Handwerker verweigert Nachbesserung - Rechnung trotzdem zahlen?

JaYLenno

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Hallo,

heikler Fall, ich habe einen Elektriker beauftragt Vorarbeiten für eine Neubauküche vorzunehmen. (Steckdosen verlegen, Anschlussvorbereitungen für das Küchenstudio, so dass alle Küchengeräte in Betrieb genommen werden können)

Diese hat er nicht so ausgeführt wie es nötig gewesen wäre damit das Küchenstudio die Küche vollständig einbauen konnte.

Das autarke Kochfeld hat 3 Anschlussfähige adern, blau, rot, grün, am Herdanschlusskabel, das der Elektriker extra gelegt hat, ist ein 6 adriges Anschlusskabel mit 5 schwarzen Adern und der Erdung.
Die Küchenbauer weigerten sich nun das Kochfeld einzubauen, da die Adern nicht gekennzeichnet sind, sowie noch nicht abisoliert waren.

Ich habe daraufhin den Elektriker angerufen und diese Gespräche endeten im Desaster, er lasse sich nicht kritisieren und legte dann mehrmalig auf, eine Einigung ist so nicht zu erzielen.
Ich habe daraufhin meine Partnerin als Vermittlerin eingesetzt, diese konnte Ihn aber genauso wenig davon abbringen in Rage alle möglichen Anschuldigungen zu bringen, sowie zu meinen ich solle mir einen anderen Elektriker suchen.

Ende vom Lied, die Geräte konnten nicht eingebaut werden.
Es werden Zusatzkosten für den erneuten Termin entstehen, der Mangel wird vom Handwerker nicht beseitigt.

Die Zahlungsfrist zur Rechnung endet bald, soll ich jetzt überhaupt was zahlen?
Soll ich einen Abschlag vornehmen? Oder soll ich die Frist zur Nachbesserung abwarten?

Als erstes habe ich jetzt ein Schreiben mit dem Hinweis zur Nachbesserung vorbereitet und ihm eine Frist von 2 Wochen gegeben.

Als Laie kann ich den Schaden nicht beziffern, sollte ein anderer Elektriker wieder an den Herdanschluss müssen, wird es nötig die Küche demontieren zu lassen (Granit Arbeitsplatte), oder Löcher in die Schränke segen zu lassen, die wir eigentlich nicht wollen, die Kosten hierfür werden die Handwerkerrechnung mit knapp 750 Euro sicherlich übersteigen.

Da aber der Herdanschluss nur ein Teil der Arbeiten war, bin ich mir unsicher ob ich überhaupt das Recht habe die Rechnung gänzlich nicht zu zahlen.

Ratschläge?


Edit:
Anschluss genauer beschrieben / Fehler korrigiert
 
Zuletzt bearbeitet:
... ich solle mir einen anderen Elektriker suchen.

Das würde ich rechtlich als endgültige Leistungsverweigerung interpretieren.

Da aber die Nacharbeiten den ursprünglichen Rechnungsbetrag von 750,- übersteigen können, wie Du schreibst, und es daher nicht nur um Kleinigkeiten geht, würde ich anwaltlichen Rat einholen. So wirklich gescheit kann das von hier aus nicht beurteilt werden und das Thema Pfusch am Bau ist ein so weites Feld ...
 
Die Küchenbauer verweigerten den Anschluss weil die Adern nicht gekennzeichnet und nicht abisoliert waren? Sorry, aber was bitte sind das für Küchenbauer? Die Belegung steht auf dem Elektrogerät, das abisolieren dauert 10 Sekunden und der Anschluß ist egal da kein Drehfeld. Moderne Induktionsplatten und Öfen haben gar nur Schuko Stecker.
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EDIT :
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Normal müssten da 5 Adern sein, PE (grün/gelb), N (blau) und 3x L
Ist das nicht der Fall?

Nein,

bei neueren Geräten werden da mehrere zusammen gefasst. Die Induktionsplatten brauchen nur ~ 1000W - 2000W. Die Öfen ~ 2500W, da reicht ein Schuko locker aus...

z.B. 2xL1/L2 2xN 1xL3 1xPE
 
Zuletzt bearbeitet:
naja wenns egal wäre wärs ja kein Problem, aber man kann die Kabel nicht unterscheiden, 4 mal schwarz bleibt 4 mal schwarz, das Induktionsfeld hat aber nur 3 farbliche Adern.

