Was passiert wenn alle IPv4 Adressen demnächst aufgebraucht sind?

Der_Ventilator

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Laut Heise werden bald (ca. 4 Wochen) keine IPv4-Adressen mehr da sein, die an ISPs vergeben werden können. Was passiert dann? Muss ich drauf hoffen bei der Einwahl ins Internet eine IP Adresse zu bekommen? Anscheinend sind die Netze erst in ein paar Monaten/Jahren vollständig IPv6 kompatibel. Oder setzten dann die Provider eine Art NAT in ihren Netzen ein? Welche Probleme ergeben sich dann daraus?
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EDIT :
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Quelle: http://www.heise.de/netze/meldung/IPv4-Der-Countdown-laeuft-ab-1175088.html

Der IPv4-Adresspool der IANA reicht offenbar nicht mindestens bis März, wie als ungünstiger Fall angenommen, sondern ist offenbar jetzt schon nahezu leer. Während das Countdown-Widget von iNetCore die Restzahl mit 0 angibt, zählt Hurricane Electric derzeit von rund 42 Millionen Adressen herunter und sagt ein Ende in 10 Tagen vorher. Noch im Dezember 2010 hatte iNetCore geschätzt, dass die IPv4-Adressen bis Dezember 2011 reichen würden. Doch es deutete sich damals schon an, dass die verbliebenen sieben /8-Böcke schneller aufgebraucht sein würden, als von dem Widget geschätzt.

Die regionalen Adressverwalter, etwa das europäische RIPE, werben für die schnelle Einführung von IPv6, dessen großer Adressraum dieses Problem aus der Welt schafft. Auch etliche deutsche Provider, darunter die Deutsche Telekom, haben mit der IPv6-Einführung bereits begonnen oder wollen diese in diesem Jahr in Angriff nehmen.
 
Als erstes verlangen die Registrars eine Begründung wofür ein IP Adresspool verwendet wird.
Falls keine akzeptierte Begründung kommt, werden die Adressen zurückverlangt.

Alleine dadurch kommen viele viele Adressen wieder zurück.

Deine Einwahladresse betrifft das nicht denn die hat dein Provider ja schon zugeteilt bekommen.
Und eine gute Begründung dafür sie zu verwenden ;)

Das Ausgehen der Adressen betrifft ausschließlich die Neuvergabe von Adressblöcken.

Es ist des weiteren davon auszugehen dass große Class A Blöcke, welche etliche amerikanische Unternehmen im internen LAN (!) verwenden, zurückverlangt und aufgeteilt werden.

Danach, und das dauert wahrscheinlich noch ein wenig, kommt erst IPV6.

lg
__tom
 
Laut Heise werden bald (ca. 4 Wochen) keine IPv4-Adressen mehr da sein, die an ISPs vergeben werden können. Was passiert dann? Muss ich drauf hoffen bei der Einwahl ins Internet eine IP Adresse zu bekommen?
Nein. Die Adressblöcke, aus denen Du deine IP erhältst, sind schon an die ISPs verteilt, die werden auch so lange beim jeweiligen ISP bleiben, wie der der IANA glaubhaft machen kann, dass die Blöcke auch wirklich an irgendwelche Stellen weiterverteilt werden.

Die ISPs können jedoch dann keine zusätzlichen Blöcke mehr erhalten, die sie an ihre Kunden weiterverteilen können.
 
Es könnte theoretisch aber schon sein, daß unseriöse ISPs trotzdem weiter Kunden aufnehmen, ohne für alle ausreichend IPs zu haben. So ähnlich wie bei überbuchten Fliegern funktioniert das auch, solange nicht alle Kunden wirklich die Leistung in Anspruch nehmen. Aber sobald dann doch etwas überdurchschnittlich viele gleichzeitig ins Internet wollen, wird es knapp.

Die allermeisten gehen aber heutzutage per Flatrate ins Internet (bzw. braucht/bekommt nicht jeder mobile Nutzer eine eigene IP, z.B. bei WLAN), so daß das eigentlich nicht vorkommen sollte, weil ja die Auslastung der IP-Adressen dann eben immer annähernd 100% ist und auch in Spitzenzeiten nicht ansteigt (nur der Traffic natürlich, aber nicht die Anzahl vergebener Nummern).

Auch ist die Sättigung in Europa schon ziemlich hoch, d.h. es kommt wenig neuer Bedarf hinzu; schwierig wird es in diversen bevölkerungsstarken Schwellenländern mit (dank guter Wirtschaftsentwicklung) großem Zuwachs an Internetnutzern, also z.B. China, Indien, Brasilien usw.
 
Machen Sie wieder Angst :D

Spätestens wenns wirklich eng wird. Hat man noch Möglichkeiten wie Proxies , Load Balancer etc vor die jeweiligen Server zuschalten. Dann liegen zwar mehr Domain angeblich auf der gleichen IP, aber hinter den "Verteilern stehen dann Webcluster mit internen IPs etc.

