unterschiedliche Profiltiefe vorne, schadet es dem Auto?

MasterCS

Commodore Special
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Hallo zusammen,

Auto: Corsa B 1.5 TD, 2000, fahre zu 70-80% nur Autobahn, eher defensive Fahrweise, durchschnittlich mit 100 km/h unterwegs. Den Winter über fahre ich insgesamt maximal 2000 km. Reifengröße: 165/70 R13

Nun ich werde demnächst zwei neue Winterreifen kaufen (Fulda Kristall Montero 3). Beide kommen auf die Hinterachse, da hinten wie man immer wieder hört die besseren Reifen kommen sollten!

So auf der Vorderachse habe ich noch momentan (Rheinland) eine Mischbereifung das heißt vorne links einen Winterreifen Bridgestone Blizzak LM 18 von 2004 mit 4-5 mm Profiltiefe und vorne rechts einen Sommerreifen Firestone. Ich weiß dass das im Winter ein No go ist!

So da ich noch einen zusätzlichen Winterreifen habe: Maloya Cresta 220 (von 2007) mit guten 7 mm Profil möchte ich diesen vorne rechts anbringen.

Die Frage ist nun ob es für das Fahrzeug irgendwie schlecht auswirkt wenn man auf der Vorderachse vorne links einen Winterreifen mit 4-5 mm Profil hat und vorne rechts satte 7 mm?

Und ja ich weiß dass es abgesehen vom Profiltiefen Unterschied nicht sonderlich toll ist verschiedene Reifenprofile auf einer Achse zu haben!

Falls es fürs Auto schlecht ist von wegen Differential oder so würde ich noch einen dritten Fulda Winterreifen kaufen und hätte dann vorne weniger Profiltiefenunterschied weil der Maloya mit 7 mm fast Neu-Reifenprofiltiefe hat.

PS: falls jemand neuwertige Reifen über hat, wäre ich evtl. daran interessiert. Am liebsten einen Maloya Cresta 220 weils den in 165/70 R13 nicht mehr gibt.
 
Nun ich werde demnächst zwei neue Winterreifen kaufen (Fulda Kristall Montero 3). Beide kommen auf die Hinterachse, da hinten wie man immer wieder hört die besseren Reifen kommen sollten!
Gute Entscheidung - ich habe vor ein paar Jahren bei einem Fahrsicherheitstraining selbst gesehen, was alte Reifen auf der Hinter- und neue auf der Vorderachse montiert bewirken: selbst mit einem Allradler und ESP dreht sich das Auto hinten weg. ;)

Die Frage ist nun ob es für das Fahrzeug irgendwie schlecht auswirkt wenn man auf der Vorderachse vorne links einen Winterreifen mit 4-5 mm Profil hat und vorne rechts satte 7 mm?
Bei nur ca. 2000 km wird das dem Auto selbst nicht bis unmerklich schaden, allerdings wird bei einer harten Bremsung eine Seite der Vorderachse besser und die andere schlechter greifen. Bei einem Corsa aus 2000 gehe ich mal davon aus, dass kein ESP vorhanden ist, sondern "nur" ABS, dann könnte der merklich zu einer Seite ziehen, wenn es nicht gerade eine Vollbremsung ist, wo beide Räder an der Blockiergrenze vom ABS geregelt werden.
 
Ob's schlecht für die Technik ist, kann ich nicht beurteilen (halte ich aber für unwahrscheindlich).
Ich weiß aber nicht, wie gut die Regeltechnik beim ABS ausgelegt ist ... letztendlich hättestt du ja beim Bremsen unterschiedliche Haftungsgrenzen, besonders auf Eis/Schnee. Da ist zum einen das bessere Profil wie auch die neuere Gummi-Mischung bei dem 'neuen' Reifen.

Bei Autos ohne ABS ist das schnell mal ein Dreher, bei vorhandenem ABS ... hm, weiß nicht. ICH persönlich würde es nicht machen und einen kompletten Satz neue Reifen kaufen. Kosten in der Größe ja nicht die Welt, wobei 'teuer' natürlich jeder anders definiert.
 
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Um ein Schleudern zu verhindern braucht es doch schon ESP?
 
