News Schenkt Google der Internet-Gemeinde einen Open-Source Video-Codec?

Nero24

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Mit dem kürzlich verabschiedeten HTML5 Webstandard ist es prinzipiell möglich Video-Inhalte mit einem simplen Video-Tag in seine Webseite einzubinden, ohne dabei Objekte von Drittherstellern wie Flash von Adobe oder DivX einbetten zu müssen, die der User nur dann sehen kann, wenn er das entsprechende Plug-In installiert hat.

Nun hat der HTML5 Video-Tag aber auch einen Nachteil: bisher konnten sich weder Browser-Hersteller, noch Inhalte-Anbieter auf einen einheitlichen Video-Codec einigen. Eigentlich war H.264 vorgesehen, eine Variante des <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/MPEG4" target="_blank">MPEG4-Standards</a>, der jedoch nicht frei verfügbar ist, oder der <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Theora" target="_blank">Theora</a>-Codec, der auf einem BSD-Lizenzmodell basiert und frei verfügbar wäre, aber auf dem schon etwas älteren VP3.2-Codec von On2 basiert, und bisher kaum verbreitet ist.

Wie auf <a href="http://newteevee.com/2010/04/12/google-to-open-source-vp8-for-html5-video/" target="_blank">Newteevee</a> zu lesen ist, plant Google dieses Problem, das die Verbreitung von HTML5-Videos derzeit logischerweise noch entscheidend hemmt, auf seine Weise zu lösen. So hat Google kürzlich On2 für 134 Millionen US-Dollar übernommen und könnte deren <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/VP8" target="_blank">VP8-Codec</a> als Open-Source zur Verfügung stellen, sodass dieser nicht nur vom hauseigenen Chrome-Browser, sondern auch von Open-Source Browsern wie Firefox genutzt werden könnte, ohne dass sich daraus problematische Lizenzfragen ergeben könnten. Bisher wollten weder Google, noch Mozilla das Gerücht kommentieren. Den Gerüchten zu Folge soll es im Mai dazu eine offizielle Ankündigung geben.

Der VP8-Codec soll dem ohnehin schon sehr effizienten H.264 noch einmal überlegen sein. Die Rede ist von bis zu 40 Prozent besserer Komprimierung bei gleicher Qualität. Zudem soll er sich auch von ARM-Prozessoren sehr gut verarbeiten lassen, was wichtig ist, um HTML5-Videoinhalte auch auf Nicht-PCs, also z.B. auf internetfähigen Handys, lauffähig zu bekommen. Ferner unterstützt VP8 bis zu 64-Kerne und sollte damit auf Multi-Core Systemen sehr gut skalieren.

<b>Links zum Thema:</b><ul><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=2&id=1264092540">Mozilla Firefox 3.6 mit HTML5-Support</a></li><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=2&id=1270611013">Adobe Flash 10.1 RC mit GPU-Support</a></li></ul>
 
Das und die evtl. "Marktmacht" des nicht flashfähigen iPads wären doch ne gute Gelegenheit, jenes aus dem Web zu verbannen :D
 
Gegen Flashvideos habe ich nichts. Lediglich die in Flash erstellten Werbebanner gehören nicht zu meinen Freunden. Also warum den Untergang von Flash herbeiwünschen. Wenn die Banner nicht in Flash programmiert wurden dann in... ändert nichts daran das es bewegte Banner geben wird und die Ressourcen fressen.
 
Gegen Flashvideos habe ich nichts.
Flash ist ein proprietäres Format, über das Adobe als alleiniger "Herrscher" seine Hand hält. So ist weder das Plug-in zum Abspielen von Flash-Inhalten quelloffen (man hat also keine Möglichkeit zu sehen, was das Plug-in ohne Dein Wissen so alles treibt auf Deinem PC), und Du brauchst zum Erstellen von Flash-Videos das entsprechend käuflich zu erwerbende Adobe-Produkt. Es gibt zwar auch ein paar freie reverse engineerte Tools, aber damit kannst Du halt nicht alle Funktionen nutzen und musst mit den Unzulänglichkeiten eines per Trial-and-Error gebastelten Tools leben.

Daher besser ein offener, frei verfügbarer Standard, der immer und überall funktioniert.
 