Ich verstehe unter Anschlussfertig so, das nicht ein dickes Herdkabel ohne abisolierung noch stecker, noch beschriftung einfach so angeschlossen wird.

Oder muss der Küchenbauer nen Messgerät mitbringen um die Masse messen zu können?


Tante Edith
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Ich spreche vom Kabel von der Herddose zum Kochfeld, die Kochfeldbelegung ist klar.
 
Hab es mal entsprechend erklärender umgeändert, habe das Desaster bei BOSCH ;)

Die einzelnen Adern der Felder werden z.B. schon direkt miteinander verpresst, sprich:

L1/L2 werden zusammen gefasst + je einen Null dazu
L3 kommt allein + Null dazu
PE kommt allein

Manchmal kommen die eben auch ohne werksseitige Zusammenfassung und dann hast eben 6 Adern und mehr, steht aber alles auf den Geräten drauf. Hab leider eben kein Foto zur Hand, das würde es leichter erklären.
 
Ja das Kochfeld ist ja klar :D
Nur kann ich kein Kochfeld der Welt an einen Herdanschlusskabel (autarkes Kochfeld) anschließen, wo ich die Belegung der Gegenseite nicht kenne, wenns, nur 5 x Schwarz und grün/gelb gibt.
 
naja wenns egal wäre wärs ja kein Problem, aber man kann die Kabel nicht unterscheiden, 4 mal schwarz bleibt 4 mal schwarz, das Induktionsfeld hat aber nur 3 farbliche Adern.

Ich verstehe unter Anschlussfertig so, das nicht ein dickes Herdkabel ohne abisolierung noch stecker, noch beschriftung einfach so angeschlossen wird.

Oder muss der Küchenbauer nen Messgerät mitbringen um die Masse messen zu können?


Tante Edith
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Ich spreche vom Kabel von der Herddose zum Kochfeld, die Kochfeldbelegung ist klar.

Von der Anschlussdose ist doch klar... Auch da steht die Belegung drauf, das ist Pflicht! Gugg mal ganz genau hin... Auch auf den Adern steht es mit Sicherheit drauf.

Der Küchenbauer muss sogar nach Anschluss prüfen ob alles passt, das setzt das dafür erforderliche Werkzeug voraus.
 
Natürlich steht das in der Anschlussdose drin, ich habe aber genau dem Elektriker gesagt das er das Kabel anschließen soll, weil die Dose später nie wieder erreichbar sein wird. Er hat also die Anschlußdose mit einem dicken Herdkabel angezapft und das Kabelende ohne beschriftung einfach so liegen gelasen, dann wurde die Küche eingebaut ( Dose ist jetzt nicht mehr zugänglich) und der Granitmonteur sollte jetzt 14 Tage später das Kochfeld anschließen, das ging nicht weil er, nicht mehr an die Dose kommt und der extra Bezahlte Elektriker ein Kabel hinterlassen hat, wo kein Mensch wissen kann, wie es an der Dose angeschlossen wurde.

Ist das jetzt Pfusch?


Ich mache mal Bilder von den Kabel heute Abend, ich habs 50cm abisoliert, weils zu lang war, da stehen keine Zahlen drauf, noch irgendwelche Kennzeichnungen.
Abgerechnet wurde ein Herdanschlusskabel mit losen Adern für fast 30 Euro für 3 Meter, alle Bilder unter der Produktnummer zeigen aber ein Kabel das farblich gekennzeichnete Adern führt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist doch egal was aus der Wand kommt. Nicht jeder kennt sich mit Elektronik aus nur weil er in einem PC-Forum unterwegs ist.
Deswegen gibt es ja so Handwerker die man bezahlt damit sie das für einen fachgerecht machen.
Und dies ist in diesem Falle wohl nicht geschehen.
Der Elektriker hatte es vorzubereiten ... vielleicht wusste er nicht, was für ein Ofen dran kommt und hat deswegen diese Anschlüsse offen gelassen, aber in diesem Falle hätte er sich ja wohl bei Jay erkundigen können/sollen. Und Jay hätte als Laie dann auch nur die Ofenbezeichnung ihm geben müssen oder ihm am besten direkt den Küchenbauer.

