Xilence RedWing 420W Rev.3

soulpain

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Heute werfen wir einen Blick auf die dritte Revision der RedWing-Netzteile, welche teilweise über eine aktive Leistungsfaktorkorrektur verfügen. Gemäß unserer Ankündigung kaufen wir in unregelmäßigen Abständen PC-Netzteile von Händlern, um die Hersteller abzuschrecken, modifizierte bzw. selektierte Modelle überhaupt einzusenden. Uns ist also der direkte Vergleich zu den am Markt verfügbaren Produkten möglich. Auch beim heutigen Netzteiltest haben wir auf eine von uns gekaufte Version zurückgegriffen. Das Xilence RedWing 420W wurde über Atelco bezogen. Dabei handelt es sich um eines der Modelle mit aktiver PFC, dass wie alle Produkte dieser Serie durch den hauseigenen 120 mm Lüfter "RedWing" gekühlt wird. Besonders die Lautstärke soll damit in einem für jeden akzeptablen Rahmen liegen und wurde laut Angabe gegenüber den Vorgängermodellen verbessert. Das ATX-2.3-Netzteil wird auf den folgenden Seiten näher begutachtet. Wir wünschen an dieser Stelle viel Spaß beim Lesen!

Preisvergleich

[break=Lieferumfang, Eigenschaften und Leistungsdaten]
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Das handelsübliche Paket enthält alle Komponenten, die zur Montage des Netzteils erforderlich sind. Hierzu zählen das 10-A-Kaltgerätekabel und vier Schrauben zur Befestigung. Eine Bedienungsanleitung befindet sich ebenfalls im Lieferumfang. Zu den Eigenschaften des Modells zählt, wie eingangs erwähnt, der RedWing-Lüfter mit 120 mm Durchmesser. Außerdem setzen drei der Geräte erstmals auf eine aktive Leistungsfaktorkorrektur, so auch dieses Modell. Dabei handelt es sich um einen Regler, der einen oder mehrere Transistoren so ansteuert, dass der Strom in der PFC-Drossel sägezahnartig am Spannungsverlauf entlang geführt wird. Die Phasenverschiebung, und somit auch die Blindleistung als Last und Störquelle, werden so minimiert. Da der Xilence-Proband, wie die meisten Netzteile, den Strom im kontinuierlichen Modus fließen lässt, ist der mögliche Ripple sehr stark begrenzt. Dafür wird durch die Sperrverzugszeit der PFC-Diode Verlustleistung umgesetzt, was im diskontinuierlichen Modus aufgrund die kurzen Nullstromphasen beispielsweise vernachlässigbar wäre. Nur ist hier der Ripplestrom deutlich höher, weshalb die meisten Hersteller im höheren Leistungsbereich den kontinuierlichen Stromfluss-Modus mit einer guten Diode kombinieren. Die Diode im RedWing-Modell ist in dieser Beziehung durchschnittlich.

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Der RedWing 120 mm rotiert mit bis zu 1200/min. Bei 0.1 A und diesen Umdrehungszahlen fällt der spezifizierte Luftdurchsatz naturgemäß relativ gering aus: 44,71 cfm mit einem Schalldruckpegel von 20,5dB. In der consumer-Variante wird der Lüfter mit 4 pins ausgestattet. Über das verwendete Lüfterlager konnten wir noch keine Informationen sammeln. Mit seinen sieben breiten Lüfterblätter erinnert das Modell ein wenig an die oft verwendeten Yate-Loon-Lüfter. Die technischen Daten stimmen auch fast mit denen des EKL Alpenföhn Föhn überein. Bis etwa zur Hälfte wurde der Lüfter mit einer Luftleitfolie abgedeckt. Dieser Teil liegt über der EMI-Filterung.

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Im hiesigen Stromnetz soll das Netzteil eine Stromaufnahme von bis zu 5 A erreichen, was weder für den Netzanschluss, noch für das beigelegte Kaltgerätekabel eine hohe Strombelastung mit sich bringt. Sowohl +3,3 V als auch +5 V werden mit einer maximalen Belastbarkeit von je 25 A angegeben, während die +12-V-Quelle zwei Ausgänge speist, welche mit je 18 A spezifiziert sind. Es werden keine konkreten Angaben zur Gesamtleistung der Spannungsquellen gemacht. Bei der Einstellung der Lasten haben wir uns daher am Sharkoon Rush Power M 400 W orientiert, das näherungsweise vergleichbare Spezifikationen aufweist. 300 W auf +12 V und 120 W auf +3,3 V/+5 V wurden gemäß Tabelle eingetragen. Dementsprechend ist diese Ungenauigkeit bei der Beurteilung unserer Messungen zu berücksichtigen. Die Aussagekraft unseres Tests ist als "Eindruck" der Netzteil-Eigenschaften zu werten.

