Smart Home für Einsteiger - Empfehlungen??

Boedi

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Hallo,

ich möchte gerne unser Haus "versmarthomen". Als erstes möchte ich gerne die Heizung steuern können und 1 oder 2 Bewegungsmelder im Haus verbauen. Die Anlage sollte später dahingehend erweitert werden, daß auch Steckdosen oder die Beleuchtung angesteuert werden kann. Fenstersensoren wären auch fein. Und das schmankerl wäre die Möglichkeit, eine Kamera zu verbauen, damit man sich bei Abwesenheit davon überzeugen kann, ob man wirklich ungebetenen Besuch hat...

Und: Es wäre schön, wenn man dafür keine Strippen ziehen muss... Das Einstiegsbudget liegt bei 300-500 Euro.

Ich mußte leider feststellen, daß die Produkte nur als "Alarmanlage" dienen oder aber die Smart Home Anlagen von z.B. RWE oder Telekom mit Zusatzkosten verbunden sind. Zusatzkosten sind aber ein Ko-Kriterium, die Anschaffung reicht! Bei AVM steige ich nicht wirklich durch, was mittlerweile für die Fritz!Box zu haben ist bzw. was das taugt oder was man damit alles machen kann.

Für Tips zu einem System oder Empfehlungen wäre ich dankbar. Was ich bisher im Netz gefunden habe, hat mich noch nicht wirklich überzeugt.
 
Bei "Heizung" würde sich ja die Frage stellen, welche Art Heizung Du überhaupt hast?

Bei den meisten Herstellern lautet die Prioritätenliste:
1. Erster auf dem Markt sein
2. Viel Werbung machen
...
99. Sicherheit irgendwann mal einbauen, wenn die Kunden nachfragen.

Die letzten DDOS-Angriffe wurden ja von genau solchen "Steuerungsanlagen" durchgeführt...

Die Zusatzkosten werden ja vermutlich entstehen, weil man vom Internet aus oder auch vom Telefonnetz aus erst irgendwie in sein Heim kommen muss.
Das können doch nur Cent-Beträge sein. Alternativ musst Du selbst einen No-IP-Dienst entsprechend einrichten.
 
Wenn ich mir sowas ins Haus holen würde, dann nur oflline. Und wenn man es doch online braucht, dann wirklich hundertfach abgesichert.

Die c't wurde ja mal auf ein offenes Scheunentor in einem SmartHome aufmerksam gemacht und konnte selbst einfach die Kamera abgreifen, die unglücklicherweise auf Haustür und Auto zeigte. Ideal für Diebe, da sie so schneller wissen, ob wer zuhaus ist oder nicht.

Zumal, wenn du vom Urlaub auf den kanarischen Inseln Zuhause durch die Kamera blicken willst, bringt dir das Entdecken des Diebes auch nichts, weil du nicht so schnell herbeieilen kannst. Und den Rest des Urlaubs versaust du dir damit auch, weil du dir dann viele Sorgen machst. ;)
 
@MagicEye04:
Wenn Du eine Anlage von RWE nimmst, läuft die Onlinesteuerung über einen Server von denen. Da bist du mit 15 Euro im Jahr dabei. Klar, keine Unsumme - aber das Geld kann ich mir auch sparen.

@bschicht86:
Hm, bei der Sache mit dem Einbrecher kann ich Dir nur bedingt zustimmen. Deine örtliche Polizei hat auch eine Amtsnummer - und die erreiche ich auch von den kanarischen Inseln. Das Herbeieilen überlasse ich dann der Polizei und schaue mir das ggf. ganz entspannt durch die Kamera an ;-)

Wichtig für mich ist, daß das Smarthome selbstverständlich nicht sofort für jeden als solches erkennbar ist. Aber ich finde es schon vorteilhaft, einige Sachen aus der Ferne steuern oder überwachen zu können. Gerade in der heutigen Zeit...
 
Wichtig für mich ist, daß das Smarthome selbstverständlich nicht sofort für jeden als solches erkennbar ist.

Das ist ja das Problem. Auch wenn es optisch nicht sichtbar ist, kann es gut erreicht werden. Im Test der c't hatte ein "normaler" Scan des Internets nach gewissen Ports und Geräten gereicht, wohlbemerkt mit der systemeigenen Software. Wenn man einmal im System war (was nicht schwer war), konnte man gemütlich die Umgebung beobachten, Adresse rausfinden usw.
 
