"USA haben den Irakkrieg verloren" (und was passiert jetzt mit Iran? )

feelx

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Das sagte - zugegeben nicht so spitz formuliert - ausgerechnet der neue amerikanische Verteidigungsminister Gates und damit Nachfolger von Rumsfeld! :o

Quellen: http://www.welt.de/appl/newsticker2/index.php?channel=pol&module=dpa&id=13280008
http://news.google.de/?ncl=1103576555&hl=de

Ich weiss - es gab schon viele Irak-Diskussionen hier - aber meines Wissens noch keine seit den Kongresswahlen und der prompt folgenden Absetzung von Rumsfeld. Grund genug also mal wieder darüber zu diskutieren...
Ein Abzug birgt womöglich die Gefahr, dass das Land vollends im Chaos versinkt. Die Al-Quaida könnte eine "islamische Republik Iraq" ausrufen. Man hätte am Schluss nichts gewonnen, aber viel verloren. Aber ehrlich gesagt, sehen die chancen bei einem Verbleib der US Truppen auch nicht viel besser aus.

Morgen veröffentlicht die Baker-Komission ja ihren Bericht. Ich bin mal gespannt, ob man daraus schon die nächsten Schritte der USA erkennen kann, und ob Bush sich daran hält... Ich glaube Bush würde sich spätestens jetzt wünschen, niemals in den Irak einmarschiert zu sein...

In diesem Zusammenhang interessant ist auch die Irankrise .... Ich bin mittlerweile zu der These gekommen, dass es keinen Iran-Krieg geben wird.

Dies hat nicht nur mit dem Umdenken der USA zu tun, sondern auch damit, dass wir Europäer wohl am meisten Schaden nehmen würden. Der grosse Gewinner wäre wohl Russland. Putin hat mehr oder weniger offen dem Iran angeboten, die Öl-/Gaspipeline von Iran nach Indien zu bauen (und zu bezahlen), mit der Option, dass das Ganze dann nach China verlängert werden könnte...

Also Iran bringt seine Rohstoffe so oder so an den Mann - Sanktionen sind also so oder so unwirksam.

Und Russland hätte eines ihrer Ziele erreicht - nämlich das Rohstoff-Monopol für Europa... (zumindest was Öl und Gas betrifft).

Also bleibt?
Meiner Meinung nach nur der Dialog... Seit etwa 27 Jahren findet keiner mehr statt zwischen den USA und dem Iran. Bill Clinton hat dies eingesehen und als einen seiner grössten Fehler in seiner Amtszeit bezeichnet... Aber könnte man denn nicht endlich einmal aus Fehlern der Geschichte lernen ???

In diesem Zusammenhang noch der Hinweis auf morgen. Ulrich Tilgner bei Kerner im ZDF um 22.45 Uhr (http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/10/0,1872,4086602,00.html)
 
Ein Abzug birgt womöglich die Gefahr, dass das Land vollends im Chaos versinkt.
-> oder die sache auf extrem harte art recht schnell gelöst wird (oha, das klingt fies)

Die Al-Quaida könnte eine "islamische Republik Iraq" ausrufen. Man hätte am Schluss nichts gewonnen, aber viel verloren.
-> was imho typisch für einen krieg is ... gewinner gibts net ... nur welche, die weniger verlieren (was bei denen, die eh quasi nix haben, den tod bedeutet)

Aber ehrlich gesagt, sehen die chancen bei einem Verbleib der US Truppen auch nicht viel besser aus.
-> doch, denn solange der christliche feind im lande is, hat man immer ein primärziel (oha, schon wieder fies)

Ich glaube Bush würde sich spätestens jetzt wünschen, niemals in den Irak einmarschiert zu sein...
-> dann hätte er gegen gottes wunsch verstoßen ... tja, wie mans macht, macht mans falsch, so ein religiöser mensch ...

In diesem Zusammenhang interessant ist auch die Irankrise .... Ich bin mittlerweile zu der These gekommen, dass es keinen Iran-Krieg geben wird.
-> hoffen wirs mal

Dies hat nicht nur mit dem Umdenken der USA zu tun
-> "umdenken" is ein begriff, der ein gewissen, eine bewusstsein vorraussetzt und damit hier falsch ;) *gg*
doch mal im ernst: die US-Reg bekommt gegenwind von vielen seiten, da pasts man sich an. WENN es den gegenwind nicht gäbe, würde man genau so weitermachen. es sind also eher externe gründe, die das handeln beeinflussen ... nicht aber interne, die das denken beeinflussen

Meiner Meinung nach nur der Dialog... Seit etwa 27 Jahren findet keiner mehr statt zwischen den USA und dem Iran. Bill Clinton hat dies eingesehen und als einen seiner grössten Fehler in seiner Amtszeit bezeichnet... Aber könnte man denn nicht endlich einmal aus Fehlern der Geschichte lernen ???
-> bist du wahnsinnig? kannst du doch net verlangen! das is irre! das würde doch weltfrieden bedeuten! und gerechtigkeit! und im größeren stile gleichheit! bah! du verkappter star-trek-sozialist, du! *gg*

In diesem Zusammenhang noch der Hinweis auf morgen. Ulrich Tilgner bei Kerner im ZDF um 22.45 Uhr
-> da binsch gespannt
 
Meiner Meinung nach nur der Dialog... Seit etwa 27 Jahren findet keiner mehr statt zwischen den USA und dem Iran. Bill Clinton hat dies eingesehen und als einen seiner grössten Fehler in seiner Amtszeit bezeichnet... Aber könnte man denn nicht endlich einmal aus Fehlern der Geschichte lernen

die USA verhandeln doch nicht mit Terroristen:]
 
Mal so als Frage, worüber will man mit dem Iran verhandeln? Die "Bombe" werden sie bauen, davon kann man sie nicht abhalten und sie werden davon auch nicht ablassen, wie stünde man dem vor dem mühsam aufgeheizten Pöbel da? Wir können uns darauf einstellen, in spätestens 10 Jahren eine weitere Atommacht zu haben, die Realisten nicken wissend, das Gleichgewicht des Schreckens hat als Doktrin noch nicht ausgedient. Solange die Mullahs keine (vernünftigen) Mittel- oder Langstreckenraketen entwickeln und kein Material weiter geben werden, kann und muss man sich mit der neuen Lage arangieren. Für Israel bedeutet dies keine weitere Gefahr, durch die neuen U-Boote besitzen sie, neben Erstschlagskapazitäten, auch solche für einen Zweitschlag.

