Whisky-Trinker on board?

Ich werde mit Oban auch nicht warm. Aber hey - es gibt soo viele Alternativen. :)

Glenfarclas und Lagavulin wären meine Must-See Distilleries.
 
ich find den oban ganz nett. rauch ist ja nicht so meine sache, der ist beim oban schön dezent und gut eingebunden. allerdings ist es auch keine aromenbombe, aber ich trinke ihn zur abwechslung zu meinen speysidern ganz gern. :)
 
War heute in der Oban Distillery. Hat echt Spaß gemacht. Die haben sich auch echt Mühe gegeben, für die 8 Pfund gab's während der Führung auch 2 Mal eine Whiskyprobe und ein Glas geschenkt.
Oban ist an für sich ganz malerisch. Habe ich vor einigen Jahren auch zwischengstoppt. Nach den Besuchen von "Royal Lochnagar" und "Glenmorangie" (und kurzen Besuchen der Visitor Centers von einigen weiteren Destillen) wollte ich Oban am Ende meiner Schottland-Tour nun nicht auch noch besichtigen... Brennen die eigentlich tatsächlich in der kleinen Bude mitten in der Stadt?

War einer von euch schon mal auf Islay und hat dort Besichtigungen gemacht? Für meinen nächsten Scotchland-Trip suche ich nämlich noch Anregungen.
 
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Brennen die eigentlich tatsächlich in der kleinen Bude mitten in der Stadt?
Jup, die brennen dort. Zwei Behälter für die Maische, drei oder vier große Behälter zur Gährung und zwei Brennblasen. Nur 7 Personen produzieren den Whisky, sagte die Tour-Leiterin. Sie sagte auch, dass die Destillerie besonders klein ist, da drumherum halt Stadt ist und sie nicht wachsen konnte. Das Lager haben wir leider nicht gesehen, vielleicht lagern die das Meiste auch extern. Gemälzt wird dort natürlich nicht mehr, sondern die gemälzte Gerste wird zugekauft. Aber das machen imho bis auf eine Hand voll Distillerien alle heute so.

Die Glengoyne Destillerie soll echt schön sein, habe ich gehört. Dort sieht man auch das Lager. Wir machen morgen früh auf jeden Fall die Führung dort.
 
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Ich trinke auch gern mal einen Schluck seit einem Besuch bei Jameson in Irland. Entweder den Slict Reserve Black Barrel oder Glenlivet 12 Jahre.
 
So, hier mal ein paar Bilder von der Glengoyne Distillery:



Ist wirklich eine sehr schöne kleine Destillerie und die Leute sind alle super nett und geben sich richtig Mühe für die Besucher. Durfte nach der Tour den 21-jährigen sogar kostenlos probieren :)

Ganz interessant ist die Darstellung der Reifung, die auf dem drittletzten Bild zu sehen ist. Da sieht man die Reifung in verschiedenen Fassarten. Jede Flasche steht für ein Jahr Reifung. Man sieht, wie der Whisky Jahr für Jahr an Farbe zunimmt und das Volumen etwas abnimmt (Verdunstung).

Der 21-Jährige Glengoyne wird ausschließlich in First-Fill Sherryfässern produziert. Aber wirklich umhauen tut er mich für den Preis ehrlich gesagt auch nicht. Also ich finde die Glengoyne Whiskies insgesamt etwas besser als die Oban Whiskies, aber ein Fan werde ich davon wohl auch nie werden.
 
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Ganz interessant ist die Darstellung der Reifung, die auf dem drittletzten Bild zu sehen ist. Da sieht man die Reifung in verschiedenen Fassarten. Jede Flasche steht für ein Jahr Reifung. Man sieht, wie der Whisky Jahr für Jahr an Fabr zunimmt und das Volumen etwas abnimmt (Verdunstung).

Sehr schönes, anschauliches Bild! Die Verdunstung nennt man übrigens Angels Share (=der Anteil der Engel). :)
 
Sehr schönes, anschauliches Bild! Die Verdunstung nennt man übrigens Angels Share (=der Anteil der Engel). :)
Jup, das hat der Tour-Leiter ganz besonders phantasievoll ausgeschmückt, wie die Engel runter kommen und über Dumgoyne ein ganz besonders spaßiges Leben haben bei ihren ausgedehnten Parties ;D
 
So, habe inzwischen den GW Blue Label und den Lagavulin Distillers Edition probiert, die DerrickDeluxe mir in 100ml Proben geschickt hat.

