In Trauer um Andy Caldecott

iceman21

Admiral Special
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Ich weiß nicht ob es schon alle mitgekriegt haben oder ob es überhaupt jemanden interessiert, aber gestern, am 09.01.06 um 12:57 Ortszeit ist Andy Caldecott während der 9. Etappe der Rallye Paris-Dakar gestürzt und an den Folgen verstorben.

Ich hab diese Nachricht gestern abend bei Eurosport gelesen und war fassungslos. Caldecott war dieses Jahr als Ersatz für Jordi Duran eingesprungen und konnte eine Etappe gewinnen. Nach Fabrizio Meoni (der 2005 in der Nähe tödlich verunglückte) wurde erneut ein großer Sportler aus dem Leben gerissen.
RIP Andy Caldecott *raurig*
 
Tragisch für Verwande, Freunde, Bekannte - Er war nicht der Erste und wird auch nicht der Letzte sein, also kein Grund für Fassungslosigkeit, eher zum kopfschütteln, dass Leute ihr Leben bereitwillig für 5 Minuten Ruhm wegwerfen.
 
Ich denk mal dass der Ruhm wohl nicht der größte Grund zum Mitmachen bei der Dakar ist... :]

So ein Sport ist halt nunmal mit einem Risiko behaftet, trotzdem ne traurige Sache.
 
Ich stelle mich da mal etwas zwischen eure Fronten.
Auf der einen Seite muss ich glamy ganz klar zustimmen und auch sagen: warum soll ich um jemanden Trauern bzw. Fassungslos sein, der bei einem Sportereignis teilnimmt wo es seit Jahren Todesfälle gibt und wo er sich sicherlich auch der Gefahr bewußt war (zumindest sollte er das gewesen sein). Zudem habe ich keinerlei Bezug zu dem Menschen gehabt, bis auf ein paar Bilder im Fernsehn. Auch die Familie, Freunde, Bekannte etc. haben um diese Risiken gewußt, es ist zwar sicher traurig für sie aber so ist es in diesem Sport nun mal.

Auf der anderen Seite muss man halt die Extremsportler sehen, und ich zähle die Rally Dakar Fahrer einfach mal dazu, bei denen es einfach ihr Lebensinhalt ist, denn sonst würden sie sich wohl kaum wieder und wieder, Jahr für Jahr in die Wüste begeben. Zudem verdienen sie, denke ich mal, weit weniger als z.B. ein Herr Schumacher. Ich habe großen Respekt vor solchen Leute, schaue es mir hin und wieder gerne an was sie da alels veranstalten (sei es nun im Rally Sport oder in anderen Extremsportarten) und finde es natürlich auch schade wenn diese sich dann so schwer oder gar tödlich verletzen, dass sie den Sport nie wieder ausleben können. Von daher kann ich das Argument mit "5 Minuten Ruhm" nicht ganz unterstützen, denn diese Leute brauchen den Adrenalienkick einfach. Die wollen sich in Gefahr begeben, nicht um dann mal kurz in den Nachrichten zu sein, nein weil es ihr Lebensinhalt ist. Sicher verdienen sie dabei oftmals nicht schlecht, aber im vergleich zu einem Fußballer der das Risiko eingeht einen Kreuzbandriss zu kriegen verdienen sie nichts (mal als Vergleich gesagt und sicherleich ist Fußball ein harter Sport und man kann sich den Körper auch ganz schön kaputt machen, aber Todesfälle gabs ja bisher eher selten).

Von daher möchte ich zwar doch etwas eher glamy zustimmen, allerdings nicht in allen Punkten.
Die Rally wird es weiterhin geben, 100 pro sicher wird es nie werden und solange keine guten Freunde oder Familienmitglieder mitfahren, werde ich sicherlich um keinen traurig oder geschockt sein der dort stirbt oder sich schwer verletzt. (klingt jetzt etwas gefühllos, aber um den Bauarbeiter der vom Gerüst fällt weint auch kein Mensch und der hätte sicherlich auch noch ein paar schöne Häuser gebaut und somit indirekt Menschen gklücklich gemacht, ebenso wie uns ein Sportler vor der Flimmerkiste erfreut).
 
Nochmal ein kleiner Nachtrag zu dem Thema:
Bei der diesjährigen Rally Dakkar sind ja nun 3 Menschen gestorben, einmal Andy Caldecott und dann 2 Kinder die von Fahrzeugen erfasst wurden.
Da frage ich mich doch warum man für die Kinder keinen Thread erstellt, für den Fahrer aber schon. Wie bereits zuvor erwähnt war er sich des Risikos bewußt welches er eingeht, aber die Kinder konnten wohl kaum etwas dafür das ein paar Motorsportler durch das Land rasen.
Da kann man dann doch schon etwas eher traueren bzw. sein Beileid aussprechen würde ich mal sagen.
Nur so ne Idee...
 