[break=Aussehen, Anschlüsse und Leitungslängen]
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Das (inklusive der hervorstehenden Kabelmuffe) 14 cm lange Gehäuse ist matt schwarz lackiert. Das klassische Lüftergitter wurde tief eingelassen. Markant bringt sich der Xilence-Schriftzug an einer der beiden Flanken ins Spiel, welcher sich durch die Vertiefung ertasten lässt. Der schmale Netzschalter befindet sich unterhalb des Netzanschlusses. Die Entlüftungslöcher daneben sind wabenförmig. Der rote Lüfter bildet das Kontrastprogramm, kaum übersehbar sind auch einige der Stecker rot (abgesehen von den SATA-Anschlüssen). Die Gehäusewand an den Seiten ist etwas wacklig. Zwei zusätzliche Schrauben oder ein dickeres Material können Abhilfe schaffen.

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Die Leitungsstränge des RedWing mit 420 W sind nicht gesleevt, aber mit einigen Kabelbindern fixiert. Die Leitungen haben einen für diese Stromstärken üblichen Leitungsquerschnitt von ungefähr 0,79 mm² (gemäß 18 AWG). Das betrifft nicht die PS_ON-, Power-Good-, 3,3-V-Sense-, FDD- und -12-V-Leitungen, welche nur wenig Strom führen. Hier entspricht der Querschnitt der AWG-Nummer 22. Die Ecken der Steckerköpfe sind sehr rau und kantig. Beim 20/24-pin Stecker fällt auf, dass sich die vier zusätzlichen Pins mit vier kleinen Plastikstiften am größeren Teil des Steckerkopfes befestigen lassen. Normalerweise lassen sich diese nur von unten auf die Seite des 20-pin-Kopfes schieben und bekommen ihren sicheren Halt erst in der Steckerbuchse.

<center>
MainCPUPCIePeripherie
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
24-pin (45 cm)4+4-pin (55 cm)6/8-pin (55 cm)2x SATA (45, 65 cm)
---2x SATA (45, 65 cm)
---2x HDD, 1x FDD (45, 65, 85 cm)
----
[TR][TD]</center>

Die Länge der beiden Mainboard- und des PCIe-Steckers sind für Midi-Tower ausreichend, wobei sich der 24-pin-Anschluss kaum hinter dem Mainboard verlegen lässt, sofern im Gehäuse überhaupt möglich. Mit zwei HDD- und vier SATA-Steckern bietet das Modell weniger Anschlüsse als die meisten Geräte dieser Leistungsklasse. Weiterhin sollten die vier SATA-Stränge asynchron aufgeteilt werden, da mehrere Laufwerke und Festplatten logischerweise nicht auf derselben Höhe in den Einschüben verbaut werden können. Ein längerer SATA-Leitungsstrang, der etwas mehr als 65 cm erreicht, wäre beispielsweise eine sinnvolle Lösung. Die Kosten für ein paar cm Leitung mehr wären überschaubar. Sicherlich muss hier auf jeden Cent geachtet werden, doch etwas mehr Stecker auf der richtigen Höhe würden die Attraktivität des Produktes deutlich steigern. Anschlüsse sind schließlich ein Merkmal, das jeder Kunde beurteilen und nachvollziehen kann.

[break=Elektronik und Design]
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Nach dem Öffnen des Netzteils ist festzustellen, dass die Topologie in etwa dem entspricht, was wir von anderen Modellen dieser Leistungsklasse kennen. Ein Leistungsfaktor-Vorregler im kontinuierlichen Stromfluss-Modus, ein Flusswandler mit zwei MOSFETs und die Eingrößenstrecke zum Regeln von +12 V und +5 V sind Merkmale, die sich in fast jedem "Mittelklasse-Netzteil" finden lassen. Wie immer können einzelne Komponenten aber den Unterschied ausmachen, weshalb wir nun einen genaueren Blick auf das Innere werfen und später die Messwerte zur Beurteilung heranziehen. Zur Kühlung verwendet das Netzteil drei in ihre Form gestanzte Kühlkörper. Diese sind aus Gründen der EMV auf Masse gelegt, weshalb die daran befestigten Transistoren mit einer Wärmeleitfolie isoliert werden. Die Kühlfahnen dieser Transistoren sind nämlich direkt mit dem Inneren verbunden, weshalb Spannung auf dem Kühlkörper anliegen würde. Aber die Wärmeleitfolie bietet natürlich noch einen weiteren Vorteil: Sie hat einen geringeren Wärmewiderstand als Luft und überbrückt eine kurze Luftstrecke zwischen Transistor und Kühlkörper. Zumindest kann nicht garantiert werden, dass die Flächen grundsätzlich ganz plan aufliegen. Deshalb ist Wärmeleitfolie oder etwas Paste grundsätzlich begrüßenswert.