Ich kenne ähnliche Situationen nur vom Fahrsicherheitstraining, ich glaube sogar auch noch im Corsa B. Halt Bremsen auf unterschiedlichen Fahrbahnbelägen. Die Autos ohne ABS haben sich gnadenlos gekreiselt, mit ABS war es machbar.
Also würde ich nicht zwingend behaupten, dass man sofort abschmiert ... aber ausprobieren würde ich es auch nicht wollen. Und es gibt ja auch noch die Situation Haftungsverlust ohne Bremse, z.B. Aquaplaning etc.
 
ABS ist vorhanden, EPS nicht

also nimmt der Wagen aus rein technischer Sicht (z.b. Differential?) keinen Schaden bei unterschiedlicher Profiltiefe vorne (7 mm <-> 4mm) ?
 
nein, das macht dem auto garnichts.

allerdings ist es bei 4-> 7mm doch reichlich fragwürdig, ob dir deine sicherheit nicht vor geht. bei solch extremem unterschied und dann auch noch unterschiedlichen reifen können brenzliche situationen schnell mal außer kontrolle geraten.

zu den von dir gefahrenen reifen sag ich jetzt mal nix, dir wird ja bewusst sein, dass das billiger chinaschrott ist ;-)
 
Ich werfe mal eine anderen Frage dazu in den Raum. Wie sieh das bei einem Unfall mit der Versicherung aus? Sicher, es ist zwar erlaubt unterschiedliche Reifenmarken zu verwenden, sofern die Profilauslegung und der Typ identisch ist, aber könnte es nicht trotzdem zu Problemen kommen? MAn stelle sich vor, die Versicherung weißt nach, dass du ins Schleudern gekommen bist weil du eben zwei unterschiedliche Reifen drauf hattests, da schießt doch so manche Versicherung gleich queer.
Wäre es denn so schlimm, zwei neue Reifen für vorne zu holen und die anderen zu verkaufen/entsorgen? Das tut deiner Sicherheit gut und der Sicherheit der anderen ebenfalls.
 
Die besseren Reifen sollten eigentlich auf die Antriebsachse, weil die ja auch schneller durchdrehen können, die anderen Achse rollt ja nur mit.

Unterschiedliche Schluppen links und rechts ist aber ganz großer Mist. Die Haftung ist anders, wie schon gesagt, d.h. es ist kreuzgefährlich, wenn man damit bremst, bricht die Karre so gut wie sicher aus. ABS und ESP können da zwar noch dran herumdoktern, aber gut wirds sicher nicht. Wenn Du nur 500km im Jahr fährst und das nur zum Brötchen holen, dann würde ich sarkastisch sagen, egal, fährst ja höchstens ein paar Kinder tot, aber auf der Autobahn kannst Du Dich dann auch selber damit umbringen.

Kauf Dir besser einen richtig kompletten Satz neue Winterreifen (meinetwegen auch so billige Chinagummis, aber ich würde ja doch vorher in einen Reifentest gucken, zumindest auf Nässe sollten sie ganz brauchbar sein), und den von 2007 mit 7mm nimmst Du als Ersatzrad. Die anderen Reifen kannst höchstens noch als Affenschaukel dem nächsten Zoo geben.
 
Die besseren Reifen sollten eigentlich auf die Antriebsachse, weil die ja auch schneller durchdrehen können, die anderen Achse rollt ja nur mit.

Die Hinterachse führt die Spur, daher sollten die besseren Reifen nach hinten. Mir persönlich ist das wichtiger, als dass die Reifen vorne weniger schnell durchdrehen.
 
also nimmt der Wagen aus rein technischer Sicht (z.b. Differential?) keinen Schaden bei unterschiedlicher Profiltiefe vorne (7 mm <-> 4mm) ?
Du meinst, weil der abgefahrene Reifen einen 6mm kleineren Durchmesser hat?
Wenn du exakt geradeaus fährst, bekommt das Differenzial mal eine Pause.
Bei dir müsste dafür die Gerade einen ganz leichten Bogen machen. Geradeaus arbeitet also das Differenzial bei dir. Der Unterschied dürfte aber bei 6mm eher theoretisch sein. Jede Bodenwelle oder ein zerfledderter Straßenrand produziert da in der Praxis größere Schwankungen, die das Differenzial ständig und ohne Mucken auch bei gleich großen Reifen ausgleicht.
Technisch gesehen kannst du das also ohne Bedenken machen.
(Falls das deine Frage war)

