Vorratsdatenspeicherung - Es geht wieder los

minto

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Kann die systematische Speicherung von Telefon- und Internetdaten auf Vorrat Anschläge verhindern? Ja, meinen die Sicherheitsbehörden - und pochen schon lange auf die Vorratsdatenspeicherung als Instrument zur Terrorabwehr. "Solche Instrumente ermöglichen, möglichst schnell Strukturen zu erkennen, Mittäter zu erkennen, um möglicherweise weitere Anschläge zu verhindern", sagte zuletzt BKA-Chef Holger Münch im ZDF.Die Union dringt ebenfalls auf die Vorratsdatenspeicherung, allen voran Innenminister Thomas de Maizière. Im Bundestag sprach sich jetzt auch Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel klar dafür aus. "Angesichts der parteiübergreifenden Überzeugung aller Innenminister von Bund und Ländern, dass wir solche Mindestspeicherfristen brauchen, sollten wir darauf drängen, dass die von der EU-Kommission hierzu angekündigte überarbeitete EU-Richtlinie zügig vorgelegt wird." Diese müsse dann möglichst bald in neues Recht umgesetzt werden.
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SPD will reden

Von parteiübergreifender Überzeugung ist aber derzeit nicht viel zu hören. Die SPD ist kein Anhänger der Vorratsdatenspeicherung, allen voran Justizminister Heiko Maas ist Gegner des Vorhabens. SPD-Chef Sigmar Gabriel signalisierte dem Koalitionspartner jetzt aber zumindest Gesprächsbereitschaft. Die SPD habe klar beschrieben, unter welchen "engen verfassungsrechtlichen Voraussetzungen die Vorratsdatenspeicherung ein geeignetes und verhältnismäßiges Instrument zur Strafverfolgung sein kann", sagte Gabriel der "Süddeutschen Zeitung". Als Beispiel für eine solche Voraussetzung nannte er den Richtervorbehalt. Gabriel warnte zugleich vor Aktionismus und Schnellschüssen.
"Wir sollten die ganze Diskussion mit Augenmaß und Nachdenklichkeit führen", sekundierte SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann. Zunächst einmal müssten Vorschläge der EU-Kommission für eine neue Richtlinie abgewartet werden.
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Linkspartei und Grüne sagen Nein

Linkspartei und Grüne sind klar gegen die Vorratsdatenspeicherung - und sagen das auch immer wieder. Zuletzt Fraktionschef Anton Hofreiter im Bundestag und Co-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt im ARD-Morgenmagazin. Statt einer anlasslosen Massenspeicherung fordern die Grünen, die Polizei besser auszustatten, um bestehende Gesetze auch umsetzen zu können.
In Deutschland gibt es dazu seit Jahren keine gesetzliche Regelung mehr. DasBundesverfassungsgericht sowie der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatten bisherige Regelungen zur Datenspeicherung in den vergangenen Jahren für rechtswidrig erklärt, die Maßnahme aber nicht grundsätzlich verworfen. Seitdem arbeitet die EU-Kommission an einer verfassungskonformen Regelung.


http://www.tagesschau.de/inland/vorratsdatenspeicherung-debatte-101.html
 
In Frankreich hat die Speicherung von Telekommunikationsdaten den Anschlag
auf die Redaktion des Magazin Charlie Hebdo auch nicht verhindern können...

Parteien oder Politiker mit dieser Motivation kann man nicht ernst nehmen (als potentielle Option während der nächsten Wahl) , obwohl
Sie für die Rechte der Menschen gefährlich sind.
 
Wir wissen doch alle das es nicht gegen Verbrechen und Gewalt hilft....es geht nur darum im Nachhinein die Behörden bei der Aufklärung besser dastehen zu lassen.
Dafür geben wir halt unsere "Freiheit" auf, ist ja auch nicht so wichtig...