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Hinter der Kaltgerätebuchse sind zwei Y- und ein X-Kondensator installiert. Der Anschluss des PE-Leiters ist mit einem Schrumpfschlauch isoliert. Phasen- und Neutralleiter wurden zur HF-Störunterdrückung um einen Ferritkern gewickelt. Auf der Hauptplatine wiederum finden wir eine Längs- und zwei Gleichtaktdrosseln. Zwei weitere Y- und ein zusätzlicher X-Kondensator sind vorzufinden. Der Varistor als passiver Überspannungsschutz wurde hinter der Feinsicherung platziert. Die Gleichrichterbrücke GBU4J wird ohne Kühlkörper direkt vom Lüfter gekühlt. Diese kann 4 A gleichrichten und weist eine etwas höhere Surge-Festigkeit auf, als die meisten Gleichrichterbrücken im GBU-Gehäuse. Kleinere Elkos im Regelkreis (siehe schwarze, violetten und blauen Elko in Bild 2) liegen recht nah an der EMI-Filterung. Hier sind Schrumpfschläuche zur Isolierung zu verwenden. Mit 120 Mikrofarad ist der Primärkondensator sehr klein ausgefallen. Passive Bauteile sind normalerweise recht gute Indikatoren für die tatsächliche Leistung, da ihre Dimensionierung schlicht von Strom und Frequenz abhängt. Der PWM/PFC-IC wurde als SMD realisiert. Die genaue Bezeichnung konnten wir nicht ausmachen.

Die beiden folgenden MOSFETs mit der Produktnummer WFF840 zeichnen sich durch einen sehr hohen Einschaltwiderstand zwischen Quelle und Abflusselektrode aus. 0.84 Ohm liegen deutlich über dem Wert, der viele 80Plus-Gold-Netzteile prägt. Hier sind bereits deutlich weniger als 100 Milliohm möglich. Gerade im Bereich der Leistungselektronik haben sich die Transistoren sehr rasant entwickelt. Aus Kostengründen lassen sich aber nicht immer die besten Modelle einbauen, zumal diese auch zum Schaltkreis passen müssen. Den Trafo-Typ ERL-28 findet in vielen Netzteilen mit geringerer Nennleistung Verwendung (siehe HEC 300-350 W).

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  • Auf der Sekundärseite wurde D2A ausgespart.
  • Die Spannung auf der +3,3-V-Schiene wird von der Shottky-Diode S20C30C im TO-220AB-Gehäuse gleichgerichtet. Für eine Schiene, die bis 25 A belastet werden soll, ist das deutlich zu knapp bemessen.
  • Die Spannung auf der +5-V-Schiene wird von der Shottky-Diode S30D45C im selben Gehäusetyp gleichgerichtet. Je nach Tastverhältnis der Schaltung klingen die Stromstärken schon eher nach der Spezifikation auf dem Aufkleber.
  • Die Spannung auf den (zwei 18 A !) +12-V-Schienen wird von (einer !) 30-A-Shottky-Diode gleichgerichtet (S30C100C).

Der Lüfterstecker im Sekundärschaltkreis sollte verklebt werden. Eine Drahtbrücke hinter der kleineren der beiden Speicherdrosseln liegt nah an der Seitenwand des Gehäuses. Eine Schraube oder Mutter könnte hier bereits die Distanz überbrücken. Das ist durchaus noch kritischer zu betrachten als die chinesischen Elektrolytkondensatoren. Jede Schiene ist mit Stabkerndrosseln bestückt, welche die Schaltfrequenz herausnehmen. Der WT7525 von Weltrend verfügt über die Sicherungsfunktionen OVP, UVP und OCP (+3,3, +5 V, +12 V). Außerdem generiert dieser IC das Power-Good-Signal. Warum die schwarzen Masseleitungen nicht wie vorgesehen mit den beiden Jumpern und über die Schraube an die gemeinsame Masse gekoppelt werden, erschließt sich uns nicht.