Man muss die Smarthome-Steuerung ja nicht im Internet verfügbar machen. Man sollte sowas wenn überhaupt nur per VPN mit halbwegs sicherem Passwort nutzen.
 
Man muss die Smarthome-Steuerung ja nicht im Internet verfügbar machen.
Das Problem der meisten Sachen ist, dass "das Internet" bereits mit Standardpasswort, oder ganz offen voreingestellt ist.
Man muss also der kryptischen Anleitung als Erstes entlocken, wie man alles abdichtet.

Für mich persönlich wäre allenfalls die Heizungssteuerung interessant. So ala ich ruf meinen Festnetzanschluß unter einer Nummer an, tippe dann einen Code ein und die Fritzbox macht per DECT die Heizung an oder aus. Keine Ahnung, ob es das so schon gibt.
 
Wie gesagt, ich bin Einsteiger in dieser Sache - daher sollte es nicht zu kompliziert sein. Ich bin kein IT-Profi ;) Und meine Frau soll auch nicht zu viel bekommen, wenn ich mal 2-3 Tage nicht zu Hause bin. Ein "Schatz, kannst Du es mal im Wohnzimmer warm machen" sollte da eher nicht kommen :)

@ Snorry: Ich habe nur erst mal "grob" rüber geschaut. Wichtig sind mir halt wirklich 2 Dinge, zum einen Bedienungsfreundlich, zum zweiten kein zu großer baulicher Aufwand. Ich möchte nicht dafür in jedem Raum die Wände aufschlagen müssen. Homematic ließt sich ganz gut, auch Devolo scheint ja einiges zu haben. Hast Du mit einem der Systeme schon mal Erfahrungen gesammelt?
 
Erfahrungen auf dem Gebiet habe ich leider keine, ich habe mich nur aus technischem Interesse ein wenig damit beschäftigt.
Das Homematic System ist wohl recht verbreitet und lässt sich Kabellos betreiben aber dafür hat dann auch jedes Gerät eine Batterie die leer sein kann. Aber bei eingen Heizungsreglen kann man dann immer noch das Ventil Manuel aufdrehen. Nützt aber nix wenn der Brenner noch runtergeregelt ist ;)

Beim FHEM System finde ich es sehr interessant das es ein offenes System ist und man in der Lage ist Geräte von unterscheidlichen Herstellern zu verwenden und man dadurch deutlich felxiebler in der Auswahl ist. Man braucht nur das passende Gateway um unterschiedlichste Regler und Sensoren zu verwenden. Oder um Schalter ohne Batterie von Enocean zu verwenden.

Hier eine Übersicht der Gateways

Aber es braucht sicherlich einges an Aufwand so ein System zum laufen zu bringen.

Ich würde nur für die Heizung mit Homematic oder was anderen FHEM kompatiblen anfangen das funktioniert dann "out of the Box" und später kann man es dann noch erweitern

Ob man es dann wirklich mit dem Internet verbindet ist dann eine andere Sache, ich bin da auch skeptisch und befürchte das man nur aus Bequemlichkeit einges an Sicherheit aufgibt.
 
Für mich persönlich wäre allenfalls die Heizungssteuerung interessant. So ala ich ruf meinen Festnetzanschluß unter einer Nummer an, tippe dann einen Code ein und die Fritzbox macht per DECT die Heizung an oder aus. Keine Ahnung, ob es das so schon gibt.

Moderne Heizkessel lassen ein umfangreiche Steuerung über eine hersteller eigene App zu. Da kann dir der Kessel auch selbstständig Emails schicken, wenn es irgendwelche Probleme gibt. ;D
 
Ich hab keinen Heizkessel, hier kommt Fernwärme aus der Wand.
Mehr als Ventil steuern ist nicht und mehr würde ich auch nicht über das Internet zulassen.
 
Bei den meisten Herstellern lautet die Prioritätenliste:
1. Erster auf dem Markt sein
2. Viel Werbung machen
...
99. Sicherheit irgendwann mal einbauen, wenn die Kunden nachfragen.

