Vorratsdatenspeicherung - Es geht wieder los

Du landest auch als Unschuldiger ziemlich schnell in die genauere Beobachtung, sofern Dein Umfeld den Test mitmacht und Du Dich weigerst.
Das sind ja in der Regel sehr bekannte Fälle.
Sofern ich ein Alibi für die Tat hätte, würde ich es lieber drauf ankommen lassen anstatt dass meine DNA in Form von Schweiß oder Spucke dann in 20 Jahren mal zufällig am Ort eines anderen Verbrechens, womöglich noch als einzige Spur, auftaucht.

Wenn die Behörden erstmal solche Instrumente einsetzen dürften, werden die schnell merken, wie schnell und einfach man doch Verbrechen mit Big Data "lösen" kann und echte Polizeiarbeit wird dann immer mehr in den Hintergrund rücken, ergo bleiben nur die Daten als "Beweise". Es wird dann einfach der mit der höchsten Wahrscheinlichkeitsquote eingebuchtet.
 
Wenn die Behörden erstmal solche Instrumente einsetzen dürften, werden die schnell merken, wie schnell und einfach man doch Verbrechen mit Big Data "lösen" kann und echte Polizeiarbeit wird dann immer mehr in den Hintergrund rücken, ergo bleiben nur die Daten als "Beweise".
Was ist denn bitteschön "echte" Polizeiarbeit?
Ich habe lieber ein paar Polizisten mehr im Streifendienst /vor Ort bei Gewaltdelikten als das die in der Stube hunderte oder tausende von "analogen" Daten auswerten die ein Computer in digitale Form in 2 Minuten gelöst hätte.
Was spricht dagegen die Effizienz der Fahndungsarbeit zu steigern?


Es wird dann einfach der mit der höchsten Wahrscheinlichkeitsquote eingebuchtet.
Sorry, das halte ich für konstruiert. Einbuchten muss noch immer ein Richter und kein Computersystem. Am Prozessverfahren darf sich rein gar nichts ändern.
Digitale Beweise können für und gegen einen eingesetzt werden. Und sogar wenn... da sind mir intelligente objektive (!) Algorithmen lieber als schlechtgelaunte Richter.
Es ist ja nicht so als das die Richter jedes Urteil immer korrekt und "Fair" gesprochen hätten.

--- Update ---

Sehr gutes Video zum eigentlichen Grundsatzproblem...
https://www.youtube.com/watch?v=iHlzsURb0WI


Danke, der war wirklich gut :)
 
Na was wohl. Direkte Arbeit vor Ort. Leute befragen, Sachverhalte in Augenschein nehmen, alles was eben noch manuell gemacht werden muss.
Was dagegen sprechen kann, hatte ich ja bereits erwähnt und Du hast es eben noch mal zitiert.
Du sprichst vom IST-Zustand, der muss ja nicht ewig bestehen bleiben. Und der Prozess wird sich nunmal drastisch ändern.
Richter winken doch jetzt schon auf Grund nicht vorhandenen Sachverstandes vieles durch, was ihnen unter die Finger kommt, wo sich jeder Experte fragt: Wie dämlich muß man eigentlich sein, um darauf reinzufallen. Apropo Experte: Vor Gericht kann jeder, der meint, ein Experte zu sein, zu einem Sachverständigen ernannt werden.
Bestes Beispiel: Redtube-Abmahnungen. Die Daten wurden massenweise gesammelt. Ein "Experte" hat dem Richter erklärt, die Daten seien korrekt, die Fälle wurden massenweise durchgewunken. Wie die Geschichte ausgegangen ist, wissen wir ja (hoffentlich).

Edit: Ja, das Video fasst alles bestens zusammen.
Und trotzdem bist Du für Überwachung?
 
Zuletzt bearbeitet:
Na was wohl. Direkte Arbeit vor Ort. Leute befragen, Sachverhalte in Augenschein nehmen, alles was eben noch manuell gemacht werden muss.
Zu Aufwändig, mind. genauso fehleranfällig und insgesamt dann zu teuer.
Heute wird doch alles digital erledigt, wieso muss die Polizei im Mittelalter leben?



Edit: Ja, das Video fasst alles bestens zusammen.
Und trotzdem bist Du für Überwachung?
Habe ich nie gesagt ;)
Ich habe immer geschrieben, dass mir irgendwie die überzeugenden Kontra Argumente gefehlt haben.
Vieles ist einfach Panik mache und Konstruiert bis hin zu tiefster Schwarzmalerei und in meinen Augen so kein Grund.
Vorteile werden ins negative verdreht und dagegen gehalten.

Ich will in erster Linie für mich einfach einen eigenen Standpunkt finden (!!) und brauch(t)e logische und sinnvolle Argumente gegen die Speicherung.
Die Vorteile sind m.E. einfach naheliegender und offensichtlicher.

Für mich das treffendste Argument ist die Unsicherheit was mit den Daten in 20 oder 30 Jahren so angestellt werden kann. Das Internet vergisst nie.
Nur versuch das mal jemanden dann zu erklären der sein Leben im Internet postet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Von mir aus können die Behörden auch digital ermitteln, Hauptsache sie überlassen es nicht dem Computer und einer automatiserten Massendatenanalyse, sondern sind noch in der Lage, Daten gezielt anzufordern, gezielt zu untersuchen und gezielt zu interpretieren.
 
Von mir aus können die Behörden auch digital ermitteln, Hauptsache sie überlassen es nicht dem Computer und einer automatiserten Massendatenanalyse, sondern sind noch in der Lage, Daten gezielt anzufordern, gezielt zu untersuchen und gezielt zu interpretieren.

hey, tauschen wir jetzt die Rollen? ;D
 
Nö, ich bin weiterhin gegen massenhafte/Vorratsdatenspeicherung.
Wenn die Daten jeweils im Einzelfall von einem Richter erst angefordert werden müssen, bin ich zufrieden.
Und wenn die Beamten mit einer email statt Briefen besser klarkommen, sollen sie halt von mir aus auch digital kommunizieren. ;)
 
Du meinst das sammeln von Daten bei Verdacht und Anordnung eines Richters?
 
Korrekt. Das gibts ja jetzt schon und da habe ich prinzipiell nichts dagegen.
Aber erst Daten sammeln und dann überlegen, was man damit vielleicht alles machen könnte, geht nicht.
 
nein ist ok, das ist ja auch AFAIK einer der großen Kritikpunkte.
Der Staat nutzt ja noch nicht mal die aktuellen Möglichkeiten richtig aus und verlangt direkt nach mehr.
 
Regel #1 :
Vorratsdatenspeicherung = Vorrats-Spionage am eigenen Volk

Regel #2 :
Wann immer ein grosser Terroranschlag an allen existierenden Sicherheitssystemen vorbeischleichen konnte - haben dort die (oder andere) Staaten selbst nachgeholfen, so wie sie es seit fast 100 Jahren tun.

Regel #3 :
Der Staat hat oft nur ein Ziel : Sicherung der eigenen Macht (das System), Maximierung der Kontrolle, Manipulation der Massen auf mannigfaltige Weise, um diese Ziele zu erreichen und zu erhalten.

Im Prinzip ist damit >95% der typischen, "westlichen Massenspionage" abgehandelt.
Es geht fast immer nur darum, das existierende Machtsystem strukturell zu festigen - mit allen Mitteln.

Aktuelles und wenig ueberraschendes, kleines Beispiel, wie die Welt wirklich funktioniert :
http://www.zerohedge.com/news/2015-...ous-clear-red-line-threat-mossad-leak-reveals
 
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