Arbeitsrecht

Raphzwodrei

Admiral Special
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Landkreis Würzburg
Hallo,

die Person nennen wir sie mal Klaus ist Arbeitnehmer mit einem unbefristeten 37,5 Stunden Vertrag. Der Herr Klaus hat Mittwoch und Sonntag frei und arbeitet die restlichen Tage.
Nun war letzte Woche Donnerstag ein Feiertag und sein Arbeitgeber meint, das er diesen Feiertag an dieser Woche am Mittwoch "unentgeldlich" nach arbeiten soll.
Herr Klaus ist darüber nicht erfreut, da das schon öfter vorgekommen ist und weist sein Arbeitgeber darauf hin, dass ein Feiertag der auf einen normalen Arbeitstag fällt auch als Arbeitstag angerechnet werden muss, seinem Chef ist das aber egal.

Herr Klaus hat nun die Nase voll und fragt sich ob er direkt zum nächsten Amtsgericht marschiert, oder ob es hier vielleicht andere Ratschläge gibt was nun am besten zu tun ist.

mfg
 
Herr Klaus sollte sich vielleicht erst Rechtsberatung bei einem Anwalt besorgen. Der gesunde Menschenverstand sagt, dass Herr Klaus im Recht ist. Aber seit wann gilt im deutschen Rechtssystem der gesunde Menschenverstand!
 
Welcher Teil von "Gesetzlichen Feiertagen" sollte Ihm denn nicht passen ? So könnte er ebenso den Sonntag oder Weihnachten einfach nacharbeiten lassen weil es Ihm nicht passt. Jedes Arbeitsgericht nimmt ihn dafür zwar auseinander - hier geht es nicht darum was er "will".
 
Welcher Teil von "Gesetzlichen Feiertagen" sollte Ihm denn nicht passen ? So könnte er ebenso den Sonntag oder Weihnachten einfach nacharbeiten lassen weil es Ihm nicht passt. Jedes Arbeitsgericht nimmt ihn dafür zwar auseinander - hier geht es nicht darum was er "will".

Man glaubt ja nicht, wie lernresistent sich so manche Arbeitgeber darstellen, gerade dann, wenn das Unternehmen eh auf wackligen Füßen steht.
 
Ich würde auch mal über eine Gewerkschaftsmitgliedschaft (vielleicht auch nur temporär...) nachdenken und dann hierüber Druck machen, da ist man nicht so schnell auf der "Vertrauensverhältnis gestört/zerrüttet-Schiene" und man will dem AG ja nicht noch unnötig mehr Futter geben, wenn er ohnehin öfter Anlass zu Streitereien gibt.
 
Solange der AG nix mit Gewerkschaften am Hut hat ist das doch pure Zeitverschwendung.
 
Vollkommen unabhängig davon, ob Dein AG Gewerkschaften gut findet oder nicht, was mit denen am Hut hat oder nicht, vertritt, berät und unterstützt Dich Deine Gewerkschaft - auch rechtlich.
 
Ich halte von denen nichts, sorry. Ich bin glücklicherweise nicht Gewerkschaftsgeschädigt. Bei meiner Frau hat es versucht und sie hat auch unterschrieben. Als die gebraucht wurden hieß es nur lapidar das man bei ihrem AG keine Möglichkeiten habe.

Grundsätzlich hast Du aber sicherlich Recht. Meine Abneigung ist persönlicher Art da ich auch mit deren Forderungen nicht einher gehe.
 
Ich bin auch in keiner Gewerkschaft, dennoch ist es unter bestimmten Umständen hilfreich, es war ja auch nicht als Nonplusultra gemeint sondern als Alternativvorschlag zum Rechtsanwalt, denn wenn Du häufiger mal mit dem Anwalt kommst kann es Dir passieren (muss aber nicht und ich will damit auch nicht davor warnen), daß der gehässige Arbeitgeber die "Vertrauensverhältnis-irreparabel-beschädigt-Karte" zieht.
 
Kann schon sein, wie gesagt stimme ich grundsätzlich ja zu. Aber was erwarte ich denn von einem AG der das "Nacharbeiten" eines Feiertages von mir verlangt ? Der keilt doch vermutlich schon beim ersten Anzeichen einer Gewerkschaft oder eines Anwalts komplett aus. IMHO dürfte er rechtlich keinen Anspruch haben, also geht er auf die persönliche Drohebene. Am Ende bleibt das man sich das schriftlich geben lassen kann und dann entscheiden muß wie man weiter macht - oder machen will. Als kleiner Arbeitgeber dürfte es so oder so äußerst schwierig werden mit einerm Gewerkschafts oder Anwaltseinsatz da länger u überleben. Also am Ende steht die Frage ob man es macht oder ihn machen läßt.
 
Natürlich ist der Arbeitnehmer klar im Recht, das steht vollkommen ausser Frage. Es ging mir eher darum einen unter Umständen etwas weniger brachialen Weg aufzuzeigen, der trotzdem zielführend ist.
 