Ansonsten stellt sich die Frage, ob du bereit bist, für ein sicheres Auto, Geld zu investieren.
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Die Hinterachse führt die Spur, daher sollten die besseren Reifen nach hinten. Mir persönlich ist das wichtiger, als dass die Reifen vorne weniger schnell durchdrehen.
Naja, das machen die Vorderräder auch.
Ob man nun den Crash wegen unkontrollierbaren Über- oder Untersteuern hat, ist doch letztendlich egal.
 
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Die besten Reifen gehören auf die Hinterachse und nicht auf die Antriebsachse. Das mit der angetriebenen Achse stammt noch aus Zeiten wo die angetriebene Achse immer auch die Hinterachse war. Da man jetzt aber mehrheitlich Frontantrieb fährt sollte man mal langsam diesen uralten und falschen Merksatz vergessen.
Wenn man vorne rutscht ist das in der Regel ohne weiteres zu korrigieren, geht aber das Heck weg hat man selten noch die Möglichkeit das Auto zu fangen.
Da jetzt der Winter beginnt kann jeder der das nicht glauben will mal überall anhalten wenn mal wieder wer im Graben liegt, und denjenigen Fragen ob die Front oder das Heck ausgebrochen ist. Es wird immer das Heck gewesen sein...


Das mit den zwei Reifen ist leider erlaubt, aber sinnvoll ist das nicht. Wobei es noch immer besser ist mit zwei Winterrädern, als das was da jetzt drauf ist.
 
Wenn du vorne keinen Kontakt mehr hast bist du nur noch ein frommer Beifahrer.
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PS
Das Problem besteht doch nur darin, dass für einen ungeübten Fahrer das Übersteuern schwieriger unter Kontrolle zu bekommen ist, als das Untersteuern.
Das liegt daran, dass durch zu starkes Bremsen das Übersteuern verstärkt wird, weil dann die rutschende Hinterachse die bremsende Vorderachse überholen will, wogegen ein untersteuerndes Auto weiter geradeaus fährt, weil die bemsende Hinterachse das Auto geradezieht.
Wenn man nicht gerade wie ein angeschossenes Huhn auf der Flucht vor Schreck mit aller Kraft versucht das Bremspedal durch das Bodenblech zu treten und dann noch zu schätzen weiss, dass man noch ein Lenkrad zum Gegensteuern hat, ist eine driftende Hinterachse in gewissen Grenzen durchaus unter Kontrolle zu bekommen

Aber was machst du, außer Bremsen, wenn du in einer Kurve den Kontakt an der Vorderachse verlierst?
 
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Bremse lösen, dann sollten die Vorderräder ja wohl wieder Grip bekommen.
 
Kurios, ich tue mir leichter bei ausbrechenden Hinterrädern weil es unabhängig von der Lenkung ist. Bei übersteuern dreht sich die Front ins kurveninnere, was gut ist aber beim untersteuern dreht sie sich weg.

Btw. ist in der Kurve der Grip auf beiden Reifen sowieso nicht gleich, mit ein Grund warum es asymmetrisches Profil gibt. Aber mit unterschiedlichen Reifen hat man unterschiedlich viel Grip je nach Kurvenrichtung.

Die wenigen mm Differenz sollten denke ich egal sein, deswegen ja das Differential.
 
Wenn du vorne keinen Kontakt mehr hast bist du nur noch ein frommer Beifahrer.
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PS
Das Problem besteht doch nur darin, dass für einen ungeübten Fahrer das Übersteuern schwieriger unter Kontrolle zu bekommen ist, als das Untersteuern.
Das liegt daran, dass durch zu starkes Bremsen das Übersteuern verstärkt wird, weil dann die rutschende Hinterachse die bremsende Vorderachse überholen will, wogegen ein untersteuerndes Auto weiter geradeaus fährt, weil die bemsende Hinterachse das Auto geradezieht.
Wenn man nicht gerade wie ein angeschossenes Huhn auf der Flucht vor Schreck mit aller Kraft versucht das Bremspedal durch das Bodenblech zu treten und dann noch zu schätzen weiss, dass man noch ein Lenkrad zum Gegensteuern hat, ist eine driftende Hinterachse in gewissen Grenzen durchaus unter Kontrolle zu bekommen
Die allermeisten Leute werden aber genau das machen (was ja prinzipiell auch richtig ist, da man, wenn man ungeübt ist, ansonsten den Bremsweg verlängert): mit aller Kraft auf der Bremse stehen, um Geschwindigkeit abzubauen. Natürlich versucht das ABS zu regeln und natürlich können auch ABS und ggf. vorhandenes ESP nicht alles verhindern, aber das Wichtigste ist erstmal, dass Geschwindigkeit abgebaut wird.