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Die Rückseite der Hauptplatine zeigt, dass Xilence sehr viele SMDs einsetzt. Die meisten davon zählen zum PWM/PFC- bzw. Sicherheits-IC. Im Regelkreis zeigen sich einige Verarbeitungsmängel. Die SMD-Diode D14 wurde schief angelötet. Ein Hinweis auf eine zu hohe Löttemperatur ist der Lack, welcher bei Erhitzung schnell schwarz wird. Beinahe überall auf der Rückseite sind schwarze Stellen zu erkennen. Auf der rechten Seite des Bildes wurde die Kupferschicht nicht wie vorgesehen mit Lot nachgezogen. Der Funktionalität schadet das in diesem Fall aber nicht. Weitaus weniger zufriedenstellend sind die Anschlussleitungen. An zwei Lötpunkten ragen diese sehr tief unter dem PCB hervor. Immerhin schützt eine Folie vor Kontaktkurzschlüssen. Trotzdem sollten die Leitungen an der Unterseite gekürzt werden. Oben rechts sind noch Spuren des Flussmittels zu erkennen.

[break=Messungen]
<center>
Belastung*Schalldruckpegel+3,3 V (ripple & noise)+5 V (ripple & noise)+12 V (ripple & noise)Wirkungsgrad/PFC
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % 17 dBA+2.42 % (7 mV)+2.60 % (8 mV)+1.83 % (13 mV)69 % / 0.940
20 % 17 dBA+1.75 % (17 mV)+1.66 % (16 mV)+1.20 % (27 mV) 76 % / 0.975
50 % 18 dBA+0.20 % (28 mV)-0.59 % (25 mV)-2.08 % (47 mV)81 % / 0.982
80 % 22 dBA-1.36 % (34 mV)-1.94 % (28 mV)-2.40 % (59 mV)79 % / 0.988
100 % -----
110 % -----
[TR][TD]* gemäß ATX-Spezifikation unter Berücksichtigung der angegebenen Lasttabelle des Herstellers. In diesem Fall haben wir das Sharkoon Rush Power M 400 W herangezogen, um die Gesamtleistung der Spannungsquellen zu ermitteln. Getestet wird mit 230 V/ 50 Hz. Bei den +12-V-Schienen geben wir die mit der schlechtesten Regulation (bzw. höchsten Restwelligkeits-Messung) an.</center>

Abgesehen vom relativ niedrigen Wirkungsgrad befinden sich alle Messwerte innerhalb der Spezifikation. Dass wir lediglich 80 % der Nennleistung im Test erreichen konnten, belegt unseren Eindruck, dass die meisten Komponenten eher in 300-W-Netzteilen zum Einsatz kommen. Beim Sprung von 80 auf 100 % Last schaltete sich das Netzteil problemlos ab. Wäre der Proband mit einer etwas niedrigeren Leistung angegeben und hätten wir exakte Angaben zur Combined-Leistung, könnte man von einem sehr zufriedenstellenden Ergebnis sprechen. +12 V sinkt mit -2,40 % bei realer Volllast am stärksten ab, liegt wie die anderen Schienen aber noch deutlich über -5 %. Die Restwelligkeit ist an allen Messpunkten gering. Gerade +5 V und +12 V können mit weniger als 0,6 % ripple & noise überzeugen. Stellt sich die Frage, wie sich diese Werte verändern, wenn die zugegebenermaßen billigen Elkos altern. Das können nur Langzeiterfahrungen klären. In der Momentaufnahme besteht kein Anlass zur Kritik. Der RedWing-Lüfter überrascht uns. Wie versprochen kann die Lautstärke als sehr gering, wenn nicht sogar als "silent" bezeichnet werden. Der Lüfter arbeitet laufruhig und Nebengeräusche machen sich höchstens bei realer Volllast (hier "80 %") bemerkbar - störend laut wird das Netzteil nie. Allerdings muss Xilence eingestehen, dass der relativ schwachbrüstige Lüfter nicht gut für dieses Schaltnetzteil ist.