I Privaten Bereich was die DSL-Anbieter etc angeht naja , ich denke die haben genug IPs, um Ihre Kunden damit zu versorgen. Da aktuell ja eine IP nach disconnect 24 Stunden nicht an einen anderen vergeben wird. So wars zumindest mal bei der Telekom. Hier braucht man nur den Intervall zu verkürzen und bekommt wieder Luft.

Wenns wirklich eng wäre würden die Provider und Hoster genug Druck machen damit IPv6 verbreitet wird.

Der Artikel hat was von Bildzeitung.
 
Sobald die ersten Serveranbieter keine freien IPv4-Adressen mehr haben, wird das Geschrei groß. Oder wenn man eine neue Hosting-Firma aufmachen möchte, und keinen IPv4-Adressblock mehr bekommt (oder nur zu überteuerten Preisen von jemanden, der Blöcke gehortet hat).
 
Sobald die ersten Serveranbieter keine freien IPv4-Adressen mehr haben, wird das Geschrei groß. Oder wenn man eine neue Hosting-Firma aufmachen möchte, und keinen IPv4-Adressblock mehr bekommt (oder nur zu überteuerten Preisen von jemanden, der Blöcke gehortet hat).
Blöcke horten geht nach den RIPE Regeln nicht.
Wer seine nicht benutzt muss sie wieder hergeben.

lg
__tom
 
Ok, dann hat's für mich als Endverbraucher erst mal keine Relevanz und ich kann weiterhin sorglos mit PC und Smartphone ins Internet kommen. Dachte schon,dass wie beim Berliner S-Bahnnetz aufgrund fehlender Aufrüstung erstmal einige Stadtteile von der Innenstadt abgeschnitten werden bis eine Lösung gefunden wird.
 
Dann schau mal alleine auf die Liste der zugewiesenen /8er Blöcke, und sag mir das ist auch nur bei einer der Organisationen (Edit: außer AT&T vielleicht) wirklich notwendig: http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_assigned_/8_IP_address_blocks
Ja das kenn' ich (bin selbst bei der RIPE Mitglied)
Die werden alle noch Ihre Adressblöcke hergeben müssen wenn sie nicht einen Bedarf nachweisen können.
Wir haben selbst ein AS und deshalb auch so einen Wisch unterschreiben müssen.

Klar wirds ein Kampf aber vom Mainstream wird halt total übertrieben damit endlich dieses unsägliche IPV6 in die Gänge kommt.
Was definitiv nicht so einfach werden wird.

lg
__tom
 
Ok, dann hat's für mich als Endverbraucher erst mal keine Relevanz und ich kann weiterhin sorglos mit PC und Smartphone ins Internet kommen. Dachte schon,dass wie beim Berliner S-Bahnnetz aufgrund fehlender Aufrüstung erstmal einige Stadtteile von der Innenstadt abgeschnitten werden bis eine Lösung gefunden wird.


Wäre vielleicht nicht schlecht.

Zumindest was den Mobilfunk angeht. Dieses ich muss überall online bleiben ist ne Seuche,
 
Wie siehts überhaupt aus, wenn man auch diese Inhalte zugreifen möchte.

Braucht man dann auch IPv6 unterstützte Hardware und Software, sprich FritzBox 7270 sowie Windows Vista.

Und dann fehlt mir noch eine dynamische IPv6 IP, die man von dem Provider erhält, momentan bekommt man nur eine dynamische IPv4 IP für die Einwahl ins Internet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum willst Du eine dynamische IPv6? Davon gibt es so viele, daß jeder eine statische bekommt, Zwangstrennung ist dann auch Geschichte. Bloß die Rapidshare-Downloader werden sich ärgern, wenn sie keine neue IP bekommen ;)
 
Hab auch jetzt schon mit Kabel eine quasistatische IP. Man müßte Proxys einsetzen.

Das Problem ist nun aber, dass ich mit IPv6 quasi lebenslang immer die gleiche IP hätte. Ich bin im Internet per se dann nicht mehr anonym.

Die c't hat in der aktuellen Ausgabe geschrieben, dass WinVista und 7 einen Teil der IPv6 IP selbst zufällig festlegen kann während MAC, Linux und iOS immer die gleiche vergeben. Besonders bei Smartphones (iOS) besteht die zum Teil auch noch aus der MAC/Seriennummer. Und besonders Telephone werden immer von der gleichen Person verwendet. Da ist personalisierte Werbung noch das geringste übel.
 