Die letzten DDOS-Angriffe wurden ja von genau solchen "Steuerungsanlagen" durchgeführt...

Die ganze Smart Home Sache bietet sich an weil derartige Geräte heute teils Gesetzlich vorgeschrieben sind bei Neubauten und der Mehrpreis im vergleich zu konventionellen Steuerungen gering ist. Erster auf dem Markt ist keiner von den Herstellern, die Thematik ist über 10 Jahre alt. Die großen Hersteller haben ganz sicher kein Sicherheitsproblem, im Gegensatz zu China Geräten oder unbekannten Herstellern.

Hast du dich mal mit Smarthome Systemen abseites Telekom und RWE befasst? wie zB Homematic oder FS20. Bei elv gibt es eine übersicht was die einzelnen System so können http://www.elv.de/hausautomation-smart-home.html

Das gute an FHEM ist das eigentlich alles Möglich ist nahezu was man sich vorstellen kann. Allerdings ist es Aufwendig. Wer bereit ist zu basteln, sollte damit gut zurecht kommen. Kosten sind überschaubar.

Zurück zur Sicherheit:
Zwischen einem W-Lan Gerät und FS20 ist ein Graben so große wie Ozeane. W-Lan Geräte müssen eine gewissen Intelligenz mitbringen, was schon am W-Lan selbst liegt. FS20 ist so alt wie das Thema an sich. Keine Bestätigung und keine bidirektionale Verbindung, es werden also nullen und einesen durch die Luft geschickt und alle Geräte in Reichweite angesprochen. Unterscheidung zwischen den Geäten ist aber schon möglich, da es Geräte IDs gibt die angesprochen werden. Was nicht möglich ist, ist die Verbindung vor anderen zu schützen. Keine Verschlüsselung. Jeder der die selbe FHEM Hardware hat, kann die Daten mitlesen und erneut abschicken oder Random Befehlen absetzen. Deine Alarmanlage läuft innerhalb von Minuten Amok obwohl niemand da ist. Noch krasser aber, es lassen sich so auch Bewegungsmelderdaten oder ähnlich manipulieren, so das eine Alarmanalge auch gar nicht erst auslößt. Mit W-Lan Geräten alles ne Nummer schwieriger. W-Lan für Smart Home lässt sich auch von rest der Welt trennen. Alles kein Problem, das Prinzip der DMZ sollte bekannt sein.
Neben FS20 gibt es auch noch einige andere Protokolle, teilw. aber unter Lizenz. W-Lan sollte da preiswerter sein.

VG
 
"Smart" mag vielleicht gesetzlich erwünscht sein, aber manuelle Beeinflussung über das Internet ganz sicher nicht.
Der Markt ist gerade erst im Entstehen. Mag sein, dass dies bereits seit 10 Jahren der Fall ist, aber der große Run findet gerade erst statt bzw. wird erst noch stattfinden, also dass sich wirklich JEDER mit dem Thema beschäftigt oder zumindest irgendwas kauft.

Ich hab gerade erst einen Artikel über den Österreichischen Hersteller Loxone gelesen, der weder klein noch aus China ist. Da wurde fast alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte und das obwohl die Anlagen überwiegend von Fachleuten eingebaut werden. Das größte Einfallstor konnte der Hersteller immerhin selbst schließen, weil ja eh alles über seinen Server läuft. Aber die völlige Absicherung lehnt er ab mit der Begründung, dass die Kunden das ja bewusst so eingerichtet haben (sprich: alles auf Standard und Warnmeldung weggeklickt).
Und so denken die meisten Hersteller: wenn es sicher ist, ist es kompliziert und dann kaufts keiner.
 
Du willst nicht wirklich eine seit 2009 existiernde Firma mit einer RWE oder Telekom vergleichen?

Um mal zu verdeutlichen was ich unter groß verstehe:

Loxone Mitarbeiter: 250
Telekom Mitarbeiter: 250.000

Loxone Umsatz: 45.000.000€
REW Umsatz: 45.000.000.000€
(das sind pie mal daumen 0,001%)

RWE und Telekom werben explizit für Sicherheit, möglicherweise ein Grund warum man dort mehr bezahlt als wo anders. Wer schon mal bei so ner großen Bude gearbeitet hat und einen Vergleich hat, weiß das man dort etwas anders arbeitet und das ein Unternehmen das ne weile exitiert, Prozesse besitzt um vergangene Fehle nicht erneut zu machen. Das dort alles super ist sagt keiner.