Viele Grüße,
stolpi


PS:
War das nicht der bekloppte Friedrich mit seiner Beschreibung der Vorteilen von Datenspeicherung und Bombenleger... *suspect*:-/
 
In Frankreich hat die Speicherung von Telekommunikationsdaten den Anschlag
auf die Redaktion des Magazin Charlie Hebdo auch nicht verhindern können...

oben steht doch: möglichst schnell Strukturen zu erkennen, Mittäter zu erkennen, um möglicherweise weitere Anschläge zu verhindern

Ich finde es ist ein zweischneidiges Schwert und kann selber keine überzeugende Position einnehmen.
Ich persönlich sehe auch nicht die riesen Gefahr, unsere "Freiheit" zu verlieren wenn unsere Kommunikationswege zeitweise verfolgbar sind,
das konkrete Auswerten und analysieren der Inhalte bedarf es m.E. allerdings einem Richterbeschluss.

Mir sind auch die pauschalen und reflexartigen Gegenargumente bekannt. Sofern der "Missbrauch" dieser Daten als solches auch ganz genau definiert ist und bestraft wird, sehe ich da relativ wenig Probleme.
Mein Arzt kennt auch meine körperlichen Defizite, meine Versicherung auch alle möglichen Vorkommnisse rund um mein Leben.
Diese sind allerdings auch alle dazu verdonnert die Klappe zu halten, wenn Dritte kommen und fragen stellen.


Ich würde jetzt mal gerne wirklich gute Gründe dagegen hören, warum das temporäre (z.B. 1 Monat?) speichern von Kommunikationsdaten so wahnsinnig falsch ist.
Voraussetzung ist dann natürlich, dass die Daten nur zweckbestimmt ausgewertet werden dürfen.

Der einzige Grund der mir so einfällt wäre die technische Realisierung, die man dann wohl eiskalt den Providern übertragen würde.
 
Voraussetzung ist dann natürlich, dass die Daten nur zweckbestimmt ausgewertet werden dürfen.
Weil sich daran keiner hält, und praktich alle Geheimdienste uns eh ausspähen, nach irgendwelchen ominösen geheim gehaltenen Verträgen.
NSA etc. haben doch schon alles an Hard- und Software da.
 
oben steht doch: möglichst schnell Strukturen zu erkennen, Mittäter zu erkennen, um möglicherweise weitere Anschläge zu verhindern

Ich finde es ist ein zweischneidiges Schwert und kann selber keine überzeugende Position einnehmen.
Ich persönlich sehe auch nicht die riesen Gefahr, unsere "Freiheit" zu verlieren wenn unsere Kommunikationswege zeitweise verfolgbar sind,
das konkrete Auswerten und analysieren der Inhalte bedarf es m.E. allerdings einem Richterbeschluss.

Mir sind auch die pauschalen und reflexartigen Gegenargumente bekannt. Sofern der "Missbrauch" dieser Daten als solches auch ganz genau definiert ist und bestraft wird, sehe ich da relativ wenig Probleme.
Mein Arzt kennt auch meine körperlichen Defizite, meine Versicherung auch alle möglichen Vorkommnisse rund um mein Leben.
Diese sind allerdings auch alle dazu verdonnert die Klappe zu halten, wenn Dritte kommen und fragen stellen.


Ich würde jetzt mal gerne wirklich gute Gründe dagegen hören, warum das temporäre (z.B. 1 Monat?) speichern von Kommunikationsdaten so wahnsinnig falsch ist.
Voraussetzung ist dann natürlich, dass die Daten nur zweckbestimmt ausgewertet werden dürfen.

Der einzige Grund der mir so einfällt wäre die technische Realisierung, die man dann wohl eiskalt den Providern übertragen würde.

Ich bin erschüttert :(...

Du bist ja schon lange dabei und erkennst die Problematik nicht? :o
Dann wirst du wohl leider auch nichts gegen die Zentrale Patientenakte haben, irgendwo auf einen Server...Schade, wirklich. :-[


Viele Grüße,
stolpi
 
Was soll denn ein Monat oder ein halbes, ein Jahr bringen? Dann verabredet man sich eben, die Anschläge erst in 4 Wochen/12 Monaten auszuführen, damit die Frist abgelaufen ist ;)