[break=Fazit]
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Das Xilence RedWing 420 W Rev.3 ist ein äußerst leises ATX-Netzteil, das die Nennleistung nicht erfüllt. Bei der von uns kalkulierten Volllast schaltet sich der Proband ab und lässt sich anschließend wieder problemlos starten. Die Messwerte, die wir ermitteln konnten, bewegen sich deutlich innerhalb der ATX-Spezifikation. In Sachen Verarbeitung, Isolierung und Ausstattung sind einige Mängel zu beheben.

Das Innere des Schaltnetzteils erinnert stark an die Elektronik der Mitbewerber HEC, FSP oder auch CWT. Ein Mix aus chinesischen und taiwanesischen Komponenten, der Flusswandler als Kernstück und ein IC mit den notwendigsten Sicherungsmechanismen sind Merkmale, die man so wahrscheinlich hunderte Male gesehen hat, aber nicht in jedem 30-EUR-Netzteil erwarten würde. Sicherlich sind speziell die Elkos sehr billig und gerade die Verarbeitungsmängel auf der Rückseite des PCBs sollten verbessert werden. Auch die Sicherheitsabstände einiger Drahtbrücken zum Gehäuse sind sehr gering. Insgesamt jedoch sind diese Mängel für den Hersteller überschau- bzw. lösbar. Diese Voraussetzung erfüllt nicht jedes Value-Netzteil, zumal Verbesserungen gegenüber den älteren Modellen offensichtlich sind. Bei diesem Modell können wir positiv über die EMI-Filterung, die Sicherungsmechanismen und die Leistungsfaktorkorrektur urteilen. Das Etikett mit der Nennleistung und sehr wenigen Daten ist aber ein Problem. Bleibt die Frage, wie die Netzteile mit passiver Leistungsfaktorkorrektur abschneiden, die Xilence ebenfalls in der Revision 3 anbietet.

Die Restwelligkeit und Rauschspannung kann auf allen Schienen als niedrig bezeichnet werden. +5 V bleibt unter 30 mV bei zulässigen 50 mV und +12 V liegt knapp unter 0,5 % ripple & noise. Aber auch +3,3 V liegt unterhalb der empfohlenen Maximalwerte. Der Wirkungsgrad liegt zwischen 61 und 81 %. Der Leistungsfaktor ist gemessen am 230-V-Netz hoch. Keine der Spannungen fällt mehr als 2,40 % unter den Sollwert ab. Hierbei muss berücksichtigt werden, dass wir die Last nicht ganz exakt einstellen konnten. Trotzdem würde sich das Ergebnis bei 1 A mehr oder weniger kaum verändern. Die Lautstärke ist aufgrund des relativ schwachen Lüfters nicht nennenswert. Selbst bei Volllast bleibt der Proband leise. Bei geringer Last nähern sich die Messwerte dem Schalldruckpegel im Raum - das RedWing-Modell ist fast nicht zu hören.

Die Steckerkonfiguration würde gut zu einem 300- oder 350-W-Netzteil passen. Für ein angebliches 420-W-Modell sind zwei HDD- und vier SATA-Stecker allerdings zu wenig. Über einen Sleeve verfügen die Leitungsstränge nicht. Das allerdings ist eine sinnvolle Sparmaßnahme bei relativ kurzen Leitungen und wird bei A-Marken wie be quiet! auch nicht anders gelöst. Mit 45-55 cm Länge liegen die Mainboardanschlüsse immerhin im unteren Durchschnitt. Dafür sollte mindestens einer der beiden SATA-Leitungsstränge verlängert werden. Ein 6-pin-Anschluss für Grafikkarten hätte ausgereicht, da das Netzteil auch mit einem zusätzlichen 6-pin-Adapter nicht an High-End-Grafikkarten (6- + 6/8-pin) angeschlossen werden würde.

Selbst bei unter 30 EUR als Endkundenpreis können wir keine Empfehlung für das Produkt aussprechen, bis die angesprochenen Fehler behoben sind. Dafür ist vor allem auch die Konkurrenz in Form von be quiet! (Pure Power Serie) zu stark und erreicht in diesem Bereich bereits 80Plus-Standard bis -Bronze. Xilence konnte seine Modelle in der 3. Revision aber sichtbar verbessern und hat zumindest eine vertretbare Basis gefunden, die mit etwas realistischerer Nennleistung auf jeden Fall überzeugen könnte. Abschließend können wir daher bestätigen, dass Xilence aktuell dieselbe positive Entwicklung durchmacht wie LC Power. Die Forschungsabteilungen stehen aber auch bei anderen Herstellern nicht still. Die Verbesserungen sind letzten Endes auch der allgemeinen Marktentwicklung geschuldet.

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