Meiner Meinung nach:
Anwalt.
Elektriker (anderen) kommen lassen, Ofen anschließen lassen, nötige Arbeiten durchführen lassen und dem ursprünglichem Elektriker in Rechnung stellen.

Vom ursprünglichem Elektriker genaue Rechnung für seine Arbeiten verlangen, den Teil, welcher den Ofen betrifft nicht zahlen.

Das wäre die aufwändige, korrekte, langwierige Methode.
 
Ach so meinst Du das. Das Kabel ist schon in der Anschlussdose verkabelt. Jetzt hast Du da ein Ende hängen welches noch isoliert ist, was auch gut ist^^, und der Küchenbauer dieses nicht abisolieren will. Jenes Kabel weist 4x schwarz und 1x grün/gelb auf?
 
Der Küchenbauer hats ja dann abisoliert nach langem Reden, nur es trägt keinerlei Kennzeichnung der 4x schwarz und einmal grün/gelb.

Da muss irgendwie was dranstehen, 1-2-3 und N glaub ich.

Und ich bin davon ausgegangen das der Elektriker Meister weiß, was ein Küchenbauer braucht um einen Herd anzuschließen, die Geräte sind dabei sekundär, da er lediglich Anschlüsse verlängern bzw. umlegen sollte und diese im Anschlussfertigen Zustand hinterlassen sollte.
 
Das ist ja epic fail. Aber wieso bauen die überhaupt die Küche ein, wenn man sieht das man das nicht anschließen kann. Hätte man doch vor dem einbauen schon prüfen können.

Aber eigentlich sollte man doch durch messen rausfinden können wo L und N ist.
 
Weils in der Praxis nun mal so läuft, erst kam der Elektriker, dann die Küche und ganz ganz zum Schluss kommen der Anschluss der Elektrogeräte weil wir eine Granitarbeitsplatte haben, da wird nach Küchenaufbau Aufmaß genommen, dann wird innerhalb von 14 Tagen produziert / geschnitten und dann wird die Arbeitsplatte eingebaut, bei flächenbündigen Geräten wäre der Anschluss vorher garnicht möglich, da die ja auf der Arbeitsplatte aufliegen.
 
Wusste der Elektriker das vorher das er nochmal erscheinen muss weil es eben abzusehen war das er seine Arbeiten nicht abschließen kann?

Zu den Küchenbauern...

Leiter gegen Null = 230V
Leiter gegen Leiter = 400V
Leiter/Null gegen PE kommt FI

Einfacher geht es nun nicht, das sollte man als Küchenbauer zumindest können.
 
Der Elektriker war angehalten seine Arbeiten so auszuführen, das das Küchenstudio Sie abschließen kann. Es war nie die Rede davon das er nochmals erscheinen sollte.

Da wir jetzt aber den worst case haben, das die abgefahren sind ohne was anzuschließen, stehe ich nun da.

Ich als Laie kann nicht beurteilen wie einfach was ist, nur beauftrage ich keinen Elektriker Meister um einem anderen einen Vorwurf zu machen, wenn etwas nicht erkennbar ist.

Dann hätte der Küchenbauer auch gleich alles selbst machen können.
 
Das Küchenstudio kann die Arbeiten doch abschließen, alles nötige dafür ist vorhanden. Wenn das Küchenstudio den Einbau der Elektrogeräte anbietet sollten sie dazu auch in der Lage sein. Mit dem vorhandenen Kabel ist man in der Lage dazu imho.
 
Ich gehe davon aus, dass vertraglich vereinbart ist, dass die entsprechenden Vorbereitungsarbeiten ausgeführt sind und ein Einbau nur dann stattfindet, wenn alle Maßnahmen vertragsgemäß vorgenommen sind.