Nee im Ernst, wer im Namen vom IS oder sonstwem irgendwas veranstalten will, der braucht dafür keine Anweisungen von irgendwem. Ganz normale Youtube-Videos, in denen gesagt wird "wir wißt, was zu tun ist", reichen ja als Aufforderung, die genaue Plaung kann jeder selber machen. Die Typen in London damals haben einfach ein Messer genommen, vor ne Kaserne gegangen und ein paar Leuten, die rauskamen, die Rübe abgeschniebelt. Riesenvorbereitung^^ Das hätte man nicht mal mit intensivster 24h-Observation mitgekriegt. Selbst wenn das Mitnehmen eines Brotmessers in die Fußgängerzone verdächtig erscheinen könnte, dann kauft man eben ein neues im nächsten Supermarkt, befindet sich damit also gleich unter Menschen, da kann der Gefährder direkt an der Kasse fünf Leute abmurksen, bevor das ihn beobachtende SEK sich auf ihn stürzen kann. Und einfach mal "allah u akbar" rufen, dann ist es ein Terroranschlag statt einer Einzeltat eines Verrückten.

Nein, wer nach Vorratsdatenspeicherung schreit, will damit was anderes erreichen, Terrorismusbekämpfung ist nur ein Feigenblatt. Selbst der totale Überwachungsstaat ist nutzlos, oder wieviele Leute haben in der DDR widerrechtlich Westfernsehen geguckt? Gegen 1-Mann-Terrorzellen ist so ziemlich alles wirkungslos.
 
Weil sich daran keiner hält, und praktich alle Geheimdienste uns eh ausspähen, nach irgendwelchen ominösen geheim gehaltenen Verträgen.
NSA etc. haben doch schon alles an Hard- und Software da.

richtig, also ist es auch egal ob wir die Datenspeicherung erlauben oder verbieten, eigentlich ist es egal :-(
Gerade kam doch in den Nachrichten: Schwere Sicherheitslücke im VoIP.
Die neue Generation schreibt doch sowieso jeden Kleinsten Toilettengang öffentlich ins Netz, wen soll man da noch mit Gesetzen schützen?


Du bist ja schon lange dabei und erkennst die Problematik nicht?
Dann wirst du wohl leider auch nichts gegen die Zentrale Patientenakte haben, irgendwo auf einen Server...Schade, wirklich.
Dann nenn sie mir mit konkreten Auswirkungen.
Nein ich habe nichts gegen die zentrale Patientenakte, mich ärgert es viel mehr, dass Arzt A nicht weiß was Arzt B mit mir so angestellt hat und ein riesen Verwaltungsaufwand besteht ständig die Daten zu synchronisieren.

Sofern es nur (Datenschutz-)Technische Gründe sind sollte das Problem mit genug Willen in den Griff zu bekommen sein.
Ich habe Kollegen die trauen sich heute noch nicht Online Banking zu betreiben :o
Wenn der Wille da ist, schafft man es auch ein System ausreichend Sicher zu machen.
Ausreichend bedeutet dann für mich, dass es einfacher ist die Daten selber zu sammeln als solch ein System zu hacken.


Nee im Ernst, wer im Namen vom IS oder sonstwem irgendwas veranstalten will, der braucht dafür keine Anweisungen von irgendwem
Waffen und Sprengstoff kauft man sich allerdings nicht so einfach im Supermarkt.



Unabhängig vom Nutzen solcher Daten (Kann von uns sowieso niemand beurteilen da wir nicht an den entsprechenden Stellen sitzen und die Daten für unsere Arbeit eventuell benötigen können) sehe ich als Gegenargument eigentlich nur die Angst vor Datenmissbrauch.
DAS sollte per Gesetze aber auch in den Griff zu bekommen sein, zumindest National.
Die unerlaubte Aneignung oder Verbreitung dieser Daten (woher auch immer) muss nur entsprechend hoch bestraft werden, so hoch, dass Versicherungen/Arbeitgeber etc. kein Interesse an diesen Daten hat.

Die Geheimdienste, die hier erwähnt wurden, arbeiten doch vollkommen unabhängig bereits an der Datensammlung.


