Baubeginn Belo Monte Megastaudamm

Desti

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Brasilien hat nach 35 Jahren Planungschaos endlich mit dem Bau des drittgrößten Staudamms weltweit begonnen. Der Belo Monte Damm wird einen Zufluss des Amazonas im Norden Brasiliens aufstauen und ist primär zur Stromerzeugung gedacht. Die Gesamtleistung soll 11,2 GW erreichen, in trockenen Sommermonaten jedoch nach den Prognosen auf 1,2 GW gedrosselt.

Belo_Monte_Dam.jpg


http://diepresse.com/home/panorama/klimawandel/667211/Brasilien-gibt-gruenes-Licht-fuer-MegaStaudamm

http://en.wikipedia.org/wiki/Belo_Monte_Dam
 
Ich will nicht wissen, wer da alles drunter zu leiden hat...
 
Vorzugsweise die Natur!
 
Ich werfe einfach mal provokant in den Raum: "Atomkraft nein Danke! Setzen wir auf Alternative Energien" ;)

- Kohle = Umweltverschmutzung und im Tagebau Zerstörung der Umwelt
- Solarenergie = meist viel viel Chemie, also auch schlecht für die Umwelt
- Wasserkraft = für große Mengen brauchts große Staudämme, also wieder fieser Eingriff in die Natur und erhebliche Auswrikungen für Menschen die dort leben usw.
- Windkraft = Vibrationen im Boden usw. auch schlecht für die Umwelt

Wohl gemerkt mit Absicht provokant formuliert. Ich bin auch gegen Atomkraft und ebenso dagegen das man zich Hektar Regenwald abholzt, damit Tieren u. Ur-Einwohnern den Lebensraum zerstört, einen riesen Staudamm raufzieht und somit durch gravierende Veränderungen am Fluß erneut Lebensraum für Tiere zerstört und nicht zuletzt auch Menschen die da leben vertreibt oder ihnen plötzlich völlig andere Lebensbedingungen aufzwingt.

Was man aber einfach bei all dem "ich bin dagegen" Protestgeschrei bedenken muss sind die Alternativen. Und über die macht man sich gerne mal keine Gedanken, weil es immer einfacher ist "dagegen" zu schreien und sich irgendwelche Zahlen schön zu reden. Bin kein Experte auf dem ganzen Gebiet, finde aber das viele Leute oftmals eine viel zu einfache Weltsicht haben und es sich immer sooo einfach vorstellen wie auch z.B. mal eben as der Atomkraft auszusteigen weil wir ja in der Theorie genug Energie produzieren, was aber letztendlich in eine Milchmädchen Rechnung ausartet (meiner Meinung nach).

Ob es bei dem Bau des Staudamms in Brazilien alles so sein muss, wer da wen bestochen hat um Menschen das Land wegzunehmen usw. kann ich nicht beurteilen. Und ob das Projekt wirklich notwendig ist, oder ob es eine Alternative gegeben hätte kann ich auch nicht beurteilen. Gut finde ich es auf jeden Fall nicht, kann mir aber halt auch kein Urteil drüber erlauben ob es deutlich bessere Möglichkeiten gegeben hätte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du meinst das wäre das kleinere Übel??
Ich denke, dass man mit Kraft-Wärme-Kopplung insgesamt (gerade in der Fläche) besser bedient ist. Natürlich macht ein Staudamm mehr Sinn als die ganzen AKW, aber müssen es denn gleich immer solche Riesentrümmer sein?
 
@heimbuec
kurz: ja, die müssen so groß sein
Viel Leistung haben die ja gar nicht mal, das ist das Problem bei Wasserkraft.
Sonst lohnt sich das nicht, dazu zählt auch die Infrastruktur des Stromtransports am Ende.

Dennoch setzt Brasilien auch auf Atomkraft, verspricht eben lange Zeit stabile Energieversorgung bei relativ kurzer Bauzeit.


Ich stimme auch Onkel Homie zu, so ein Staudamm im Urwald ist nicht das Schlimmste, was man zur Zeit mit dem Regenwald anstellt und kann ich zumindest mit meinem Gewissen vereinbaren.
 
Du meinst das wäre das kleinere Übel??
Ich denke, dass man mit Kraft-Wärme-Kopplung insgesamt (gerade in der Fläche) besser bedient ist. Natürlich macht ein Staudamm mehr Sinn als die ganzen AKW, aber müssen es denn gleich immer solche Riesentrümmer sein?

Ich wollte nur mal konkret darauf hinweisen das mir das ewige "ich bin dagegen" etwas auf den Keks geht. Ich habe auch keine Lösung, aber geanu aus dem Grund schreie ich auch nicht an jeder Ecke "so eine Schande das kann man doch nicht machen" oder "weg damit" etc.