Flash ist ein proprietäres Format, über das Adobe als alleiniger "Herrscher" seine Hand hält. So ist weder das Plug-in zum Abspielen von Flash-Inhalten quelloffen (man hat also keine Möglichkeit zu sehen, was das Plug-in ohne Dein Wissen so alles treibt auf Deinem PC), und Du brauchst zum Erstellen von Flash-Videos das entsprechend käuflich zu erwerbende Adobe-Produkt. Es gibt zwar auch ein paar freie reverse engineerte Tools, aber damit kannst Du halt nicht alle Funktionen nutzen und musst mit den Unzulänglichkeiten eines per Trial-and-Error gebastelten Tools leben.

Daher besser ein offener, frei verfügbarer Standard, der immer und überall funktioniert.

Abgesehen von der unterirdischen Performance auf z.B. unix-Rechnern.... ich kann auf meinen eigentlich noch aktuellen Laptop Youtubevideos gerade so schauen. Unter Windows hab ich fast kaum Auslastung.

Allerdings möchte ich hier auch nochmal anmerken, dass das immer NUR Gerüchte sind. Was irgendwelche Blogger behaupten.... naja, den Rest des Satzes kann man sich denken. Deswegen sollte man aller Euphorie zum Trotz erstmal die Stellungsnahme seitens Google abwarten. Und U-Boot Patente sind bei VP8 auch nicht auszuschließen, auch wenn On2 das eine Millionen Mal beteuert hat. Einzig und allein Googles Rechtabteilung dürfte hier etwas stärker sein.
 
google. *knuddel*

Wenn sie das machen und dann auch noch Youtube umstellen wäre das ein echter Gewinn für das ganze Internet. Ich habe ja nichts gegen Flash sondern nur gegen das Lizenzmodell der MPEG für h.264 das sich für die Zukunft horrende Lizenzgebühren offen hält. VP8 ist h.264 übrigens nicht überlegen(?) Das lese ich hier zum ersten mal. Aber ob h.264 noch aufzuhalten ist bleibt die Frage...immerhin ist die Verbreitung enorm und es wird auch von vielen Kleinstgeräten unterstützt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einen derart effizienten Codec zu "befreien" wäre wirklich großartig und ein Gewinn für das ganze Internet! *clap*

Gegen Flashvideos habe ich nichts.
Das Problem ist, dass (wie Nero24 schreibt) Adobe eben der einzige Anbieter vollständiger Flash-Produkte ist und sie offenbar völlig unfähig sind, vernünftig multi-plattform zu programmieren. Unter Linux ist der Flash-Plugin performance-seitig eine Katastrophe, die 64-Bit-Version ist gerade erst am reifen (gab's da unter Windows nicht auch eine starke Verzögerung?) und für andere Plattformen/Prozessor-Architekturen gibt's bisher meist nur leere Versprechungen. Zum Glück muss man sagen, sowas mieses wie den Linux-Flashplayer will ich auf meinem Android-Fon nicht haben!

Ein weiterer Beleg für Adobes mangelnde Multi-Plattform-Kompetenz ist der unter Linux-AMD64 (=Intel64) immernoch nicht verfügbare Acrobat Reader. Das ist immerhin in sofern kein Problem, dass es mir erst auffiel, als mich jemand drauf hinwies. Ich benutze schon länger nur die freien PDF-Viewer.
 
Gegen Flashvideos habe ich nichts. Lediglich die in Flash erstellten Werbebanner gehören nicht zu meinen Freunden. Also warum den Untergang von Flash herbeiwünschen. Wenn die Banner nicht in Flash programmiert wurden dann in... ändert nichts daran das es bewegte Banner geben wird und die Ressourcen fressen.

Flashvideo hat ferner auch noch den Nachteil, dass der angeflanschte "Overhead" den Effizenzvorteil des enthaltenen h264 zum vorher üblichen H263/MP4/Divx(5) mehrfach "überkompensiert".... Wobei der Wechsel seinerzeit sowieso latent fragwürdig war,- doppelte Kodierzeit für ~ 25% Platzersparnis ? Nicht so der Hammerdeal... Gut hat sich inzwischen durch weitere SSE & Blablupp leicht relativiert...

