Allg. TestDisk / PhotoRec: Gelöschte Daten von NAS wiederherstellen

HorstWorst

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Habe keine Frage, ich wollte nur ein kleines Tool vorstellen/empfehlen, das mir gestern den Arsch gerettet hat.

TestDisk und PhotoRec von CG Security sind zwei winzige (zusammen <1MB), kostenlose Tools, u.a. zur Datenwiederherstellung.

Problem war das Löschen einiger Daten auf einer WD Netzwerk-Platte. Papierkorb gibts nicht, die gängigen Recovery-Tools (inkl. verschiedener wirklich teurer Tools, die ich in der Trail-Version ausprobiert habe) können übers Netzwerk nichts ausrichten und da das Ding unter Linux läuft, konnte ich auch nicht mal eben schnell die Platte an meinen Windows-Rechner anschließen (bzw. wird nicht erkannt).

Bin dann irgendwann auf die o.g. Tools gestoßen. Platte direkt an den Rechner anschließen, runterladen, *.exe ausführen, sich an die absolut idiotensichere Anleitung halten (ich hab keine Ahnung von Dateisystem usw. - alles Kauderwelsch für mich), warten, fertig.

Gibt hier sicherlich genug Cracks, die die Daten auch anders in Bestzeit wiederholen hätten können - aber vielleicht gibts auch mal wieder einen VollNoob wie mich, der sich panisch einen Wolf googelt und dann über diesen Thread hier stolpert ;)
 
Hi,

vielen Dank schonmal für die deutsche Anleitung zu PhotoRec. Ich hätte noch zwei Fragen, bevor ich meinen Rettungsversuch starte:

1) Die Festplatte des Netzwerks (beim mir ein NAS) ist ja für Linux formatiert; der Rechner läuft aber auf Windows. Du schreibst "Platte direkt an den Rechner anschließen". Wird die denn trotzdem erkannt, oder ist das für das Programm TestDisk/PhotoRec erstmal zweitrangig.

2) Lädts Du TestDisk/PhotoRec für Windows oder Linux runter? Und installierst Du es auf dem Rechner (Windows) oder auf der externen FP (Linux)?

Grüße von "einem VollNoob, der sich panisch einen Wolf gegoogelt hat" ;-)
 
Moin Metabob,

ist zwar schon ein paar Tage her, aber ich glaube die Platte wurde als Hardware erkannt, aber Windows konnte damit nichts anfangen. Also in der Datenträgerverwaltung siehst du die Platte und auch die Partitionen, aber Windoof kann nicht drauf zugreifen.

Das ganze lief dann unter Windows. Ich musste zwar die komplette Platte wiederherstellen, da man, soweit ich mich erinnere, keine bestimmten Dateien auswählen konnte ... aber ich meine man konnte zumindest den Dateityp festlegen, der recovered werden sollte.

Viel Erfolg ...
 
So, nach einem knapp 14stündigen Recovery-Marathon, hier mein Erfahrungsbericht für alle zukünftigen Leidensgenossen.

Grundsätzlich und zuallererst heißt es nach einem Datenverlust: Festplatte bzw. Datenträger sofort außer Betrieb nehmen und bis zum Einsatz von PhotoRec möglichst gar nicht mehr benutzen! Also Strom wegnehmen und wenn möglich und nötig Festplatte gleich ausbauen! Jede weitere Aktion mit dem Datenträger (und sei es auch nur ein Klick, ein Neustart oder was auch immer) birgt die Gefahr, dass verlorene Daten überschrieben werden und nochmals überschrieben werden und nochmals ... ! Und wie ich feststellen musste, sind selbst große Datenmengen dann doch schneller und endgültiger verloren, als man glaubt...

Das oben verlinkte Programm PhotoRec funktioniert einwandfrei und ist jedem zu empfehlen! Die zugehörige Anleitung ist idiotensicher: Also runterladen und möglichst auf der Disk entpacken, auf der später auch die wiederhergestellten Daten gespeichert werden sollen (bei mir war es eine zusätzliche externe Festplatte). Dann den abgestürtzten Datenträger mit dem PC verbinden (Achtung: der Aufforderung zur Formatierung natürlich nicht nachkommen!). PhotoRec starten, dann beginnt das große Hoffen.

Bei mir befanden sich bislang etwa 100GB an Medien auf der Festplatte. Nachdem ich den Datenverlust bemerkte, ließ ich den zugehörigen NAS noch eine Weile im Netzwerk und startete zunächst ein/zwei andere Versuche zur Rettung der Daten. Das hätte ich lassen sollen (sh. oben): PhotoRec stellte insgesamt rund 70.000 Dateien wiedern her, wovon jedoch schätzungsweise 90% kleinere (nutzlose) Systemdateien und Archive waren, die wohl unter anderem von den genannten ersten Rettungsversuchen stammten sowie einem älteren Versuch, fun_plug und owncloud auf dem Server einzurichten (was mich erst in diesen ganzen Schlamassel gebracht hat...).
Und selbst von den wiederhergestellten Mediendateien waren nur rund 2% brauchbar, d.h. sie konnten ohne Beschädigung in voller Länge gerettet werden. Die Mehrzahl beispielsweise der mp3-Dateien war nur noch als "Skelett" vorhanden: D.h. in der Regel 48 KB groß, 3 Sekunden lang und manchmal noch mit den alten ID3-Tags. Bei den Videos ein ähnliches Bild: In der Mehrzahl waren hier nur noch Schnipsel unterschiedlicher Länge übrig; kaum etwas brauchbares. Nach etwa 14 Stunden brach PhotoRec die Suche aus irgendeinem Grund ab; nach der bisherigen, mageren Ausbeute an "geretteten" Daten hatte ich aber ohnehin kein Interesse mehr an einer Fortsetzung.

Die Moral von der Geschicht`: Seid froh, wenn ihr euern Medienkram sowie noch auf CD/DVD und LP im Schrank stehen habt :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie einfach wäre es doch mit einer Datensicherung! Dies ist kein neues Verfahren, sondern bereits seit den Urzeiten der "Elektronischen Datenverarbeitung" bekannt!

xerxes333
 
Ist natürlich schade, dass das Ergebnis nicht so doll geworden ist :(
Bei mir ging es damals um Fotos ... zuerst war die Verwirrung groß, da bei mir auch viel Datenmüll wieder hergestellt wurde, aber nachdem ich die passenden Ordner gefunden hatte konnte ich bestimmt 90-95% retten. Mit kryptischen Dateinamen zwar, aber das war dann egal.

Ich hatte damals die Platten allerdings sofort ausgebaut. Da ich zwei Platten im Raid 1 laufen habe, habe ich an einer rumprobiert und nachdem sich Photorec als brauchbar erwies die zweite (unberührte) Platte zur Wiederherstellung genutzt.

Und wie der Name sagt scheint es bei dem Programm ja hauptsächlich um Fotos zu gehen, vielleicht ist es da effizienter als bei Video und Audio-Dateien.
 
Ist die Frage ernst gemeint? :|
Wichtige Daten hat man immer an 2 Stellen gleichzeitig. Ansonsten kann man die Daten als verloren ansehen.

Testdisk kenne ich schon, aber als es darum ging, eine Datei bei einem Raid- System wiederherzustellen hat es komplett versagt. Es stieg irgendwann bei der Analyse/ Überprüfung des Filesystem aus. Andere Tools konnten auch nichts mehr ausrichten, da die Datei auf einer Partition mit relativ hoher Schreibaktivität lag.
 

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