Nein, wer nach Vorratsdatenspeicherung schreit, will damit was anderes erreichen, Terrorismusbekämpfung ist nur ein Feigenblatt
Schwere Straftaten etc., es reicht ein hinreichender Verdacht und der Staat hat das Recht in Deine private Wohnung zu gehen.
Bei dringenden Verdacht hast Du doch auch schon die Steuerprüfer auf der Matte stehen.
Es ist kein neues Konstrukt was hier benötigt wird, es existiert doch alles schon in unserem Rechtsstaat.
Vor welchen konkreten Missbrauch durch den Staat hast Du denn Angst?


Wie eigentlich schon angedeutet, ich bin nicht konkret für die Datensammlung, habe aber auch nicht so die panische Angst davor.
Ich habe mehr Angst davor, dass Daten hinter unserem Rücken gesammelt und ausgewertet werden, wie es zuletzt ja geschehen ist
Dann bin ich lieber für eine klare und konkrete Regelung.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Wie eigentlich schon angedeutet, ich bin nicht konkret für die Datensammlung, habe aber auch nicht so die panische Angst davor.
Ich habe mehr Angst davor, dass Daten hinter unserem Rücken gesammelt und ausgewertet werden, wie es zuletzt ja geschehen ist
Dann bin ich lieber für eine klare und konkrete Regelung.

???
Sag mal, was erhoffst du dir denn von so einer Regelung? *kopfkratz


Viele Grüße,
stolpi
 
Als ob noch niemand Daten sammeln und speichern würde.
Nur will der Staat jetzt die Legitimation dazu.

Wenn er diese hat, dürfte der nächste Schritt folgen.
 
Wenn er diese hat, dürfte der nächste Schritt folgen.

Welcher ist das oder soll das sein?

(klar, es hat auch niemand vor eine Mauer zu bauen...)

Diese Argumentation erschließt sich mir nicht.
Natürlich kann ich sagen, die fangen mit dem Fuß in der Türe an...
aber mal Hand aufs Herz, die stehen doch bereits im Haus.

Also was ändert sich Datenschutztechnisch für den Ottonormalverbraucher, wenn die gesammelten Daten sowieso nicht willkürlich ausgewertet werden dürfen?
 
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Also was ändert sich Datenschutztechnisch für den Ottonormalverbraucher, wenn die gesammelten Daten sowieso nicht willkürlich ausgewertet werden dürfen?
Sagen wir es mal so.

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Also was ändert sich Datenschutztechnisch für den Ottonormalverbraucher, wenn die gesammelten Daten sowieso nicht willkürlich ausgewertet werden dürfen?

Und was der nächste Schritt wäre, zeigen uns doch diverse Vorlagen und Geschehnisse in der EU.
2084 dürfte sich von 1984 darin unterscheiden, das dass System von 1984 völlig autonom und digitalisiert geschieht.

Das kann bei einfachen Seitensperrungen bis zum Ausschluss führen und irgendwo im Keller enden, wenn man mit der falschen Person telefoniert oder das falsche in einem Forum schreibt.

Wie hieß es mal?
Sichten und vernichten wird zu auswerten, verwerten, abwerten.

Der neue wie alte Feind ist die Information, nur das heute jeder an Informationen kommen und diese verbreiten kann.
So gesehen wird jeder zum Feind.


Warum sollte man sonst alle Daten von Jedem sammeln und speichern?
 
also außer m.E. etwas übertriebender "1984"-Paranoia keine neuen Infos?

Beispiel: Toll Collect.
Damals hatte man auch Angst, der Staat bräuchte nur noch den Schalter umlegen und die Autobahn-Maut wäre auch für PKWs scharf gestellt.
Es wäre also die schleichende Einführung der PKW-Maut, der Fuss in der Türe. Die technische Machbarkeit ist geschaffen worden.

Das ist jetzt über 10 Jahre her und bis heute ist und war dieser Kritikpunkt unberechtigt. Sofern eine PKW Maut kommt, wird diese höchstwahrscheinlich nicht über das Toll Collect System laufen.


Mir fehlen also etwas konkretere Gründe als die, die ich selber schon kenne:

1) Es ist technisch nicht Möglich die Daten sicher zu lagern/verwalten etc. -> Meine Bankgeschäfte betreibe ich jedoch schon seit Jahren über das Internet.