Nochmal ein kleiner Nachtrag zu dem Thema:
Bei der diesjährigen Rally Dakkar sind ja nun 3 Menschen gestorben, einmal Andy Caldecott und dann 2 Kinder die von Fahrzeugen erfasst wurden.
Da frage ich mich doch warum man für die Kinder keinen Thread erstellt, für den Fahrer aber schon. Wie bereits zuvor erwähnt war er sich des Risikos bewußt welches er eingeht, aber die Kinder konnten wohl kaum etwas dafür das ein paar Motorsportler durch das Land rasen.
Da kann man dann doch schon etwas eher traueren bzw. sein Beileid aussprechen würde ich mal sagen.
Nur so ne Idee...
Eigentlich haben es alle verdient, aber es gibt einen Unterschied.

Jemanden den man "kennt", der einem ein Begriff ist, den kann man betrauern, bzw. etwas wie Verlust empfinden.

Ich habe die letzten Jahre keine Etappe verpasst und den Namen Caldecott oft gehört, mitgefiebert und auch Interviews mit ihm gehört.
Da ist es schon ein sehr seltsames Gefühl wenn man ihn gestern noch auf dem Krad gesehen hat und er heute tot ist.
Das Drama an der Sache ist, das er eigentlich nicht dabei gewesen wäre. Mal wieder eine grausame Fügung des Schicksals.


Um die Kinder ist es genau so schade, aber die habe ich eben nicht gesehen, also überhaupt keine "Beziehung" dazu aufgebaut. Das ist nunmal so. Allerdings habe ich da auch kein schlechtes gewissen, warum auch, es ist völlig normal.


Mir war es auch relativ gleich letzes Jahr (?) einer der Ramones starb. War eben nicht mein Ding, kaum gehört, nix Beziehung dazu. Wäre es jemand von einer meiner Lieblingsbands gewesen, wäre es übler für mich.
 
Nochmal ein kleiner Nachtrag zu dem Thema:
Bei der diesjährigen Rally Dakkar sind ja nun 3 Menschen gestorben, einmal Andy Caldecott und dann 2 Kinder die von Fahrzeugen erfasst wurden.
Da frage ich mich doch warum man für die Kinder keinen Thread erstellt, für den Fahrer aber schon. Wie bereits zuvor erwähnt war er sich des Risikos bewußt welches er eingeht, aber die Kinder konnten wohl kaum etwas dafür das ein paar Motorsportler durch das Land rasen.
Da kann man dann doch schon etwas eher traueren bzw. sein Beileid aussprechen würde ich mal sagen.
Nur so ne Idee...

Natürlich sind diese Toten genauso tragisch, aber ich antworte jetzt mal auf Deine Art: Wer vor einem Auto quer über die Straße rennt, sollte sich der Gefahr ebenfalls bewußt sein?!

Falls Du mal die Gelegenheit hast und Dich mit Rallye-Piloten unterhalten kannst, nimm diese Gelegenheit war.
Michelle Mouton sprang zum Beispiel mal über einen Fan hinweg, der sich hinter einer Kuppe auf den Boden warf, um den Unterboden ihres Quattros´ zu photografieren.

Daher: Die Fans/Zuschauer sind teilweise eine größere Gefährdung als die Akteure...
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum gleich mit so einem leicht aggressiven Unterton? mna könnte fast meinen einer aus deiner Familie sei persönlich betroffen.

Der Junge welcher getötet wurde, der wurde nicht auf der Rallystrecke selber erwischt, sondern auf der Strecke woe die Servicefahrzeuge fahren. Und ich glaube auch nicht das man unbedingt erwarten kann, das ein 10 jähriges Mödchen und ein 12 jähriger Junge sich der Gefahr vollkommen bewußt seien können, die von einem Rallyfahrzeug ausgeht.
Da muss man dann den Eltern Vorwürfe machen, dem Veranstalter wohl kaum, denn die Rally Dakkar kann man nun mal nicht absichern/sperren wie eine normale Rally.
Das es genügend Vollidioten unter den Fans gibt ist mir auch klar, die haben es dann meiner Meinung nach auch nicht anders verdient wenn ihnen was passiert. Als Erwachsener kann man ja wohl das Riskio etwas besser einschätzen, dass von einem heranrasenden Rallyfahrzeug ausgeht, aber bei Kindern...

Im gewissen Sinne verstehe ich Gruenmuckels Argument, dass man sich mit einem Fahrer druch dessen Medienpräsenz etwas mehr damit identifizieren kann wenn dieser das zeitliche segnet. Aber dennoch würde ich eher einen Thread begrüßen (wenn überhaupt) der generell etwas zu den Todesfällen bei der Rally Dakkar zum Thema hat.
 
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