Userreview - Bitfenix Whisper M - 850W - by Stefan Payne

Stefan Payne

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Verpackung und inhalt


Das Bitfenix Whisper M wird in einem Matt schwarzen Karton geliefert
Auf der Vorderseite befindet sich auch eine teilweise Abbildung des Gerätes selbst, samt der Modellbezeichnung.




Auf der Rückseite ist der gesamte Kabelbaum des Netzteiles inklusive aller Anschlüsse, sowohl für die Komponenten als auch am Netzteil selbst, abgebildet.
Darüber hinaus befindet sich eine Zeichnung der physikalischen Maße und das Typenschild mit der vorhandenen Leistungsverteilung auf der Rückseite.


An der Seite findet man noch den üblichen Marketingtext mit den üblichen Informationen. Hiebei scheint der Hersteller die Dauerbelastbarkeit 24/7 besonders hervorzuheben und beginnt den Text mit dieser Information. Somit sollte klar sein, dass der Hersteller im Falle dieses 850W Gerätes auch 850W fim 24/7 Betrieb meint. Das bedeutet dann auch, dass bei einem Verbrauch, der nahe der Nennleistung keinerlei Reserven notwendig sind.


In der Schachtel befindet sich, neben dem Gerät selber, eine kurze Anleitung für alle Serien, ein paar Kabelbinder, die obligatorischen 4 Schrauben, die auf der Verpackung abgebildeten Kabel sowie eine Kabeltasche mit der Aufschrift Bitfenix.

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Technisches


Auf den ersten Blick erkennt man, dass es sich bei diesem Gerät um ein Gerät auf Basis der LLC-Resonanzwandler Topologie handelt, bei dem die +3,3V und +5V Leitung via Schaltregler (Abwärtswandler, engl. Buck Converter) aus der +12V Leitung generiert wird. Bitfenix hat sich hierbei auch für ein exklusives Redesign von CWT entschieden, dass (bisher) nur bei dieser Serie zum Einsatz kommt. Das Layout selbst ist für die Verwendung bei einem voll modularem Gerät entwickelt und umgesetzt wurde - sehr schön, solche Anpassungen bei einem voll modularem Gerät zu sehen. Entsprechend findet man bei diesem Gerät auch keine 'lose baumelnden' Adern, die Strom führen, es passiert alles auf dem PCB. Auch für das DC-DC Modul werden keine Kabel benötigt - sehr schönes und sauberes Layout.

Auch zu erkennen ist, dass die (feuchten) Elektrolyt Kondensatoren sehr nahe am modular PCB und somit so weit es möglich ist, von dem heißeren Bereich entfernt, sitzen.


Auf der Rückseite sidn die +12V Gleichrichter (FETs) zu erkennen sowie diverse Steuerchips. Die Lötqualität ist in Ordnung, es gibt keine nennenswerten Fehler. Leider gibt es zwar eine Lötbrücke, die aber an einer eh gebrückten Stelle stattfindet, daher nicht der Rede wert ist.

Auch der Abstand zwischen Primär- und Sekundärseite ist nicht zu beanstanden. Zu erkennen sind die beiden Champion Micro Chips CM6502 für den PFC Bereich sowie (auf der Sekundären Seite) der CM6901, welcher sich um die Synchrone Gleichrichtung sowie die Primäre Ansteuerung des Transformators kümmert.




Die +12V Spannung wird überwiegend von 6 Polymerkondensatoren gefiltert mit 470µF Kapazität, die noch von 5 2200µF/16V Nippon Chemicon KZE Kondensatoren unterstützt werden. So ergibt sich eine Gesamtkapazität von 11000µF feuchten Elektrolytkondensatoren, die sehr nah am modularem PCB verbaut sind und 2920µF in den Feststoff Typen.
Auf dem modular PCB sind noch mal 5x16V in 270µF zu finden (1350µF), so dass das die gesamte Kazapität auf der +12V leitung etwa 15mF entspricht.

Auch sehr schön zu sehen ist, dass im 'heißen Bereich' (neben den Kühlkörpern) erst einmal Poylymerkondensatoren zum Einsatz kommen und die normalen Elektrolyt Kondensatoren sehr nahe am modularem PCB - und damit weg vom 'heißen Bereich' sind.

Auch sehr schön zu sehen (im ersten Bild), sind die 4 Shunts, welche für die 4 +12V Leitungen verantwortlich sind. Auch hier hat man das ganze sehr schön und sauber realisiert. Hut ab vor den verantwortlichen Ingenieuren. Denn insgesamt gibt es relativ wenig an diesem Design auszusetzen. Über die SMD Gleichrichter auf der PCB Unterseite kann man sich streiten...


Als Sicherungschip kommt ein Sitronix ST9S429 zum Einsatz, der zwei +12V Leitungen, +3,3V und +5V Überwachung, inkl OCP unterstützt. Darüber hinaus wird dieser Chip von einem Weltrend WT7518D in der 8pin Version unterstützt, welcher weitere zwei Rails mit OCP unterstützt.



Der Primärkondensator ist ein 400V/680µF Nippon Chemicon KMR.


Als Lüfter kommt ein 135mm großer, 25mm tiefer Lüfter, der mit satten 0,6A bei +12V (0,6A) spezifiziert ist und laut Hersteller über ein FDB Lager verfügen soll.

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"Fertigungsqualität"
Ein neuer Bereich von mir. Bei der Bewertung der Fertigungsqualität bewerte ich hingegen nicht die Qualität der Technik sondern eher die physikalische Beschaffenheit des Gerätes.