2) Der Staat wird rücksichtslos und ohne konkrete Gesetzesgrundlage die Daten nutzen, also Missbrauchen. -> Das Problem existiert schon immer, deswegen sind AFAIK auch illegal beschaffene Informationen vor Gericht weitgehend nicht zulässig bzw. letztes Mittel. Weiter frage ich mich, wieso der Staat dann ausgerechnet bei diesen Daten die Gesetzeslage vollkommen ignorieren sollte. Er kann doch auch Deine Wohnung aufbrechen und nach belieben in Deinem Privatleben schnüffeln, wenn er sich sowieso nicht rechtfertigen muss.


Einziger Kritikpunkt gegen die Speicherung ist m.E. nur der fehlende Nachweis der Wirksamkeit gegen Verbrechen.
Da fehlt es aber generell an Studien etc.
Einfach zu sagen, Paris wurde trotz Datensammlung nicht verhindert ist dabei m.E. eine ziemlich dünne Begründung, denn gleichermaßen gibt es auch genug Beispiele wo ein fehlender Gurt im Auto leben gerettet hat. Trotzdem kommt niemand (mit normalen IQ) auf die Idee den Gurt im Auto grundsätzlich in Frage zu stellen.
Das man Straftaten auch ohne Kommunikation ausführen kann ist klar, allerdings ist es auch offensichtlich, dass Terrororganisationen und ihre Schläfer auf Kommunikation angewiesen sind.

Sollte also durch die Datensammlung der Pariser Terroristen diverse Drahtzieher ins Visier geraten, hat sich DORT die Datensammlung gelohnt, auch wenn man die Toten damit nicht retten kann.
Und das kommunikative Netz eines Pädophilen ist nach seiner Festnahme sicherlich auch nicht komplett uninteressant...

Natürlich ist es dann nicht besonders schön, wenn man durch unglückliche Vernetzung ebenfalls in den Kreis der "Auserwählten" gerät, allerdings gilt dann noch immer die Unschuldsvermutung. Da habe ich aber vor Facebook Hetze mehr Angst, als dass ich zu unrecht in UHaft sitzen muss weil sich ein Pädophiler mal verwählt hat und meine Nummer im Display stand.


Anders als damals beim "großen Lauschangriff" im letzten Jahrtausend kann man heute die Daten 100% objektiv speichern.
Es sitzt niemand zwischen der Leitung und hört nach belieben irgendwelche Gespräche ab.

Ich finde die Idee, Daten vorerst "anonym" bzw. als Rohdaten zu speichern und bei konkreten Verdacht zu personalisieren/analysieren jedenfalls sympatischer, als wenn mein STASI Nachbar nach belieben meine Telefonate mitlauschen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Daten gesammelt und gespeichert werden, erzeugen diese gespeicherten Daten auch
Begehrlichkeiten von anderen staatlichen Stellen, welche damit nichts direkt zu tun haben.

Bestes Beispiel sind die Toll Collect Daten der LKW Maut, welche beim BKA 2013 schon
Bedarf daran angedeutet haben:

Der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke, wies den Vorwurf zurück, die Ermittler seien unverhältnismäßig vorgegangen. "Es gab keine unkontrollierte Datensammelei." Die Tatserie hätte mit Hilfe der Autobahn-Mautdaten früher beendet werden können, sagte er. Dafür bedürfe es aber Gesetzesänderungen.

Quelle: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-06/autobahn-bka-fahndung-datenschutz

Und dem liegt keine "Paranoia" zugrunde.

Immer diese "Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten (tm) " Mentalität.
 
Ich finde es auch ziemlich naiv, zu glauben, dass der Staat die gesammelten Daten nur zweckgebunden einsetzt.
So lange es mit einem ordentlich Aufwand verbunden ist, irgendwas zu sammeln, zu ermitteln oder gar Straftaten zu begehen, wird man das auch wirklich nur bei einem ausreichenden Verdacht machen.
Wenn aber die Daten erstmal da sind, werden die Stimmen immer lauter, die diese Daten auch nutzen wollen.