VG
 
Hast du zu den gesetzlichen Vorgaben bei Neubauten ein paar Infos? Den das betrifft doch sicherlich nur größere Objekte. Ob der Mehrpreis gering ist muss man vom Einzelfall absehen. Den die Schalter kosten ja doch einiges mehr als ein herkömmlicher. Hinzu kommen Aktoren und meist auch eine Zentrale. Aber es ist richtig wenn Sensoren oder Regler dazu kommen oder umfangreichere Ideen dann ist das eine feine Sache und es ist später leichter was zu ändern oder zu erweitern.

Es sind sogar über 20 Jahre seit dem es so was gibt. EIB bzw jetzt KNX gab es schon ab 1991 und es wurde auch genutzt, 1995/96 habe ich eine Bankfiliale damit installiert. Bin aber jetzt einen weile raus aus der Hausinstallation.

FS20 ist aber auch das untere Ende der Fahnenstange ;) es gibt auch Systeme mit Bidirektionaler Kommunikation und Verschlüsselung aber die Kosten dann wieder mehr und man ist an einen Hersteller/Protokoll gebunden. Außer man nutzt FHEM da ist man dann wieder beweglicher. Für einfache Sache wie Licht kann man FS20 nehmen und für Steuerungsaufgaben oder Schließsysteme ein verschlüsseltes.
 
Du willst nicht wirklich eine seit 2009 existiernde Firma mit einer RWE oder Telekom vergleichen?

Um mal zu verdeutlichen was ich unter groß verstehe:

Loxone Mitarbeiter: 250
Telekom Mitarbeiter: 250.000

Loxone Umsatz: 45.000.000€
REW Umsatz: 45.000.000.000€
(das sind pie mal daumen 0,001%)
Du willst nicht wirklich eine Firma mit quasi nur einem Spezialgebiet mit einem Mischkonzern vergleichen?
Keine Ahnung, wie viele Mitarbeiter der Telekom wie viel Umsatz mit Smartdingens erzeugen, aber genau das wäre für einen Vergleich interessant.
 
Gesetzlich kenne ich mich da nicht so aus. Ich habe nur das eine oder andere Protokoll auseinander genommen und ein paar praktische Versuche gemacht. Mir düngt aber das die Smarten Stromzähler bei Neubauten vorgeschrieben sind, das nutzen die Firmen um mit ihrem Smart Home zu werben und wenn man schon neubaut, Solar und war man noch so hat zu vernetzen (was auch durchaus Sinn machen kann, frei nach dem Motte, wenn nicht beim Bau - wann dann).

Mischkonzern oder nicht, ich wollte darauf hinaus, das auch bestehende Konzerne "Spezial" genug sein können, aber "drumherum" weit mehr Expertise mitbringen (können, sicher nicht alle). Ich will nicht behaupten das die Großen alles besser können oder kleinere Betriebe nicht auch am Markt mitspielen können. IT Sicherheit im Sinne von User: admin und PW: admin - hat aber nix mit "Hochspezialsiert" zu tun, sonder mit faul- und dummheit.
250 Personen, das ist in machen Firmen ne einzelne Abteilung. Die, wenn man will, in nem halben Jahr mit passendem Umsatz aus dem Boden gestampf wird (schon erlebt, nur in der anderen Dimension). Nach dem Motto: Da sind wir, kommt zu uns. Und ja das kann funktionieren, auch wenn das Konzept fragen aufwirft, vor allem warum den Trend nicht früher entdeckt hat. Bei solchen schnellen Dingern hat man immerhin immer Reibungsverluste.
Die Ösis werden auch aus ihren Fehlern lernen und etablieren brauchen die sich nicht mehr, die haben ja schon einen schönen Fuß in der Tür. Der Marktbereich bleibt trotzdem hart umkämpft, heute weiß keiner welche Firma sich in 5 Jahren durchsetzen konnte. Durchaus im Bereich des Denkbaren das ein Energiekonzern oder Anderer, eine relativ kleine Firma wie die bei den Österreichern gekauft hat.

VG
 
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