Wann ist eine neue Festplatte überlagert?

AndreasHH

Captain Special
Mitglied seit
28.06.2007
Beiträge
215
Renomée
0
Guten Abend!

Ich will mir mal wieder eine neue Festplatte kaufe, 2TB reichen dicke. Nun seh ich da welche von Markenherstellern, die werden angepriesen als neu mit 0 Betriebsstunden jedoch Herstellungsdatum 2010 bis 2014.

Speziell 2010 scheint mir schon ein bischen überlagert, oder nicht?!

Meine Hintergedanken sind, dass ich kein Modell kaufen will, was frisch auf dem Markt ist und wo sich dann eventuell Fehler in der Konstruktion herausstellen, die eine ganze Reihe als schlechte Wahl erscheinen lassen. Deathstar...

Aber irgendwelchen völlig überlagerten alten Kram will ich auch nicht! Wann ist eine frisch produzierte Festplatte überlagert?
 
"überlagert" gibt es nicht, sind ja keine Kartoffeln oder Zwiebeln ;) oder auch Autoreifen, die einfach irgendwann hart werden. Aber es kann sein, daß die Herstellergarantie ab Herstellungsdatum läuft und nicht ab Verkaufsdatum (was ja zulässig ist, Garantien ist ja immer freiwillig und haben infolgedessen auch beliebige Konditionen), so daß es dann weniger bis gar keine mehr gibt. Man müßte sich dann im Schadensfall an den Verkäufer halten, der einem aber wahrscheinlich dann nur den Zeitwert erstattet, gesetzliche Gewährleistung eben. Und Abwicklungen über den Hersteller laufen meist völlig problemlos, zügig und sehr kulant, bei Händlern kann es mal so und mal so gehen, ggf. langsam oder mit Beanstandungen, man kennt das ja. Das ist natürlich ein gewisser Nachteil, womit sich ein Preisnachlaß erklären würde.
 
Nun seh ich da welche von Markenherstellern, die werden angepriesen als neu mit 0 Betriebsstunden jedoch Herstellungsdatum 2010 bis 2014.
Das klingt arg nach Ebay-Restpostenverramschung. Am Ende noch OEM-Ware ohne Garantie.
Also wenn Du nix Altes angedreht bekommen willst, dann kaufe einfach bei einem seriösen, großen Händler.
Es ist ja auch nicht so, dass 2TB-Platten sauteuer wären und man viel Geld sparen könnte.

Je nach Modell kann es sein, dass man dann eine Platte mit mehr Scheiben = mehr Stromverbrauch = mehr Krach bekommt, wenn die schon ein paar Jahre alt ist. Dafür ist die Datendichte noch nicht so hoch, das könnte man vielleicht auch wieder als Vorteil sehen (ich persönlich nicht).
 
Dazu schreibt Seagate z.B. hier und auch in einigen anderen Product Manuals:
Wenn also die Lagerbedingungen nicht eingehalten werde, sind 90 Tage und zwar in deer ungeöffneten Originalverpackung. sonst 1 Jahr, Nach dem Öffnen sollten HDD nicht länger als 30 Tage stromlos sein.

Es geht hier vermutlich um die ganze HGST UltraStar 2TB die überall im Handel aufgetaucht sind und von 2011 oder so stammen, mal als angeblich unbenutzt, mal als generealüberholt (was auch nicht mehr als eine Prüfung mit Zurücksezten der S.M.A.R.T. Werte sein kann) und mal als gebraucht verkauft werden, letzteres dürfte die ehrliche Beschreibung sein. Wer hat wohl schon nach der Flut in Thailand Tausende 2TB HDDs ungenutzt im Lager liegen lassen? Bei Mindfactory war da mal eine RMA Quote von 10% zu sehen, die wurde dann wohl korrigiert oder es wurden noch viele mehr verkauft, jedenfalls halte ich das Risiko bei den Platten für sehr hoch. Die sind auch nicht neu und haben keine Garantie von HGST, die gilt auch bei HGST ab dem Kaufdatum, aber die sind ja auch Vorbesitz und daher ist die Herstellergarantie abgelaufen. Wer die angeblich oft vorhandene 1 Jahresgarantie verspricht, sollte man also im Zweifel beim Händler erfragen.
 
Nach dem Öffnen sollten HDD nicht länger als 30 Tage stromlos sein.
was passiert denn dann?


Soll nicht heißen, daß ich dieses Angebot nicht auch nicht ganz hasenrein finde.
 
Danke @all!
Würde mich auch interesieren, was nach 30 Tagen ohne Strom die Gefahr ist.

Wie lange sollte man bei neu eingeführten Baureihen denn erstmal die Erfahrungen der early adopter abwarten, um sicherzugehen, dass die Baureihe keine Fehlkonstruktion ist? Death star...
 