Denn das ist meines Erachtens sehr oft die allgemeine Situation. Es gibt etwas das erst mal schlimm aussieht und alles schreit "weg damit", aber keine Lösung scheint dann zu schmecken. Da hat man nur die Wahl in ner Hütte im Wald zu leben und den PC zu verschrotten, oder man muss akzeptieren das Strom nun mal nicht auf Bäumen wächst. getreu dem Motto "wo gehobelt wird...". gefällt mir das? Nein absolut nicht, aber ich habe eben auch nix was helfen könnte. Insofern muss man halt gewisse Dinge hinnehmen und im Falle des Falles halt das kleinere Übel akzeptieren (auch wenn das kleinere Übel immer noch schlimme Konsequenzen hat).

Das trifft auf Atomkraft zu, auf solche riesigen Wasserkraftwerke usw.
Die ersten die schreien "kann man doch nicht machen" oder "Atomkraft abschaffen", sind auch wieder die Ersten, die auf die Barrikaden gehen wenn sie im Garten ein Windrad aufstellen sollen. Weil sich sich dann mal damit beschäftigen müssen und dessen negative Einflüße sehen. [mal überspitzt formuliert]

Und so scheiße die ganzen Sachen nun mal auch sind und so sehr man dagegen ist, wenn man keine wirklichen Aletrnativen aufbieten kann, dann sollte man meines Erchatens halt nicht ganz so laut schreien, oder halt wirkliche Alternativen aufbieten bzw. mit diesen leben.

Wie migmicha halt schreibt, die Dinger müssen so groß sein damit sie noch halbwegs was bringen. Würde Brazilien ein weiteres AKW hochziehen, was wohl optimistisch gesehen (bei keinem Unfall etc.) weniger zerstört und weitaus mehr Power liefert, dann heißt es denn "wie kann man nur jetzt noch AKWs bauen". Packen sie ein Wasserkraftwerk in den Urwald heißt es "wie kann man nur so ein riesen Projekt in die Natur stellen" usw.

Mit Statistiken kann man immer um sich werfen, ganz toll können das auch diverse Umweltorganisationen. Und am Ende ist es immer das Gleiche "traue nie einer Statistik die du nicht selebr gefälscht hast". Die haben auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen und deren Zahlen legen sie halt auch so aus das es ihnen am besten passt, genau wie ein Stromkonzern sich die zahlen die er so braucht schönredet um zu zeigen das ja doch nicht alles so schlimm ist. Klar im Zweifel dann doch für Greenpeace und Konsorten und nicht für die Konzerne, aber das die auch arg utopisch denken wird meines Erachtens meistens nicht bedacht.
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EDIT :
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Passend dazu siehe auch hier:
http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?p=4439866#post4439866

Genau das ist es doch. Oder auch vorher im selben Thread:
http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?p=4439585#post4439585

Das kann man sicher auch ohne Weiteres auf den Staudamm hier projizieren.

Bei KWKs weiß ich jetzt nicht wie da das im Verhältnis aussieht von Fläche zu Power, aber letztendlich müssen die auch erst mal gebaut werden und die stellt man sicher auch nicht auf eine vorhandene, grüne Wiese. Ist halt die Frage wo die negativen Auswirkungen größer sind und welche Lobby gerade vorne liegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, dass man mit Kraft-Wärme-Kopplung insgesamt (gerade in der Fläche) besser bedient ist. Natürlich macht ein Staudamm mehr Sinn als die ganzen AKW, aber müssen es denn gleich immer solche Riesentrümmer sein?
Dafür braucht es aber auch entsprechende Infrastruktur bzw deren Ausbau. Bei uns ist sowas sicherlich problemlos möglich, aber in Brasilien?
Dazu kommt, daß es in Ländern wie Brasilien politisch/wirtschaftlich einfacher ist, wenn man ein großes Kraftwerk hinstellt statt viele kleine.
Und wenn man KKWs uncool findet dann bleibt eben nicht mehr so viel. Ich persönlich würde 5 Blöcke a 1,2GW hinstellen, wäre man vermutlich nicht schlechter bedient.
 
@heimbuec
Hab das jetzt erst erfasst mit dem Hinweis zur KWK.
Wir in Deutschland können das nur im Winter wirklich halbwegs rentabel nutzen, im Sommer (März bis Oktober) laufen die Kraftwerke alle auch ganz normal wie alle anderen auch.
Es ist für Großkraftwerke sogar verhältnismäßig teuer, da die elektrische Ausnutzung bedeudent abnimmt.

Jetzt geht es gerade aber um Brasilien, Rio hat eine Durchschnittstemperatur von ~20°C, die tiefsten Temperaturen liegen bei 5°C. Was soll man mit der Wärme machen?
 
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