Aber was machst du, außer Bremsen, wenn du in einer Kurve den Kontakt an der Vorderachse verlierst?
Wenn wir jetzt bei Kurven bleiben, gibt es ja insgesamt vier Szenarien:
  • Man ist auf der Innenseite der Kurve und das Auto untersteuert nach außen in den Gegenverkehr: meistens besser als wenn man sich mit der Fahrerseite in die Fahrspur des Gegenverkehrs dreht, da es dann weniger Knautschzone gibt
  • Man ist auf der Innenseite der Kurve und das Auto übersteuert ebenfalls in den Gegenverkehr: ungünstiger als wenn das Auto untersteuert, da der Gegenverkehr einem ggf. direkt in die Fahrertür fährt
  • Man ist auf der Außenseite der Kurve und das Auto untersteuert nach außen: auch hier wieder eher mehr Knautschzone, wenn man irgendwas trifft und die Wahrscheinlichkeit ist geringer, dass man mit den Rädern quer in eine Rille kommt und sich das Auto deswegen überschlägt
  • Man ist auf der Außenseite der Kurve und das Auto übersteuert: man kommt trotzdem von der Fahrbahn ab und hat eben noch das Risiko, dass man ungünstig mit den Reifen quer in eine Rille kommt -> Überschlag
Wenn man bei einem untersteuernden Auto bremst, besteht die Chance, dass die Vorderreifen irgendwann wieder Grip bekommen und man wieder lenken kann. Wenn man bei einem übersteuernden Auto bremst, kann die Hinterachse das Auto nicht mehr stabilisieren, wenn es schon am Schleudern ist.

Also, wie schon geschrieben: aus eigener Erfahrung vom Fahrsicherheitstraining mit Allradler - immer die guten Reifen nach hinten.
 
Der Sicherheitsaspekt hat Ihn im 3DC schon nicht interessiert. Hier gehts nur um ein Differential, alles andere scheint leider irrelevant.
 
Wenn man bei einem untersteuernden Auto bremst, besteht die Chance, dass die Vorderreifen irgendwann wieder Grip bekommen und man wieder lenken kann.
Dem will ich ja nicht widersprechen. Eine Lösung, mit der jeder Autofahrer zurechtkommt.
Der Nachteil hierbei ist, dass das Auto bis es Grip bekommt leider nur eine Richtung kennt, nämlich geradeaus. Und wann das ist, liegt in Gottes Hand.


Wenn man bei einem übersteuernden Auto bremst, kann die Hinterachse das Auto nicht mehr stabilisieren, wenn es schon am Schleudern ist.
Während du bei einem untersteuerndem Auto keine Kontrolle mehr hast, ist ein übersteuerndes Auto für einen weiten Bereich noch kontrollierbar und du driftest noch akzeptabel durch die Kurve. Dieses Handling ist aber nicht massentauglich.

Anders gesagt, es ist nicht möglich, mit einem Auto welches untersteuert mit gleicher Geschwindigkeit und Grip durch eine Kurve zu fahren, wie mit einem Auto, welches übersteuert.

(die Beherrschung des Handlings setze ich mal voraus)
 
Eben, bei übersteuern hat man massive Reserven und es wird auch enorm Geschwindigkeit abgebaut durch die Reifen. Allerdings wenn man ESP hat wird das sowieso nicht zugelassen, deswegen bin ich auch gegen sowas.
 