Das bringt nichts, auch die zuverlässigsten Platten können abnippeln, Ausfallsicherheit ist also eine Illusion. Das ist als statistischer Wert für größere Unternehmen interessant, die tausende Festplatten anschaffen und bei jedem Ausfall Kosten haben. Aber der Einzelbenutzer spielt einfach Lotto, und wenn man dabei "gewinnt", dann ist es einem auch egal, ob die Ziehung mit oder ohne Zusatzzahl war, die Gewinnsumme in Form einer toten Platte ist immer gleich hoch. Vorsorgen muß man also ungeachtet der Ausfallchance.

Am besten ist einfach, die Daten doppelt und dreifach gesichert zu haben, auf möglichst unterschiedlichen Datenträgern mit möglichst wenig Verbindung untereinander (im gleichen PC könnten z.B. Viren oder Stromschläge bei allen gleichzeitig tabula rasa machen). Alte, noch funktionierende Platten (aussortiert wegen Kapazität oder abgeschrieben, weil die Garantiezeit um ist) nie wegschmeissen oder verkaufen, sondern weiterbenutzen als 4. oder 5. Sicherungsstufe, sprich einfach im Schrank liegen lassen.

Wenn die Daten sicher sind, dann ist der Ausfall der Platte ja entspannt zu betrachten, dann gibt es eben eine RMA und eine neue Platte.
 
Die Fehler- und Ausfallraten dürfte steigen, direkt kaputt gehen die HDDs nicht, aber wie man sieht spielt ja die Luftfeuchtigkeit eine große Rolle bei den Angaben und wenn die Platten länger nicht läuft, wird sie auch länger nicht warm. Die HDDs haben ja, mit Ausnahme der mit Helium gefüllten Modelle, alle ein Lüftungsloch (mit einem Staubfilter dahinter) zum Druckausgleich. Ein gewisser Luftaustausch findet also immer statt.

Die ganzen Angebote der 2TB UltraStar halte ich für megadubios. Da kann ich auch jedem von abraten sich so eine HDD zu holen, das ist in meinen Augen alles abgerittene Gebrauchtware und den Preis nicht wert. An so viele irgendwo ungenutzt liegen gebliebene HDDs, gerade in der Zeit nach der Flut, kann ich wirklich nicht glauben. Eher glaube ich, dass da einer eine Menge in einem Rechenzentrum aussortierte HDDs aufgekauft und die S.M.A.R.T. Werte zurückgesetzt hat. Die wurden dann je nach Ehrlichkeit der (Zwischen-)Händler als gebraucht, generealüberholt (aber welche Verschleißteile kann man denn überhaupt wirtschaftlich sinnvoll austauschen?) oder eben neu und unbenutzt verkauft.

Das es keine echte Neuware ist, sieht man aber an der fehlenden Herstellergarantie, denn die gilt wie gesagt auch bei HGST ab dem Kaufdatum:
Das sind jetzt die für eine SSD, für HDDs habe ich trotz intensiver Suche nichts vergleichbares gefunden, aber nur weil die Hersteller in der Online Überprüfung immer schon ein angenommenes Verkaufsdatum hinterlegen, ist bei denen allen die Garantie nicht an das Produktions- sondern immer an das Verkaufsdatum gebunden, was man dann aber ggf. eben nachweisen muss. Ohne den Nachweis gilt immer das angenommene, welches einige Wochen bis wenige Monate nach der Herstellung ist, eben die Zeit die es üblicherweise dauert.

Sicher gehen kannst Du bei keiner Baureihe ob es nicht eine Fehlkonstruktion ist, schon weil die Hersteller nicht selten die Produkte ändern ohne die Bezeichnung anzupassen, bei WD mehr noch als bei Seagate. Daher kann auch eine Reihe die anfangs problemlos war, wegen so einer Änderung dann plötzlich ein Problem bekommen. Sicherheit für die Daten erreicht mal immer und nur durch das Anlegen und Pflegen seiner Backups, nicht durch den Versuch die zuverlässigsten HDDs zu kaufen, denn das kann man einmal nicht und zum anderen bedrohen ja nicht nur HW Ausfälle die Daten!
 
etwas off-topic, aber zum langen stromlosen Lagern möchte ich nur anmerken:

Meinen neuen USB3-Sata/IDE-Adapter habe ich mit einer IBM DJNA-351520 vom Juni 1999 und mit einer IBM IC35L060AVER07 vom September 2001 betrieben. Laufen problemlos, wenn auch recht laut......


Das soll nicht heißen, dass ich es gut finde, wenn jemand ältere Platten als quasi neu versucht zu verhökern....
 
Zurück
Oben Unten