Aber es ist halt schon bezeichnend, dass ich seinerzeit(04) unter 98SE mit nem Gigahertz Thunderbird und ner GF FX5200 zumindest bis 1280* 1024 - Divxvideo nie auch nur ansatzweise Probleme hatte , will heissen man konnte noch lässig nebenher surfen und einen Brief tippern und es fühlte sich immer noch so an ,als wären noch lässig 30% "Luft"
und seit zwei Jahren ist Flashvideo allein Prüfstand für kleinere Systeme *noahnung*

Mmoe
 
Wo bitte hatte man den DivX Videos mit einer höheren Auflösung als PAL? In 1280* 1024 waren die Videos garantiert nicht kodiert. ;) Und ja, dank der deutlich höherer Kompression bei guter Bildqualität ist der Decodieraufwand nun mal höher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wäre einmal interessant einen lauffähigen Encoder und Codec zu sehen und zu testen, wie es um die Qualität von Videos diverser Arten zu sehen. Eine Zeichentrickserie, ein langsamer Schwenk über die Landschaft, ein Action Film und ein selbst gedrehtes Video mit der Action Cam verhalten sich hier komplett unterschiedlich.
Auch wäre die Performance beim codieren unter verschiedenen Einstellungen interessant. X264 ist nur dann so langsam, wenn man alles in Full HD codiert. Wenn man Videos mit Bitraten um die 500kbit/s hat, so ist das jedoch überhaupt nicht notwendig. Mit 640x400 kann ich mit meinem Q6600 die Videos in ca. 4-5 mal Echtzeit umwandeln. 640x400 hört sich jetzt ziemlich pixelig an, aber das ist es nicht. Ein guter Player wird die fehlenden Pixel errechnen wodurch man nur eine kleine Unschärfe sieht (bei meinem Monitor auf 1920x1200, also jedes 3. Pixel), aber keine Treppcheneffekte etc. Da braucht man schon eine sehr hohe Bitrate, damit das zum Problem wird.
 
Der VP8-Codec soll dem ohnehin schon sehr effizienten H.264 noch einmal überlegen sein. Die Rede ist von bis zu 40 Prozent besserer Komprimierung bei gleicher Qualität. Zudem soll er sich auch von ARM-Prozessoren sehr gut verarbeiten lassen, was wichtig ist, um HTML5-Videoinhalte auch auf Nicht-PCs, also z.B. auf internetfähigen Handys, lauffähig zu bekommen. Ferner unterstützt VP8 bis zu 64-Kerne und sollte damit auf Multi-Core Systemen sehr gut skalieren.

Behauptet on2. Aber die haben in der Vergangenheit auch schon ähnliches über VP7 und VP6 behauptet, kamen aber nicht ansatzweise an die Versprechungen heran.

Kommt VP8 an H.264 heran? Möglicherweise, aber ich glaube es nicht.
Ist es weitaus effizienter? Bisher spricht alles dagegen, meiner Meinung nach keinesfalls.
Ist VP8 einfacher als H.264 zu dekodieren? Das weiß auch noch keiner so richtig.

@mmoses
Was meinst du mit "überkompensiert"? Flash kann nichts an der Kodiereffizienz von H.264 ändern. Wohl aber an der Dekodier-Performance, und da ist Flash wirklich sehr schlecht. Auch die versprochene Hardwarebeschleunigung ist z.Z. noch mehr ein Witz, denn Flash nutzt die GPU dafür auf die schlechteste Weise.
 
Ich hab mal nachgesehen:
http://www.on2.com/index.php?599
Kann aber keinen Codec-Download finden, nichtmal als Demo. Die Flashfilm-Demo (dito als Download, nehme ich zumindest an) ist natürlich zweifelhaft, da dieses Video ein einziges und somit auch nur mit einem Codec encodiert sein kann.
 
Es wäre einmal interessant einen lauffähigen Encoder und Codec zu sehen und zu testen, wie es um die Qualität von Videos diverser Arten zu sehen. Eine Zeichentrickserie, ein langsamer Schwenk über die Landschaft, ein Action Film und ein selbst gedrehtes Video mit der Action Cam verhalten sich hier komplett unterschiedlich.

Darauf warten wir schon lange. Ich glaube es sollten mittlerweile 2 Jahre sein...


Auch wäre die Performance beim codieren unter verschiedenen Einstellungen interessant. X264 ist nur dann so langsam, wenn man alles in Full HD codiert. Wenn man Videos mit Bitraten um die 500kbit/s hat, so ist das jedoch überhaupt nicht notwendig.

H.264 skaliert vor allem sehr gut, je nach verwendeten Features. Und x264 insbesondere.
Zwischen den verschiedenen Presets gibt es gewaltige Unterschiede: Der schnellste Modi in x264 ist etwa 100 Mal schneller als der langsamste.
Und dann gibt es auch noch verschiedene H.264-Profile, die die Kodiereffizienz und -Aufwand und den nötigen Dekodieraufwand beeinflussen. Das baseline-Profil bspw. ist viel einfacher und schneller zu dekodieren als das high-Profil.
 