Wenn du vorne keinen Kontakt mehr hast bist du nur noch ein frommer Beifahrer.
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EDIT :
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PS
Das Problem besteht doch nur darin, dass für einen ungeübten Fahrer das Übersteuern schwieriger unter Kontrolle zu bekommen ist, als das Untersteuern.
Das liegt daran, dass durch zu starkes Bremsen das Übersteuern verstärkt wird, weil dann die rutschende Hinterachse die bremsende Vorderachse überholen will, wogegen ein untersteuerndes Auto weiter geradeaus fährt, weil die bemsende Hinterachse das Auto geradezieht.
Wenn man nicht gerade wie ein angeschossenes Huhn auf der Flucht vor Schreck mit aller Kraft versucht das Bremspedal durch das Bodenblech zu treten und dann noch zu schätzen weiss, dass man noch ein Lenkrad zum Gegensteuern hat, ist eine driftende Hinterachse in gewissen Grenzen durchaus unter Kontrolle zu bekommen

Aber was machst du, außer Bremsen, wenn du in einer Kurve den Kontakt an der Vorderachse verlierst?

Ich empfehle dir mal ein Fahrsicherheitstraining, du hast meiner Meinung nach überhaupt keinen Schimmer um was es da wirklich geht. Da wird man dir dann die Augen öffnen...
 
Natürlich darfst du dir deine eigene Meinung bilden.
Vielleicht hast du mich auch nur falsch verstanden.

Hier also exklusiv für dich dann nochmal ausführlich.
Es ging um Sicherheit und um die Frage ob bessere Reifen auf die Vorder- oder Hinterachse gehören.
Meine Beiträge gehen alle in die Richtung, dass man das nicht "pauschal" sagen kann.
Grund:
Im Straßenverkehr (und auch in "08/15 Fahrsicherheitstrainings") hat man es mit der kompletten Bandbreite der Autofahrer zu tun. Es gilt Lösungen zu finden, die auch für die Oma geeignet ist.
Und die Lösung aus solchen 08/15-Fahrsicherheitstrainings lautet seit ABS immer öfter "Bremsen mit voller Kraft!"
Das finde ich ja auch gut so. Das ist nämlich eine Möglichkeit, mit der es auch alle Teilnehmer schaffen aus den meisten brenzligen Situationen heil herauszukommen. Die Technik wirds richten!
Wenn man also eher ungeschickt im Umgang mit brenzligen Situationen ist, ist die beste Lösung, sich nur noch auf eins zu konzentrieren. Nämlich mit aller Gewalt zu bremsen, bis die Kontrolle wieder da ist.
Wenn man nie etwas anderes kennengelernt hat, und in einem 08/15 Fahrsicherheitstraining genau das beigebracht bekommen hat, kann man schonmal auf die Idee kommen, dass dies die Einzige Möglichkeit ist, wie man mit einer solchen brenzligen Situation umgehen kann.
Dass es für die konkrete Situation mehrere Möglichkeiten gibt wird meist nicht gesagt.
z.B. so "Wir vermitteln Ihnen eine Möglichkeit, wie Sie aus dieser Situation wieder herauskommen können, ich kann Ihnen aber versprechen, Sie alle werden nach Abschluß dieses Trainings wissen, was Sie in einer solchen Situation zu tun haben"
Schön, Ziel erreicht! Die Masse der Autofahrer bricht nun nicht mehr in Panik aus und reagiert vermutlich besser als vor dem Training. In so fern eine gute Sache!
Die Profis, aber auch alte Hasen wissen, dass dies NICHT die einzige Möglichkeit ist, mit einer solchen Situation umzugehen. Und schon gar nicht die Beste.
Es gibt noch eine Möglichkeit, bei der man das Auto, obwohl es schon driftet, noch unter Kontrolle hat. Es geht darum, dass das Auto geradegezogen werden muss. Der 08/15 Autofahrer schafft das mit der Methode1 durch Vollbremsung an der Hinterachse. Nachteil: Das Auto ist, solange die Vorderachse kein Kontakt hat, unkontrollierbar.
Bei der Methode2 ist Bremsen "Gift", weil dadurch das Übersteuern noch verstärkt würde. Wenn man also kein 08/15 Autofahrer ist, der leicht in Panik ausbricht, ist das nicht schlimm, weil man leichtes Ausbrechen des Hecks alleine schon durch Gegenlenken (macht man normalerweise instinktiv richtigrum) abfangen kann. Das klappt aber nur, wenn vorne die besseren Reifen sind, weil man dafür vorne mehr Grip braucht. Alleine durch diese "Technik" fährt man noch sicher durch die Kurve, während sich ein übersteuerndes Auto bereits auf dem Weg zur Gegenfahrbahn befindet. Wie Ghost schon erwähnt hat, wird durch das Driften alleine schon massiv Geschwindigkeit abgebaut. Die Situation entschärft sich also von selbst. Damit hat man schon einen ordentlichen Geschwindigkeitsvorteil (=im öffentlichen Straßenverkehr wird der natürlich nicht ausgeschöpft, also da ist es ein Sicherheitspuffer) gegenüber einem untersteuernden Auto. Wenn man mit diesem Handling geübt umgehen kann, kann man in Grenzen sogar in der Kurve sogar noch GASGEBEN. 1. zieht sich das Auto dadurch auch wieder gerade und 2. arbeitet sich dadurch das Auto in Richtung Kurveninnenseite (beides positiv)
Für Rallyefahrer eine ganz normale Art und Weise durch eine Kurve zu kommen. Rallyeprofis verursachen das Übersteuern gelegentlich sogar bewußt durch einen "Extraschlenker" vor manchen Kurven, um genau mit dieser Technik dann möglichst schnell durch die Kurve zu kommen.
Ich gebe aber gerne zu, dass das nichts für die Oma in einem 08/15 Fahrsicherheitstraining vom ADAC ist.
 