Den Blue Label finde ich absolut super. Etwas rauchiger als der Green Label und ein bisschen mehr Cherry, meine ich, aber grundsätzlich recht ähnlich. Preislich gesehen sicherlich zu teuer, wenn man Preis:Leistung mit dem Green Label vergleicht, aber dennoch ein tolles Teil. Werde mir definitiv eine Flasche davon bestellen.

Zum Lagavulin Distillers Edition: Da muss ich sagen, dass das nicht wirklich mein Fall ist. Wie auch beim normalen Lagavulin 16 ist mir da der starke, phenolische Rauch einfach zuviel des Guten. Der Talisker Distillers Edition hat für mich das Maximum an Rauch, was ich noch als angenehm empfinde, würde ich sagen. Aber auch da merkt man ihn deutlich mehr als beim Blue Label. Bei letzterem ist der Rauch extrem geil eingebunden, finde ich. Man bemerkt ihn deutlich wenn man will, aber er drängelt sich nicht in den Vordergrund.

Habe mir gestern mal diese Flasche bestellt: http://www.whisky.de/shop/Schottlan...=balvenie&searchorigin=1&searchparam=balvenie

Normalerweise sollte man einen Blindkauf in der Preisklasse sein lassen, aber die Beschreibungen und das Tasting vom Horst hören sich so dermaßen geil an, dass ich nicht widerstehen konnte :) Mal auf 5:13 vorspulen, dem Horst geht fast einer ab ;D


Werde berichten.
 
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Also habe den Balvenie 16 jetzt noch nicht wirklich ausführlich getestet, aber nach einem ersten Kurztest kann ich schonmal sagen, dass der Horst nicht übertrieben hat. Das Teil ist wirklich extrem geil!
 
Also habe den Balvenie 16 jetzt noch nicht wirklich ausführlich getestet, aber nach einem ersten Kurztest kann ich schonmal sagen, dass der Horst nicht übertrieben hat. Das Teil ist wirklich extrem geil!

Von Balvenie habe ich auch noch eine ganz exzellente Flasche, welche ich demnächst teilen möchte. Du weißt ja, wie immer, bei Interesse melde dich. :)

122238-big.jpg

Besonderheit: Reine Sherry-Lagerung, der muss richtig geil sein, bin schon gespannt. :)
 
Also ich würde auf jeden Fall eine 100ml Probe davon nehmen. Dann machen wir noch eine Flasche JW Blue Label dazu für 120€, dann lohnt sich das auch mit dem Porto :) Hast du noch irgendwas da, was du wärmstens empfehlen kannst, was nicht so rauchig ist wie der Lagavulin, sondern so grob in Richtung Balvenie oder Green Label geht?
 
Also ich würde auf jeden Fall eine 100ml Probe davon nehmen. Dann machen wir noch eine Flasche JW Blue Label dazu für 120€, dann lohnt sich das auch mit dem Porto :) Hast du noch irgendwas da, was du wärmstens empfehlen kannst, was nicht so rauchig ist wie der Lagavulin, sondern so grob in Richtung Balvenie oder Green Label geht?

Wie wäre es mit dem Talisker Port Ruighe?
 
Hmm, lohnt der sich denn, wenn man schon den Talisker Distillers hat? Sind ja ansich alle vom Charakter her ähnlich.

Hast du vielleicht irgendwas von Aberlour, Glenlivet oder MacAllan?
 
Nee, das ist mir zuviel Alkohol, ich bleibe lieber bei 40-45%.

Aber 'ne Probe von dem Balvenie Single Barrel und eine Flasche Blue Label würde ich auf jeden Fall nehmen.
 
den verdünnst du doch mit wasser auf die gewünschte prozentzahl. es gibt einige einsteiger- und grundlagenvideos von horst lüning, die kannst du dir mal zu gemüte führen. teurer whisky ist nicht alles, ein bisschen know-how gehört schon auch dazu. ;)
 
den verdünnst du doch mit wasser auf die gewünschte prozentzahl. es gibt einige einsteiger- und grundlagenvideos von horst lüning, die kannst du dir mal zu gemüte führen. teurer whisky ist nicht alles, ein bisschen know-how gehört schon auch dazu. ;)
Mir ist schon klar, dass/ wie man den richtig verdünnt, aber ich habe da einfach keine Lust drauf. Sieht man ja auch an dem oben verlinkten Video von dem Glenfarclas Vintage, dass selbst Horst Lüning den erstmal aus Versehen verwässert, weil er keine Lust hat, da mit 'ner Pipette rum zu hantieren. Kann ich auch verstehen, denn ich habe da auch einfach keinen Bock drauf. Dann kaufe ich lieber Whisky, der direkt im Bereich 40-45% ist.
 
