Minicomputer im USB-Stickformat: FXI Cotten Candy, Raspberry Pi

IVAN_C64

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Obwohl very hot Stuff (aktuell) denke ich, das passt hier im Nostalgiebereich am besten.

Da einer der Entwickler für uns absolut kein unbekannter sein sollte: David Braben! Der hat damals das Kultspiel "Elite" auf dem C-64 verbrochen *great*
Außerdem hat er gleich ein ganzes Projekt+Stiftung drumrum gebastelt, die bedürftigeren Schülern+Schulen (und somit in letzter Konsequenz auch älteren Nostalgiekisten) mal Beine machen soll. Aber lest selbst:

Raspberry Pi Vorstellung im Rahmen einer Golem-Meldung.
Bild von Google zum Raspberry.

Also geht es im Prinzip um eine SoC-Lösung (System-on-a-Chip) in einer möglichst kleinen Schachtel+Geldbeutel ;) CPU+GPU+RAM+Schnittstellen (SD, USB) usw.

Ich habe das noch nicht so genau durchdacht, Treiber und APIs sind mir noch unbekannt usw. aber...
Da David mit diesem Projekt, zusätzlich auch eine ganz spezielle Generation an Computergeeks anspricht, bin ich da bester Hoffnung das sich daraus eine Modder-Gemeinde (oder ähnlich genanntes) drumrum aufbauen wird. Die Demoscene scheint schon mal zumind. ihre Programmierer Tastertruren vorzuglühen.

Spätestens dann sollte das imho für uns Nostalgiker extrem interessant werden. Denn für so ein relativ kleines Taschengeld von ~ 35 Euros, theoretisch selbst seinem 486er noch Hardwarebeschleunigung in FullHD, 1080, Flash, Youtube, oder quasi indirekte RAM-Erweiterung usw. versuchen zu ermöglichen... gibt einem viel Spielraum für solche Experimente ;)
Oder eben ernsthaft HW-Basierte Nadelöhre an bestehenden Systemen umschiffen. Statt teuere (zb. Gfx) Beschleunigerkarten) bräuchte es hier evtl. nur die billige PCI USB2.0 Schnittstellenkarte fürs Raspberry usw.

Es gibt in der IT-Industrie bereits weiteren Hersteller mit ähnlichem Konzept, was ich für ein sehr gutes Zeichen halte. Diesmal ab Werk, mit mehr Dampf unter der Haube:

FXI Cotton Candy aber dafür auch gleich um die 200 Dollar.

Wie ich finde alles eine sehr spannende und neue Entwicklung, deren weitere Beobachtung auch für uns Nostalgiker lohnt. Weshalb der Thread hier imho auch seine Berechtigung verdient hat.
 
Kann man das Ding also einfach per USB an einen beliebigen USB-fähigen PC anschließen und mit (später eventuell vorhandenen) propriäteren Treibern, die unter DOS/Winxx laufen, einbinden?
 
Das ist doch ein eigenständiger Computer,leistungsfähig vergleichbar mit einem Smartphone, oder sehe ich das falsch?
 
@Bahlermann: Richtig, die Dinger sind quasi voll autark! Beim FXI wird man wohl noch eine externe Stromversorgung brauchen. Es gibt noch mehr (und größere) Minicomputers, denke aber nicht das die teils ihre 30 Watt aus dem USB dann ziehen können... ;)

Aber bleiben wir mal beim Rapsberry. Dort wäre es dann so, das man an den beiden USB-Buchsen zb. Maus+Tastertur anstöpselt und über HDMI-Kabel ein TV-Gerät oder Monitor zb.
Und schon bootet das Ding über SD-Card (als HDD-Ersatz zb.) und verhält sich wie ein vollbestücktes Mainboard eines Desktop-PCs. Mit POST, OS-Bootvorgang, GUI usw.

@OPAAG: Jein, das ganze hat natürlich einen Pferdefuß... ich bezweifle das DOS/WIN jemals auf Community-Ebene soweit wie du vermutlich meinst, umgesetzt werden kann. Nicht auf Basis von Microsoft-Produkten, denn deren OS´e müssten auch eine entsprechende ARM-Unterstützung von Haus aus mitbringen.

Was quasi "Smartphone Betriebssysteme" von Microsoft derzeit können (Hauptfeld für ARM) oder noch kommen könnten, weiß ich allerdings nicht. Bezweifle aber, das die so modular und Geekfreundlich wie Linux-Lösungen sein können.

Jetzt läuft das ganze auf Basis von Linux-Produkten, da geht sehr viel mehr. Es gibt bereits 2-3 Distris die darauf laufen. Slackware und Ubuntu als Beispiel. Wobei Ubuntu derzeit nur in einer älteren Kernelversion... der verlötete Rapsberry-ARM ist zu alt für die aktuellste offizielle Ubuntu-Distri. Da wurden bereits nur die neueren ARM-Versionen im Kernel eingebaut. Sowas lässt sich aber zukünftig wohl leichter anpassen.

Wieviel mit dem "einbinden" dann auf Linux-Basis immer noch weiter geht und was man da mit quasi VM/Sandboxie Konzepten noch alles anstellen könnte... ist der zweite Pferdefuß. Da Broadcoms (der SoC Chiphersteller) Treiber eben auch proprietär sind. Die haben den Chip ja für einen völlig anderen Markt entwickelt, der operativ ja noch aktiv ist. Da ist halt die Frage, wieweit sie das offen gestaltet haben bzw. was sie sich da noch aus der Nase ziehen lassen... ;)

Bisher ist das Ding jedenfalls vollkommen autonom (funktionierend) und Linux-Basis. Seinen 486er mit WfW 3.11 damit Beine machen, wird es imho vermutlich nie geben. Aber sollte da bereits ein Linux auf dem Wunsch/Zielsystem laufen, bleibt die Entwicklung spannend.
 
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