Toll Collect wird zwar vielleicht (noch) nicht für die PKW-Maut benutzt, dafür aber für das massenweise Scannen von Kennzeichen.
http://www.welt.de/politik/deutschl...zei-will-nun-auch-an-die-Mautdaten-heran.html

Je mehr Daten gesammelt werden, desto mehr wird auch darin gewühlt werden.
Es steigt ganz einfach die Gefahr, zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein, z.B. zufällig in der gleichen Funkzelle eingebucht, wie eine Gruppe potentieller Straftäter. Es macht sicherlich unheimlich viel Spaß, den Nachbarn zu erklären, dass die Hausdurchsuchung am Sonntagmorgen um 6 nur ein Versehen war, wenn am nächsten Tag in der Zeitung mal wieder was von einem gesprengten Kinderporno-Ring zu lesen ist.
 
Wenn Daten gesammelt und gespeichert werden, erzeugen diese gespeicherten Daten auch
Begehrlichkeiten von anderen staatlichen Stellen, welche damit nichts direkt zu tun haben.

Also Missbraucht. Der Staat macht sowieso mit den Daten was er will.
Das ist politisch/technisch nicht zu lösen?
Ist es nur die Angst vor dem Datenmissbrauch?

Bestes Beispiel sind die Toll Collect Daten der LKW Maut, welche beim BKA 2013 schon
Bedarf daran angedeutet haben:
Quelle: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-06/autobahn-bka-fahndung-datenschutz
Ich sehe da nicht so das Problem.
DNA Tests wurden auch schon lange Flächendeckend durchgeführt, Kameras werden auch ausgewertet.




Immer diese "Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten (tm) " Mentalität.
richtig. Nur jeder legt das Maß zwischen Freiheit und Sicherheit woanders.



Es macht sicherlich unheimlich viel Spaß, den Nachbarn zu erklären, dass die Hausdurchsuchung am Sonntagmorgen um 6 nur ein Versehen war, wenn am nächsten Tag in der Zeitung mal wieder was von einem gesprengten Kinderporno-Ring zu lesen ist.
Gibt es da schon reale Vorkommnisse? Glaubst Du das wirklich?
Deckst Du jetzt schon Dein pädophilen Nachbarn weil Du Sonntag Morgens nicht geweckt werden möchtest?
Vielleicht entkräftigt sich auch der Verdacht gegen Dich, wenn Deine Daten VOR der Hausdurchsuchung analysiert wurden?
So ein klein wenig habe ich schon vertrauen, dass man als Normalo nicht vorschnell in die Schublade "Schwerstverbrecher" gesteckt wird, zumindest nicht schneller als bei konventioneller Fahndung.

Damit halte ich diese Aussage
Es steigt ganz einfach die Gefahr, zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein
für falsch.
Bekanntermaßsen sind z.B. subjektive Zeugenaussagen oftmals Fehlerhaft, vielleicht Fehlerhafter als eine nüchterne Datenauswertung.
Der Computer wird auch in Zukunft nicht entscheiden wessen Haus durchsucht und welcher potentielle Schwerverbrecher verhaftet werden muss.
Datenauswertung ist EIN Handwerk bei der Fahndung, wie Observation und eben die Hausdurchsuchung.
 
Zuletzt bearbeitet:
DNA Tests wurden auch schon lange Flächendeckend durchgeführt, Kameras werden auch ausgewertet.
DNA? Meines Wissens freiwillig.
Kameraauswertung und überhaupt das massenweise Filmen sehe ich genau so problematisch.
 
A....

Ich sehe da nicht so das Problem.
...


Ich möchte hier nicht mehr viel dazu sagen, hoffe aber das sich Interessierte und Desinteressierte sich vielleicht doch mehr informieren...solche Zitate tun einfach nur weh und das blinde Vertrauen in "Regulierungen" durch den Gesetzgeber ist erschreckend...bitte unbedingt weiter denken als bis zur eigenen Nasenspitze, auch wenn es anstrengend sein könnte!