Habe gestern mal wieder den Highland Park 12 von ganz hinten aus dem Schrank raus gekramt. Das war glaube ich der erste Single Malt, den ich jemals gekauft habe. Zu der Zeit konnte ich damit noch nicht wirklich was anfangen, die hälfte der Flasche habe ich mit Cola getrunken *buck*

Grund dafür, dass ich diese Flasche hervor gekramt habe war, dass ich ein Video von "frankystuff" (Whisky Youtuber, der eine Whisky Bar in der Nähe von Glasgow hat, die soviel ich weiß zur besten Whisky Bar Schottlands gekürt wurde) gesehen habe, in dem dieser Whisky sehr gut bewertet wird. Er empfiehlt diesen Whisky außerdem ausdrücklich für alle Whisky Anfänger, da er in der günstigen Preisklasse herausragend komplex und ausgewogen ist, mit dezenter Rauchigkeit und Cherry-Noten.

Und nachdem ich ihn gestern nochmal ausführlich getestet habe, muss ich sagen, dass ich diesen Whisky wirklich komplett unterschätzt habe. Er ist wirklich großartig, würde ihn eigentlich sogar dem Green Label vorziehen. Und tatsächlich tun ihm ein paar Tropfen Wasser gut. Also der 18-jährige Highland Park steht jetzt ganz oben auf meiner Wunschliste, der muss echt gut sein.

In diesem Video labert er zwar erstmal ziemlich viel über die verschiedenen Island Whiskys, aber ab Minute 10:00 geht's um den Highland Park 18, dem er 91/100 Punkte vergibt:


Nochmal zum Johnnie Walker Blue Label:

Dem Blue Label gibt er übrigens nur 82/100 Punkte. In Kurzform sagt er (sinngemäß), dass der Blue Label nicht wie ein guter Single Malt dazu entwickelt wurde, dass er sich im Mund über die Zeit entfaltet, sondern dass durch sehr viele verschiedene Einzelwhiskys (keinerlei Ecken und Kanten aber von jedem etwas) versucht wird, den Geschmack der breiten Masse möglichst direkt beim ersten Schluck zu treffen, bevor sich der Trinker wieder seinem Gesprächspartner widmet (den Whisky nicht weiter beachtend). Und dass man bei dem Preis eben viel für das Image und die Marke zahlt. Wenn man ehrlich ist, wird er damit auch nicht ganz Unrecht haben. Das wird schon seinen Grund haben, dass die wirklich erfahrenen Whisky-Kenner kein besonders gutes Haar an diesem Blend lassen und ihn eher belächeln.

Da muss man ganz klar auch die Neutralität eines Horst Lüning anzweifeln. Prinzipiell glaube ich ihm zwar seine Aussage, dass er von manipulierten Bewertungen nichts hätte, da das dann zu enttäuschten Kunden führen würde, allerdings auch nur in Grenzen. Bei einem teuren Whisky wie dem Blue Label, den sich vermutlich sehr sehr viele Möchtegern-Whiskytrinker kaufen, nur um damit vor dem Schwiegervater anzugeben oder ihn als besonders edles Geschenk zu verschenken, wird er als Händler, wenn er schlau ist, den Teufel tun, den schlecht zu bewerten. Gut, er bewertet ihn im Video auch nicht als überragend gut, aber er hat im Whisky Store immerhin das Prädikat "Spitzen-Whisky", was nur die wenigsten und besten Whiskys haben. Also da unterstelle ich einfach mal auch eine gewisse Portion Marketingstrategie.

Ich selbst finde den Blue Label wirklich ganz lecker. Aber ist er z. B. den 3,5-fachen Preis eines Green Labels oder eines Highland Park 12 wert? Ganz sicher nicht. Wenn man ganz ehrlich zu sich selbst ist, spielt beim Kauf solch einer Flasche auch immer unterschwellig das Gefühl eine Rolle, sich eine besonders edle und hochwertige Flasche in's Regal zu stellen, die eben auch jeder kennt. Da hat Johnnie Walker einfach grandioses Marketing. Würde man den Whisky neben vielen anderen blind verkosten und dann preislich bewerten, wäre man mit Sicherheit nicht bereit, solch einen Preis dafür zu bezahlen.
 
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Ich verstehs auch nicht so mit dem Blue Label. Gerade für den Preis würde ich zumindest auch eine etwas "schönere" Flasche erwarten. Ich glaube nicht, dass ein Nicht-Kenner den Wert des Blue Labels einschätzen kann.
 
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