War es nicht so das Russland entsprechende Verträge nicht unterschrieben hatte und deshalb keine reguläre Anklage zu befürchten hätte sondern wie einst beim Ende des zweiten Weltkrieges ein entsprechendes Tribunal einberufen werden müßte?
Ich habe da noch dunkel einen entsprechenden Artikel in Erinnerung.

Schon sind wir wieder beim Punkt der Übervorteilung aufgrund einseitiger Einschränkung der auch gnadenlos ausgenutzt wird.

Kriegsverbrechen sind immer schlimm, egal auf welcher Seite aber der Aggressor der für diese Situation verantwortlich ist trifft natürlich eine besondere Schwere der Schuld weil es ohne dessen Handeln den Konflikt nicht gegeben hätte.
 
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