Normalerweise sollte es so sein, dass Du in Zukunft mindestens einen /64er IPv6 Block (die ersten vier Stellen mit je 16 Bit) von Deinem Provider zugewiesen bekommst, das ist der fixe Anteil. Dann bekommt ein Rechner in Deinem/Diesem Subnetz mindestens zwei IPv6-Adressen (die restlichen vier variablen Stellen mit je 16 Bit). Eine wird über die MAC-Adresse berechnet und ist fix (die kannst Du verteilen, wenn Deinen Rechner jemand erreichen soll), und über die sg. Privacy-Extension wird eine zufällige, nicht lange gültige, zweite IPv6-Adresse berechnet, welche standardmäßig für ausgehende Verbindungen verwendet wird, und somit zum Beispiel in irgendwelchen Webserver-Logs landet. Dadurch lässt sich dann der Anschluss eindeutig identifizieren, aber nicht der Rechner.
 
Warum willst Du eine dynamische IPv6? Davon gibt es so viele, daß jeder eine statische bekommt, Zwangstrennung ist dann auch Geschichte. Bloß die Rapidshare-Downloader werden sich ärgern, wenn sie keine neue IP bekommen ;)

Wo steht geschrieben, das jeder der IPv6 benutzt das Recht auf eine statische IP hat, sofern man keine Firma zu leiten hat, deren Server immer über die gleiche IP erreichbar sein müssen, oder ein Aufpreis bezahlt.

Nachteil daraus, man wird Dienste wie Dyndns nicht mehr brauchen um was umzuleiten, wenn man ebend selbst eine statische IP hat.

Sicherheitsrelevant kann in Zukunft jeder Rechner immer korrekt zugewiesen werden, da nun jeder eine feste Adresse hat, aber wie sich das ganze in Zukunft entwickelt weiß man nicht, bzw. ob IPv4 weiter läuft oder es nach und nach komplett auf IPv6 umgestellt wird.

Fakt ist das ich von meinem Provider derzeit keine feste IPv6 zugewiesen bekomme, sondern lediglich eine dynamische IPv4 Adresse. Es ist auch nicht absehbar das sich das in kürze ändern wird, da sowas nicht von heute auf morgen nicht möglich ist.
 
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Nachteil daraus, man wird Dienste wie Dyndns nicht mehr brauchen um was umzuleiten, wenn man ebend selbst eine statische IP hat.

Nachteil wenn man seine Wasserflasche direkt neben dem Bett aufstellt, man kann sich nachts nicht mehr den Zeh stoßen wenn man in die Küche läuft um was zu trinken...

Sicherheitsrelevant kann in Zukunft jeder Rechner immer korrekt zugewiesen werden, da nun jeder eine feste Adresse hat

Es ändert sich nicht das geringste an der möglichkeit der Zuordnung. Weder kriegt jeder CoreRouter durch IPV6 mal eben ein paar Terabyte für die Routingtabellen einzelner Mobilfunkgeräte noch kann eine Ip genauer als bisher - nämlich bis auf den Anschluß - zugeordnet werden.

Fakt ist das ich von meinem Provider derzeit keine feste IPv6 zugewiesen bekomme, sondern lediglich eine dynamische IPv4 Adresse. Es ist auch nicht absehbar das sich das in kürze ändern wird, da sowas nicht von heute auf morgen nicht möglich ist.

Schön wäre es wenn man selbst darüber entscheiden bzw. beides nutzen könnte. Der Provider der mir erlaubt zusätzlich zur temporären V4 (für Datensammler wie Golem oder youporn) auch noch einen Block mit permanenten V6 Adressen (für meinen Mailserver, mein Familien-VPN u. -IM, ...) zu beziehen hat mich als Kunden.
 
Zum Thema Datenschutz:

Ich bekomme als Privatanwender wohl ein /48 /56 oder evtl auch "nur" ein /64 Präfix zugewiesen.

Wenn ich jetzt die privacy extensions aktiviere, kann ich einen Rechner über die IP nicht wiedererkennen (das machen Cookies etc eh viel besser)

Für die (Straf-)Verfolgung komme ich auch nur bis zum Router. Ob der jetzt nur eine IPv4 + NAT macht oder ein IPv6 Subnet macht, ist erst mal egal.

Das Problem kann sein, das ich immer das gleiche Subnetz an dem Anschluss bekomme. Wobei das heute ja Faktisch auch schon der Falls ist, wenn man z.B. am Kabelanschluss monatelang die gleiche IP hat.

Viel wichtiger als die Frage, ob man da jetzt ein statisches oder dynamisches Präfix bekomme, ist doch die, welche Daten gespeichert werden und wie lange.

Wenn ich jetzt 24 Monate Vorratsdaten speichern muss und jeder der will die Daten nachfragen kann, dann hilft es auch bei IPv4 nichts, wenn ich alle 5 min eine neue IP bekomme.

2. Was kann ich aus den Daten herauslesen. Wenn an einem Router (z.B. WG) 8 Personen hängen, dann komme ich mit IPv4 bis zum Router und damit Anschlussinhaber. Wenn jetzt ipv6 habe, komme ich auch nicht weiter.

Ändern tut sich also nicht wirklich viel.
 
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