Nettes Video zur Netzfreiheit:
https://www.youtube.com/watch?v=hj3gAsqrB18

Sehr gutes Video zum eigentlichen Grundsatzproblem...
https://www.youtube.com/watch?v=iHlzsURb0WI

Video zur aktuellen VoIP Thematik...soviel dann zur Reglementierung, ganz großes Kino...
http://www.br.de/mediathek/video/se...sicherheit-voip-hacker-lauschangriff-100.html


Viele Grüße,
stolpi
 
DNA? Meines Wissens freiwillig.
Du landest auch als Unschuldiger ziemlich schnell in die genauere Beobachtung, sofern Dein Umfeld den Test mitmacht und Du Dich weigerst.




und das blinde Vertrauen in "Regulierungen" durch den Gesetzgeber ist erschreckend
Grundsätzlich glaube ich an unser Staatssystem/Gesetze etc.
Es ist m.E. genauso erschreckend und auch traurig wie vorschnell und unbegründet (??) unser gesamtes System, indem wir leben, komplett in Frage gestellt wird, sobald man nicht der gleichen Meinung ist ;)

Ich danke aber für die Links und hoffe dort konkrete Antworten auf meine Fragen zu bekommen ;)
 
Du landest auch als Unschuldiger ziemlich schnell in die genauere Beobachtung, sofern Dein Umfeld den Test mitmacht und Du Dich weigerst.

Grundsätzlich glaube ich an unser Staatssystem/Gesetze etc.
Es ist m.E. genauso erschreckend und auch traurig wie vorschnell und unbegründet (??) unser gesamtes System, indem wir leben, komplett in Frage gestellt wird, sobald man nicht der gleichen Meinung ist ;)

Ich danke aber für die Links und hoffe dort konkrete Antworten auf meine Fragen zu bekommen ;)

Reicht dir die NSA Affäre und das Runterspielen derselben durch unsere Regierung nicht aus?
"Mutti" hat ja selbst gesagt, das Volk dürft ihr Ausspionieren, aber mich nicht.
Machst du dir keine Gedanken, wenn die Bundeswehr Drohnen bekommt die SMS abfangen können?
Glaubst du, da kann nicht schnell mal Schindluder betrieben werden?
Die zum abhören geschlossenen Verträge sind Geheim, reicht das nicht schon aus?
 
Zuletzt bearbeitet:
Gegenfrage:
Welcher Unschuldige ist dem Kollateralschaden schon zum Opfer gefallen?
Scheinbar macht es die NSA ziemlich gut, sonst wäre die Empörung über die vielen unschuldig Verurteilten in Europa größer, oder nicht?
Ein Vorteil hat das ganze mit der NSA auch... GMX und Co verschlüsseln jetzt standardmäßig und auch die ganzen Messanger sind so in die Kritik geraten.


Nein, ich bin nicht so naiv, ich kenne ja auch die Gegenargumente... nur ist mir das alles ein wenig zu viel Konjunktiv.
Ich versuche "Euch" nur ein wenig mit provokanten Fragen aus der Reserve zu locken und mal andere konkretere Argumente zu hören, als "könnte", "würde", "müsste" etc.
AFAIK gibt es nichts konkretes/Handfestes warum die Speicherung unbedingt verhindern werden muss.


Um mal weiter zu provozieren...
Jeder regt sich über den Verfall unserer Werte hier in Deutschland auf, aber niemand will scheinbar etwas konkretes dagegen unternehmen.
Hin und wieder habe ich echt das Gefühl, dass manche Mitmenschen glauben alles sei erlaubt, wobei man sie nicht erwischt bzw. erwischen kann.
Das diese Personen dann gegen umfangreichere Überwachung und Strafen sind, kann ich dann tatsächlich nachvollziehen.

