Allg. VirtualBox 1.6.0 erschienen

TiKu

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Sun hat die Tage VirtualBox 1.6.0 veröffentlicht. Für alle die nicht wissen was VirtualBox ist: Eine Virtualisierungssoftware ?* la VMware, mit der man ein zweites Betriebssystem parallel laufen lassen kann.
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Bisher war ich von VirtualBox nicht so recht überzeugt. Die Software hat zweifelsfrei ein großes Potenzial, aber ich bin bisher über viele Bugs gestolpert.
Heute abend habe ich nun die Version 1.6.0 mal ausprobiert und langsam aber sicher wandelt sich meine Meinung.

Getestet habe ich auf einem Athlon XP 2500+ mit 1 GB RAM und Windows XP SP2. Gast war Ubuntu 8.04, welchem ich 512 MB zugestanden habe.
Während der Installation war das System arg langsam und 2x wurde die VM angehalten weil dem Host der RAM ausging. Das ist übrigens der erste Punkt, der mir positiv aufgefallen ist: Geht dem Host der RAM aus, werden Gäste pausiert, sodass das System sich nicht festfährt. Die Installation lief ansonsten problemlos durch und nachdem Ubuntu installiert war, lief das System auch wieder rund.
Als nächstes stand die Installation der Guest Additions an. Hierzu wird eine mitgelieferte ISO in das virtuelle CD-Laufwerk "eingelegt". Die CD enthält Treiber u. ä., die die Interaktion zwischen Host und Gast und auch die Performance des Gasts verbessern. Im laufenden Betrieb wollte das "Einlegen" der CD nicht klappen, aber das Problem hatte ich bei Linux-Gästen auch schon sehr oft mit VMware. Nachdem die Guest Additions drauf waren, war die Performance des Gast-Ubuntu ziemlich geil und gefühlt genauso schnell wie das nativ installierte Ubuntu 7.10 auf dem Rechner.
Als nächstes hab ich dann mal den Seamless-Mode probiert, den VirtualBox seit Version 1.5.6 beherrscht und der bei VMware erst mit der Version 6.5 (VMware Workstation) kommt. Bei diesem Betriebsmodus verschmelzen Host und Gast optisch zu 1 System, d. h. die GUI des Gasts, welche ja normalerweise in einem eigenen Fenster läuft, mischt sich unter die GUI des Hosts. Ich hatte dann also auf meinem XP 2 Gnome-Leisten und zwischen den blauen XP-Fenstern lugte ein rostbraunes Ubuntu-Terminal hervor.8)
Lt. Sun funktioniert der Seamless-Mode allerdings nur mit Linux- und Solaris-Gästen.

Featuremäßig beginnt VirtualBox VMware zu überholen. Es unterstützt bspw. PAE, kann einen SATA-Controller emulieren, als virtuelle Soundhardware steht neben einem Soundblaster 16 auch ein ICH AC97 zur Verfügung, virtuelle Netzwerkadapter gibt es 3 verschiedene (PCnet-PCI II Am79C970A, PCnet-FAST III Am79C973, Intel PRO/1000 MT Desktop 82540EM). Die Virtualisierungserweiterungen moderner CPUs werden natürlich auch unterstützt (wobei deren Potential wohl noch nicht voll ausgenutzt wird, sodass die VM mit aktiviertem AMD-V/Intel-VT sogar langsamer sein soll als ohne).
Als Host werden neben Linux und Windows auch MacOS X, Solaris/OpenSolaris und anscheinend auch OS/2 unterstützt. Als Gast werden DOS, Windows (auch 3.1), Linux (ab Kernel 2.2), BSD, Solaris, OS/2, eComStation, Netware und L4 direkt unterstützt. Im Forum wird berichtet, dass auch BeOS, Syllable, OpenStep, Rhapsody und Plan9 laufen.
Auf der anderen Seite fehlen VirtualBox zwei elementare Features von VMware:
  1. 64-Bit-Gäste auf 32-Bit-Systemen (sofern AMD-V/Intel-VT vorhanden). Ich bin mir nicht sicher ob dieses Feature wirklich fehlt (kann es grad nicht prüfen und find im Netz keine klare Aussage dazu), aber die Unterstützung von 64-Bit-Gästen ist lt. Forum sowieso noch ziemlich experimentell (also auch auf 64-Bit-Hosts).
  2. SMP-Support (also dass auf Mehrkernsystemen der Gast mehr als 1 Kern nutzen kann)
Schön wären natürlich auch Background Snapshots, Drag'n'Drop zwischen Host und Gast sowie Plugins für Eclipse bzw. Visual Studio um Programme in der VM vom Host aus debuggen zu können, aber das fällt ja eher unter "Nice to have".

Wenn VirtualBox in diesem Tempo weiterentwickelt wird und vor allem die beiden angesprochenen großen Nachteile beseitigt werden, muss VMware sich warm anziehen.*great*
Ob die Bugs der früheren Versionen nun weg sind, wird sich allerdings erst noch zeigen, denn die tauchten bei mir meistens erst nach längerem Betrieb auf.
 
Danke für deinen Bericht!

