Krieg in/um Ossetien

Dennoch überrascht mich die Anerkennung Südosetiens und Abchasiens durch Russland. Haben sie doch selbst genügend Regionen die sich gern abspalten würden und jetzt wieder Fahrtwind bekommen.
Genscher meinte, dass der Konflikt derzeit eine gewisse Eigendynamik hat, die bei unbedachten Handeln beider Seiten außer Kontrolle geraten könnte.
Vielleicht kann man die Anerkennung als Antwort auf das Abkommen der USA mit Polen verstehen? *noahnung*
 
Irgendwie ging mir gerade durch den Kopf das es Russland nun so macht wie der Westen. Nur halt in die andere Richtung.

Zumindest kam mir gerade dieser Gedanke *noahnung*
 
Sicherlich verfolgen die Russen ihre eigenen Interessen. Sicherlich haben sie auch geopolitische Ziele im Kaukasus. Man sollte sie keinesfalls von der Mitschuld an diesem Konfliktherd freisprechen.

Und dass sie sich sagen, "So wie ihr könnt, können wir auch" kann ich mir auch durchaus vorstellen.

Ich hab die Talkrunde von Maischberger mit Genscher nicht gesehen, aber Kritiken dazu gelesen. Die Meinung des dort versammelten "Ältestenrates" bestärkt mich in meiner Meinung, dass unsere Regierung und der sog. Westen ein Interesse daran haben die Menschen in Angst zu versetzen in dem man mit dem bösen Russland droht.

Ich meine was kommt als Nächstes, nachdem man schon die Krim und die baltischen Staaten angesprochen hat und Russland in den Mund legt auch Interesse an diesen Staaten/Regionen zu haben? Die Warnung das Russland nicht versuchen sollte den Kaufpreis für Alaska neuzuverhandeln?
 
Da es ja so aussieht, als würde es zu immer neuen Provokationen kommen (angedrohte Sanktionen, NATO-Schiffe im Schwarzen Meer, andersrum - nach der Anerkennung von Südossetien/Abchasien - womöglich Einschränkungen bei der Versorgung über die "Druschba" Pipeline), endlich mal ein erfrischender Kommentar bei der ZEIT:
Erkenne deinen Gegner
Die Krise in Georgien hat nicht Russland isoliert, sondern den Westen – das zeigt sein strategisches Versagen
Ich hoffe sehr, dass die EU beim Sondergipfel besonnen reagiert.

EDIT:
Nicht ganz zum Thema, aber von dem selben Mann (des obigen Kommentars) gibt es auch noch ein Interview bei SPON. IMHO ebenso lesenswert.
 
Zuletzt bearbeitet:
...NATO-Schiffe im Schwarzen Meer...

Auch eine interessante Entwicklung, dass die NATO (u.a. auch eine deutsche Fregatte) dort demonstrativ auffahren lässt (wobei zu klären wäre, ob die Übung, die als Begründung dient, kurzfristig anberaumt wurde oder so schon länger geplant war, dazu gibt es widersprüchliche Meldungen).
Man sollte ja eigentlich meinen, dass die Zeiten eines "Panthersprungs nach Agadir" vorbei sind. Kanonbenbootpolitik scheint aber auch heute noch trendy zu sein. *chatt*

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,575066,00.html
http://www.faz.net/s/Rub97F2F5D5963...AB9D5849D33DA46EC2~ATpl~Ecommon~Scontent.html
http://worldcontent.twoday.net/stories/5140638/
 
Interessant ist es vielleicht noch zu erfahren, dass Medwedews Suche nach Unterstützern, abgesehen von einigen pro-russischen Staaten, welche sich früher auch im großen Sovjetrussland beheimatet sahen, nicht besonders erfolgreich verläuft. China, das wie noch einige andere zentralasiatische Staaten in der Shanghaier Kooperationsorganisation vertreten sind, haben Russland eine demonstrative Unterstützung in der Südkaukasus-Frage verweigert und stattdessen eine stärkere Einbindung der Vereinten Nationen für eine Lösung im Konflikt um die von Georgien abtrünnigen Provinzen gefordert.

Auch wenn Saakaschwili völlig unüberlegt und vor allem unkoordiniert auf die Provokationen reagiert hat, wird es Russland sein, die am Ende als die Verlierer in die Annalen eingehen. Wer aus Gründen der Innenpolitik ausschließlich Außenpolitik betreibt, wird am Ende immer verlieren.
 
Interessant ist es vielleicht noch zu erfahren, dass Medwedews Suche nach Unterstützern, abgesehen von einigen pro-russischen Staaten, welche sich früher auch im großen Sovjetrussland beheimatet sahen, nicht besonders erfolgreich verläuft. China, das wie noch einige andere zentralasiatische Staaten in der Shanghaier Kooperationsorganisation vertreten sind, haben Russland eine demonstrative Unterstützung in der Südkaukasus-Frage verweigert und stattdessen eine stärkere Einbindung der Vereinten Nationen für eine Lösung im Konflikt um die von Georgien abtrünnigen Provinzen gefordert.
Wichtig ist festzuhalten, dass die fehlende Unterstützung der SCO "nur" die russische Anerkennung von Südossetien/Abchasien betrifft. Bis dahin wurde der Kurs von Russland weitestgehend unterstützt.
 
Wichtig ist festzuhalten, dass die fehlende Unterstützung der SCO "nur" die russische Anerkennung von Südossetien/Abchasien betrifft. Bis dahin wurde der Kurs von Russland weitestgehend unterstützt.

Dann interessiert mich noch, welche Punkte das "weitestgehend" betreffen.
 
Auch wenn Saakaschwili völlig unüberlegt und vor allem unkoordiniert auf die Provokationen reagiert hat, wird es Russland sein, die am Ende als die Verlierer in die Annalen eingehen. Wer aus Gründen der Innenpolitik ausschließlich Außenpolitik betreibt, wird am Ende immer verlieren.

ist doch nur (d)ein wunschtraum:

- wenn die sache nicht weiter eskalier, wird das keine ökonomischen folgen für russland haben (und sonstige? welche?)

- man hat sich wieder ein stückchen vom alten kuchen einverleibt
 
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