Viele regen sich darüber auf, dass die Polizei nicht vor Ort ist wenn man sie braucht, aber nur aus Abzocke zu tausenden am Straßenrand steht und Fotos macht ;)
Ist es aber die eigene Straße, wo zu oft zu viel gerast wird, sieht die Sachlage dann wieder anders aus.... *suspect*
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie wäre es mit.
Post und Fernmeldegeheimnis?
Im übrigen, kann auch mit der kompletten I-net Überwachung auch Industriespionage betrieben werden.
Trotz anderslautenter Verträge, die USA/China haben auch die UN abgehört.
Und zum Thema Verschlüsselung.
Du glaubst doch wohl echt nicht, das MS, Sicherheitssoftwarehersteller und und nicht mit der NSA etc. im gleichen Boot sitzen.
Die Serveranlagen die auch in Europa stehen, bauen sich nicht von alleine, und das Daten abgreifen geht auch nicht über einen USB W-Lan Stick.
Und jetzt sag mal, was hat es bis jetzt gebracht?
Stehen die Hintermänner von Al Kaida am Pranger?
Konnte man Orginisationen wie Al-Kaida und Boko Haram, dem IS den Geldhahn abdrehen?
An wen kann überhaupt der IS sein Öl verkaufen, schon mal was von gehört?
Dafür, das soviel Überwacht wird, kommt erschreckend wenig raus.
Oder vielleicht sind die NSA Server auch mit Facebook etc. Nacktpics schon ausgelastet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie wäre es mit.
Post und Fernmeldegeheimnis?
Im übrigen, kann auch mit der kompletten I-net Überwachung auch Industriespionage betrieben werden.
Du meinst diejenigen die unsere Firmen ausspionieren wollen warten auf die Vorratsdatenspeicherung und haben sonst keine anderen Möglichkeiten?
Und wenn doch, dann ist das ein Thema der Datensicherheit. Das ganze macht natürlich kein Sinn, wenn jeder nach Belieben auf die Daten zugreifen kann.


Du glaubst doch wohl echt nicht, das MS, Sicherheitssoftwarehersteller und und nicht mit der NSA etc. im gleichen Boot sitzen.
Wartet die NSA auf die Vorratsdatenspeicherung? Ich glaube nicht, dass die das benötigen, die sind schon viel Näher beim "Kunden".
Und worauf willst Du hinaus?
Weil die NSA eventuell Zugriff auf Verschlüsselungstechnologien hat, sind diese komplett und immer und überall überflüssig?

Und jetzt sag mal, was hat es bis jetzt gebracht?
Stehen die Hintermänner von Al Kaida am Pranger?
Konnte man Orginisationen wie Al-Kaida und Boko Haram, dem IS den Geldhahn abdrehen?
An wen kann überhaupt der IS sein Öl verkaufen, schon mal was von gehört?
Dafür, das soviel Überwacht wird, kommt erschreckend wenig raus.
Hab ich in einen meiner ersten Postings schon geschrieben, dass mir diese Antwort auch fehlt.
Wie wenig dabei raus kommt oder wie viel, müssen die entsprechenden Stellen erklären.
Wenn die entsprechenden Fachstellen (Polizei etc) den Bedarf anfragen, gehe ich total naiv davon aus, dass die nicht die neusten Nacktbilder von der heißen Nachbarin abgreifen wollen.
Es hat aber auch niemand gesagt, dass die Vorratsspeicherung die Ultimative Waffe ist, sondern nur ein Werkzeug.

Aber das ist sowieso die schwarz-weiß Malerei wie sie bei diesem Thema gerne betrieben wird.
Daten werden sofort bis zum ultimativen Überwachungsstaat illegal(!!) ausgenutzt und wirklich Nützlich wären sie ja nur, wenn alle Verbrechen dieser Welt damit schlagartig aufgeklärt wären.

Übrigens Bin Laden ist tot, wobei ich keine Ahnung habe mit welchen Mitteln er gefunden wurde :)


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Das man (Polizei) mit einer automatisierten Kennzeichen-Fahndung Dein geklautes Auto innerhalb von Sekunden orten könnte, ohne dabei die Privatsphäre dritter zu verletzten, wäre tatsächlich ein vollkommen unnützes extrem effektives Werkzeug zur Verbrecherfahndung.
Nene, die Polizei wird ausschließlich Bewegungsprofile der Mitbürger erstellen.

Ja, es wird garantiert ein paar Wahnsinnige geben, die am liebsten alle Daten immer und überall illegal ausnutzen wollen, aber die sind nicht das Mittel aller Staatl. Organe.
Gleichermaßen muss ich auch sämtliche Messerartige Gegenstände komplett verbieten, denn einige Wahnsinnige nutzen diese als Waffe.
 
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