Leider machen sie sich derzeit eher weniger Freunde, zumindest bei mir.
Sie haben es bis heute nicht gebacken bekommen, einen ordentlichen Bridged Network Support zu implementieren, den VMware, Parallels und Virtual PC schon ewig können.
Es geht (auf Windows XP), eine Brücke zwischen dem Host-Adapter und dem virtuellen herzustellen, aber das ist nicht sinnvoll und vor allem nicht komfortabel.
Lediglich NAT und Host-Only kann man machen. Dem Gast bei NAT eine DHCP-Adresse verpassen funktioniert wunderbar, aber sobald man eine feste Adresse festlegen will, geht gar nichts mehr.

Dann zur neuen Version. Wieso steht nichts auf der Webseite und vor allem auch nicht im Changelog, dass Windows 2000 Hosts nicht mehr unterstützt werden? Ich wollte meine 1.5.6 aktualisieren und bekam nur ne dumme Meldung, dass XP oder höher gebraucht wird. Muss man erst das Handbuch ziehen und dort lesen, dass auf einmal kein Windows 2000 mehr bei den unterstützten Hostsystemen steht.
Sowas gehört ins Changelog! Ein "Dropped Windows 2000 Host Support" o.ä. hätte gereicht. Aber sowas hintenrum zu erfahren, ist noch schlimmer.

EDIT: Hab's jetzt auf manuellem Weg hinbekommen, dass die 1.6.0 auch auf Windows 2000 läuft. Folgender Weg dafür notwendig:
  1. Das heruntergeladene MSI auspacken (z.B. mit Total Commander und MSI plus Plugin), so dass Dateien rauskommen, wie man sie aus dem Programmverzeichnis von VB kennt.
  2. Die Befehle
    Code:
    VBoxSVC.exe /ReRegServer
    regsvr32.exe VBoxC.dll
    in dem Verzeichnis mit den neuen Dateien ausführen.
  3. Kerneltreiber von VB anhalten. Dazu im Gerätemanager ausgeblendete Geräte anzeigen lassen und in der Kategorie Nicht-PnP-Treiber Doppelklick auf VirtualBox Service machen und dann dort Anhalten klicken.
  4. Die <dir>\drivers\VBoxDrv\VBoxDrv.inf durch Rechtsklick installieren, so dass der Kerneltreiber aktualisiert wird.
  5. Kerneltreiber wieder starten.
  6. VirtualBox starten und eine VM starten oder neu anlegen
Wie man sieht, gibt es (nach meinen ersten Einschätzungen) überhaupt keinen Grund, den Windows 2000 Support einzustellen, was sie noch unbeliebter macht.
Wenn einzelne Features nicht mehr auf W2k unterstützt werden, dann sollen sie sie auf diesem Host deaktivieren und fertig. Aber gleich die Installation verweigern, wenn die Software im Prinzip läuft, ist ... naja, ich spar's mir lieber.


TiKu schrieb:
Featuremäßig beginnt VirtualBox VMware zu überholen.
Da muss ich zustimmen. Vor allem aber ist VirtualBox nicht so aufgebläht wie VMware Workstation. Letztere ist ja vor allem seit Version 6 extrem fett. Wenn ich das mit der 3er vergleiche... Naja, Fettsucht bei Software scheint "in" zu sein, siehe Nero oder Vista (aber das sind andere Themen).

Wollen wir hoffen, dass die Programmierer noch mehr daraus machen und die Software nicht auch an Fettsucht leiden lassen werden.

MfG Dalai
 
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  1. 64-Bit-Gäste auf 32-Bit-Systemen (sofern AMD-V/Intel-VT vorhanden). Ich bin mir nicht sicher ob dieses Feature wirklich fehlt (kann es grad nicht prüfen und find im Netz keine klare Aussage dazu), aber die Unterstützung von 64-Bit-Gästen ist lt. Forum sowieso noch ziemlich experimentell (also auch auf 64-Bit-Hosts).
Support für 64-Bit-Gäste soll übrigens mit dem nächsten Release kommen. Ob bei entsprechender Hardware auch für 32-Bit-Hosts, wird sich zeigen.
 
Habe VirtualBox auch eine Weile im Einsatz, aber die Geschichte mit dem "Host Interface" Netzwerk Modus bekomme ich einfach nicht hin!

Als Host Läuft hier 64 Bit Linux und als Gast Windows XP (32Bit)

Gemacht habe ich folgendes:

tunctl -t tap1 -u xdimension
brctl addbr br0
ifconfig eth0 0.0.0.0 promisc
brctl addif br0 eth0
ifconfig br0 192.168.0.100
route add default gw 192.168.0.1 (IP vom Router)
brctl addif br0 tap1
ifconfig tap1 up

Anschließend habe ich tap1 als Gerät in den Virtualbox Einstellungen angegeben.

Was muss ich denn jetzt unter Windows XP in den TCP/IP Einstellungen setzen?
Die IP vom br0 oder irgendwas anderes?
Habe es mit DHCP probiert, das funktionierte jedoch nicht. Dann versuchte ich es mit
IP: 192.168.0.100
Sub: 255.255.255.0
GW: 192.168.0.1
DNS: 192.168.0.1

aber das funktionierte auch nicht.

Hat jemand eine Idee was ich falsch mache?
 
Ok, das Thema hat sich erledigt. Es ist offenbar ein BUG in der 1.6er Version, der nur beim Update auftritt. Habe die Intel Pro NIC genommen, damit geht es.
 
funktioniert bei euch die Virtualisierungsoption? AMD-V

bei mir gehts mit 1.6 nicht.(schwarzer screen)

ausgeschaltet funktionierts ohne probleme.
 
Habe das gleiche Problem!
 
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