Das Gehäuse selbst ist sehr stabil und mit ganzen 6 Schrauben - je zwei oben, "links" und "rechts"

Die Aufkleber an den Seiten sind leider nicht ganz passgenau zu der Prägung am Gehäuse und stehen leider etwas über, stört aber nicht wirklich.

Über das ATX Kabel möchte ich gerade nicht wirklich reden...
Nur soviel: Ich würde mir wünschen, wenn man zumindest dieses Kabel als einzelader mit Sleeve drum herum ausliefern würde.
Oder zumindest versuchen würde, das ganze auf maximal 2 Flachbandkabel aufzuteilen statt 4.

Die Buchsen und Stecker sind sehr passgenau und rasten ohne die Ausübung von Gewalt in die Buchsen ein.

Die S-ATA Stecker sind als selbstschneidende Modelle ausgeführt, die in das Kabel schneiden. Aufgrund der maximal spezifizierten Leistungsaufnahme dieses Steckers stellt das auch kein Problem dar.

Leider hat das 850W Modell zwei 8pin PCIe Anschlüsse an einem Kabel (zwei davon), ohne dabei vor falschem Anschluss von High End/Dual GPU Grafikkarten mit nur einem Kabel zu warnen.
Und leider hat Bitfenix auf das Silikon-/Wärmeleitpad verzichtet, um das Gehäuse zur Wärmeabfuhr zu nutzen.

Test am eigenen Leibe
Das Bitfenix Whisper M mit 850W ist aus einer normalen Arbeitsposition nur schwer aus dem Rechner herauszuhören.
Im Rahmen meiner Möglichkeiten konnte ich das Gerät auch nicht zum aufdrehen bewegen, trotz aller Versuche, die ich unternehmen konnte.
Wobei die max. Leistungsaufnahme meines Testsystmees nur in der 700W Gegend war, primärlast.

Der Lüfter ist relativ leise und äußert sich nicht durch stärkere Nebengeräusche und bleibt im Rahmen des möglichen.
Die Kabel sind dabei mehr als lang genug, so dass auch hier keine Probleme zu erwarten sind. Die guten alten Molex Stecker verfügen bei diesem Gerät auch über "Ausziehlaschen", um ein einfacheres trennen der Steckverbinder zu ermöglichen.

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letzte Worte, Fazit und Anmerkungen
Abschließend lässt sich nicht mehr wirklich viel über das Bitfenix Whisper M in der 850W Version sagen. Es macht vieles richtig, was die inneren Werte betrifft. Patzt aber ein wenig bei den äußeren Dingen. Namentlich wäre hier das äußerst unschön verdrahtete ATX Kabel mit der großen Kappe zu nennen. Dieser Teil dient auch zum Schutze der verbauten Kondensatoren, ist also eine absichtliche Designentscheidung. Die etwas unschöne Kreuzung beim ATX Hauptkabel ist aber nicht zu entschuldigen, das war bei meinem Testexemplar leider sehr schlecht, so dass es auch die Möglichkeiten das Kabel sauber zu verlegen einschränkt. Das ist zwar nichts, was man nicht mit ein wenig Kabelbinder lösen konnte, aber dennoch erwartet man, dass die Kabel sauber verlegt werden. Zu der Lautstärke des Gerätes lässt sich relativ wenig negatives sagen. Auch der Einschaltstrom liegt bei dem Testgerät auf einem nicht allzu hohem Niveau und erlaubt es auch das Netzteil zusammen mit einem weiteren und ein paar Bildschirmen einzuschalten, ohne dass ein (ABB) B16 Automat auslöst. Der Verzicht auf einen teilweise lüfterlosen Betrieb ist hier auch positiv zu bewerten und nicht nachteilig. Auch nicht so schön ist die Entscheidung zwei 8pin PCIe Anschlüsse an einer nur mit 7pins bestückten Buchse anzuschließen, was laut Handbuch schon ab dem 650W Modell vorkommen soll, ohne darauf hinzuweisen, dass diese Art der Verkabelung unter Umständen problematisch sein kann.
Insgesamt ist das Bitfenix Whisper M aber ein sehr empfehlenswertes Gerät, insbesondere auch aufgrund des sehr guten Preises, dass bei diesem 850W Modell bei aktuell unter 120€uronen liegt.


Eigenschaften
  • 80plus Gold
  • kein Semi Fanless Betrieb
  • Standard ATX Format, 160mm tief
  • Multi Rail, 4 gesamt, 2 Rails je 25A (MB/Peripherials + CPU), 2x 40A für PCIe
  • voll modular

positiv
  • kein Semi Fanless Betrieb
  • Lüfter mit eher kaum wahrnehmbaren Nebengeräuschen bei niedrigen Drehzahlen
  • für ein 850W Gerät, recht kleines Gehäuse
  • leise
  • 2 CPU Anschlüsse (4+4pin, mechanisch kombinierbar)
  • 6 PCIe Anschlüsse (6+2 pin)

negativ
  • zwei 8pin PCie Anschlüsse an einer 8pin Buchse (2x)
  • Gehäuse nicht zur Wärmeableitung der +12V Gleichrichter genutzt (via Thermalpad)
  • ATX Kabel sehr ungünstig konstruiert, so dass nicht vorteilhaft gekreuzt wurde.
  • Kabel ohne Tasche nicht dem Gerät zuzuordnen, da keine zum Netzteil passende Markierung vorhanden
 
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