Meiner Erfahrung nach ist in solchen Situationen bei kleinen Firmen nichts wirklich zielführend. Meine Frau hatte kürzlich genau das gleiche Problem, die Chefin (Tochter des alten Chefs) hatte das Geschäft zu Jahresbeginn übernommen und meinte, sich über alle Regelungen und Gesetze hinwegsetzen zu können - gesetzliche Feiertage, gesetzlicher Urlaubsanspruch (ja, manchen AG ist nichts heilig), gesetzliche Regelungen zur Schwarzarbeit, Verträge, Mutterschutz (!!!), etc. Letztlich hat es damit geendet, dass meine Frau stinksauer hingeschmissen hat weil die Chefin jedes Mal, wenn meine Frau sich wieder ein ihr zustehendes Recht erkämpft hat, zwei neue Fronten eröffnet hat an denen sie sich meinte über Gesetze hinwegsetzen zu können.

So hart es klingt - Recht haben ist etwas tolles, aber wenn es schon so weit kommt wie hier beschrieben ist es meiner persönlichen Erfahrung nach bereits aus und vorbei.
 
Also erst mal es handelt sich um einen Familienbetrieb wo ich der Einzige Angestellte von außerhalb bin.
Das dumme ist die Mutter vom Chef ist auf meiner Seite. Da sie mittags im Laden arbeitet hab ich mich vorhin mit ihr mal unterhalten. Ich hab ihr direkt gesagt das ihr Sohn gegen das Arbeitsrecht verstößt und sich damit strafbar macht. Seine Mutter hat mir jetzt für Mittwoch erst mal frei gegeben damit frühs ich mein Zahnarzt Termin einhalten kann und ihn Zukunft soll ich sie wieder bei so was ansprechen.

Da zu kommt noch das der Betrieb für meine Einstellung einen Zuschuss vom Amt bekommen hat, mich nicht so einfach kündigen können und sich regelmäßig mit meiner Unterschrift schriftlich beim Amt melden müssen.

Werde berichten was Herr Chef morgen zu mir sagt ;)

p.s. es geht um Klaus und nicht um mich!
 
...aus dem Zahnarzt könnte er Dir einen drehen ;). Arzttermine sollten mögichst immer außerhalb der Arbeitszeit gelegt werden (dringlichkeit außen vor).

Ohne den Laden zu kennen - Chefs zu übergehen kann Klaus das Leben zu Hölle machen. Bei nem Bekannten hat genau das zu Problemen geführt. Der Juniorchef hat Ihn dann gefeuert - seine Begründung "Sie glauben doch nicht das ich meine Vater feuere, dann verzichte ich doch sehr gerne auf Sie"
 
Also ab jetzt: Klauszwodrei!;D
 
...aus dem Zahnarzt könnte er Dir einen drehen ;). Arzttermine sollten mögichst immer außerhalb der Arbeitszeit gelegt werden (dringlichkeit außen vor).

Ich hab Mittwoch/Sonntag immer frei so wie andere am Samstag/Sonntag, daher ist es außerhalb meiner vereinbarten Arbeitszeit und was ich an meinen freien Tagen mache ist doch mein Ding.

Ohne den Laden zu kennen - Chefs zu übergehen kann Klaus das Leben zu Hölle machen. Bei nem Bekannten hat genau das zu Problemen geführt. Der Juniorchef hat Ihn dann gefeuert - seine Begründung "Sie glauben doch nicht das ich meine Vater feuere, dann verzichte ich doch sehr gerne auf Sie"

Der Herr braucht dazu aber die Unterschrift seiner Mutter :p er kümmert sich um die Backstube und sie um den Laden + Papierkram + finanzielles.
 
Ich hab Mittwoch/Sonntag immer frei so wie andere am Samstag/Sonntag, daher ist es außerhalb meiner vereinbarten Arbeitszeit und was ich an meinen freien Tagen mache ist doch mein Ding.
ist ja gut ;) war nicht so gemeint. Wenn Du per Default frei hast ist doch alles fein.

Der Herr braucht dazu aber die Unterschrift seiner Mutter :p er kümmert sich um die Backstube und sie um den Laden + Papierkram + finanzielles.
Blut ist und bleibt Dicker.....
 
So bekomme jetzt die ganzen Feiertage die ich nach gearbeitet habe ausgezahlt, hab morgen wie immer frei und ab nächster Woche "Montag Feiertag" hab ich Mittwoch trotzdem frei :-* Hätte mir noch eine Entschuldigung vom Chef gewünscht, muss aber wohl damit zufrieden sein. Gesagt hat er nichts mehr zu dem Thema, war nur heute sehr sehr ruhig :-*

Thema erledigt. Punkt
 
Langfristig : Pyrrhussieg...
 
Schön, daß Du erstmal etwas Ruhe hast *great*
 
Man glaubt ja nicht, wie lernresistent sich so manche Arbeitgeber darstellen, gerade dann, wenn das Unternehmen eh auf wackligen Füßen steht.

DAS könnte ich ja sogar noch verstehen, viel schlimmer sind die lernresitenten Chefs die mit solchen Forderungen kommen, weil sie dadurch Geld sparen obwohl es der Firma blendend geht.
 
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