Die ganze Diskussion ist eh zunehmend überflüssig weil es immer mehr Fahrhilfen gibt. Ja es gibt doch sogar schon Systeme die übersteuern verhindern in dem sie den Lenkwinkel verringern.
Und bei ESP und ABS kann man doch ausser bremsen eh nichts mehr machen.

Selbst erlebt in einem Smart, der fuhr einfach gradeaus obwohl ich eigentlich eine Kurve fahren wollte.
 
Natürlich darfst du dir deine eigene Meinung bilden.
Vielleicht hast du mich auch nur falsch verstanden.

Ich denke ich habe dich schon verstanden. Wie gesagt, mach mal ein Sicherheitstraining, und packe mal nen Satz alter Reifen ein. Es ist ohne Erfahrungen sinnlos darüber zu diskutieren. Und mit Erfahrung dann ebenso weil dann alle einer Meinung sind.

@ghostadmin
Corsa B hat das alles nicht...
 
@ altesocke: wieso pauschalisierst du denn alles so extrem. Ich habe jetzt schon 2 Trainings hinter (Basis bei AutoBild und Intensivtraining ADAC).
Ich weiß ja nicht wie du darauf kommst, dass man da immer nur maximal bremsen würde, das zeigt lediglich, dass du noch kein gutes Fahrsicherheitstraining gemacht hast.
Kein Instruktor dieser Welt würde raten, bei einem übersteuernden Auto auf die Bremse zu latschen. Dies kann man schön auf einer Schleuderplatte ausprobieren, da bringt auch das ESP nicht mehr soo viel. Vor allem beim Intensivtraining hast du ettliche Versuche, kannst - wenn möglich - ESP auch mal ausschalten, die Stärke des Schleudervorgangs und die Richtung varriieren.
Das Untersteuern wird dann meist auf einer Kreisbahn simuliert. Auch hier würde niemand auf die Idee kommen zu raten, voll zu bremsen. Vom Gas gehen ist hier richtig, da sich das Gewicht auf die Vorderachse verlagert, die Reifen mehr Grip bekommen und die Geschwindigkeit noch sinkt.
So gibt es noch ettliche weitere Beispiele. Im Endeffekt sollte nur klar werden, dass deine Einstellung zu "0815-Fahrtrainings" äußerst falsch ist. Eine Patentlösung der "richtigen" Reaktion gibts einfach nicht, dafür sind Gefahrensituationen im Alltag zu verschieden. Was man jedoch machen kann, ist so viele Situationen wie möglich mal durchzugehen mit der jeweils richtigen Reaktion. Und DAS ist die Aufgabe eines Fahrsicherheitstrainings.
 
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