Flash ist ein hardwarefresser... nicht nur weil es bewegte blder sind, sonden bis vor kurzem wurde auch noch ALLES alleine über die CPU abgewickelt.
Unter Linux ist die Performance grottenschlecht, weil absolut jegliche GPU-Unterstützung fehlt und selbst die CPU-Routinen alles andere als effizient sind.
Wenn man dann überlegt wie sauteuer ein Creativesuit ist, kann man nur hoffen dass Google das wirklich macht und die Rechnung aufgeht.
Vor allem dass VP8 wirklich so gut ist wie behauptet...
FF unterstützt z.B. von Hause aus nur Theora. WEi les eben auch ein offenes Format ist... allerdings auch kein fürchterlich schlechtes...
Aber mit Googles Unterstützung könnte es wirklich klappen Adobe zu entthronen in der Hinsicht....
Kann ja wohl auch nicht sein dass ein einzelner Hersteller das Quasimonopol auf internet-Video hält...
Grüßchen
ich
 
[P3D] Crazy_Chris;4195665 schrieb:
Wenn sie das machen und dann auch noch Youtube umstellen wäre das ein echter Gewinn für das ganze Internet.
Youtube hat doch mit flash nicht mehr notwendigerweise zu tun.. siehe feathers :)
Für den Safari gibt es mit clicktoflash ein schickes plugin, was den h.264-content der Videos direkt in Quicktime aufmacht. Damit wird Safari bedeutend attraktiver als Chrome. Blöd, weil's sonst ein Müllbrowser ist ;)
 
Youtube hat doch mit flash nicht mehr notwendigerweise zu tun.. siehe feathers :)
Für den Safari gibt es mit clicktoflash ein schickes plugin, was den h.264-content der Videos direkt in Quicktime aufmacht. Damit wird Safari bedeutend attraktiver als Chrome. Blöd, weil's sonst ein Müllbrowser ist ;)

Aber sie verwenden h.264. ;)
 
Mit 640x400 kann ich mit meinem Q6600 die Videos in ca. 4-5 mal Echtzeit umwandeln. 640x400 hört sich jetzt ziemlich pixelig an, aber das ist es nicht. Ein guter Player wird die fehlenden Pixel errechnen wodurch man nur eine kleine Unschärfe sieht (bei meinem Monitor auf 1920x1200, also jedes 3. Pixel), aber keine Treppcheneffekte etc. Da braucht man schon eine sehr hohe Bitrate, damit das zum Problem wird.
Also einer von uns hat jetzt ein Verständnisproblem. Wenn du 640x400 auf 1920x1200 hochrechnest ist nicht jedes 3. Pixel interpoliert. Es ist nur jedes 9. Pixel original. Oder andersherum, 8 von 9 Pixeln sind dann schon interpoliert. Wenn das keine Artefakte gibt, dann weiß ich auch nicht.
 
Nette Meldung, aber mir erschließt sich nicht, wieso hier Firefox/Mozilla überhaupt erwähnt wird oder das Mozilla keinen Kommentar abgibt. Ein Codec von Google hat mit Mozilla/Firefox... erm gar nichts zu tun?

Na hoffentlich ist der Divx-Webplayer dann bald Geschichte. Der ist das Mutterschiff aller Bugs aber aus irgendeinem Grund stellen immer mehr Videoportale auf den um -.-
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein offener Codec für den keine Lizenzkosten anfallen könnte in die Mozilla Produkte implementiert werden. Außerdem sind Mozilla und google recht enge Partner.

Der Rest steht in der News.
 
Der Codec könnte aber auch in alle anderen (freien) Browser integriert werden ;)
 
Nette Meldung, aber mir erschließt sich nicht, wieso hier Firefox/Mozilla überhaupt erwähnt wird oder das Mozilla keinen Kommentar abgibt. Ein Codec von Google hat mit Mozilla/Firefox... erm gar nichts zu tun?
Das hat mit Firefox sogar sehr viel zu tun. Ein Open-Source Browser wie Firefox kann keine proprietäre Technologie in sich integrieren - sonst wäre er nicht mehr Open-Source. Da Google den VP8 aber Open-Source machen will (den Gerüchten zu Folge), könnte Mozilla den Support ohne Probleme direkt integrieren. Und Firefox wird als Beispiel für einen Open-Source Browser erwähnt, weil... erm es der bei weitem am häufigsten genutzte Open-Source Browser ist. ;)
 
Ich reagier nur langsam etwas mürrisch auf diesen Firefoxhype :p
 
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