BTW Wieso nur die USA? Die so genannten EU3, also die bedeutenden EU-Länder, haben ebenfalls versucht zu verhandeln, mit ebenfalls geringem Erfolg. Weil die EU gegenwärtig mehr mit sich selbst zu tun hat (Zypern, Türkei, Integration) kann man aus Brüssel auch weiterhin nichts erwarten, ob uns unsere Bedeutungslosigkeit nun passt oder nicht. Auch Russland war nicht in der Lage Teheran von seinem Kurs abzubringen, von daher kann man sich die Mühe auch sparen. Überdies ist Iran vom Öl mindestens so abhängig wie wir, wir müssen konsumieren und sie verkaufen - letzteres sogar jeden Tag mehr. Bei Petrostaaten, die nicht diversivizieren ist alles sowieso nur eine Frage der Zeit, ein unterirdisches Füllhorn hat der Iran nicht.
 
@alba: vergleiche nicht Clinton mit Bush! die USA waren nicht immer unsere "feinde"! der ganze Anti-USA trend kommt erst seit Bush da ist!

Ein Abzug birgt womöglich die Gefahr, dass das Land vollends im Chaos versinkt.
-> oder die sache auf extrem harte art recht schnell gelöst wird (oha, das klingt fies)
-->also mit dem chaos stimme ich zu

Aber ehrlich gesagt, sehen die chancen bei einem Verbleib der US Truppen auch nicht viel besser aus.
-> doch, denn solange der christliche feind im lande is, hat man immer ein primärziel (oha, schon wieder fies)
-->erlich gesagt finde ich persönlich es ist das einzige was getan werden kann, denn wenn man sie nun alleine lässt, bringt das nüschts! wenn sie schon da sind sollen sie auch für ordnung sorgen und vll klappts ja eines tages nur jetzt die truppen abzuziehen ist das meiner meinung nach schlechteste was getan werden kann!
 
BTW Wieso nur die USA? Die so genannten EU3, also die bedeutenden EU-Länder, haben ebenfalls versucht zu verhandeln, mit ebenfalls geringem Erfolg. Weil die EU gegenwärtig mehr mit sich selbst zu tun hat (Zypern, Türkei, Integration) kann man aus Brüssel auch weiterhin nichts erwarten, ob uns unsere Bedeutungslosigkeit nun passt oder nicht. Auch Russland war nicht in der Lage Teheran von seinem Kurs abzubringen, von daher kann man sich die Mühe auch sparen. Überdies ist Iran vom Öl mindestens so abhängig wie wir, wir müssen konsumieren und sie verkaufen - letzteres sogar jeden Tag mehr. Bei Petrostaaten, die nicht diversivizieren ist alles sowieso nur eine Frage der Zeit, ein unterirdisches Füllhorn hat der Iran nicht.

Naja... nicht NUR die USA ... sondern eben auch... Tatsache ist doch, dass die USA sich jeglichem Dialog verweigern. Sowohl mit Iran, Syrien als auch mit Nordkorea. Und zum Teil auch den Palästinensern... Man darf die Rolle des Iran ja auch nicht unterschätzen... Iran selbst hat militante Schiiten eingebuchtet und hart durchgegriffen, wenn es den Verdacht gab, sie könnten im Irak Terroranschläge verüben...
Zum Dank wurden sie von den USA zur Achse des Bösen gezählt. Von diesem GEsichtspunkt her gesehen, habe ich sogar etwas Verständnis für die Politik die Ahmadinedschad betreibt. Verständnis heisst aber noch lange nicht, dass ich es gut heisse oder gar begrüsse...

Wenn ich Bushs Reaktion richtig mitbekommen habe, dann begrüsst er die Vorschläge aus dem Baker-Hamilton Bericht, lehnt aber gleichzeitig einen Dialog mit Iran/Syrien ebenso ab, wie einen Truppenabzug.
Da bleibt dann aber nicht mehr viel Fleisch am knochen :]

Btw: Die Idee insb. Deutschland (wohl auch Frankreich ???) mit ins Boot zu holen, finde ich im Prinzip naheliegend und auch begrüssenswert. Vielleicht haben diese Länder einen nicht zu unterschätzenden Vertrauensbonus, weil sie offiziell nicht am Krieg teilgenommen haben und sich somit natürlich auch nichts zu Schulden haben lassen.
 
Btw: Die Idee insb. Deutschland (wohl auch Frankreich ) mit ins Boot zu holen, finde ich im Prinzip naheliegend und auch begrüssenswert. Vielleicht haben diese Länder einen nicht zu unterschätzenden Vertrauensbonus, weil sie offiziell nicht am Krieg teilgenommen haben und sich somit natürlich auch nichts zu Schulden haben lassen.

Die USA und die Briten haben sich da allein ohne UNO Mandat oder sonstwas reinbugsiert, sie können sich auch allein wieder rausziehen.

Bush hat doch eh ein wenig was von Münchhausen. Muss er sich nur noch nen Zopf wachsen lassen. Dann kann er sich an dem wieder rausziehen.
 
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