Der 2. Punkt ist vermutlich noch wichtiger: Liegt eine unklare Verkabelung vor und das beauftragte Küchenstudio nimmt trotzdem die Verkabelung vor und entsteht ein Schaden, dann haftet das Küchenstudio für alle Schäden. Da ist es unerheblich, ob man die Verkabelung ausmessen kann.
 
So sehe ich das auch.
Wenn aus der Wand plötzlich 4 schwarze Kabel kommen und dazu noch ein grün/gelbes, dann wurde die Arbeit meiner Meinung nach nicht fachgerecht ausgeführt.

Kabelfarben wären zwar schön, beim Anschluß der Geräte sollte aber trotzdem nochmals durchgemessen werden.
Macht jeder Elektriker so.
Wenn nun aber 3 Kabel benötigt werden, aber 5 aus der Dose kommen, dann würde ich da wirklich nicht von Facharbeit sprechen.
 
Da aber der Herdanschluss nur ein Teil der Arbeiten war, bin ich mir unsicher ob ich überhaupt das Recht habe die Rechnung gänzlich nicht zu zahlen.
Zahl die Rechnung bis auf den strittigen Posten. Gänzlich verweigern ist nicht drin.
Schadensersatz musst du wenn dann extra einklagen.

Sind die Posten nicht aufgeschlüsselt mahne die Rechnung an und verlange eine anständige Rechnung mit einzelnen Posten und Preisen.

Sind die Adern wirklich schwarz? Steht da nicht P1, P2, P3 ect. in weiß aufgedruckt drauf
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Geschichte von wer als letzter dran war haftet habe ich gestern auch gehört.
Hilft bei meinen Problemen natürlich auch wenig, noch dazu weiß ich immernoch nicht ob ich verpflichtet bin was zu zahlen.

Hätte der blöde Sack nur gesagt er kümmert sich, hätte ich die ganze Kacke nicht am Bein und ich würde anstandslos bezahlen nach dem Grundsatz Lehrgeld bezahlt, Ende gut. Der Elektriker nie wieder.


Zum Thema Rechnung:

Ich habe nur Gesamtarbeitszeit unterteilt in Meister / Gesellenstunden und eine Materialrechnung.

Edit:

Die sind so schwarz, schwarzer geht ned :D
Keine Zahlen Keine Markierungen, garnix und ich hab echt gesucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema Rechnung:

Ich habe nur Gesamtarbeitszeit unterteilt in Meister / Gesellenstunden und eine Materialrechnung.

Edit:

Die sind so schwarz, schwarzer geht ned :D
Keine Zahlen Keine Markierungen, garnix und ich hab echt gesucht.

Hmmm... was hat der denn da für ein Kabel genommen. Habe ich noch nie gesehen.

Du hast ein Recht auf eine ordentliche Rechnung, solange du die nicht erhältst zahlst du gar nichts. Sein Stundenzettel ist keine ordentliche Rechnung. Also erst mal anmahnen... Dafür hast du Zeit bis zum letzten Tag der Zahlungsfrist dann solltest du das Schreiben aber persönlich mit Zeugen zu ihm bringen. Und dann kannst du je nach Rechnung das Spiel mehrfach betreiben.

Für eine Ordentliche Rechnung braucht er ein paar Tage. Da hast erst mal Zeitlich etwas mehr Luft zum handeln.

In der Zeit suchst du dir einen anderen Fachmann und erkundigst dich ob es nach VDE normgerecht ist so ein nicht gekennzeichnetes Kabel zu verwenden.

Ist es nicht VDE normgerecht bestehst du auf eine Nachbesserung. Und dann musst du vorsichtig sein um in keinen Kostenstrudel zu geraten der sich am Ende nicht rechnet. Gericht ect.
Dann geht der Spaß mit Gutachtern und langen Verhandlungen gerne mal los.
 
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Also er hat schon 2 ordentliche Rechnungen gestellt.
Genau so wie ich Sie für Haushaltsnahe Dienstleistungen beim Finanzamt brauche.
Von daher sollte ich nichts anmahnen was ich selbst so wollte.

Ich kann nur den Aufwand herleiten und um das doppelte Kürzen glaub ich oder?
 
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